das Wetter sieht nicht gut aus
Der erste Blick zum Himmel verspricht heute nichts Gutes. Alles ist grau in grau. Zum Frühstück bestellen wir uns Toast und Ei und Cappuccino und Kaffee. Dann packen wir unsere sieben Sachen und verlassen das Hotel. Wir haben heute viel Zeit, die Tagesetappe beträgt nur 170 Km.
die Old Timers Mine
So fahren wir zunächst zur Old Timers Mine. Diese alte Mine von 1916 kann man selber begehen und erforschen. Ein kleines Museum schließt sich an.
Außerdem kann man sich eine unterirdische Wohnung, ein "Dugout" ansehen, die noch bis 1970 bewohnt war. Es ist schon erstaunlich, wie Leute unter solchen Bedingungen leben können. Wir erleben auch noch die Vorführung einer Bohrmaschine und eines Blowers mit. Beide werden im Minenbetrieb eingesetzt. Im angeschlossenen Shop erwirbt Elke dann tatsächlich noch ein Souvenir aus Coober Pedy, einen Silberring mit einem schönen Opal. Der Versuch anschließend noch 2 unterirdische Kirchen zu besichtigen misslingt, es ist Sonntag und gerade werden dort Gottesdienste abgehalten. Dafür erhalten wird durch eine geschäftstüchtige Dame im Quality Inn noch die Gelegenheit ein echtes unterirdisches Hotel und seine Zimmer zu besichtigen.
auf geht's ins Outback
So gegen 11 Uhr 30 tanken wir auf und versorgen unseren Esky mit Eis. Wir fahren ein Stück über den Stuart Highway und biegen dann endgültig auf die Williams Creek Road, eine Schotterpiste ab. Jetzt liegen 160 Km Piste durch das Outback vor uns.
Die Straße ist in gutem Zustand und man könnte 80-90 km/h fahren. Da wir aber Zeit haben, fahren wir nur 60 - 70 km/h und können uns dabei gut die Landschaft ansehen. Zunächst sieht sie aus wie eine Mondlandschaft, übersät mit Steinen und völlig kahl. Später ändert sich das Bild und mehr Bewuchs taucht auf. Kleine Bäume, Büsche und Gräser. Dazu die typisch rote Erde Australien. An einer Stelle erreichen wir auch wieder den DogFence, den wir uns schon gestern angesehen haben. Außerdem fahren wir erneut durch eine "Verbotene Zone", die sich sehr weit um die Stadt Woomera (Testgelände für verschiedenes) herum ausbreitet. Obwohl man es kaum glauben mag, befinden sich hier draußen auch noch Rinderfarmen von unvorstellbarer Ausdehnung. Die Farm Anna Creek z.b. besitzt die Größe Belgiens und ist damit die größte Rinderfarm der Welt. Leider hat es mit der Abfahrt von Coober Pedy auch angefangen zu regnen. Mal mehr, mal weniger heftig regnet es fast ununterbrochen. Während einer Regenpause halten wir an und fotografieren einiges interessantes.
der Oodnadatta Track und Williams Creek
Der Oodnadatta Track ist einer der bekanntesten Tracks in Australien. Von Marree im Süden, vorbei am Lake Eyre und Williams Creek führt der Track (Schotterpiste) 810 km weit über Oodnadatta bis nach Marla am Stuart Highway. Diesen Weg benutzten schon die Aborigines auf ihrem Weg in das zentrale Australien.
Nach guten 2 Stunden Fahrt erreichen wir den Abzweig nach Williams Creek.
Keine 5 Minuten später sind wir dann im Roadhouse Williams Creek. Ein Roadhouse ganz typisch australischer Art. Viel Wellblech, alles zusammenge- stückelt und innen drinnen sieht es sehr rustikal aus. Hüte, Visitenkarten, T-Shirts, Abzeichen sowie Slips und BHs hängen an den Decken und Wänden der Bar. Wir werden begrüßt und erhalten auch sofort unseren Zimmerschlüssel. Wir folgen einer Frau auf einem Quad, die uns voraus fährt und zum Zimmer führt. Das Zimmer ist winzigst, 2 Betten und das war's. Toiletten und Duschen sind extra (50 m weg), wie auf einem Campingplatz. Na ja, für eine Nacht werden wir das aushalten. Der Regen hatte zum Glück unterwegs schon aufgehört. Zunächst bestellen wir uns aber erst mal 2 Hamburger "with the Lot" (mit allem) und verspeisen diese genüsslich bei 28 Grad draußen vor dem Roadhouse. Eigentlich wollen wir uns noch ein wenig auf die Piste begeben um uns die Landschaft anzusehen.
