Fahrt von Berlin über Neustrelitz nach Waren zur Pension Fledermaus
16.08.2015
Balken

Fahrt von Berlin nach Neustrelitz

Heute früh ist es in Berlin noch sehr nebelig als wir aufstehen. Wir machen uns fertig, packen unsere paar Sachen in unser Auto und starten gegen 10 Uhr 20 Richtung Neustrelitz. Dort wollen wir Elke's Freundin abholen, die sich hier seit Freitag wegen einer Familienfeier aufhält. Schon bei der Abfahrt schiebt sich die Sonne durch die Wolken und bei noch angenehmen Temperaturen fahren wir Richtung Norden. Über die Autobahn kommen wir recht zügig voran, verlassen diese aber schon bei Oranienburg und fahren jetzt auf der B96 Richtung Norden. Viele Felder unterwegs an der Strecke sind schon abgeerntet, eine Folge der Dürre und der sommerlichen Temperaturen. Wir kommen, bis auf eine kleine Baustelle, gut voran und sind schon gegen 12 Uhr in Neustrelitz.

Zwischenstop in Neustrelitz, Besuch des Hafencafé im Speicher

Neustrelitz - der kleine Hafen mit Eigentumswohnungen, Schiffsliegeplätzen und Restaurants

Neustrelitz - der kleine Hafen mit Eigentumswohnungen, Schiffsliegeplätzen und Restaurants

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Von unterwegs haben wir Gitti bereits unsere Ankunft angekündigt. Direkt vor der Pension Luisenstube in der Seestraße 8 finden wir noch einen Parkplatz. Nach einem kurzen Rundgang durch die Außenbereiche der Pension (sehr nett) verstauen wir Gitti's Gepäck im Auto. Wir beschließen noch einmal in das Hafencafé im Speicher zu gehen, wo wir bereits vor 5 Jahren, als wir das letzte Mal hier waren, den sehr leckeren Kuchen gegessen haben. Die Stücke sind nach unserem Empfinden fast doppelt so hoch wie normale Tortenstücke. Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir den Hafen und finden im Café noch einen freien Platz.

im Hafencafé im Hafenspeicher gibt es "Doppelstocktorten", Stachelbeertorte schmeckt mir besonders gut

im Hafencafé im Hafenspeicher gibt es "Doppelstocktorten", Stachelbeertorte schmeckt mir besonders gut

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Bereits vor 20 Jahren waren wir schon einmal hier im Hafen, als wir mit Freunden für mehrere Tage mit einem gecharterten Boot auf der Müritz und den angrenzenden Seen herumgeschippert sind. Damals sah das hier alles noch ganz anders aus. Wie schon vor 5 Jahren, bestellen wir uns alle den gleichen Kuchen, Stachelbeertorte mit Sahnebaiser. Der Kuchen schmeckt wieder ausgezeichnet und ist mit 3,50€ pro Stück bei der Größe recht preiswert. Auch der Kaffee bzw. Cappuccino ist sehr lecker und wir genießen den Ausblick auf den kleinen Hafen und die Ruhe hier vor Ort.

Bummel durch den Schlosspark von Neustrelitz

Neustrelitz - Blick über den Schlosspark auf den Zierker See

Neustrelitz - Blick über den Schlosspark auf den Zierker See

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in der Orangerie des Schlosses befindet sich heute ein Restaurant

