Cochin: Fahrt in die Backwaters, Abfahrt nach New Mangalore
20.03.2012
Balken

unser erster Ausflug in Indien

Die erste Nacht ist geschafft. Morgens sind es angenehme 23 Grad in der Kabine und wir haben ganz gut geschlafen. Um 6 Uhr 50 stehen wir auf. Wir müssen uns etwas beeilen, denn schon um 8 Uhr 45 ist das Theatrium Treffpunkt für unseren Ausflug. So erscheinen wir schon um 8 Uhr zum Frühstück im Markt Restaurant, alle anderen öffnen erst später. Wir wollen das Frühstück in Ruhe genießen. Leider besitzt das Markt Restaurant keinen Außenbereich wie die beiden darüber liegenden Restau- rants. Die Auswahl ist im Markt Restaurant ist, wie wir später feststellen werden, auch nur unwesent- lich größer als z.b. im Weite Welt Restaurant.

Gegen 8 Uhr 45 finden wir uns im Theatrium auf Deck 9 ein. Der Treffpunkt ist auf den jeweiligen Ausflugsvouchern vermerkt und variiert jedes Mal. Hier erhalten wir auch weitere Informationen. In Indien stehen bei allen Ausflügen nur englischsprachige Reiseleiter zur Verfügung; es kommen ein- fach zu wenig deutsche Gäste. Daher werden einige Busse von Scouts der Aidadiva begleitet, die dann eine zusammenfassende Übersetzung für die Mitreisenden geben. Wir haben uns für eine Tour ohne Scoutbegleitung gemeldet (unser englisch sollte ausreichen, um fast alles zu verstehen), daher bekommen wir ein "E" auf die Garderobe geklebt. "E" steht für Exklusiv oder auch Englisch.

wir verlassen die Aidadiva

KERALA BACKWATERS - 
				direkt im Hafen vor der Aidadiva warten schon die vielen Ausflugsbusse

KERALA BACKWATERS - direkt im Hafen vor der Adadiva warten schon die vielen Ausflugsbusse

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Gegen 9 Uhr verlassen wir das Schiff über den Zugang auf Deck 3. Viele Busse stehen schon direkt vor der Aidadiva für die Ausflüge bereit. Am Hafenausgang erfolgt im Bus nur eine sehr lasche Kontrolle durch die Inder hinsichtlich der Landgangskarte und Passkopien. Unser Bus Nr.19 mit gleich 4 Indern an Bord (ein Fahrer, zwei Reiseleiter und ein sonstiger) begleiten uns auf der heutigen Tour. Der Bus ist in einem recht vernünftigen Zustand und auch die Klimaanlage funktioniert und lässt sich regeln.

KERALA BACKWATERS - 
				unterwegs nach Alappuzha (früher Alleppey)

KERALA BACKWATERS - unterwegs nach Alappuzha (früher Alleppey)

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Die Fahrt nach Alappuzha (früher Alleppey) soll ca. 90 Minuten dauern. Der Bus fährt die ganze Strecke durch dicht besiedeltes Gebiet. Die Eindrücke sind unheimlich vielfältig, aber leider immer nur von kurzer Dauer. Immer wieder sehen wir etwas Neues und unsere Köpfe sind ständig in Bewegung. Die vielen kommunistischen Fahnen erklärt unser Reiseleiter damit, dass die kommu- nistische Partei im Bundesstaat Kerala mitregiert. Offensichtlich aber nicht in einer Art und Weise wie wir uns das vorstellen. Er sieht das jedenfalls ziemlich locker und ist kein Kommunist, wie er betont.

KERALA BACKWATERS - 
				zum ersten Mal sehen wir wie die Cashew Nuss außerhalb des Fruchtfleisches wächst

KERALA BACKWATERS - zum ersten Mal sehen wir wie die Cashew-Nuss außerhalb des Fruchtfleisches wächst

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Unterwegs stoppen wir kurz an einem Cashew-Baum, den wir noch nie im Original gesehen haben, vor allem nicht die Cashew Nuss Frucht. Lustiger- weise wachsen die essbaren Cashewnüsse außerhalb des eigentlichen Frucht- fleischs. So, als ob der Kirschkern außerhalb des Fruchtfleisches wachsen würde. Man kann so die Nuss einfach ernten, das Fruchtfleisch wird exportiert. Daraus kann man nämlich einen Schnaps brauen, was aber im Bundesstaat Kerala verboten ist.

