Tallinn: wir erkunden die Stadt auf eigene Faust
15.08.2010
Balken

die Aidablu legt in Tallinn an

Schon vor dem Klingeln unseres Weckers sind wir beide heute früh wach. Das helle Tageslicht blinzelt durch unseren nicht ganz geschlossenen Vorhang. Über Nacht lassen wir die Balkontür immer einen Spalt offen. Erstens schaltet sich dann nicht die Klimaanlage an und wir haben immer frische Luft in der Kabine. Ein erster Blick nach draußen zeigt uns, dass wir Tallinn schon ziemlich nahe sind. An Backbord (wo unsere Kabine liegt) und auch voraus ist bereits Land zu sehen. Wir machen uns fertig und als wir zum Frühstück ins Bella Donna wandern, legt die Aidablu gerade im Hafen von Tallinn am Cruise Pier 25 an. Der Himmel ist teils heiter und teilweise bewölkt, die Sonne kommt aber immer öfter zum Vorschein. Auch unser Kapitän verspricht bei seiner morgendlichen Ansprache schönes Wetter.

Sehr gute Informationen zur Stadt bekommt man entweder bei Wikipedia oder auch auf der Seite der Tourismusinformation Tallinn.

auf zum Stadtbummel

Wir schnappen uns alle Kameras und Papiere (Pässe müssen mit an Land genommen werden). Über- all an Bord werden auch noch Getränke verkauft, da Temperaturen um oder über 26 Grad erwartet werden. Ein guter Service. Dann verlassen wir gegen 9 Uhr die Aidablu. Zwischen 10 und 11 Uhr kann man das Schiff auch nicht mehr verlassen bzw. betreten. Sicherheitstechnische Dinge, wie z.B. die Rettungsboote und Inseln müssen getestet werden. Dazu wird die Aidablu noch einmal ablegen. Wir wandern Richtung Altstadt, die wir nach ca. 15 Minuten bequem erreichen.

die "Dicke Margarete", ein ehemaliger Kanonenturm mit dem Strandtor

die "Dicke Margarete", ein ehemaliger Kanonenturm mit dem Strandtor

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Als erstes begrüßt uns die „Dicke Margarete“, ein ehemaliger Kanonenturm mit dem Strandtor (das Wasser ging mal bis hierher). Schon die Straße Pikk, die wir entlang wandern zeigt, warum die Altstadt von Tallinn so berühmt ist. Viele alte Häuser mit unterschiedlichsten Fassaden präsentieren sich den Touristen. Wir passieren die Olaikirche, deren Turm man besteigen kann (3€, 250 Stufen, ca. 60m, schweißtreibend, teilweise sehr hohe Stufen) und dann eine hervorragende Aussicht über die gesamte Stadt haben soll.

Leider ist das Wetter nicht dementsprechend und so wandern wir weiter in die Altstadt hinein. Leider hat sich der Himmel inzwischen stark bewölkt und die Sonne ist gänzlich verschwunden.

an der Straße Pikk stehen einige schöne Gildehäuser

an der Straße Pikk stehen einige schöne Gildehäuser

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Wir spazieren an Gildehäusern mit sehr schönen Fassaden vorbei ( Pikk Nr. 17, 20, 26). Über die Straße Pühavaimu und die Straße Vene erreichen wir den Katharinenweg (auch Katharinengang), der zur Straße Müürivahe führt. Ein sehr schöner Weg, überspannt von einigen Steinbögen.

Entlang der Stadtmauer erreichen wir die sehenswerten Viru-Tore, die einst Teil der gewaltigen Stadtmauern waren.

die sehenswerten Viru-Tore, die einst Teil der gewaltigen Stadtmauern waren

die sehenswerten Viru-Tore, die einst Teil der gewaltigen Stadtmauern waren

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Leider fallen jetzt auch die ersten Regentropfen, schade. Die Altsstadt ist wirk- lich sehenswert, da um jede Straßenecke herum sich wieder neue Ein- und Ausblicke zeigen. Dann beginnt es unterwegs heftig zu regnen und ein Gewitter zieht mit Blitz und Donner über uns hinweg. Uns bleibt nichts weiter übrig, als uns unterzustellen. Nach 15-20 Minuten können wir endlich wieder weiter gehen und erreichen als nächstes das Rathaus von Tallinn.

