Wilson Promontory National Park - 60 Km
01.12.2008
Balken

Regenschauer und Sonnenschein

Heute, an unserem 34. Reisetag, hat uns nun doch noch das schlechte Wetter erwischt. So jedenfalls hätte die erste Zeile gelautet, wenn ich den Bericht bereits heute Mittag geschrieben hätte. Aber manchmal kommt halt alles ganz anders als man denkt. Schon in der Nacht stürmte es draußen ziemlich stark und heftige Regenschauer gingen auf unsere Hütte nieder. Na das kann ja heiter werden, dachte ich so nachts gegen 2 Uhr 30 bei mir. 2 Tage Wilson Prom und dann so ein Wetter. Gegen 7 Uhr stehen wir auf, draußen ist es dunkelgrau und es regnet immer wieder. In unserer Hütte sind nur 16 Grad und ich nehme gleich mal die Gasheizung in Betrieb. Es dauert so etwa eine Stunde bis wir 20 Grad erreichen.

Frühstück selbst zubereitet

Während ich meine Portion Müsli für die nächsten Tage aufteile, steckt Elke schon mal insgesamt 4 Scheiben Pumpernickelbrot in den Toaster. Dieses relativ feste und dunkle Brot hatte Elke in Melbourne bei Coles entdeckt. Leicht getoastet, wie wir dann feststellen, schmeckt es richtig gut. Elke brutzelt für jeden 2 Rühreier mit Schinken. Ein richtig "gutes" Frühstück und mein Müsli schmeckt auch sehr gut. Dazu Kaffee mit Milch und Apfelsaft, fast wie "Continental Breakfast".

Wir waschen noch alles ab und laufen dann, in einer regenfreien Pause, hinüber zum Visitor Center. Hier liegt der aktuelle Wetterbericht aus. Teilweise bewölkt und immer wieder Schauer bis in den Nachmittag hinein. Das hört sich nicht gut an. Wir beschließen statt der größeren eine kleinere Wanderung zu unternehmen, damit wir baldmöglichst wieder am Auto und im Trocknen sind, falls es regnet. Wir sollten uns irren.

Mit dem Auto fahren wir Richtung Parkausgang und biegen aber vorher auf die "Five Mile Road" rechts ab. Hier herrscht flaches Land vor im Gegensatz zum Rest des Nationalparks. Unterwegs treffen wir sogar einige Kängurus am Wegesrand. Am "Five Mile Road"- Carpark angekommen scheint sogar etwas die Sonne.

Wanderung zum Vereker Outlook auf dem Walking Track

Wir wollen den Vereker Outlook Walking Track begehen und finden den Einstieg auch sofort. Alle Wege sind hier im Park gut beschildert. Der Weg windet sich zunächst leicht bergauf durch ausgedehnte Banksien-Wälder.

wunderschöne Banksia-Blüte von oben fotografiert

wunderschöne Banksia-Blüte von oben fotografiert

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Große Bäume dieser Pflanze mit ihren attraktiven Blüten stehen hier. Viele verblühte Blüten mit Samenkapseln hängen noch an den Bäumen oder liegen verteilt in der Gegend herum. Später geht es über Steinstufen weiter bergauf und erste schöne Ausblicke auf das Meer und die umliegende Landschaften ergeben sich. Dann ändert sich die Vegetation, die Banksien verschwinden und machen

schöne Ausblicke vom Vereker Outlook Walking Track

schöne Ausblicke vom Vereker Outlook Walking Track

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niedrigen Sträuchern und gedrungenen Bäumen Platz. Wir erreichen den Lookout mit einer tollen Rundumsicht. Man kann die verschiedensten Abschnitte des Parks mit dem Meer, den Bergen und dem flachen Bereichen sehr gut sehen. Allerdings auch, das vom Meer her offensichtlich Regen aufzieht.

uns erwischt ein Regenschauer

Wir machen uns auf den Rückweg und dann erwischt uns doch noch ein kräftiger Regenschauer. Sogar Hagel ist mit dabei. Dank unserer Regenjacken bleiben wir oben herum trocken, aber die Hosen sind pitschnass. Zum Glück hört der Regen bald wieder auf, aber wegen des Windes sind die nassen Klamotten sehr unangenehm. Unterwegs bekommen wir noch einen 2. Schauer ab, der aber weniger heftig ist. Dann erreichen wir zum Glück endlich unser Auto. So hatten wir uns Wilson Prom nicht vorgestellt. Aber man kann sich ja das Wetter nicht aussuchen. Bei schönem Wetter können wir diese Wanderung nur bestens empfehlen, ein eher leichter Weg mit besten Aussichten. nach oben

die 2 Kängurus beobachten sehr genau was wir machen

die 2 Kängurus beobachten sehr genau was wir machen

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Auf der Rückfahrt stoppen wir noch bei 2 Kängurus, die sich ohne Probleme aus etwa 20 Metern gut fotografieren lassen. In unserer Hütte heizen wir erst mal kräftig ein. Unsere Sachen, atmungsaktiv, trocknen relativ zügig und wir machen uns erst mal was zu Essen. Tomatenstullen, wie zu hause. Eine Weile später trinken wir noch eine Tasse Kaffee und gönnen uns ein paar Kekse.

