Mataranka, Larrimah, Daly Waters und Cape Crawford - 471 Km
24.09.2011
Balken

Spaziergang um die Bitter Springs

Gegen 7 Uhr morgens scheuchen uns unsere Wecker wieder aus dem Bett. So sind wir gegen 8 Uhr auch die ersten beim morgendlichen Frühstück. Man bestellt alles am Counter und bekommt dann sein Frühstück an den Tisch geliefert. Müsli und Früchte stehen auf einem extra Tisch bereit und auch Toast kann man sich dort wunschgemäß bräunen. Neben dem kontinentalen Frühstück (allerdings ohne Wurst und Käste, so ist das üblich in Australien) bestellen wir uns noch Rühreier auf Toast. Alles schmeckt gut. Um diese Zeit ist es noch relativ kühl und wir genießen daher unser Frühstück im Freien.

MATARANKA - Bitter Springs, in dem 
				warmen Wasser kann man baden gehen

MATARANKA - Bitter Springs, in dem warmen Wasser kann man baden gehen

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Später packen wir unsere restlichen Sachen zusammen und beladen wieder unseren Nissan. An der Rezeption können wir unsere Rechnung (wie fast alles unterwegs) mit Kreditkarte bezahlen. Da wir die Bitter Springs gestern Abend fast nur in der Dämmerung erlebt haben, fahren wir noch mal zum Parkplatz und laufen dann an diesem schönen Bachlauf entlang. Der Rundweg dauert etwa 45 Minuten und man kann von vielen Stellen aus wunderschöne Fotos von den Bitter Springs schießen, eine wirklich herrliche Landschaft. Und das Beste, es sind nur wenige Menschen hier, überwiegend hören wir nur die Geräusche der Natur.

tanken und Friedhofsbesuch

ELSEY CEMETERY - eine alter Friedhof mit unterschiedlichsten Gräbern

ELSEY CEMETERY - eine alter Friedhof mit unterschiedlichsten Gräbern

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Zurück auf der Hauptstraße halten wir Ausschau nach einer Tankstelle. Die Erstbeste steuern wir an und befüllen unseren Haupt- und auch den zweiten Tank randvoll, was hier im beginnenden Outback kein absolutes Muss ist, aber doch sehr beruhigt. Wie sich später herausstellt, genau die richtige Ent- scheidung. Der Preis für den Liter Diesel, der in Darwin bei 1,52 AU$ lag, ist hier schon auf 1,65 AU$ gestiegen. Unsere Kühlbox wird auch wieder mit Eis bestückt (4kg = 4 AU$), damit bleiben die Getränke den ganzen Tag über kalt. Nun verlassen wir aber endgültig Mataranka Richtung Süden. Allerdings biegen wir nach 2 Kilometern schon wieder ab, um einen alten Friedhof der Old Elsey Station zu besuchen. Die Elsey Station war 1880 erst die 3.Station, die in den Northern Territory errichtet wurde. Wir sind die einzigen Besucher. Einige hundert Meter weiter stand einst die zum Friedhof gehörende Farm, von der heute allerdings nichts mehr übrig geblieben ist.

Larrimah und Daly Watters

Hier in der Umgebung, wie auch am Highway 1, sehen wir immer wieder sehr viele Termitenhügel. Die Farben variieren von blassgrau bis terrakotta, je nach der Erde im Untergrund. Während der Fahrt sehen wir plötzlich eine zunächst nicht erkennbare Erscheinung am Straßenrand voraus. Bei der Vorbeifahrt zeigt sich, dass eine Person am Straßenrand entlang läuft und ein Kamel an einer Leine mit sich führt. Was man hier so alles erleben kann. Bis nach Larrimah sind es jetzt einige Kilometer, aber bei Tempo 130 kommen wir gut voran.

