Fahrt Berlin - Dresden - Heidenau - Altenberg
26.02.2007
Balken

5 Uhr 30 Der Wecker klingelt uns erbarmungslos aus dem Bett. Es ist schon erstaunlich, wie man sich (im positiven Sinn) nach fast 40 Jahren im Berufsleben, in denen ich eigentlich immer um 5 Uhr 10 aufgestanden bin, so schnell an das Ausschlafen gewöhnen kann. Ich hatte allerdings bisher auch schon an den Wochenenden damit noch nie Probleme länger zu schlafen. Mit der Geschwindigkeit eines Faultiers krochen wir aus den Betten und unterzogen uns der Morgentoilette. Nach einem gemütlichen Frühstück wurden die letzten Sachen im Koffer verstaut und gegen 7 Uhr 20 verließen wir die Wohnung.

Abfahrt in Berlin

Draußen schien ein wenig die Sonne und wir liefen mit unseren Koffern (auf Rollen) die etwa 400 Meter bis zur Bushaltestelle des M41. Dieser Bus fährt von uns aus in wenigen Minuten bis zum Hauptbahnhof, daher haben wir uns diesmal die Taxe erspart.

Am Hauptbahnhof angekommen, schoss ich gleich mal das Foto des Tages. Die Haupthalle und das Glasdach über dem oberen Bahnsteig wurden von der Sonne leicht angestrahlt und ergaben in schönes Motiv.

Elke hat am Vortag im Prospekt von Rossmann noch einige interessante Sonderangebote entdeckt. So führte uns unser Weg zunächst ins 1.UG des Hauptbahnhofs, wo Elke bei Rossmann noch "fette Beute" machte.

Wir traten gerade aus dem Laden heraus, da sahen wir Gitti (Elkes Freundin) auf dem Weg zu ihrem Morgenkaffee. Wir schlenderten daraufhin zusammen zu McCafé und genehmigten uns 3 Cappuccino. Anschließend schlenderten wir zum Bahnsteig 2, wo unser EC 173 nach Dresden abfahren sollte. Es waren schon etliche Menschen auf dem Bahnhof unterwegs und auch am Gleis 2 warteten schon viele Leute. Der Wagenstandsanzeiger wies uns zur richtigen Position unseres Wagens und einige Minuten später lief dann auch der Zug, aus Hamburg kommend, im Bahnhof ein.

Wir wuchteten unsere Koffer in den Wagen, der nur aus einzelnen Abteilen bestand und trafen gleich darauf auf Leute, die mal wieder am falschen Ende des Wagens eingestiegen waren. Sie wuchteten ihre Koffer jetzt den Gang entlang und es staute sich heftig. Bald darauf waren wir jedoch in unserem Abteil. Ein Fahrgast, der sich auf einem unserer reservierten Plätze breit gemacht hatte, räumte ohne Probleme den Platz und wir verstauten daraufhin unsere Sachen in den Ablagen.

Pünktlich um 8 Uhr 46 setzte sich der Zug in Bewegung. Nur wenige Minuten später war die Fahrt schon wieder vorbei, allerdings nur wegen eines Zwischenstopps im Bahnhof Südkreuz. Von jetzt an führte uns die Strecke Richtung Süden, aus Berlin heraus, durch eine teilweise vernebelte oder trübe Landschaft, denn die Sonne hatte sich wieder verkrochen.

Wir unterhielten uns, nahmen ein 2. Frühstück zu uns oder betrachten einfach nur die Landschaft. Unterwegs entdecken wir diverse Kraniche auf den Feldern und auch einige Rehe.

Umsteigen in Dresden

Mit mehr oder minder großer Geschwindigkeit näherten wir uns Dresden. Die Bahn braucht für die 184 Km lange Strecke fast 2 Stunden. Nach einem kurzen aber pünktlichen Zwischenstopp in Dresden-Neustadt erreichten wir Dresden Hbf mit fast 5 Minuten Verspätung. Wir hatten hier normalerweise nur 9 Minuten Umsteigezeit und mussten vom Gleis 3 zum Gleis 18 wechseln. Zum Glück waren wir nicht weit von der Treppe zur Haupthalle entfernt, liefen dann quer durch die Halle zum Gleis 18, schleppten die Koffer wieder hoch zum Bahnsteig und Augenblicke später fuhr dann auch die S1 nach Heidenau in den Bahnhof ein. Geschafft!! Unser erster Umsteigepunkt hatte geklappt.

