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ein neuer Hafen wartet auf uns
Heute Morgen müssen wir schon wieder um 7 Uhr aufstehen. Dann folgt das übliche Ritual. Draußen ist es noch ungewöhnlich dunkel. Durch die Zeitumstellung geht die Sonne erst gegen 7 Uhr 09 auf, leider aber auf der anderen Seite des Schiffes.
Als wir um 8 Uhr zum Frühstück gehen, fahren wir gerade durch Schären vor der Hafeneinfahrt von Mariehamn. Über Nacht ist die Aidavita (laut Seekarte) dicht an der schwedischen Küste durch viele Schären Richtung Norden gefahren, das wäre bestimmt ein toller Anblick gewesen. Kurz vor der Ankunft in Mariehamn ist die Aidavita nachts noch einen großen Kreis gefahren und morgens direkt vor der Hafeneinfahrt hat sie auch noch 2 bis 3 Kreise gefahren, vielleicht wäre sie sonst zu früh angekommen. Kurze Zeit später liegt die Aidavita an der Jetty 1-2 an.
Vor uns liegt eine sehr schöne Landschaft mit viel Grün. Links der großen Bucht Svibyviken sehen wir viel Wald und etliche kleine Holzhäuser. An Steuerbord hinter den Kaianlagen liegt die einzige Stadt der Ålandinseln, ebenfalls mit viel Grün. Direkt vor uns liegt das Segelschiff Pommern, das bereits 1903 erbaut wurde. Über uns ein strahlend blauer Himmel bei allerdings nur 11 Grad. Das wird ein schöner Tag.
unsere kleine Rundfahrt beginnt
Gegen 9 Uhr 05 erscheinen wir am Treffpunkt für unseren Ausflug in der Aidabar. Heute sind es scheinbar deutlich mehr Leute, die auf diesen Ausflug gehen. Es dauert ca. 10 Minuten, dann spazieren wir hinunter auf Deck 3, wo wir das Schiff verlassen. Direkt vor dem Schiff bekommen wir schon einen Stadtplan sowie eine Karte der Åland-Inseln. In einem bereitstehenden Bus finden wir 2 Sitzplätze direkt neben der Tür in der Mitte des Busses. So kommen wir bei Fotostopps schneller aus dem Bus. Unsere Reiseleiterin spricht ganz gut deutsch und ist sehr lustig. Wie wir später erfahren, kommt sie von den Faröer Inseln und ist vor 10 Jahren nach Mariehamn ausgewandert.
Stadtrundfahrt und Aussichtspunkt
Zunächst fahren wir kreuz und quer durch Mariehamn und unsere Reiseleiterin zeigt uns schon mal einige "Sehenswürdigkeiten" von Mariehamn. Unser erster Stopp ist der Aussichtspunkt Vesitorni am Wasserturm. Von hier oben haben wir bei strahlend blauem Himmel und voller Sonne einen weiten Blick über Mariehamn, die Aidavita im Hafen und die Schären. Eine sehr schöne Stelle. Weiter geht die Fahrt durch Mariehamn mit seinen teilweise typisch schwedischen Holzhäusern in roter oder gelber Farbe.
Auf den Ålandinseln wird übrigens schwedisch gesprochen, obwohl sie zu Finnland gehören. Eine Besonderheit wegen der überwiegend schwedischstämmigen Bevölkerung. Auf der Weiterfahrt fällt mir durch Zufall auf, dass selbst in unserem Reisebus Wlan verfügbar ist. Viele Länder, darunter auch die skandinavischen sind in der Versorgung mit kostenlosem Wlan Deutschland weit voraus.