Daly WATERS - ein uriger Pub mit interessanter Innenausstattung

Daly WATERS - ein uriger Pub mit interessanter Innenausstattung

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In Larrimah (Einwohner: 18) steht noch ein altes Hotel, welches aber durch die Um- und Anbauten kaum noch zu erkennen ist. Nach einem kurzen Stopp fahren wir weiter bis nach Daly Waters, wo sich ein sehr bekannter Pub befindet. In den 30er Jahren legte die Qantas auf ihren Langstreckenflügen (mit Propellermaschinen) hier eine Zwischenlandung zum Auftanken ein und versorgte die Gäste im Pub mit Speisen und Getränken. Heute ist er eine Attraktion, weil an der Decke neben Geldscheine, Basecaps, T-Shirts und vielem mehr, sehr viele BH's hängen. Ein lustiger Pub, wo wir uns auch zwei Burger bestellen, schließlich ist Mittagessen angesagt.

Roadtrains und staubige Straßen

2 Km weiter verlassen wir endgültig den Stuart Highway und biegen nach links auf den Carpentaria Highway ab, der uns nach Cape Crawford und Borroloola führen wird. Anfänglich noch 2spurig, wird der Highway später nur noch einspurig weiter geführt. Bei entgegenkommenden Fahrzeugen muss man auf den unbefestigten Randstreifen ausweichen. Bei Roadstrains allerdings, die Lastzüge sind hier im Norden bis zu 54 m lang und besitzen bis zu 4 Anhängern, gibt es nur eins. Runter von der Straße, Fenster schließen und warten bis er vorbei ist. Die Riesen-LKWs nehmen keine Rücksicht auf andere Fahrzeuge und erzeugen auch eine mächtige Staubwolke bei ihrer schnellen Fahrt. Besonders an Stellen, wo der Highway durch Überflutungen in der Regenzeit beschädigt ist und sich kein Asphalt mehr befindet, staubt es heftig.

Ab und zu ist die Fahrbahn dann wieder 2spurig und gut in Schuss. Die Fahrt ist abwechslungsreich, wenn man genauer hinsieht was sich am "Wegesrand" befindet. Immer wieder wechseln die Baumarten rechts und links der Straße, die Dichte des Baumbestands und auch die grüne Farbe der Blätter variiert. Auf diesem Highway sind dann auch nur noch 110 km/h erlaubt. Bei teilweise recht unebener Fahrbahn ist das manchmal eine ganz schöne Rüttelei. Unterwegs müssen wir immer wieder auf die Rinder aufpassen, die hier frei durch die Gegend streifen und plötzlich auf der Straße stehen. Es sind fast ausschließlich asiatische Buckelrinder. Sie passen offensichtlich gut zum Klima und dem Land.

Buschbrände

CARPENTERIA HIGHWAY - ob dieser Buschbrand 
				natürlich oder man-made ist wissen wir nicht

CARPENTERIA HIGHWAY - ob dieser Buschbrand natürlich oder man-made ist wissen wir nicht

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Wir wundern uns schon eine ganze Weile, dass die Sonne nicht mehr so richtig scheint und der Himmel ein bisschen grau geworden ist, können uns das aber nicht erklären. Doch dann, etwa 68 Kilometer vor Cape Crawford sehen wir den Grund. Rechts und links der Straße brennt der Busch. Zunächst bekomme ich eine ziemlichen Schreck. Sollten wir hier wegen eines Busch- feuers stehen bleiben und nicht weiterkommen? Aber diese Gedanken sind unbegründet. Es züngeln zwar bis zu 10 m hohe Flammen am Straßenrand und etwas weiter weg davon, aber es ist kein großer Buschbrand. Der genaue Entstehung, ob durch Menschen oder die Natur, bleibt uns verborgen. Die Flammen lassen schon nach wenigen 100 m nach, aber rechts von uns steigen dicke graue Rauchschwaden empor, die aber zum Glück hinter uns zurückbleiben. Jetzt taucht auch wieder blauer Himmel auf und die Sonne scheint wie gewohnt. Die letzten Kilometer bis Cape Crawford sind schnell zurückgelegt.

