Fahrt von Motala nach Klämman
17.07.2007
Balken

der Tag der Schleusen

Heute Morgen haben wir bis 6 Uhr 30 geschlafen, langsam gewöhnt man sich immer mehr an die Kabine, die Betten und die Geräusche. Im Schiff ist schon eine gewisse Unruhe zu spüren. Nach dem morgendlichen Ritual gehen wir an Deck. Ich schlendere die Gangway des Schiffes hinunter und spaziere hinüber zur Diana, um die Gelegenheit zu nutzen und einige Fotos zu schießen.

Anschließend wird gefrühstückt. Tags zuvor ist das Frühstück etwas chaotisch verlaufen. Peter war noch gar nicht fertig mit anrichten, da begannen schon die ersten mit dem Frühstück. So war der Kaffee sehr schnell leer und auch andere Sachen auf dem Büfett fehlten und Peter kam gar nicht so schnell hinterher um alles wieder aufzufüllen. Heute ging alles zivilisierter zu. Peter sagte zu jedem "Please wait" und auch die "Kieler" Reiseleiterin wies ihre Gruppe noch mal daraufhin, das Frühstück erst ab 7 Uhr 30 serviert wird. So kommt es zu einem ausgesprochen friedlichen Frühstücksbüffet, kein Gedrängel und alles ist in Hülle und Fülle vorhanden. Dazu kommt noch, dass einige Gäste die Gelegenheit nutzen, am Kanal entlang bis zur nächsten Schleuse zu wandern.

die Diana und die Wilhelm Tham liegen über Nacht in Motala

die Diana und die Wilhelm Tham liegen über Nacht in Motala

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Die Wilhelm Tham legt um 8 Uhr in Motala ab und passiert zunächst eine kleine Schleuse und mehrere Straßenbrücken. Diese Straßenbrücken sind entweder so genannte Roll- oder auch Klappbrücken. Allerdings gibt es auch einige Drehbrücken. Auf der weiteren Fahrt passieren wir auch das Grab von Baltzar von Platen, dem Erbauer des Kanals.

Schleusentreppe von Borenshult

Gegen 9 Uhr erreichen wir die Schleusentreppe von Borenshult. Es ist die zweitlängste Schleusentreppe des Kanals. Unsere Wanderer sind bereits vor Ort. Unsere "Wanderer" sind bereits dort eingetroffen. Die Wilhelm Tham beginnt mit dem Schleusen. Vom obersten Punkt aus sieht diese Schleusentreppe schon sehr beeindruckend aus.

Bei der 2. Schleuse verlassen wir das Schiff. Wir wollen das Schleusen mal aus einer anderen Perspektive fotografieren und filmen. Von unten sieht das Schleusen noch viel beeindruckender aus. Besonders toll ist das Wetter. Trotz vieler Schleierwolken rings ums uns herum scheint die Sonne genau aus dem richtigen Winkel auf die Schleusentreppe. In der letzten Schleuse gehen wir wieder alle an Bord. Die Wilhelm Tham fährt hinaus auf den Borensee, der wie die anderen Seen von viel Wald umgeben ist.

wir legen eine Pause im wunderschönen Göta Kanal Hotel ein

Nach der Überquerung des Sees legen wir am Göta Kanal Hotel, welches im Jahre 1908 erbaut wurde, einen Stopp ein. Dieses niedliche kleine Hotel am Kanal serviert uns Waffeln mit Blaubeer- und Moltebeerenmarmelade und Schlagsahne, dazu Kaffee oder Tee. Einfach wunderbar, absolut köstlich. Leider tröpfelt es draußen etwas, so dass wir nicht auf der Terrasse direkt am Kanal sitzen können. Nach einer Stunde gehen wir wieder zurück zum Schiff. Der Himmel hat sich inzwischen weiter verfinstert, aber es fallen nur einige Regentropfen.

Wir passieren die 2. handbetriebene Schleuse des Götakanals und überqueren bei Kungs Norrby auf einem Aquädukt eine neu gebaute Straße. Unten die Autos, oben drüber unser Schiff, sieht schon sehr komisch aus.

Bilderbuchlandschaften am Kanal

Bilderbuchlandschaften am Kanal

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Immer wieder überholen Radfahrer das Schiff und alle winken uns zu. Auch die Menschen auf den Segel- und Motorbooten, die uns begegnen, winken uns zu. Die Sonne kommt wieder zum Vorschein und es ist eine Fahrt voller Entspannung.

Zwischenzeitlich hält auch Ann-Sofie wieder ihre tägliche Informationsveranstaltung ab, bei der sie und wieder Informationen zu den heutigen und morgigen Ausflügen gibt. Bei Ljungsbro überqueren wir erneut auf einem weiteren Aquädukt eine Straße. Unterwegs gibt es noch Mittagessen.Dann erreichen wir Berg.

   Mittagessen
-- Pie von Tomaten und Ziegenkäse, dfazu Tomatensalat
-- Sauerteigbrot
-- Entenbrust "rosé" mit Sellerie und Trüffeltimbale, dazu geschmorte Endivien

Die Schleusentreppe von Berg

Hier beginnt eine Reihe von 15 Schleusen, wobei die letzten 7 Schleusen direkt hintereinander liegen. Insgesamt wird die Wilhelm Tham um 40 Meter abgesenkt. Die ersten Gäste verlassen mit unserer Reiseleiterin das Schiff um eine Stadtbesichtung von Berg zu unternehmen. Wir bleiben an Bord und steigen kurz vor der großen Schleusentreppe aus, um uns das Schauspiel von unten aus anzusehen, zu filmen und zu fotografieren. Bei strahlendem Sonnenschein wandern wir die Schleusentreppe hinunter.