Fahrt durch die Schärenlandschaft
Danach fahren wir in südlicher Richtung durch die Schären und über kleine und größere Inseln. Brücken und Dämme verbinden diese miteinander und es ergeben sich immer wieder tolle Blicke in die Schärenlandschaft rechts und links der Straße. Wegen der guten Wassersportmöglichkeiten haben sich viele Anwohner kleine Bootshäuser gebaut. Auf der Insel Jäsö legen wir dann einen Fotostopp ein. Von hier bietet sich uns ein schönen Blick weit hinaus in die Schären- und Insellandschaft. Kahle kleine Schären, bewaldete größere Inseln und viel Wasser, eine wunderschöne Landschaft. Danach fahren wir auf fast ähnlicher Strecke zurück ins Zentrum. Auf der Rückfahrt kommen wir auch am älteste Haus von Mariehamn, genannt Övernässtugan von 1855 vorbei.
Åländische Puffer mit Preiselbeeren
Die im Programm angekündigte Kaffee-und-Kuchen-Pause findet kurz darauf in der Pension Solhelm statt. Hier können wir Åländische Puffer kosten, eine Spezialität hier auf den Inseln. Sie sind etwas 2 cm dick und bestehen meistens aus Eiern, Mehl. Zucker, Milchreis und Kardamom. Dazu nehmen wir uns Preiselbeeren. Der Puffer selber hat keinen großen Eigengeschmack, aber mit den Preiselbeeren zusammen schmeckt er ganz gut. Der Kaffee ist sehr kräftig.
Noch immer herrscht wunderschönes Wetter und so sitzen wir im Garten der Pension zwischen blühenden Rosen und schönen Hortensienbüschen. Ein kurzer Weg führt zum Wasser und von hier aus sehen wir weit hinaus in die Schärenlandschaft. Die Ålandinseln sind ganz anders als Gotland. Die Inseln hier sind an vielen Stellen dicht bewaldet und zum Teil sehr hügelig.
Besuch des Maritimen Viertels
Von hier aus fahren wir weiter zum Sjökvarteret. Dort befinden sich eine Bootswerft, Schmiede und andere traditionelle Handwerke sowie einem Museum und ein Restaurant. Wir haben 30 Minuten Zeit um Souvenirs zu kaufen oder uns verschiedene Werkstätten auf dem Gelände des Museums anzusehen. Dann fahren wir zurück zum Schiff, welches wir gegen 12 Uhr 30 erreichen. Wir gönnen uns im Calypso einige Stücken Pizza und machen uns gegen 13 Uhr 15 erneut auf den Weg in die Stadt Mariehamn. Da die Aidavita sehr stadtnah liegt, sind wir in wenigen Minuten in der Straße Södragatan.
wir bummeln alleine durch die Stadt
Hier stehen noch einige der ältesten Häuser von Mariehamn. Einige davon wurden von der ersten "Baumeisterin" auf den Ålandinseln erbaut. Es war Hilda Hongell (1867-1952). Die Häuser stammen aus der Zeit von 1874 - Anfang 1900. Jedes besitzt einen ganz eigenen, besonderen Baustil. Alle diese Häuser stehen auf einem Steinfundament. Außer uns bummeln hier etliche andere Passagiere der Aidavita entlang um sich die schönen Häuser anzusehen. Am Ende der Södragatan steht das Rathaus (1939) von Mariehamn.
Wir biegen links ab in die Torggatan und erreichen auf der anderen Seite der Lindenallee "Esplanaden" die Fußgängerzone von Mariehamn. Alles sieht hier, aus unserer Sicht, so klein und eher niedlich aus, aber auf den Inseln wohnen gerade mal rund 30.000 Einwohner. Ab hier machen wir uns schon wieder auf den Rückweg, denn so viele Sehenswürdigkeiten hat Mariehamn nicht zu bieten.
In der Norragatan sollen auch noch einige nette Häuser stehen. In einem Supermarkt sehen wir uns mal die Preise an, die teilweise recht hoch sind. Ich nehme mir gleich noch eine Tafel Schokolade mit, die eine interessante Zusammensetzung besitzt. Joghurt-Crisp-Blaubeer-Vollmilch, lecker. An der Östra Esplanadgatan biegen wir nach links ab um uns auch noch die St. Göran Kirche von 1927 anzusehen, geht aber leider nur von außen.