Ankunft im Hotel

Wir finden das Heartbreak Hotel auf Anhieb, denn mehr steht hier nicht an dieser Straßenkreuzung des Carpentaria und Tablelands Highways. Wir checken ein, bekommen auch unseren Zimmer- schlüssel und bezahlen gleich noch unseren Helikopterflug, der morgen früh stattfinden soll. Aber wir wollen ja heute noch zu den Poppy`s Pools fahren, für die wir uns extra ein Permit in Darwin "erkämpft" haben. Ganz umsonst, wie sich jetzt herausstellt. Zu den Pools können wir heute nicht mehr fahren, denn die Anfahrt alleine soll 2 Stunden dauern, pro Strecke ca. 70 Km. Ich hatte nur mit 1 Stunde pro Richtung gerechnet. So würden wir in die Dunkelheit fahren und das kommt nicht in Frage. Außerdem erhält man die Erlaubnis, um zu den Poppy Pools zu fahren, auf der Bauhinia Downs Station beim Besitzer der Pools gegen Zahlung einer Gebühr von 50 AU$. Somit war unser Besuch beim NCL in Darwin wegen des Permits völlig umsonst. Vielleicht schaffen wir ja morgen die Fahrt zu den Pools.

unser "Zimmer"

HEARTBREAK HOTEL - 
				die Unterkunft ähnelt mehr einer Barracke, es gibt aber nichts anderes

HEARTBREAK HOTEL - die Unterkunft ähnelt mehr einer Barracke, es gibt aber nichts anderes

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Unser Zimmer ähnelt eher einer Schlafkabine, ziemlich klein. Es ist eins von vier Zimmern in einem Metallcontainer. 2 Betten, eine Klimaanlage, ein Kühl- schrank und ein kleiner, klappriger Kleiderschrank stehen im Zimmer. Die Koffer haben keinen Platz mehr und bleiben im Auto. So etwas ähnliches haben wir schon einmal in Williams Creek 2008 miterlebt. Dusche und WC sind extra (für alle) und sind nicht im besten Zustand. Aber für eine Nacht geht das schon. Die Klimaanlage muss jetzt erstmal für Abkühlung sorgen, es ist heiß im Zimmer. Kleines Erlebnis am Rande, bei Elkes erstem Toliettenbesuch denkt sie -sind ja hässliche Klosteine hier-, denkste. Erst bei der Betätigung der Spülung sieht sie, dass es sich um einen Frosch, ein Korallenfinger-Laubfrosch oder Green Tree Frog handelt, der krampfhaft versucht, sich mit gespreizten Fingern gegen den Wasserschwall der Spülung zu stemmen.

Pool und Abendessen

Um uns abzukühlen, springen wir in unsere Badesachen und legen uns in den kleinen, aber mit mehreren Personen gut gefüllten Pool. Er ist erfrischend kühl. Nach einer Pause auf der "Veranda" vor unserem Zimmer bestellen wir uns im Restaurant gegen 18 Uhr das Abendessen. Elke nimmt eine vegetarische Quiche und ich esse ein "Beef Schnitzel", beide bekommen wir dazu Salat und Chips. Es schmeckt ganz gut, die Quiche hat allerdings nicht sehr viel Geschmack. Dazu trinken wir jeder Guiness Bier, das einzige dunkle Bier, was hier vorrätig ist.

HEARTBREAK HOTEL - 
				mit solchen Überraschungen muß man im Outback schon mal rechnen

HEARTBREAK HOTEL - mit solchen Überraschungen muss man im Outback schon mal rechnen

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Auf unsere Veranda sitze ich jetzt bei noch 29 Grad und schreibe den Reise- bericht. Elke erzählt mir noch, dass bei einem weiteren Klogang sich in der Zwischenzeit 3 Frösche in der einen und ein Frosch in der anderen Toilette eingenistet haben. Unser Zimmer bekommt langsam normale Temperaturen, mal sehen wie wir heute Nacht schlafen werden. Morgen müssen wir schon kurz nach 6 Uhr aufstehen, wegen des frühen Helikopterfluges. Diese Unterkunft werden wir auch überstehen, es gibt aber auch nichts anderes hier. Leider ist die Nacht sehr unruhig. Da hier auch etliche Straßenarbeiter untergebracht sind, ist es bis gegen Mitternacht recht laut. Die Bar schließt um 23 Uhr und bis alle langsam zur Ruhe kommen dauert es eine Weile. An Schlaf vor Mitternacht ist daher nicht zu denken.

Balken
Wetter : 36 Grad, aber relativ trocken, nur wenige Wolken, nachts nur 18 Grad
Unterkunft : Heartbreak Hotel Hotel Room Ü
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