Draußen sind inzwischen die letzten grauen Wolken verschwunden und die Sonne scheint kontinuierlich vom blauen Himmel. Wir können es nicht fassen. Offensichtlich haben wir genau die letzten Schauer mitbekommen. Wir misstrauen aber der Sache noch. Daher beschließen wir, am Nachmittag einzelne Aussichtspunkte und Strände anzufahren, damit wir uns notfalls schnell ins Auto retten können. Es wird ein wunderbarer Nachmittag werden.

wunderschöne Strände im Wilson Prom

Der erste Lookout am Parkplatz zum Mt. Oberon bringt uns nicht allzu viel.

Squeaky Beach

tolle Granitfelsen am riesig großen Strand

tolle Granitfelsen am riesig großen Strand

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Daher steuern wir dann Squaeky Beach an. Dieser Strand ist absolut faszinierend. Eine sehr große Bucht, toller Sand, Granitfelsen rechts und links der Bucht und eine enorm starke Brandung. Dazu strahlender Sonnenschein. Wir fühlen uns fast wie auf den Seychellen. Es fehlen nur ein paar Palmen und die entsprechende Temperatur. Auf einem extra Weg steigen wir ein Stück bergauf und treffen auf 2 weitere schöne Stellen mit Blick auf das Meer. Nach einer ganzen Weile trennen wir uns von diesem Anblick und machen uns auf den Weg zum nächsten Aussichtspunkt.

Gliennie und Norman Lookout

schöner Überblick über die Küste vom Norman Lookout

schöner Überblick über die Küste vom Norman Lookout

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zwei weitere Aussichtspunkte an der Straße mit guten Parkmöglichkeiten laden zum nächsten Stopp ein. Der Gliennie - und Norman Lookout, direkt an der Straße bieten wunderschöne Fernsichten auf das Meer und die Berge im Hinterland. Ein schöner Fotostopp für Panoramafotos.

Picnic Bay

eine weitere schöne kleine Bucht, Pinic Bay

eine weitere schöne kleine Bucht, Pinic Bay

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Nach einem kurzen Spaziergang vom Parkplatz aus erreichen wir jetzt Picnic Bay. Ein wesentlich kleinerer und menschenleerer Strand, der aber dadurch auch seine ganz besonderen Reize hat. Ein fast wolkenloser Himmel, das blaue Meer und viel Sonnenschein, Fotomotive ohne Ende.

Whisky Beach

der letzte Strand für heute, Whisky Beach

der letzte Strand für heute, Whisky Beach

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Gleich hinter Pinic Bay liegt Whisky Beach. Granitfelsen rahmen diese malerische, etwas kleine Bucht ein. Vor der Küste bilden kleine und größere Inseln eine tolle Kulisse für weitere schöne Fotos. Vom Picnic Point, zu Erreichen vom Whiskey Beach über Treppen hat man noch mal schöne Ausblicke in alle Richtungen. Nach über 2 Stunden mit den tollsten Aussichten und Stränden kehren wir zurück nach Tidal River. Alle die von uns besuchten Stellen liegen direkt an der Straße (mit kurzen Fußwegen) Richtung Parkausgang, nicht allzu weit entfernt von Tidal River.nach oben

wieder gibt es Nudeln mit Soße

Heute gibt es erneut Nudeln mit Soße, das geht am schnellsten und einfachsten. Für heute Abend haben wir uns noch einen Strandspaziergang vorgenommen, da angeblich in der Dämmerung Wombats zum Strand kommen um dort zu grasen. Vielleicht haben wir Glück. Daher setze ich mich schon mal an unser Netbook und überspiele die bisherigen Bilder des Tages und beginne mit dem Tagesbericht. Ich überlege gerade einen Augenblick, schaue raus auf unsere Terrasse und das viele Grün dahinter und stutze.

ein Wombat taucht vor unserer Hütte auf !!!

