Liegeplatz Aidastella : Calata Sgaralino 62 (Ausgang auf Deck 3)
Seegang und Blitze in der Nacht
Schon gestern Abend zog sich der Himmel zu und nachts ging es dann richtig los. Zunächst nur Regen und dann gegen 3 Uhr nachts heftige Gewitter mit vielen Blitzen und Donner. Wir mussten sogar unsere Balkontür schließen, weil es draußen ziemlich laut (durch Blitz und Donner) war. Eine Zeitlang merken wir auch wie sich das Schiff etwas mehr bewegt als in den letzten Tagen. Allerdings ist das noch gar nichts, Wellen um etwa 2 m.
Gegen 6 Uhr klingelt unser Wecker, denn schon um 8 Uhr 15 soll unser Ausflug zur Cinque Terre starten. Wir quälen uns so langsam aus den Betten, ausschlafen wäre jetzt schöner, aber dann verpassen wir auch eine schöne Gegend Italiens. Fertig machen und frühstücken gehen, alles schon Routine an Bord. Während wir frühstücken legt Aidastella in Livorno an.
Unser Ausflug startet bei trübem Wetter
Unseren Ausflugsbus habe ich schon vom Balkon aus entdeckt, denn vorne in den Bussen befindet sich ein Schild mit der Ausflugsnummer. Kurz vor 8 Uhr verlassen wir die Aidastella und als wir zum Bus gehen tröpfelt es leicht. Mal sehen, wie dass mit dem Wetter heute wird. Der Wetterbericht lässt jedenfalls nichts Gutes erwarten. Der Bus, eine Ausführung für nur ca. 20 Personen ist scheinbar, wie auch der Bus von gestern, nur für die winzigen Italiener ausgestattet. Jedenfalls kann ich mit 1,82 m meine Beine nicht normal zwischen mir und dem Vordersitz unterbringen. Das kann ja bei der langen Tour heiter werden. Zum Glück sind wir aber bei Abfahrt nur 13 Personen an Bord und ich kann meine Beine nach Lust und Laune ausstrecken.
Zunächst geht die Fahrt durch
Livorno und seine Vororte. Keine besonders spannende Landschaft. Später zeigt sich die typisch toskanische
Landschaft mit vielen Pinien und weiten Flächen. Im Vorbeifahren können wir u.a. den
Schiefen
Turm
von
Pisa
in der Ferne erahnen. Später passieren wir die
Marmorbrüche
von
Carrara in den
Apuanischen Alpen
und sehen viele Firmen rechts und links der Straße die Marmor verarbeiten.
wir erreichen nach einer regnerischen Fahrt den Ort Riomaggiore
Unser Busfahrer hat ganz schon zu tun, denn auf der Straße herrscht reger Verkehr. Nach rund 2,5 Std. erreichen wir den Ort Riomaggiore, den östlichsten Ort, den wir besichtigen werden. Unser kleiner Bus darf mit einer Sondergenehmigung bis direkt zum Dorf fahren, so dass wir keinen langen Anmarsch nach Riomaggiore haben. Riomaggiore ist, wie auch das 2. Dorf welches wir später besichtigen werden, eingebettet in den Nationalpark Cinque Terre. Gute 2 Stunden bekommen wir Zeit, um uns umzusehen. Das Wetter hat es sich scheinbar überlegt und es regnet im Augenblick nicht.
Wir laufen sofort los, um die regenfreie Phase zu nutzen. Ich habe mir im Vorfeld in
Wikimapia.org
schon einige
Aussichtspunkte herausgesucht. Zu diesen wollen wir jetzt gehen. Von dem Punkt aus, wo wir losgehen bis zum Hafen
sollen es etwa 600 m weit sein und der Höhenunterschied beträgt etwa 90 m. Daher ist der Abstieg in den Ort zwar
relativ schräg, aber es hält sich in Grenzen. Es ist jetzt kurz nach 10 Uhr 30 und es sind nur wenige Leute unterwegs,
sehr schön. Auf der Via del Santuario laufen wir Richtung Hafen. Der Ort Riomaggiore wurde um das Jahr 1250
das erste Mal erwähnt.
Spaziergang zu einem Aussichtspunkt
Unser Weg führt uns dann nach links auf die Via de Loca, die anfänglich noch eine "normale", aber sehr schmale Straße ist.
Vom dem ansteigenden Weg aus können wir ab und zu hinunter in das Stadtzentrum sehen. Von hier aus erkennt man
immer besser wie die Häuser wirklich am Berg kleben. Zwischen den Häusern am Wegesrand entdecken wir kleine Gärten
und Oasen der Ruhe mit Liegestühlen und Tischen. Selbst die kleinste Fläche wird mit 2 Stühlen und einem Tisch in eine
Ruhezone umfunktioniert. An etlichen Stellen sieht man aber dem Ort an, dass er offensichtlich nicht sehr reich ist.
die schönste Stelle von Riomaggiore, wir sind am Hafen
Dann erreichen wir das Ortsende am kleinen Hafen und die Wellen schlagen ganz schön heftig gegen die Wellenbrecher vor
dem Hafen. Von hier aus sieht Riamoggiore genauso aus, wie wir uns die kleinen Städtchen in der Cinque Terre vorgestellt
haben. Hochaufragende, teilweise sehr bunte Häuser, die eng an die steil aufragenden Berge gebaut sind, damit der
schmale Zugang zum Meer erhalten bleibt. Leider ist der Himmel heute total grau und zu allem Übel fängt es jetzt,
nach ca. 40 Min., leicht an zu regnen. Wir schießen schnell ein paar schöne Fotos vom Hafen, die wir uns
allerdings bei Sonnenschein erhofft hatten.
es beginnt es heftig zu regnen und hört bis zur Abfahrt nicht mehr auf !!!