Der Dresdener Hauptbahnhof hatte sich übrigens, seitdem ich ihn das letzte Mal gesehen hatte (Anfang der 90er Jahre) total verändert. Aus einem Kopfbahnhof wurde ein Durchgangsbahnhof und daher hatte sich auch vieles andere kolossal verändert. Ich habe ihn kaum noch wieder erkannt.

Mit der S1 (Doppelstockwagen) fuhren wir in 15 Minuten bis nach Heidenau. Durch Dresden, dessen Vororte und Industriegelände war das keine besonders interessante Fahrt.

die letzte Etappe ab Heidenau

In Heidenau hatten wir ebenfalls 9 Minuten Zeit um den Anschlusszug nach Altenberg zu erreichen. Zum Glück stand der Aufzug oben am Bahnsteig als wir Heidenau erreichten. Wir also rein in den Aufzug und runter zum Durchgang, rüber zum anderen Bahnsteig, Koffer hochgeschleppt, schnellen Schrittes zum abfahrtbereiten Zug und rein mit den Koffern. Wir saßen gerade auf unseren Plätzen, da fuhr der Zug (RB 27683) auch bereits los. Wir hatten also alle Anschlüsse gut, aber knapp erreicht und waren auf der letzten Etappe nach Altenberg.

Ab jetzt wurde die Landschaft deutlich interessanter. Der Triebwagen fuhr auf kurvenreicher Strecke und ständig an Höhe gewinnend durch eine immer bergiger werdende schöne Landschaft. Immer wieder stoppte er in einer mehr oder minder großen Ortschaft, fast immer idyllisch gelegen. Vorbei an einigen Burgen erreichten wir überpünktlich das rund 750 m hoch gelegene Altenberg.

Wir sind in Altenberg angekommen

Genau um 12 Uhr 11 und 0 Sekunden hielt der Zug am Bahnsteig. Da soll noch jemand was gegen die Pünktlichkeit der Bahn sagen. Vor dem Bahnhof erwartete uns bereits ein Kleinbus der Reha-Klinik, der uns dann bergaufwärts in wenigen Minuten zum Raupennest fuhr.

Auch hier in Altenberg herrscht die Farbe Grau beim Wetter vor. Es nieselte leicht, als wir das Raupennest erreichten. An der Rezeption bekamen wir sehr schnell unsere Zimmerschlüssel und fuhren anschließend mit dem Lift hinauf zu den schön gelegenen Zimmern 1305 und 1307.

Beide Zimmer liegen im obersten Stockwerk und bieten sehr schöne Ausblicke auf die "Galgenteiche" (Erklärung folgt später). Das Zimmer ist sehr geräumig mit Fernseher, 2 Betten, 2 Kleiderschränken, einem Safe und ist mit einer Sitzecke ausgestattet. Das Bad ist auch sehr groß und mit einer geräumigen Dusche ausgestattet. Wir gingen anschließend sofort zum Mittagessen.

Da wir hier in einer Reha-Klinik sind, läuft natürlich vieles anders als in einem Hotel. Wir bekamen zunächst mal unser Mittagessen vorgesetzt und ließen es uns schmecken. Hier im Speisesaal herrscht auch wegen des begrenzten Platzangebots und der vielen Menschen keine freie Platzwahl. Man bekommt einen bestimmten Tisch zugeteilt, an dem man während seines gesamten Aufenthaltes bleibt. Gleichzeitig muss man sich aus einer Wochenspeisekarte für das Mittagessen die Gerichte aussuchen, die man in den nächsten 7 Tagen mittags essen möchte. Es gibt Vollkost, leichte Kost und vegetarisches Essen.

Nach dem Mittagessen wollten wir eigentlich einen kleinen Spaziergang durch die umliegende Gegend unternehmen, ein heftiger Wind und diverse Regenschauer zwangen uns aber bald zur Umkehr.

erstes ärztliches Beratungsgespräch

Wir kehrten ins Raupennest zurück und bereiteten uns auf das ärztliche Gespräch vor. Im Reisepreis von 373.- sind neben der Unterkunft, der Vollpension und der Benutzung der großen Badelandschaft 6 Behandlungen in der Klinik enthalten. Gegen 15 Uhr 45 wurde dann jeder von uns zu Dr. Ludmilla Reich, einer Assistenzärztin zum Gespräch gebeten. Je nach den Wehwehchen, die man so hat, wurden nach einem kurzen Gespräch die 6 Behandlungen festgelegt. Man kann dabei auch seine persönlichen Wünsche äußern, die mit in den Behandlungsplan einfließen.