Einer der Reiseleiter verteilt während der Fahrt an jeden eine kleine Wasserflasche, was sehr ange- nehm ist. So ersparen wir uns den Wasserkauf an Bord. Die Eindrücke unterwegs sind vielfältig und interessant. Aber es reiht sich Gebäude an Gebäude, kein Stück freie Natur unterwegs. Es sieht aber aus unserer Sicht an vielen Stellen sehr schmutzig aus, viel Unrat ist zu sehen. Zu diesem Thema hören wir aber an den Folgetagen während eines Indienvortrags einiges interessantes.

Bootsfahrt auf den Backwaters

In Alappuzha fahren wir direkt zum großen Bootshafen, wo etwa 500 sogenannte Hausboote vor Anker liegen. Es gibt in Kerala noch einen 2. großen Hafen, in dem genauso viele Schiffe beheimatet sein sollen. Diese Hausboote sind zum Teil umgebaute Lastenkähne, die nicht mehr benötigt werden oder auch Nachbauten. Auf diesen Hausbooten können, je nach Größe, 4-20 Personen übernachten und versorgt werden. In der Regel fahren diese Boote 3-14 Tage durch die Backwaters von Kerala. Dafür ist dieser Bundesstatt berühmt.

KERALA BACKWATERS - 
				auf den größeren und kleineren Kanälen herrscht reger Bootsverkehr

KERALA BACKWATERS - auf den größeren und kleineren Kanälen herrscht reger Bootsverkehr

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Wir besteigen mit insgesamt 14 Touristen ein kleineres Boot, welches nor- malerweise 4 Personen in 2 Schlafzimmer mit je einem Bad beherbergt. Auf dem Vorschiff, unter einem Blätterdach verbringen wir nun die nächsten 3,5 Stunden bei einer gemütlichen Fahrt durch die Backwaters. Gegen 11 Uhr legen wir ab und gleiten gemächlich mit 5-8 km/h durch die Kanäle der Back- waters. Über den Lake Punnamada, durch größere und kleiner Kanäle, den Lake Vattakayal, weitere Kanäle und vorbei am Lake Vembanad fahren wir durch eine tolle Landschaft. Vom Boot aus kann sehr schön das Leben an den Kanälen verfolgen. Die Leute waschen sich selber und auch ihre Wäsche im Fluss, spülen das Geschirr im dem Wasser, die Kinder vergnügen sich in den Kanälen und viele größere oder auch kleinere Schiffe sind auf den vielen Kanälen unterwegs.

KERALA BACKWATERS - 
				das Wasser in den Kanälen wird für die vielfältigsten Aktivitäten genutzt

KERALA BACKWATERS - das Wasser in den Kanälen wird für die vielfältigsten Aktivitäten genutzt

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An Bord wird uns später ein exzellentes Mittagessen serviert. Wir bekommen Hühnchen, Fisch, diverse Soßen und Beilagen. Wir dürfen sogar vorher bei der Zubereitung der Speisen in der Küche zusehen. Jeder erhält dazu kostenlos ein Glas Bier oder Flaschenwasser (ohne Limit). Zum Nachtisch werden ver- schiedene Früchte wie Ananas und gebackene Bananen gereicht, sehr lecker. Das Personal an Bord ist sehr freundlich und hilfsbereit. Die ganze Zeit über werden wir von dem zweiten, ebenfalls englischsprachigen Reiseleiter betreut. Nach 3 Std. 30 Minuten erreichen wir, nach einer wunderbaren Fahrt, den Hafen von Alappuzha (früher Alleppey).

Rückfahrt zum Schiff

Unser Bus steht schon für den Rückweg bereit. Unterwegs sehen wir in einer Seitenstraße den ersten Elefanten in Indien. Auch die Rückfahrt bietet wieder interessante Einblicke in das indische Leben auf der Straße. Übrigens herrscht auf den Straßen das Gesetzt des Stärkeren. Es wird laut gehupt, selbst in Kurven und bei riskanten Gelegenheiten überholt und trotzdem soll relativ wenig passieren. Wir vertrauen voll unserem Fahrer, der immer wieder langsam fahrende Fahrzeuge mit seiner lauten Hupe an den Straßenrand drängt. Gegen 16 Uhr 30 erreichen wir wieder den Hafen und werden er- neut kaum kontrolliert.