So gut es geht versuchen wir von unserem Unterschlupf noch einige Fotos zu schießen, aber das ist schwierig. Der Regen wird stärker und wird bis zur Abfahrt auch nicht mehr aufhören, so ein Mist. Wir warten längere Zeit am Hafen, gehen dann aber weiter hoch und stellen uns immer wieder unter. Auf dem Weg nach oben strömt uns natürlich das ganze Regenwasser entgegen. Von allen Seiten "bombardiert" uns das Wasser und wir werden ganz schön nass. Unter diesen Umständen ist das Fotografieren nur schwer möglich. In einem Durchgang nahe dem Hafen (hier befindet sich auch der Zugang zum Bahnhof) findet Elke dann eine Toilette (1€), das Plätschern des Regens animiert dazu, solche Orte aufzusuchen.
Weiter oben im Ort sind jetzt deutlich mehr Leute unterwegs, sie sind wahrscheinlich mit der Bahn angekommen, die u.a. die 5 Orte miteinander verbindet. Immer wieder suchen wir uns einen Unterschlupf vor den Wassermassen. Die Restaurants machen gute Geschäfte und unter allen Vordächer stehen die Touristen und warten auf darauf, dass der Regen aufhört. Falsch gedacht. Wir lassen uns noch für eine ganze Weile in der Kirche Chiesetta di N. S. della Compagnia aus dem 16. Jhdt. nieder, aber für Altertümer o.ä. haben wir im Augenblick bei diesem hundsmiserablen Wetter nichts mehr übrig. Wir hatten uns so auf diesen Ausflug gefreut.
wir kehren, ziemlich durchnässt zum Bus zurück
15 Min vor Abfahrt unseres Busses sind wir wieder am Ausgangspunkt unseres Rundgangs zurück. Endlich mal wieder ein trockenes "Fleckchen Erde", unser Bus steht schon abfahrbereit dort. Zum Glück konnten wir noch einige gute Fotos vor dem großen Regen schießen, ansonsten ging fast nichts mehr. Die Lufttemperatur liegt nur bei 19 Grad und es ist windig.
Wir fahren zurück zur Staatsstraße 370, die alle Dörfer der Cinque Terre miteinander verbindet und dann weiter entlang der Küste Richtung Vernazza. Überall hängen die Wolken sehr tief, teilweise bis zum Meer hinunter, es regnet immer noch ununterbrochen, aber weniger intensiv und es ist sehr dunkel geworden. Auch diesmal fährt uns unser Busfahrer soweit wie möglich an den Ort heran. Für die Strecke von Riomaggiore nach Vernazza braucht er ca. 40 Minuten. Auch für Vernazza habe ich mir in Wikimapia.org eine entsprechende Karte ausgedruckt.
Bummel durch den Ort, der Regen läßt nach
Der Regen hat inzwischen ein wenig nachgelassen und so laufen wir direkt zum Hafen, um möglichst schnell ein paar schöne Fotos schießen zu können. Vernazza ist ein bisschen älter wie Riomaggiore, schon um das Jahr 1000 gegründet. Das Kastell Doria oberhalb des Hafenswurde bereits um 1100 erbaut. Anfänglich sind auf unserem Weg nur wenig Leute unterwegs, aber der Schein trügt. Wir kommen an einigen sehr schönen Häusern vorbei, deren Fassaden mit Feldsteinen versehen wurden. Als wir den Bahnhof erreichen, treffen wir auf viele Touristen, die aber alle nur Richtung Hafen laufen, für die Teile des Ortes weiter oben interessiert sich hier niemand. Es regnet etwas weniger (trotzdem hinderlich und unangenehm).
Auch in Vernazza gibt es viele kleine Seitengassen, aber wir wollen erstmal zum Hafen. Es ist schon ein
lustiger Anblick hier im Ort. Neben einigen Souveniershops hängt am nächsten Haus die Wäsche zum
Trocknen (?!) auf dem Balkon. Direkt neben den vielen Touristen, die sie scheinbar gar nicht wahrnehmen, steht die kleine,
niedliche Kirche Chiesa de Santa Marta. Vorbei an alten Brunnen, kleinen Gassen, vielen Souvenirläden und Restaurants
erreichen wir den Hafen, der hier deutlich größer ist als in Riomaggiore.