Da sich das Wetter immer noch nicht gebessert hatte, es schüttete teilweise heftig draußen, ließen wir uns zunächst im Bistro des Raupennestes nieder. Hier kann man von verschiedensten kleinen Mahlzeiten, über Kaffee und Kuchen bis hin zu alkoholischen Mixgetränken alles bekommen.

tolle Badelandschaft

Nach dieser erholsamen Pause, entschlossen wir uns die große Badelandschaft zu erforschen. Als Gäste des Hauses ist für uns der Eintritt kostenlos, sonst kosten 2 Std. 4 Euro. Bewaffnet mit Bademantel und Badeanzug bzw. -hose gingen wir in die große Halle, in der sich 7 verschiedene Becken befinden. Je nach Zweck sind die Becken unterschiedlich beheizt, von 27-34 Grad. Es gibt ein Becken, welches gut zum Schwimmen geeignet ist, mit 27 Grad. 2 andere Becken sind mit bis zu 34 Grad beheizt, hier gibt es dann Unterwassermassagedüsen und in einem Becken befinden sich einige Stellen, wo man sich regelrecht hinlegen und das warme Wasser genießen kann.

Es gibt noch ein Therapiebecken und ein Strömungsbecken für Patienten des Hauses. Die Besonderheit der Anlage ist ein Außenbecken mit 32 Grad Wassertemperatur, welches man durch eine Schleuse erreicht. Es ist schon ein tolles Gefühl bei ca. 0 Grad draußen herum zu schwimmen, bis zum Hals ist es schön warm und auf den Kopf fallen die dicken Schneeflocken. Unter 2 kleinen "Wasserfällen" kann man auch seinen Kopf erwärmen lassen. Eine Sauna gehört ebenfalls zu dieser Badelandschaft, muss aber gesondert bezahlt werden.

Alles befindet sich in einer großen Halle, die Decke besteht zu großen Teilen aus hellem Holz. Die Wände sind mit Mosaiken verziert. Es ist eine sehr schöne Anlage in der man es gut aushält. Die Lufttemperatur ist auch sehr angenehm. Nach einer guten Stunde verließen wir, gut gewärmt, das Bad und kehrten auf unsere Zimmer zurück.

das erste Abendessen

Gegen 18 Uhr 15 gingen wir dann zum Speisesaal. Da das Restaurant für alle Gäste gleichzeitig zu klein ist wird in 2 Sitzungen gegessen. Wir gehören der 2. Gruppe an, was uns sehr gut passt, da wir sonst schon um 17 Uhr 15 zum Essen hätten gehen müssten.

Da es sich ja wie schon gesagt um eine Klinik handelt gibt es abends kein warmes Essen. Angerichtet ist ein großes Buffet mit verschieden Salaten (Gemüse, Ei, Nudel usw.), Brotbelag (Wurst und Käse) und verschiedenen Brotsorten. Auch Obst befindet auf dem Buffet. Zur kostenlosen Verfügung steht Tee auf den Tischen bereit, man kann sich aber auch andere Teesorten selbst zubereiten. Selters gibt es ebenfalls kostenlos. Das Essen schmeckt gut und man kann essen, soviel wie man möchte.

Nachdem Abendessen erkundigten wir uns an der Rezeption nach unseren Therapieplänen, die auch schon fertig bereit lagen. Diese, nach dem Arztgespräch aufgestellten Pläne geben Auskunft über die Art und den Zeitpunkt unserer Anwendungen.

Elke z.B. muss bereits um 7 Uhr morgen früh zu ihrer Massage antreten.

wir lassen den Abend ausklingen

Wir setzten uns dann kurz nach 20 Uhr nochmals ins Bistro und genossen dort die Happy Hour (20-21 Uhr). Alle Mixgetränke zum halben Preis, das konnte man sich nicht entgehen lassen.

Später setzten wir uns noch für eine Weile auf unserem Zimmer zusammen und unterhielten uns über den heutigen und die kommenden Tagen. Elke und Gitti deuteten an, dass sie doch recht müde wären und gerne sich ausschlafen würden. Daraufhin gingen wir auseinander und bald darauf auch schlafen. Der erste Tag im Raupennest geht zu Ende. Diese Klinik macht einen sehr angenehmen Eindruck. Alles sieht ziemlich neu aus, obwohl die Anlage schon 10 Jahre alt ist. Sie wird scheinbar gut in Schuss gehalten. Man hat nicht unbedingt das Gefühl in einer Reha-Klinik zu sein.

Balken
Wetter : grau und trübe, sehr wechselhaft und etwa 0 Grad Höchsttemperatur
Unterkunft : Reha-Klinik Raupennest
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