Bevor wir auf das Schiff gelangen, ist eine Desinfizierung der Hände mit einer speziellen Lösung aus den aufgestellten Automaten angesagt, Hygiene ist wichtig bei so vielen Leuten. Auf dem Schiff selber folgen dann wieder die 3 Sicherheitskontrollen, die wir bei jeder Rückkehr von Land durch- laufen müssen. Die Bordkarte wird von einem Mitarbeiter in Augenschein genommen, es erfolgt eine Kontrolle der Bordkarte über den Strichcode und die Taschen- und Personenkontrolle wird mit einer Sicherheitsschleuse und einem Durchleuchtungsgerät durchgeführt. Unsere Landungskarten müssen wir wieder abgeben, die Inder kontrollieren sie später auf Vollständigkeit.

SNRÜ und Abfahrt in Cochin

AN BORD - 
				die SNRÜ (Seenotrettungsübung) ist mehr denn je eine wichtige Sicherheitsaktion an Bord

AN BORD - die SNRÜ (Seenotrettungsübung) ist mehr denn je eine wichtige Sicherheitsaktion an Bord

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Nach einer kurzen Dusche beginnt dann gegen 17 Uhr 30 die SNRÜ (Seenot- rettungsübung) mit dem so genannten "Schneewittchenwarnton". Das bedeu- tet: 7mal kurz, 1mal lang, noch vor dem Auslaufen. Es dauert fast 30 Minu- ten, da einige Mitreisenden anfänglich fehlen.

Damit steht unserer Abfahrt nichts mehr im Weg. Die Kreuzfahrt kann endlich beginnen. Wir verlassen um 18 Uhr den Hafen von Kochin. Das Auslaufen ist zwar nicht so spekta- kulär wie in Warnemünde, aber die gleiche Musik wie damals lässt schöne Erinnerungen hochkom- men. Während der Ausfahrt sehen wir im Abendlicht auch noch die bekannten Fischernetze von Cochin.

Abendessen und Poolparty

AN BORD - 
				die gut besuchte Asia Poolparty findet bei angenehmen 30 Grad auf Deck 11 der Aidadiva statt

AN BORD - die gut besuchte Asia Poolparty findet bei angenehmen 30 Grad auf Deck 11 der Aidadiva statt

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Anschließend gehen wir zum Abendessen wieder ins Weite Welt Restaurant, dessen Außenbereich wir sehr lieben. Bei einem lauen Lüftchen und sehr angenehmen 30 Grad genießen wir das Büffet und die sehr nette Tischrunde. Es wird viel erzählt. Gegen 21 Uhr finden wir uns auf dem Pooldeck ein, auf dem heute die Asia Poolparty stattfindet. Pro Person wird von Aida 1 Glas Sekt spendiert. Nach der ersten, sehr schönen Show beginnt dann die Vorstellung der gesamten Mannschaft, aber ohne die Offiziere. Zu diesem Anlass haben sich auch sehr viele Mitreisende auf dem Pooldeck versammelt. Ab etwa 22 Uhr 20 folgt dann noch eine Party auf dem Pooldeck.

Wir gehen anschließend ins Fotostudio, um uns unsere Bilder des Tages (beim Landgang) im Foto- studio anzusehen. Sie gefallen uns nicht so richtig, also bleiben sie hängen. Dann kehren wir gegen 23 Uhr in die Kabine zurück. Ich schreibe nur noch einige Gedanken des Tages zusammen um sie nicht zu vergessen. Den Bericht selber werde ich dann in den nächsten Tagen ausführlich bearbeitet. Morgen früh, nach unserer ersten Nacht auf See, müssen wir zum Glück erst gegen 9 Uhr 45 zum zweiten Ausflug antreten. Das bedeutet für uns, wir können etwas ausschlafen. Ein wunderschöner Tag mit einer tollen Tour durch die Backwaters endet und die Kreuzfahrt beginnt jetzt erst richtig.

Balken
Wetter : morgens draußen 26 Grad, mittags 32 Grad, 80 % Feuchte
Unterkunft : Aidadiva - Kabine 7263 - VP
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