über viele Treppen geht es aufwärts
Von der südlichen Hafenseite aus steigen wir über viele Treppen ins Dorf nach oben. Der Regen hat inzwischen aufgehört,
aber alles ist noch ziemlich nass, aber ab und zu kommt jetzt sogar die Sonne hervor.
Wir bummeln durch viele kleine Gassen, treppauf und treppab, mal rechts , mal links herum und treffen immer wieder
auf schöne Ausblicke, kleine Hinterhöfe, alte Mauern und andere interessante Stellen. Manchmal fallen
nicht nur die Regentropfen noch von oben auf uns sondern auch Tropfen der frisch gewaschene Wäsche.
Nach unserem letzten Abstieg erreichen wieder den Bahnhof.
Oben auf dem Bahnhof befinden sich die einzigen beiden Toiletten des Ortes, die wir entdecken konnte. Eine von beiden ist
defekt, daher dauert es eine Weile bis wir dran sind. - 1€ p.P.
In der Pizzeria Fratelli nehmen wir noch eine kleine Mahlzeit zu uns. Eine große Portion Bruschetta für 5€ p.P., einen Orangensaft (5€ p.P.) und eine Cola (3€), die Preise gehen. Die Bruschetta schmeckt sehr gut und intensiv nach Tomate, da hier kaum Zwiebeln im Gericht vorhanden sind. Wir bummeln nochmal zum Hafen, bei Sonne, um dann auf die rechte Seite (vorher links) zu gehen und noch einiges zu fotografieren.
Danach gehen wir schnurstracks, weil die Zeit langsam drängt, zurück zum Bus am Ortseingang. Übrigens ist in Vernazza der Höhenunterschied zwischen Startpunkt und Hafen wesentlich geringer als in Riomaggiore. Insgesamt hat mir Riomaggiore besser gefallen. Der Ort ist irgendwie enger und wirkt dadurch anders als Vernazza. Außerdem schien der Ort Vernazza mehr Touristen anzuziehen, dadurch war es hier ganz schön voll.während der Rückfahrt kommt langsam die Sonne hervor - Abendessen im Brauhaus
Die Rückfahrt erfolgt dann, wie zum Hohn, bei zeitweiligem Sonnenschein, jedenfalls an der Küste. Als schöner Abschluss der Küstenfahrt können wir noch einen tollen Blick auf den Ort Corniglia werfen. Dieses Dorf ist das einzige der 5 Dörfer, welches nicht direkt an der Küste (auf Meereshöhe) liegt. Es befindet sich oben auf einem rund 90 m hohen Felsen. Eine "Keramikpause" wird auf der Rückfahrt nicht mehr eingelegt (Abstimmung im Bus) und gegen 17 Uhr 30 erreichen wir wieder die Aidastella. Wir bringen alles auf die Kabine, ziehen uns um und gehen heute mal ins Brauhaus zum Essen.
Elke isst einen Kinderteller "Schnitzel mit Gemüse und Pommes". Das Schnitzel ist trotzdem sehr groß. Ich esse zunächst Currywurst mit Pommes, die Wurst geht, die Pommes sind in Ordnung, die Soße scharf und gut, danach noch einen Obadza mit Brezel. Dazu testen wir wieder so ein "3er-Brett" mit den verschiedenen Sorten Bier, die hier an Bord gebraut werden. Zum ersten und bisher letzten Mal konnten wir die 3 Biere an Bord der Aidablu (unsere erste Kreuzfahrt überhaupt) testen. Zum "krönenden Abschluss" gönnen wir uns im Bella Donna noch ein Eis. Die Leute am Tisch sind heute etwas schweigsam. Das Auslaufen sehen wir uns noch vom Außenbereich aus an bevor wir dann in die Aida Lounge "umziehen".Dort gönnen wir uns noch jeder einen Cocktail. Elke ist etwas von den vielen Stufen geschafft und geht bald schlafen. Ich spule noch das übliche Abendprogramm ab. Schade, dass der Regentag heute uns den Ausflug so vermiest hat. Von Riomaggiore haben wir nur 30-40 Min. etwas sehen können, dann war es nur noch ein Kampf gegen den heftigen Regen. In Vernazza hört zwar der Regen langsam auf, aber der Himmel ist anfänglich dunkelgrau und auch hier sind die Stufen noch glitschig. Aber wir haben auf jeden Fall mal einen kleinen Teil der Cinque Terre gesehen und einen Eindruck bekommen. Obwohl Riomaggiore mit 1580 fast doppelt so viele Einwohner hat wie Vernazza (852), so hat mir persönlich Riomaggiore besser gefallen. Veilleicht haben wir ja irgendwann nochmal die Gelegenheit die Küste bei Sonnenschein zu sehen. Gute Nacht.
Wellen | : | nachts bis 2 m, meistens aber <1m, sehr ruhig |
Wetter | : | anfänglich sehr regnerisch, teilweise heftige Güsse in Riomaggiore, später nachlassend, in Vernazza läßt der Regen nach und Sonne kommt, bis 22 Grad |
Unterkunft | : | Aidastella Balkonkabine 6162 steuerbord |