Fahrt von Klämman nach Sävsundet
18.07.2007
Balken

Die letzten Stunden auf dem Götakanal

In der letzte Nacht mussten wir uns erstmalig mit den steigenden Temperaturen in der Kabine auseinandersetzen. Zum Glück können wir unser Bullauge weit öffnen und so die Kabine gut lüften. Wahrscheinlich müssen wir doch das Bullauge auch über Nacht offen lassen, da es sonst sehr warm wird. Bei einem heißen Reisewetter können die Kabinen im Unterdeck und wahrscheinlich auch auf den anderen Decks sehr warm werden.

Allerdings lassen sich die Kabinen im Unterdeck gut über Fenster und Tür, die gegenüber liegen, lüften. Nachts kann man auch einen Vorhang vor die Tür ziehen und diese dann zum Flur hin offen lassen. Auf den anderen Decks sind die Fenster und Tür direkt nebeneinander, daher ist hier keine richtige Lüftung möglich.

Das Wetter meint es weiterhin gut mit uns. Strahlender Sonnenschein empfängt uns als wir an Deck gehen. Hoffentlich bleibt das Wetter so. Während des Frühstücks legt die Wilhelm Tham wieder ab und nimmt Kurs auf Söderköping.

eine der letzten Schleusen

eine der letzten Schleusen

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Bei Carlsborg passieren wir noch mal eine Schleusentreppe mit insgesamt neun Schleusen. Diese ist aber bei weitem nicht so beeindruckend wie die Schleusen von Berg. Wir bleiben an Bord und beobachten das Schleusen. Einige Mitreisende verlassen das Schiff bereits bei der ersten Schleuse, andere bei den folgenden Schleusenkammern.

Im Nachhinein betrachtet wäre ein frühzeitiges Verlassen des Schiffes gar nicht so schlecht gewesen, da das Schleusen hier doch recht eintönig ist. Die einzelnen Höhenunterschiede in den Schleusen sind nur gering. Der Weg bis nach Söderköping am Kanal entlang soll nur 3,5 Km lang sein. Man könnte sich dann etwas mehr in der Stadt umsehen.

Wir fahren weiter mit der Wilhelm Tham bis Söderköping. Hier legt das Schiff direkt im Hafen an. Gleich als erstes fällt einem ein alter Silo auf, der zu sehr beliebten Wohnungen umgebaut wurde.

wir erreichen Söderköping

Von den bereits vorausgeeilten Passagieren werden wir im Hafen begrüßt. Sie erzählen uns gleich mal, wo sich die beste Eisdiele in Söderköping befindet. Hier in Söderköping soll es besonders gutes Eis geben. Leider hat sich inzwischen der Himmel verdunkelt und so nehmen wir uns einen der zahlreichen Regenschirme mit auf unseren Spaziergang

wir geniessen noch mal den Kanal

wir geniessen noch mal den Kanal

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Nach einiger Zeit, hier in der Schleuse wird nämlich per Saugleitung auch der Fäkalientank des Schiffes entsorgt, verlassen wir die Schleuse und fahren hinein in das letzte Stück des Götakanals. Wald und Wiesen wechseln sich ständig rechts und links des Kanals ab. Bei herrlichem Sonnenschein sitze ich auf dem Brückendeck und genieße im Fahrtwind von dort oben aus die Landschaft.

Wir erreichen die Ostsee

Gegen 14 Uhr erreichen wir Mem. Bei Mem wurde der Götakanal am 26. September 1832 feierlich eingeweiht. Am Hafen ist noch das rote Speichergebäude zu sehen, in dem die Feierlichkeiten stattfanden. Inzwischen wurde es zu einem Restaurant umgebaut. Auch das Haus des Schleusenwärters ist noch das Original, gelb angestrichen, wie alle Schleusenwärterhäuschen am Götakanal. Dies ist die letzte Station auf unserer Götakanalfahrt.

Wir passieren die letzte Schleuse und der Götakanal liegt im wahrsten Sinne des Wortes hinter uns. Vor uns liegt jetzt die Ostseebucht Slätbaken, die immer breiter wird. Viele kleine und größere Inseln tauchen auf und alles ist bedeckt mit viel Wald.

Eine wunderschöne Landschaft in der sich viele Schweden ein Sommerhaus direkt am Wasser gebaut haben. Die rostbraune Farbe der Häuser passt gut in diese Landschaft. Auf dem Brückendeck lehnen wir uns einfach in einen Korbstuhl zurück und genießen die Sonne, die Stille und die sich ständigen ändernden Ausblicke.

Bummel durch die Schlossruine Stegeborg

Um 15 Uhr (wir sind bereits eine Stunde verspätet) legen wir bei der Schlossruine Stegeborg an. Zusammen mit Ann-Sofie gehen wir hinauf zur Ruine und sie erzählt uns einiges zur Geschichte der Ruine (erste schriftliche Erwähnung 1310, vermutlich aber schon seit Wikingerzeiten) und führt uns dann herum. Anschließend erforschen wir alleine die zugänglichen Teile der Ruine und besuchen auch den neu angelegten Schlossgarten. Von hier aus haben wir bei schönstem Sonnenschein einen wunderbaren Blick über die schwedischen Schären.

erste Vorbereitungen für die Ankunft in Stockhom

Kurz nach 16 Uhr 30 legt die Wilhelm Tham wieder ab und nimmt Kurs auf unseren Nachtliegeplatz Sävsundet. Unterwegs erhalten wir noch letzte Infos zum heutigen und morgigen Tag. Ann-Sofie legt auch eine Liste aus, auf der sich die Leute eintragen können, die ein Taxi in Stockholm benötigen. Dieses wir dann zum Hafen bestellt. Die Reiseleiterin der "Kieler Gruppe", die ihre Gruppe (23 Personen) seit der Abfahrt in Kiel begleitet, erzählt noch einiges u.a. zum Thema Trinkgeld.

Auf dem Sonnendeck scheint wunderbar die Sonne und wir genießen noch einen Drink, bevor wir zum Abendessen gehen. Es ist herrlich hier oben bei Sonnenschein und einer leichten Brise zu sitzen.

Wochenendhäuschen in den Schären

Wochenendhäuschen in den Schären

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Nach dem Abendessen ziehen wir uns wieder in den Salon zurück, um den Tagesbericht zu schreiben und die Bilder zu überspielen. Die Wilhelm Tham erreicht inzwischen ihren Nachtliegeplatz, mitten in den Schären an einer Brücke der alten Lotsenstation. Es war wieder ein wunderbarer Tag. Das Wetter hat ganz toll mitgespielt und wir haben wieder einiges auf dem Wasser und an Land gesehen. Hoffentlich bleibt uns dieses Wetter noch ein paar Tage erhalten.

Balken
Wetter :  viel Sonne, 1 Regenschauer, etwa 25 Grad
Unterkunft :  Wilhelm Tham

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