Auch hier treffen wir wieder auf die "Esplanaden", die vom Hafen bis in das Zentrum der Stadt führt. Da die breite Allee von Lindenbäumen gesäumt ist, hatte die Reiseleiterin leicht scherzhaft die Anlage mit „Unter den Linden“ in Berlin verglichen. Wir gehen anschließend zurück zur Norragatan und laufen diese weiter Richtung Hafen. Unterwegs entdecken wir noch einen Boule Platz, wo aber niemand spielt. Dort biegen wir nach links ab und passieren das Segelschiff Pommern, das man für 10 Euro besichtigen kann.
wir sind wieder an Bord
Zurück an Bord schaffen wir es gerade noch so zu Kaffee und Kuchen und können erneut, wie schon heute früh, auf dem Außendeck des Calypso Restaurants sitzen, das ist einfach klasse. Mal sehen wie lange das noch geht. Den restlichen Nachmittag verbringen wir auf unserem sonnigen Balkon mit einem leckeren Erdbeershake von der Ocean Bar, bevor um 18 Uhr das Abendessen ruft. Kurz zuvor hat die Aidavita schon abgelegt und unter Abspielen der bekannten Melodien und einer zusätzlichen Melodie verlassen wir die Åland-Inseln. Die neue Melodie gefällt uns gar nicht. Sie ist für so eine tolle Ausfahrt zu "hektisch", zu "wild". Ich schieße noch eine Zeit lang diverse Fotos bei schönstem Sonnenschein. Auch der Sonnenuntergang lässt heute keine Wünsche offen.
das neue Showkonzept für die kleineren Schiffe
Dann widme ich mich dem Abendessen. Heutiges Thema : Indien (wechselt jeden Abend) und ist in beiden Restaurants immer unterschiedlich. Wir haben wieder sehr nette Tischnachbarn. Später gehen wir ins Theater und sehen uns die neue Show : „Songbook - Songs von Bryan Adams“ an. Die Show ist anders wie die sonstigen Shows ähnlicher Art wie z.b. die Abba-Shows. Sie wird vom Theatermanager moderiert, der auch Informationen über Bryan Adams erzählt. Dazwischen immer wieder Lieder. Im Hintergrund, auf einer großen Leinwand, sieht man Musiker die scheinbar (aber nicht wirklich) die Musik live zu den Liedern spielen.
Davon abgesehen, dass Bryan Adams nicht so unser Fall ist, hat uns die bisherige Art der Musikshows besser gefallen. Aber das ist ja alles Geschmackssache. Daher bekommen die Besucher des Theaters auch einen kleinen Fragebogen auf denen sie ihre Meinung zum neuen Konzept der Shows auf den kleineren Schiffen kundtun können.
Ausklang auf der Kabine
Wir holen uns im Anschluss das Gruppenfoto des Aidaclubtreffens im Fotoshop (kostenlos) ab und ziehen uns dann auf die Kabine zurück. Es war erneut ein sehr schöner Tag. Sowohl das Wetter hat sich wieder von seiner besten Seite gezeigt und auch der Ausflug in die Schärenlandschaft sowie unser Stadtrundgang (rund 5 Km) waren sehr schön.
Orientierung auf Ausflüge und beim Stadtbummel
Zur Orientierung bei unseren Rundgängen oder um zu verfolgen, wo wir uns gerade auf einer Rundfahrt befinden benutze ich auf meinem Android-Smartphone die Apps Maps.Me (kostenlos) und Osmand+ (ca. 4,50€) mit mehr Details und auf dem PC die Karten von Wikimapia.org. Bei Wikimapia sind für Gebäude, Sehenswürdigkeiten u.v.m. jede Menge an Infos hinterlegt wenn man mit der Maus über die entsprechende Stelle fährt.
| Kilometer | : | 5 |
| Wellen | : | 0,5m |
| Wetter | : | totale Sonne, 22 Grad |
| Unterkunft | : | Aidavita Kabine 7115 |
