Besuch von Florenz -- 133 Km
20.05.2007
Balken

Strahlender Sonnenschein weckt uns auch heute früh wieder. Wir sind doch richtige Glückskinder.

Noch vor dem Frühstück buchen Elke und ich (Gitti will nicht mit) für morgen 10 Uhr eine Traktorenfahrt über das Gelände von Castellare di Tonda. Wir wollen wenigstens etwas von dem großen Gelände des Weinguts sehen.

Florenz, mittelalterliche Stadt am Arno

Dann machen wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück wieder auf den Weg, der uns diesmal nach Florenz führen soll. TomTom leitet uns über kleinste Landstraßen und auch die Autobahn sicher nach und durch Florenz. Als Ziel habe ich die Piazzale Michelangelo angeben. Hier soll sich ein schöner Aussichtspunkt befinden und auch genügend Parkplätze sollen vorhanden sein. Beides traf zu. Als wir ankommen, scheint alles auf dem Parkplatz belegt zu sein. Aber wir erspähen noch eine Lücke, zwar sehr eng, aber der Wagen passt hinein. Der Parkplatz ist tatsächlich kostenlos und ohne zeitliche Begrenzung.

Also lassen wir unseren Wagen hier stehen und sehen uns erst mal Florenz aus 104 m Höhe an. Was für ein Ausblick. Bei wunderbarem Sonnenstand liegt uns die Stadt bestens beleuchtet zu Füßen. Der Dom, Ponte Vecchio und vieles mehr kann man von hier oben schon gut erkennen. Dazu die umliegende toskanische Landschaft, wahrlich ein toller Aussichtspunkt. Daher wimmelt es hier auch nur so vor Menschen.

Wir laufen über Stufen und Wege direkt hinunter zum Arno (ist nur ein kurzer Weg) und dann weiter bis zur Brücke Ponte Vecchio. Unterwegs ergeben sich immer wieder sehr schöne Blicke auf die andere Uferseite, u.a. auf die Uffizien. Ponte Vecchio liegt wunderbar von der Sonne beleuchtet vor uns und wir fotografieren aus verschiedensten Perspektiven diese wohl bekanntesten Brücke Florenz.

Unser Weg führt uns dann über die Ponte Vecchio, auf der sich ausschließlich Goldschmiede niedergelassen haben, hinein in das Herz von Florenz. Wir biegen anschließend rechts ab zum Ufer des Arno, weil wir glauben, dort ein schönes Restaurant direkt am Flussufer entdeckt zu haben. Aber wir haben uns getäuscht, es gehört wahrscheinlich zu einem Ruderclub.

In den Uffizien, gleich um die Ecke, stehen die Leute in einer riesigen Schlange an, um an eine Eintrittskarte zu gelangen. Wartezeit zu diesem Zeitpunkt 3-4 Stunden. Bei den Uffizien demonstrieren auch einige Künstler ihre Fähigkeiten beim Malen oder der Darstellung von Figuren. Wir spazieren weiter und erreichen schließlich die Piazza della Signoria. Hier treffen wir gleich als erstes auf den berühmten David von Michelangelo. Eine wahrlich beeindruckende Statue. Aber auch alle anderen Statuen auf dem Platz und dem Brunnen sehen phantastisch aus.

Hier wimmelt es natürlich nur so von Touristen. Nach dem wir uns auf dem Platz ein wenig umgesehen und auch den Palazzo Vecchio bewundert haben, lassen wir uns im Café Rivoire direkt gegenüber dem Palazzo nieder. Hier soll man nur etwas essen und trinken wenn man sein Geld unbedingt loswerden will. Wir wussten das aber vorher schon. Cappuccino 5 €, Cola 6,50 € und kleine Mahlzeiten (z .B. Hamburger mit Pommes Frites 10 €). Ist schon heftig, aber man sitzt nur einmal in seinem Leben auf dieser Piazza mit diesem Ausblick.

Auf der Via de Calzaiuoli bummeln wir weiter Richtung Dom. Hier sind sehr viele Geschäfte rechts und links des Weges und man kann, wenn man will, viel Geld loswerden. Der Dom selber beeindruckt uns dann mit seiner Fassade sehr. Man kann das nicht beschreiben, man muss es sehen. Sehr viele Gestaltungsmerkmale und viele verschieden Farben. Dazu der Campanile, der Glockenturm. Ähnlich schön und farbenfroh.

