Bahnfahrt nach Göteborg, Abfahrt der Fähre nach Kiel
21.07.2007
Balken

Irgendwann heißt es bei jeder Reise wieder Abschied nehmen. Heute ist es nun soweit. Wir verlassen Stockholm und fahren über Göteborg und Kiel nach Hause.

Wir schlafen noch mal so richtig aus und genießen das Frühstücksbüffet. Heute scheint es besonders voll im Hotel zu sein. Als wir wieder nach oben fahren sehen wir noch, wie sich eine lange Schlange an der Rezeption gebildet hat, die entweder ein- oder auschecken will. Na ja, die wird sich schon abbauen, bis wir an der Reihe sind. Die Koffer sind schnell gepackt und um 11 Uhr fahren wir mit unserem Gepäck hinunter zur Rezeption.

Die Schlangen davor sind noch länger geworden! Na hoffentlich erreichen wir unseren Zug um 12 Uhr 10 rechtzeitig ist mein ersten Gedanke. Dann aber sehe seitlich an der Rezeption eine weitere aber sehr kurze Schlange und stelle mich sofort dort an. 5 Minuten später haben wir ausgecheckt. Das ging dann doch recht schnell. Auch mein Surfen im Internet war, wie angegeben, kostenlos.

Bahnfahrt nach Göteborg

Wir wandern mit unseren Koffern durch die weitläufige Stockholmer "Centralstation", denn der Hauptbahnhof liegt direkt hinter unserem Hotel. Zu hören war aber davon in unserem Zimmer dank der gut isolierten Fenster überhaupt nichts. Bei "Upper Crust", einem Geschäft welches sich auf auf frische belegte Baguette spezialisiert hat, kaufen wir noch eins mit Tomate und Mozarella, dazu Getränke für die Bahnfahrt ein. Dann suchen wir den Bahnsteig, wo unser Zug abfahren soll und setzen uns dort auf eine Bank.

wir warten auf den Zug

wir warten auf den Zug

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In Schweden gibt es leider keine Wagenstandsanzeiger wie bei der deutschen Bahn, so wissen wir nicht, wo sich unser Wagen Nr. 3 im Zug befinden wird. 15 Minuten vor der Abfahrt tauchen plötzlich 2 junge Damen mit Schildern auf, die aussehen wie die Schilder im Hotel mit denen man Personen sucht. Ich sehe mir das näher an und stellte fest, es sind menschliche Wagenstandsanzeiger. Die jungen Damen halten Tafel mit der Zugnummer und der Wagenfolge und der Position im Bahnhof in die Luft, gut sichtbar für jedermann. Jetzt wissen, wir wo wir hin müssen. Wir bringen unser Gepäck an die angegebene Position.

10 Minuten vor der Abfahrt rollt der Zug Nr. 433, ein X2000, der schwedische "ICE" in den Bahnhof ein. Wir stehen genau an der richtigen Stelle. Die Tür des Wagens hält genau vor uns (auch das richtige Ende des Wagens) und wir klettern hinein. Das Gepäck verstauen wir direkt hinter unseren Sitzen, es ist die letzte Reihe des Wagens. Ansonsten gibt es noch extra Gepäckfächer an beiden Seiten des Wagens. Der X2000 soll maximal 200 km/h fahren können und ist auch ausstattungsmässig nicht ganz dem ICE ebenbürtig. Die Sitze (Wagen 3, Nr. 69 und 70) sind aber sehr bequem. Gut gefallen haben uns die großen und hellen Holztische für jeden Sitz.

Um 12 Uhr 15, mit 5 Minuten Verspätung, setzt sich der Zug in Richtung Göteborg in Bewegung. 3 Stunden und 7 Minuten soll die Fahrzeit betragen. Wir machen es uns bequem und genießen noch mal den Anblick von Stockholm bei der Ausfahrt des Zuges. Kurze Zeit später sind wir bereits in ländlichen Gegenden unterwegs und viel Wald wird uns die ganze Fahrt über rechts und links der Strecke begleiten. Leider wird der Himmel immer grauer. Bei der Abfahrt in Stockholm hatten wir noch strahlenden Sonnenschein. An einigen Teilen der Strecke regnet es auch. Zum Glück hat der Regen aufgehört, als wir mit 5 Minuten Verspätung Göteborg um 15 Uhr 22 erreichen. Wir folgen den Hinweisschildern zu den Taxen und erleben etwas ganz Neues.

Ankunft in Göteborg

An einem Automaten vor dem Taxistand muss man eine bestimmte Taste drücken und erhält dann einen Zettel mit der Nummer des zu benutzenden Taxis und der Anzahl der mitfahrenden Personen. Wie der Automat genau auf 2 Personen kommt ist mir bis jetzt immer noch rätselhaft. Ein junger Mann am Automat hilft uns bei der ganzen Aktion, da alles nur auf Schwedisch angezeigt wird. Mit dem Zettel bewaffnet gehen wir Richtung Taxen. Und tatsächlich schwenkt einer der Taxifahrer ein Schild mit der gezogenen Nummer 613. Schon ein merkwürdiges aber vielleicht gar nicht so schlechtes System.