Flug über die Painted Hills
Ich fahre jedoch zunächst zu einem nahe gelegenen Haus und tatsächlich, hier befindet sich der "Flugplatz" von Williams Creek. Einen Mann, der unter einem Flugzeug liegt und arbeitet spreche ich an. Ja, Rundflüge veranstaltet er noch, auch heute. Wir sollen einen Augenblick warten. Dann führt er uns in sein Haus und zeigt uns eine DVD des Fluges über die Painted Hills. Ich hatte mir vorher schon im Internet diesen Flug ausgesucht, aber nicht mehr gedacht, dass die Flüge außerhalb der eigentlichen Saison stattfinden. Die Bilder überzeugen uns und wir buchen einen Flug für 2 Personen, je 190 AU$. Trotz des bedeckten Himmels wird uns versichert, da so die Farben wesentlich besser zu sehen sind als bei praller Sonne. Ich bin begeistert. Wir müssen noch warten bis die eine Maschine, die gerade unterwegs ist wieder landet, dann sind wir dran. Solange dürfen wir in seinem Fernseher uns den Wetterkanal schon mal ansehen.
endlich starten wir
Dann geht es los. Richard, unser Pilot stellt sich vor und bringt uns zur Maschine, eine Cessna Skyhawk. Der Chef persönlich hat vorher noch das Flugzeug geputzt und kurz darauf starten wir. Ich sitze neben dem Piloten und Elke hat die gesamte Rückbank für sich alleine. Etwa 20 Minuten dauert der Flug über das endlose Outback bis zu den Painted Hills, einem Areal von etwa 10 mal 20 Km.
Hier befinden erodierte Hügel, die durch Wind und Wetter die verschiedensten Formen und Farben ausgebildet haben. Eine wunderschöne Landschaft, die man mit Worten nicht so richtig beschreiben kann (siehe Fotogalerie). Noch viel schöner als die Breakaways von gestern Nachmittag. Während des Fluges befanden wir uns etwa 500 m hoch, über den Painted Hills, ist Richard dann auf etwa 250-300 m herunter gegangen. So können wir aus nächster Nähe die tolle Landschaft sehen. Er kurvt einige Male kreuz und quer über die Hügel und wir können schöne Fotos schießen. Diese Gegend darf mit Allradfahrzeugen nicht befahren werden, daher ist der Flug die einzige Möglichkeit dieses Gebiet überhaupt zu sehen.
Dann dreht er wieder ab und fliegt zurück noch einen kleinen Schlenker über die Anna Creek Ranch, über das so genannte Homestead, das eigentlichen Hauptgebäude der Farm. Dann beginnt es draußen leicht zu regnen. Ein Glück, dass das erst jetzt passiert. Nach 70 Minuten landen wir wieder sicher nach einem relativ sanften Flug in Williams Creek. In Coober Pedy hatte ich schon nicht mehr, auch wegen des Wetters, daran geglaubt, das wir diesen Flug unternehmen können.
Abendessen im Roadhouse
Wir fahren die etwa 100 m zurück zum Roadhouse und bestellen uns das Abendessen. Elke eine Sausage Roll, sie ist noch so satt vom Mittag. Ich bestelle mir ein vegetarische Quiche, in der Annahme dass das nicht so viel sein könnte.. Als unser Essen fertig ist werden wir in den DinnigRoom des Restaurants gebeten. Meine Quiche ist ganz schön groß geraten, dazu Pommes Frites und Salat, ich hatte geglaubt, dass das nicht so viel sein könnte. Dazu trinken wir 2 dunkle Bier. Anschließend gibt es noch einige Probleme bis wir die richtige Toilette und Dusche finden. In unserer Nähe machen sich auch 3 Österreicher breit, die mit einem 2-Mann-Camper unterwegs von Darwin nach Adelaide sind, schwer zu verstehen aber ganz lustig. Sie brutzeln sich dann noch ihr Abendessen und der Duft zieht durch die ganze Gegend. Wir packen inzwischen nur das nötigste aus dem Auto aus. Ansonsten hätten wir im Zimmer keinen Platz mehr gehabt. Mal sehen wie die Nacht wird. Die Bilder werden wir morgen sichten, ebenso wird Elke die Korrektur erst morgen lesen. Es ist alles viel zu eng und ungemütlich hier. Außerdem gibt es Strom nur von 17 bis 23 Uhr. Wann es dann wieder Strom gibt wissen wir nicht.
Übrigens auf der gesamten Strecke von Coober Pedy bis hierher sind uns nur 5 Autos entgegengekommen, überholt hat uns keiner.
Wetter | : | trübe, Regen, nachmittags weitestgehend trocken trotzdem letztendlich 28 Grad in Williams Creek |
Unterkunft | : | William Creek Roadhouse Ü |