Ich traue meinen Augen nicht, ein leibhaftiger Wombat steht vor unserer Terrasse und grast. Ich kann es zunächst gar nicht fassen. Da unterhalten wir uns den ganzen Tag darüber mal einen Wombat zu sehen und nun steht er einfach da. Keine 3 Meter von uns entfernt und grast. Sofort zücken wir den Fotoapparat und die Videokamera, die genau in diesem Augenblick nicht richtig funktioniert. Elke schießt schon einige Fotos. Dann ist der Wombat unter unserer Terrasse verschwunden. Wir warten und kurz darauf erscheint er, verschwindet aber sofort wieder hinter dichten Büschen. Wir können ihn noch hören und etwas sehen, mehr aber nicht. Hoffentlich erscheint er noch mal im freien "Schussfeld". Und tatsächlich, nur Augenblicke später steht er völlig frei im Gras und frisst vor sich her. Wir öffnen vorsichtig die Schiebetür zur Terrasse, was "Wombie" überhaupt nicht stört. So können wir ungestört fotografieren und filmen. Mal verschwindet er etwas zwischen dem vielen Grün, dann ist er wieder voll da.

der Wombat ist kaum 2 Meter von mir entfernt

der Wombat ist kaum 2 Meter von mir entfernt

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Ich kann auf der Terrasse bis auf etwa 2 Meter an ihn herangehen, was ihn überhaupt nicht stört. Dann, noch mal ganz fotogen, kratzt er sich alle Körperteile sehr intensiv, was sich natürlich besonders gut im Film macht. Danach verschwindet er so lautlos wie er gekommen ist.

Wir sind völlig aus dem Häuschen, einen wilden, frei lebenden Wombat hatten wir bisher noch nicht gesehen. Sofort sehen wir uns die Bilder an. Leider sind nur einige Bilder etwas geworden, in der Aufregung hatten wir ganz vergessen, dass es schon recht dunkel ist. Bei einer Verschlusszeit von 1/30 sec und weniger muss man schon eine sehr ruhige Hand haben, bzw. der Wombat darf sich nicht soviel bewegen. Aber wird sind ja so begeistert, dass wir überhaupt mal einen Wombat gesehen haben. Unsere Gespräche danach drehen sich nur noch um dieses Ereignis.

Abendspaziergang zum Strandnach oben

Es gehört einfach viel Glück dazu, zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Stellen zu sehen, bzw. da zu sein. Eine Weile später wäre es schon so dunkel gewesen, dass wir ihn alleine deswegen nicht mehr gesehen hätten. Ich schreibe anschließend an meinem Bericht weiter, aber alle Augenblicke schweifen jetzt die Augen immer wieder hinaus auf die Terrasse. Später unternehmen trotzdem noch unseren Abendspaziergang, obwohl dieses Ereignis nicht zu überbieten ist. Schon in Strandnähe hören wir viel Lärm von Strand herüberschallen. Uns ist klar, dass sich hier bestimmt kein Wombat blicken lassen wird. Allerdings sehen wir auf dem Rückweg noch ein Känguru seelenruhig auf dem Campingplatz grasen und einige Leute sehen dabei zu. Die Tiere sind die Menschen hier gewöhnt und haben dadurch ihre große Scheu verloren. Jetzt werde ich nach diesem doch noch so positiv verlaufenen Tag den Bericht zu Ende bringen.

Wie stand so schön am Anfang des Tages : "Heute, an unserem 34. Reisetag, hat es uns nun doch noch mit dem schlechten Wetter erwischt."

Aber manchmal kommt alles halt ganz anders als man denkt. Und das können wir heute ganz dick unterstreichen. Heute Nacht werden wir bestimmt gut schlafen und vielleicht von einem Wombat träumen.

Nachtrag :

Wir haben es uns gestern und heute Abend auch angewöhnt für eine Weile das Licht in unserer Hütte völlig auszuschalten um zu sehen, was draußen in der Dunkelheit vor sich geht. Gestern Abend waren z.B. die Sterne sehr schön zu sehen. Heute haben wir das Gefühl, dass plötzlich irgendetwas über unsere Terrasse huscht. Wir machen schnell das Licht an und können gerade noch ein Possum erkennen, bevor es von der Terrasse springt. Es ist schon toll, was man hier alles geboten bekommt.

Neues aus Thailand

Noch immer wissen wir nichts aus Bangkok. Vielleicht hat sich schon alles beruhigt.

Balken

Wetter :   teils heiter, teils schauerartiger Regen, windig, 20 Grad
Unterkunft :  Tidal River Cabins
 Guest Laundry 4 AU$

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