Wir teilen ihm unser Wunschziel, Stena Line Terminal, mit und er fährt los. Nach nicht allzu langer Fahrzeit, die mir deutlich kürzer erscheint als bei unserer Ankunft in Göteborg, hält er vor einem Terminal. Dieses sieht eigentlich ganz anders aus, als das welches wir von unserer Ankunft her in Erinnerung haben. Eine erneute Nachfrage, ob es noch ein weiteres Terminal gibt verneint er. Manchmal ändern sich die Dinge ja bei längerer Abwesenheit. Wir bezahlen ihn, steigen aus und ich fahre erst mal hinauf zum Check-In um mich zu erkundigen. Es stellt sich heraus, wie ich fast vermutet habe, dass es doch zwei Terminals gibt und wir uns am falschen befinden. Es ist der Dänemark-Kai. Wir schaffen also unser Gepäck wieder vor die Tür und finden einen netten Taxifahrer, der uns zum richtigen Terminal fährt. Er ist sehr über seinen "Kollegen" verwundert, der das andere Terminal nicht kannte.

Als wir dort ankommen bin ich schon sehr verwundert, dass noch keine Fähre am Kai steht. Normalerweise ist sie seit 9 Uhr morgens in Göteborg. Als wir die Check-In Schalter erreichen, sehen wir ein großes Schild: "Boarding heute erst um 18 Uhr 15". Nichts mit dem schönen Kaffee trinken an Bord. Die Fähre wurde noch anderweitig "zur Aushilfe" eingesetzt und wird erst gegen 18 Uhr zurückerwartet.

So können wir uns nun mehr als 2 Stunden im Terminalgebäude um die Ohren schlagen, denn die City vom Göteborg ist zu weit weg um dorthin zu laufen. Wir spendieren uns, nachdem wir unsere Bordkarten erhalten haben, erst mal einen Kaffee. Langsam füllt sich das Terminal, jugendliche Reisegruppen und im Alter fortgeschrittene Studienreisende sowie sonstige Reisende füllen langsam die Halle. Gegen 17 Uhr 30 erfolgt die Ansage, dass sich das Boarding um weitere 15 Minuten auf 18 Uhr 30 verschiebt.

Wir gehen an Bord der Fähre

Dann endlich erscheint die Stena Scandinavia und legt vorsichtig am Kai an. Zwischenzeitlich arbeiten wir uns mit unserem Gepäck bis auf etwa 20 Meter an die Zugangstür zum Einlass heran und die Massen drängen nach. Um 18 Uhr 45 beginnt das Boarding und jede einzelne Bordkarte wird noch mal elektronisch kontrolliert. Irgendwann sind wir dann auch durch die Kontrolle und streben dem Schiff entgegen. Da wir auf Deck 7 an Bord gehen und nach Deck 8 müssen, sehen wir uns zunächst nach den Aufzügen um. Alle sind belagert. Wir schleppen unser Gepäck daher die Treppe hoch und finden auch kurz darauf die Kabine. Übliche Ausstattung wie auch schon auf der Herfahrt.

tolles Abendbüffett

tolles Abendbüffett

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Ich gehe sofort zum Büffetrestaurant und bekomme sogar noch 2 Plätze für die erste Sitzung von 18:00-20:30. Es sieht schon ziemlich voll aus. Damit ist der Abend gerettet. Wir wollten nicht erst in der 2. Sitzung ( 21-22:30) essen gehen. Ansonsten hätten wir noch auf das Selbstbedienungsrestaurant ohne Tischreservierung ausweichen können. Ich hole Elke aus der Kabine ab und wir gehen gemeinsam zum Restaurant. Dort genießen wir wieder das umfangreiche Büffet und lassen es uns gut gehen.

Um 19 Uhr 38 setzt sich dann auch die Fähre in Bewegung. Im Duty Free Shop "verknacken" wir unsere letzten schwedischen Kronen, u.a. kaufen wir uns einen Moltebeerenlikör als Souvenir, passend zu der Moltebeerenmarmelade, die wir 2006 schon in Norwegen gekauft haben. Der Tag endet außerhalb der Kabine mit einem Rundgang auf Deck 10 um wenigstens noch etwas frische Luft schnuppern zu können. Dann ziehen wir uns auf unsere Kabine (8109) zurück.

Der Reisebericht von heute ist jetzt fast fertig, die wenigen Bilder werde ich aber nicht mehr überspielen. Wir genehmigen uns jeder noch einen Drink und machen uns dann langsam fertig für die Betten. Um 6 Uhr ist die Nacht wieder vorbei.

Morgen früh sind wir wieder zurück in Kiel und die Reise damit fast zu Ende. Ich nehme noch eine Tablette gegen Schnupfen, denn seit heute früh habe ich einen ganz rauen Hals, ein sicheres Zeichen für einen sich anbahnenden Schnupfen. Entweder habe ich mich verkühlt oder bei einer Mitreisenden noch auf dem Schiff angesteckt.

Balken
Wetter :  sonnig in Stockholm, trübe in Göteborg
Unterkunft :  Stena Scandinavia

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