in der Orangerie des Schlosses befindet sich heute ein Restaurant

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Anschließend bummeln wir noch durch den Schlosspark von Neustrelitz. Unser Spaziergang führt uns zunächst am Luisentempel vorbei. Er wurde als Grabdenkmal für die Königin Luise von Preußen, gebürtige Prinzessin zu Mecklenburg-Strelitz, errichtet. An der Südseite des Parks befindet sich der Marstall, der 1870-72 erbaut wurde. Er besteht aus drei Reithallen, Ställen und Wohnungen für die Pferdeknechte und die Kutscher. Das Schloss selber existiert leider nicht mehr, es brannte bereits 1945 völlig aus, die Ruinen wurden später abgetragen. Die Grundlagen des Schlossparks stammen von 1731/1732 und er wurde im Laufe der Jahre immer wieder verändert. 1825 wurde ein Großteil des Parks von Peter Joseph Lenné zu einem englischen Landschaftsgarten umgestaltet. Heute führt vom ehemaligen Standort des Schlosses eine so genannte Parterre Richtung Zierker See und endet am Hebetempel (Göttin der Jugend). Nachdem Parkrundgang spazieren wir noch zur Orangerie mit ihren gut erhaltenen sehenswerten Innenräumen. Erbaut wurde die Orangerie bereits 1755 und erhielt sein heutiges Aussehen um 1840. Vor der Orangerie befindet sich ein etwas außergewöhnlich gestalteter Brunnen. Heute ist die Orangerie ein Restaurant

unterwegs

unterwegs

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Das Wetter ist immer noch sehr freundlich und auch die Temperaturen sind angenehm. Wir beschließen südlich um die Müritz herum über Waren zur Pension Fledermaus zu fahren. Dabei können wir uns noch ein ehemaliges Gutshaus und ein Schloss ansehen. Wir verlassen Neustrelitz in Richtung Wesenberg und fahren über Mirow bis nach Lärz. Es sind kleine Nebenstraßen, auf denen wir fahren und daher herrscht kaum Verkehr. So können wir gemütlich durch die Gegend fahren und die Landschaft genießen. Elke entdeckt unterwegs diverse Kraniche, Störche und weiße Reiher auf den Felder. Tiere, die der Großstädter sonst eher selten sieht.

Weiterfahrt und Besuch des Gutshauses Krümmel und des Schlosses Klink

im dem etwas heruntergekommenen Gutshaus Krümmel ist die obere Etage scheinbar noch bewohnt

im dem etwas heruntergekommenen Gutshaus Krümmel ist die obere Etage scheinbar noch bewohnt

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Dann erreichen wir das Gutshaus Krümmel. Es liegt wirklich am Ende der Welt. Ein Minidorf mit einem Gutshaus, das schon sehr in die Jahre gekommen ist. Das Gutshaus wurde 1825 erbaut und steht nach einer wechselvollen Geschichte heute teilweise leer. Das Haus verfällt langsam, obwohl im ersten Stock scheinbar noch Leute wohnen. Wir verlassen Krümmel und fahren durch Sonnenblumenfelder, Maisfelder und abgeerntet Felder Richtung Waren. Während der Fahrt sehen wir ein Hinweisschild zum Straußenhof Brandt , haben aber leider keine Zeit uns dort umzusehen. Unterwegs fotografieren wir noch einen schönen „Straßentunnel“. Hier sind die Bäume richtig von einer zur anderen Straßenseite zusammengewachsen. Die Landschaft ist leicht hügelig und es macht einfach Spaß mit ca. 60-70 km/h durch die Landschaft zu fahren und alles in sich aufzunehmen, wie z.B. eine alte Windmühle. Es handelt sich um die Schamper Mühle, eine unvollständige Erdholländer-Windmühle ohne Flügel aus dem Jahr 1810.

links das Schloß Klink, rechts die Orangerie mit weiteren Zimmern und Suiten

links das Schloss Klink, rechts die Orangerie mit weiteren Zimmern und Suiten

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Dann erreichen wir den Ort Klink. Der Verkehr wird hier, kurz vor Waren, schon dichter. Das Schloss Klink ist ein wahrer Prachtbau. Der Bau des Schlosses wurde um 1898 begonnen und die Architektur lehnt sich stark an die Schlösser der Loire an. Mit vielen Türmchen, Fenster und Verzierungen ist das heutige 4-Stene-Hotel ein ansehnliches Bauwerk. In einem nahegelegenen Restaurant lassen wir uns auf einige Getränke nieder und Gitti probiert die Boddenbowle mit Wein, Erdbeeren und Holundersirup. Die Bowle schmeckt ihr sehr gut. Am Wasser bietet sich uns dann ein weiter Blick über die Müritz . Es ist der größte See der innerhalb Deutschlands liegt und der Name ist aus dem slawischen abgeleitet und bedeutet "kleines Meer". Unheimlich viele Möwen sitzen auf den Steinen am Bootshafen, so viele haben wir selbst an der Ostsee noch nicht gesehen. Über einen Bootssteg und vorbei am Badestrand kehren wir wieder zum Auto zurück.