das Rathaus von Tallinn

das Rathaus von Tallinn

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Ein sehr schönes Gebäude mit einem tollen Turm an dessen Spitze sich die Figur des Stadtknechts „Alter Thomas“ (Wahrzeichen der Stadt) seit 1530 befindet. Seitlich am Rathaus befindet sich in einiger Höhe offensichtlich ein Kran und ein Speicher zum Lagern von Gegenständen. Man merkt überall in der Altstadt, das Tallinn eine große Bedeutung als Handelsstadt hatte. Die beiden sehenswerten Wasserspeier an der Front des Rathauses in Drachengestalt sind aus dem 17. Jh. Wir sehen uns auch die alte Apotheke an, die hier seit 1422 existiert und seit 300 Jahren im Besitz der gleichen Familie ist. Gleich gegenüber der Apotheke befindet sich ein sehr schmales Speicher- haus.

wir erreichen den Domberg

Vorbei an der mächtigen Nikolaikirche geht es weiter südwärts zum „Kiek in de Koek“, einem schönen, gut erhaltenen Wehr- und Kanonenturm der Stadtmauer. Der Name bedeutet etwa, dass man von ihm aus in die Küchen ("Koek") der Unterstadt sehen ("Kiek") kann.

die Alexander-Newski-Kathedrale, eine estnisch-orthodoxe Kirche

die Alexander-Newski-Kathedrale, eine estnisch-orthodoxe Kirche

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Jetzt sind wir auf halben Weg zum Domberg, auf dem sich ehemals eine mit- telalterliche Burg befand, von der nur noch Reste zu sehen sind. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zur „Alexander-Newski-Kathedrale", einer wunderschön anzusehenden estnisch-orthodoxen Kirche mit ihren weit- hin sichtbaren Zwiebeltürmen.

Nach einen kurzen Verschnauf- und Getränkepause werfen wir einen kurzen Blick in die Kirche und wenden uns dann dem ehemaligen Schloss auf der anderen Straßenseite zu, welches heute Sitz von Parlament und Regierung ist. Ein Aussichtspunkt seitlich am Schloss (linke Seite) lohnt nicht den Weg dorthin. Wir gehen weiter und erreichen den Dom. Hinter der Eingangstür müssen wir einige Stufen hinunter gehen, um in das Innere des Doms zu gelangen. Früher musste man die Stufen empor- steigen, der Dom ist aber in der langen Zeit immer weiter abgesackt. Innen ist er sehr schlicht ausgestattet, lediglich die Wände werden von 107 Wappenepitaphen estländischer Adliger geziert. Epitaphen sind Denkmale, die in einer Kirche oder ihrem Umfeld angebracht ist und an einen oder mehrere Verstorbene erinnert.

schöne Aussichtspunkte

einer der schönen Aussichtspunkte auf die Stadt und den Hafen

einer der schönen Aussichtspunkte auf die Stadt und den Hafen

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Ein weiterer Aussichtspunkt auf unserem Weg zeigt auch keinen besonderen Ausblick. So wandern wir weiter bis die Straße Rahukohtu nach rechts abknickt und haben dann endlich den erwarteten tollen Ausblick auf die Altstadt, die Wehrtürme, die Stadtmauer und im Hintergrund die Aidablu im Hafen. Ein wahrlich schöner Ausblick. Das Wetter hat sich auch etwas gebessert, d.h. es regnet nicht mehr ist aber noch immer ziemlich bewölkt. Auch der nächste Aussichtspunkt, einfach der Straße folgen und dann nach ca. 200 m links abbiegen ist sehr schön (Straße Kothu, Hof Haus Nr.12). Von hier aus blickt man mehr auf die Altstadt und die vielen Dächer. Man sieht die Nikolaikirche und viele andere schöne Häuser. Dementsprechend voll ist es auch an diesem Aussichtspunkt.

die berühmte Gasse Pikk Jalg, die uns wieder in die Unterstadt führt

die berühmte Gasse Pikk Jalg, die uns wieder in die Unterstadt führt

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Vorbei am Dom erreichen wir dann die berühmte Gasse Pikk Jalg, die wieder hinab in die Unterstadt führt. Rechts und links sind hier deutlich die Mauern der beiden Parteien zu sehen, die sich gegenseitig vor dem anderen durch diese Mauern schützen wollten. Am Ende der Gasse wandern wir weiter über die Straße Nunne Richtung Stadtmauer, von wo aus man wunderbare Fotos der Stadtmauer mit bis zu 3 Türmen gleichzeitig schießen kann. Ein kurzer Abstecher in einen kleinen Park (Tornide Väljak) nach links bringt uns zu weiteren Fotomotiven. Dann erreichen wir das Meriton Old Town Hotel (Lai 49). Hier wurde die Stadtmauer in das Hotel integriert was man vom Eingangsbereich aus auch schon sehen kann. Durch das Tor an der „Dicken Margarete“ verlassen wir diese wunderbare Altstadt wieder, die man einfach gesehen haben muss.