Unten angekommen verfinstert sich der Himmel in kürzester Zeit und ein Gewitter bricht los mit Blitz, Donner und heftigen Regengüssen. Wir haben zum Glück vom Schiff einen Regenschirm mitgenom-
men und stellen uns unter einen Baum. Als der Regen etwas nachgelassen hat, gehen wir auf das letzte Schleusentor, um die besten Fotos zu schießen und die beste Filmeinstellung zu finden.

Immer wieder setzt der Regen ein und wir müssen noch manches Mal den Regenschirm öffnen. Allerdings ist die Intensität der Schauer immer geringer geworden. So gelingt es uns dann trotz dieser Umstände das Schleusen der Wilhelm Tham zu dokumentieren. Es ist schon beeindruckend zu sehen, wie das Schiff Schleuse für Schleuse abwärts steigt.

Als unser Boot die letzte Schleusenkammer erreicht, hat ist der Regen wieder vorbei und wir können "trockenen Fußes" das Schiff besteigen. Die Sonne kommt wieder hervor und es ist herrlichstes Wetter. Über das Heck des Schiffes genießen wir noch mal einen schönen Blick auf die Schleusentreppe von Berg.

wir fahren auf den Roxensee hinaus

wir fahren auf den Roxensee hinaus

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Wir fahren jetzt über den Roxensee. Auf dem Brückendeck suchen wir uns eine geschützte Ecke, trinken etwas und genießen den Ausblick in die Landschaft. Achim beginnt in der Lounge den Tagesbericht und ich lese in einer alten deutschen Tageszeitung einen Bericht über Harry Potter, als es plötzlich zum Abendessen gongt.

   Abendessen
-- Fondant von hecht und Krebs, Schalentiercoulis und in Wein pochiertes Juliennegemüse
-- Sauerteigbrot
-- pochierter Kabeljaurücken mit Kräutern, gegrillte Seeteufelleber, Pernodsauce, Dillkartoffeln
-- Schokoladentrüffeltorte mit Äpfeln in Caramelsauce mit einem Duft von Rosmarin

Eigentlich war das Abendessen für 19 Uhr 30 nach der Seeüberquerung angesetzt. Aber na gut, wir sind ja flexibel. Nach dem wieder sehr guten Abendessen sind wir erneut in die Lounge gegangen und haben an dem Tagesbericht weiter geschrieben. Erstmals hat sich auch Elke am Tagesbericht, statt nur Korrektur zu lesen, mit einigen Sätzen beteiligt.

Nach dem wir wieder in den Götakanal eingefahren sind, passieren wir die Brücke der Eisenbahnlinie Stockholm-Malmö, die nur für wenige Minuten geöffnet werden kann. Wir haben kaum die Brücke passiert, da fährt bereits der nächste Zug schon wieder über die geschlossene Brücke.

eine Eisenbahnbrücke versperrt uns den Weg

Dann bleibt unser Schiff plötzlich ungewöhnlich lange vor einer Straßenbrücke liegen. Die Brücke öffnet sich nicht und wir wundern uns schon. Es stellt sich heraus, dass die Elektronik durch einen Blitzschlag des letzten Gewitters lahm gelegt wurde. Ein herbeigerufener Servicetechniker kann den Schaden bald darauf beheben. Die Brücke öffnet sich und wir setzen unsere Reise fort. Das Licht der langsam untergehenden Sonne lässt die Umgebung jetzt in ein ganz einmaligen Licht erstrahlen. Der Bewuchs des Kanals rechts und links ist urwüchsig und schön anzusehen. Fast lautlos gleitet unser Schiff durchs Wasser.

Aber dann, plötzlich ein knirschendes und schabendes Geräusch, die Wilhelm Tham hat kurz vor der Einfahrt in die letzte Schleuse des Tages ein kleines Motorboot an einem Steg seitlich touchiert. Mit seinen großen und stabilen Holzfendern wurde das kleine Boot doch recht unsanft an den Steg gedrückt. Große Aufregung auf allen Seiten. Die Leute auf dem Motorboot begutachten sofort den möglichen Schaden und wenden sich auch gleich an unseren Kapitän. Der hat inzwischen unser Schiff erst mal in die Schleuse gesteuert. Was aus dem "Crash" dann weiter geworden ist, wissen wir nicht.

Inzwischen gleiten wir, begleitet von den letzten Sonnenstrahlen, weiter durch den Kanal Richtung Asplangensee. Wir sind zeitlich schon etwas im Verzug und werden wahrscheinlich erst nach 22 Uhr unseren Liegeplatz für die Nacht erreichen.

tolles Abendlicht

tolles Abendlicht

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Der See liegt nun bereits hinter uns und wir liegen in Klämman vor Anker. Trotz des Gewitters war es wieder ein sehr schöner Tag, der auch richtig warm war. Wir haben wieder viel gesehen und sind durch sehr schöne Landschaften gefahren.

Balken
Wetter :  teils heiter, teils wolkig, einzelne Gewitter, 25 Grad
Unterkunft :  Wilhelm Tham

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