wir erreichen Waren und die Pension Fledermaus

die Pension Fledermaus liegt mitten im Wald, ca. 1,5 km von der nächsten Straße entfernt (Anfahrt mit Auto ist möglich)

die Pension Fledermaus liegt mitten im Wald, ca. 1,5 km von der nächsten Straße entfernt (Anfahrt mit Auto ist möglich)

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Es ist inzwischen 16 Uhr 30 und wir wollen jetzt endlich die Pension Fledermaus kennen lernen. Von Klink aus sind es nur noch ca. 20 Min. Durch Klink und Waren fahren wir zum Schluss noch ca. 1,5 Km durch den Wald bis wir endlich die Pension Fledermaus erreichen. Unterwegs haben wir mal kurze Zweifel, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Hinter dem Haus befinden sich Parkplätze wo wir unser Auto abstellen und ins Haus gehen. Hier empfängt uns ein großer schöner Schäferhund (Nick) mit kräftigem Gebell.

unser Zimmer, ausreichend groß und zweckmäßig eingerichtet

unser Zimmer, ausreichend groß und zweckmäßig eingerichtet

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Kurz darauf bekommen wir unsere Zimmerschlüssel. Gitti wohnt im Dachsbau (Souterraine) mit Blick auf eine grüne ansteigende Böschung vor dem Fenster und wir im Zimmer 45 (Parterre) mit Blick auf den Parkplatz. Es gibt im Haus sicherlich Zimmer mit schönerem Ausblick, aber für die 3 Tage ist das ausreichend. Das Bad ist in Ordnung und geräumig, TV ist vorhanden. Allerdings haben wir keinen Handyempfang, bzw. nur an wenigen Stellen ist ein schwacher Netzempfang vorhanden. Aber es gibt in jedem Zimmer ein Telefon. Die Zimmer sind zweckmäßig ausgestattet und man hat alles was man braucht. Für 33€ p.P. (im Doppelzimmer) einschl. Frühstücksbüffet kann man nicht mehr verlangen.

Abendessen und kleiner Spaziergang

Wir packen unsere Sachen aus und gehen anschließend gleich zum Abendessen, es ist ca. 17 Uhr 45. An einem kleinen Kiosk im Haus können wir aus einer Speisekarte ein Gericht auswählen (gute Auswahl) und auch gleichzeitig unsere Getränke bestellen. Anschließend nehmen wir auf der Terrasse vor dem Haus Platz und dort wird uns dann auch unser Essen serviert. Schnitzel Hamburger Art (mit Spiegelei) bzw. Bauernfrühstück schmecken sehr lecker und sind mit ca. 8 € auch recht preiswert. Dazu noch Köstritzer Schwarzbier, gut gekühlt. Was will man an einem so lauen Sommerabend mehr. Wir lassen uns Zeit und genießen den Ausblick in die Landschaft und das Essen.

Nach einem Abendspaziergang gehen wir auf unserer Zimmer zurück. Gitti's letzte Nacht (nach der privaten Feier in Neustrelitz) war recht kurz, daher will sie nur noch duschen und sich bald zurückziehen. Wir beide sehen uns noch ein bisschen in den Fernsehprogrammen um und sichten schon mal die Bilder von heute. Mit dem Wetter hatten wir heute Glück, viele schöne Wolken mit großen blauen Lücken und dazu noch ca. 28 Grad und trocken, was will man mehr. Kurz nachdem wir schlafen gehen fängt es draußen an heftig zu regnen und auch Gewitter sind zu hören und zu sehen, genauso hatte es der Wetterbericht vorhergesagt.

Wetter : sonnig, 28 Grad, trocken
Unterkunft : Pension Fledermaus
Fahrtkilometer : 186 km
Wander- bzw. Stadtkilometer : 3 Km