Heute hat Gitti sich entschlossen, mit mir zusammen endlich ihren ersten Turm zu besteigen. Der Campanile ist 83 m hoch und 413 Stufen liegen vor uns. Mit einigen kurzen Pausen erreichen wir schließlich die oberste Plattform und genießen den herrlichen Ausblick. Florenz ist deutlich größer als die bisherigen Städte, die wir besuchten. Die eigentliche Altstadt ist aber im Verhältnis nicht sehr groß. Viele interessante Stellen können wir von hier oben sehen. Auch der Blick in die hinter Florenz liegende Landschaft ist sehr schön. Anschließend steigen wir wieder hinab. Elke hatte es sich solange auf den warmen Marmorsteinen gemütlich gemacht. An dem gegenüberliegenden Baptisterium besuchen wir als nächstes die absolut sehenswerte Paradiespforte. Leider war die Schlange für den Besuch des Dom wahnsinnig lang, so dass wir uns zunächst entschließen weiter zu gehen. Die Besteigung des Doms ist z.Zt wegen Bauarbeiten nicht möglich.

Wir laufen weiter zur Kirche Santa Maria Novella, die die schönste Kirche der Stadt sein soll. Leider ist sie geschlossen. So sind wir wieder zurück zum Dom und aus einer Seitenstraße heraus schiessen wir noch einige Fotos der mächtigen Kuppel.Dann bummeln wir kreuz und quer durch die Stadt. Auf dem Rückweg sehen wir, wie die Schlage vor dem Dom plötzlich wesentlich kürzer geworden ist und 10 Minuten später sind wir im Dom. Vom Inneren bin ich etwas enttäuscht, auf Grund der Fassade habe ich mir den Dom etwas prunkvoller vorgestellt.

Wir kehren schließlich nochmals zur Piazza della Signoria zurück. Jetzt liegt der herrliche Springbrunnen in der Sonne und wir fotografieren noch einige Details. Die Zeit schreitet fort und so machen wir uns wieder auf den Weg über die Ponte Vecchio und entlang des Arno hinauf zum Parkplatz an der Piazzale Michelangelo. Dort finden wir noch ein nettes Cafe mit herrlicher Aussicht auf Florenz. Nach einigen Getränken (auch hier sündhaft teuer) geht es wieder zurück zum Auto. Es steht unversehrt an seinem Platz und und ist frei von irgendwelchen Tickets.

Im Auto ist es wahnsinnig warm, es stand den ganzen Tag in der Sonne. So lüften wir erst mal und ich programmiere inzwischen TomTom für die Rückfahrt. Nach kurzer Fahrt sorgt dann die Klimaanlage so langsam für die notwendige Abkühlung. Unterwegs tanken wir noch Diesel, 33 Liter für fast 38 € (1 Liter = 1,12 €)

zurück in Tonda

Nach ca. 1 Std. und 15 Minuten treffen wir wieder in Tonda ein. Wir machen uns bald darauf für das Abendessen fertig und schlendern hinunter zum Restaurant. Ich frage noch im Internet den Wetterbericht ab, der steigende Temperaturen bis 34 Grad an unserem Abflugtag voraussagte.

Das Abendessen ist wieder sehr gut. Ein letztes Mal an diesem Tag „schleppen“ wir unsere vollen Bäuche wieder bergauf zu unserer Wohnung. Dann sehen wir uns die Bilder des Tages an, sprechen noch über den heutigen und morgigen Tag und gehen wieder erst nach 23 Uhr schlafen.

Der Besuch von Florenz hat uns sehr gut gefallen. Wobei man sagen muss, dass Florenz nicht in seiner Gesamtheit als Stadt wirkt, sondern nur einzelne Bauten wie z.B. der Dom, der David, Ponte Vecchio usw. Andere Städte wie z.B. Siena wirken dagegen wegen ihrer kleineren und nicht so mächtigen Bauten doch mehr als „Gesamtkunstwerk“. Man kann einfach hindurchbummeln und sieht überall immer wieder neue und interessante Stellen. Das ist in Florenz nicht so, wir empfanden es jedenfalls so.

Balken
Wetter : morgens etwa 16 Grad, mittags bei max.31 Grad
leichter, abkühlender Wind
Unterkunft : Weingut Castellare die Tonda -- ÜF
Gehöft San Carlo e San Tommaso

  • vorheriger Tag
  • nach oben
  • nächster Tag