erst mal eine Stärkung im California Grill

Schafe grasen vor der Aidablu

Schafe grasen vor der Aidablu

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Man kann gar nicht alles beschreiben was hier zu sehen ist. 15 Minuten später und nach insgesamt 5 Stunden und 11 Km sind wir wieder zurück auf der Aidablu. Ich gönne mir im California Grill gleich mal einen Cheeseburger, Elke ist noch immer satt vom Frühstück. Der Burger ist übrigens sehr lecker und schmeckt ausgezeichnet. Wir machen es uns anschließend auf unserem Balkon gemütlich, schließlich haben wir ja dafür auch bezahlt. Übrigens, von dem Augenblick an, wo wir uns auf den Rückweg begaben, wurde das Wetter immer besser. Später zeigte sich viel blauer Himmel und die Sonne ließ sich auch wieder blicken. Das ist Schicksal. Trotzdem hat uns Tallinn außer- ordentlich gut gefallen. Eine Stadt, die man unbedingt besuchen sollte.

Gegen 15 Uhr 30 hat dann Elke endlich auch Appetit und wir genießen auf dem Außendeck des Bella Donna Restaurants Kaffee und Kuchen.

die Pfunde müssen wieder runter, also kräftig strampeln

die Pfunde müssen wieder runter, also kräftig strampeln

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Nach einer kurzen Pause versuche ich dann im Body & Soul Sport auf einem Ergometer wieder die angefutterten Kalorien einigermaßen zu vernichten. Bis zum Abendessen kläre ich noch einiges für den morgendlichen Ausflug in St. Petersburg. Es geht um die Fotoerlaubnis für die Paläste und andere Orte. Das alles wird im Bus morgen vor Ort erledigt. Auch die Taschen, die man nicht mit in die Eremitage nehmen darf, können problemlos im Bus verbleiben. Dort sind sie sicher bewacht und der Bus ist verschlossen.

wir verlassen Tallinn

Um 18 Uhr heißt es dann wieder Leinen los, alle Passagiere sind an Bord. Vom Balkon aus verfolgen wir noch die ersten Augenblicke des Ablegens, dann wandern wir hinauf zum Bella Donna Restau- rant. Von hier aus drehe ich noch einige weitere Aufnahmen vom langsam immer kleiner werdenden Tallinn. Dann genießen wir das Abendessen. Wieder sind neben einigen wenigen Standard-Gerichten viele neue Speisen auf dem Büfett. Alles ist sehr lecker und stets in ausreichender Menge verfügbar.

6 Waschmaschinen und 6 Trockner können genutzt werden

6 Waschmaschinen und 6 Trockner können genutzt werden

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Nach dem Abendessen nutzen wir zum ersten Mal die Bordwäscherei auf Deck 7. Für einen Euro, Vollwaschmittel inklusive, kann man hier eine von 6 Wasch- maschinen rund um die Uhr benutzen. Es sind auch 6 Trockner vorhanden, die ebenfalls einen Euro pro Ladung kosten. Nach 30 Minuten ist die Wäsche fertig und wir verteilen sie malerisch im Bad, im Zimmer und auf dem Balkon. Hoffentlich ist sie bis morgen früh trocken. Die kommende Nacht ist auch wieder eine Stunde kürzer, die Uhren werden noch einmal eine Stunde vorgestellt. Unser Ausflug startet auch schon um 8 Uhr 15, dass bedeutet 6 Uhr aufstehen. Also werden wir etwas früher schlafen gehen. Jetzt werden wir uns aber erstmal die Bilder des Tages ansehen und den Reisebericht weiterführen.

Wir haben es zwar nicht ausprobiert, aber in Tallinn soll man in sehr vielen Geschäften schon mit Euro bezahlen können. Wir haben auch vielfach Preistafeln mit 2 Preise, auch in Euro gesehen.

Heute Nacht werden wir 333 Kilometer bis St.Petersburg zurücklegen

Balken
Wetter : erst sonnig, dann Regen und Gewitter
später wieder mehr Sonne und trocken, bis zu 25 Grad
Unterkunft : AIDABLU, Kabine 7263
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