Bummel durch Port Louis / Mauritius
25.02.2018
Balken

Liegeplatz : Terminal 1, Quay D

der erste Morgen an Bord

Heute sind wir so gegen 7 Uhr 30 aufgestanden, ohne Zeitdruck, da wir noch immer im Hafen von Port Louis liegen und keinen Ausflug gebucht haben. Erstaunlicherweise haben wir das Umsetzen der Aidaaura heute früh weitestgehend verpasst. Sie musste um 6 Uhr ihren Liegeplatz am Christian Decotter Cruise Terminal verlassen, um einem Schiff von der Reederei Seabourn Platz zu machen. Neuer Liegeplatz ist das Terminal 1, Quay D. Scheinbar hat der Kapitän die Aidaaura nur mit Hilfe der Bug- und Heckstrahlruder auf die andere Seite des Hafens geschoben. Dadurch war die ganze Sache, jedenfalls in unserer Kabine, relativ ruhig. An die Betten muss man sich erstmal wieder gewöhnen. Sie sind schmaler als im Sands Resort und ganz anders von der Härte, deutlich weicher. Die Dusche auf der Aidaaura ist auch höchstens halb so groß wie im Sands. Also nichts mit Regenschauerdusche oder viel Platz. Aber alles ist ausreichend, wir kennen die Kabine ja schon.

das erste Frühstück an Bord

AIDAAURA - erstes Frühstück an Bord auf dem Außenbereich des Calypso Restaurants bei angenehmen Temperaturen

AIDAAURA - erstes Frühstück an Bord auf dem Außenbereich des Calypso Restaurants bei angenehmen Temperaturen

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Später fahren wir auf Deck 8 ins Calypso-Restaurant mit seinem Aussenbereich. Und siehe da, es gibt noch etliche Schattenplätze. Scheinbar sind schon viele Ausflügler unterwegs. Wir genießen in aller Ruhe das Frühstück. Schönes Bircher Müsli, meine leckeren Bouletten, die wir schon seit der Fahrt mit der Aidadiva (Transamerika 2017) kennen und viele andere Köstlichkeiten. Wir kommen auch wieder mit einem Pärchen ins Gespräch. Unser Kellner heute ist sehr eifrig. Er fragt uns gleich mal nach unseren Namen und stellt uns anschließend das Ehepaar vor, welches mit uns am Tisch sitzt. Wie ein Gastgeber. Erst bin ich etwas skeptisch, ob seine Art nur eine Masche ist, um vielleicht ein kleines Trinkgeld im Laufe der Zeit zu erhalten. Es stellt sich aber heraus, dass er einfach ein lustiger und geselliger Typ ist. Immer wenn wir (und auch andere Gäste) auf dem Aussenbereich erscheinen, begrüßt er uns mit Handschlag und großem Hallo.

unser Bummel durch Port Louis beginnt

Wir packen unsere Sachen für einen kleinen Stadtbummel durch Port Louis. Bevor wir von Bord gehen, sagen wir noch an der Rezeption Bescheid, dass sich eine unserer Gardinen schon zur Hälfte von seiner Halterung gelöst hat. Als wir dann das Schiff verlassen, stürzen sich sofort die Taxifahrer auf uns. Leider wollen wir nicht, wie sie es vorschlagen, eine Stadttour machen, sondern nur hinauf zur Zitadelle fahren, One Way. Das schmeckt ihnen so gar nicht Als ich dann noch 5 Euro für die Fahrt vorschlage, sind sie fast schon erbost. Ihr Preisangebot liegt von 15-30 Euro pro Person. Das lehnen wir ab und laufen einfach los.

Die Strecke vom Terminal 1, Quay D bis zur Hauptstraße (Trunk Road) ist ca. 1,3 Km lang. Wie wir später erst erfahren, gibt es auch ein Wassertaxi, welches vom Heck der Aidaaura aus zum Einkaufszentrum Waterfront (Koordinaten : -20.159384 S, 57.500691 E) hinüber fährt. Man kann in Rupies (100), Euro (2,50) oder Dollar (3) pro Person bezahlen. Einziges Problem: das Boot hält direkt an der Kaimauer und man muss über eine etwa 2 m hohe Leiter, die in der Kaimauer eingelassen ist, auf das Boot hinunter steigen bzw. bei der Rückfahrt die Kaimauer hinaufklettern. Dieser Service wird auch vom Liegeplatz am Christian Decotter Cruise Terminal angeboten.

Hinweis zum Markt

Noch ein wichtiger Hinweis: der große Markt in Port Louis schließt am Sonntag bereits um 11 Uhr 30. Wenn man also dorthin will, sollte man möglichst gleich zu Anfang den Markt besuchen. An den anderen Tagen ist er bis 17 Uhr 30 geöffnet.

Spaziergang am Wasser entlang

PORT LOUIS - bei unserem Bummel durch die Stadt kommen wir auch am General Post Office von 1870 vorbei

PORT LOUIS - bei unserem Bummel durch die Stadt kommen wir auch am General Post Office von 1870 vorbei

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Wir bummeln, nachdem wir die Trunk Road erreicht haben, rechts rum am Wasser entlang. Zunächst kommen wir am Aapravasi Ghat vorbei, einem ehemaligen Einwanderungslager für indische Arbeitskräfte, welches bis 1923 betrieben wurde. Es wirkt geschlossen und von außen ist wenig zu sehen. Kurz darauf kommen wir am General Post Office von 1870 vorbei, heute ist es ein Museum. Rechterhand treffen wir einige Minuten später auf ein kleines Einkaufszentrum. Hier legt auch das Wassertaxi an. Linker Hand führt ein Fußgängertunnel unter der Straße hinüber zur Innenstadt.

wir gehen in die Innenstadt

PORT LOUIS - in den Line Barracks (von 1764) wurden zunächst die französischen und später die britischen Soldaten untergebracht

PORT LOUIS - in den Line Barracks (von 1764) wurden zunächst die französischen und später die britischen Soldaten untergebracht

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Wir bummeln durch die Straßen der Stadt, überqueren die palmenbestandene Intendance Str. und erreichen bald darauf die Line Barracks. Seit 1764 wurden hier erst die französischen und später die britischen Soldaten untergebracht. Heute befinden sich hier eine Polizeistation und ein Busbahnhof. Auf dem weiteren Weg durch die Stadt wechseln sich moderne Bauten mit doch recht heruntergekommenen Häusern ab.

PORT LOUIS - im schönen Park "Les Jardins de la Compagnie" legen wir eine kurze Pause ein

PORT LOUIS - im schönen Park "Les Jardins de la Compagnie" legen wir eine kurze Pause ein

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In dem nahe gelegenen Les Jardins de la Compagnie Park (Garten der Ostindien-Gesellschaft) legen wir unter riesigen Banyan-Bäumen eine kurze Pause ein. Die Temperatur liegt schon bei 31 Grad und die Luftfeuchte bei 75%. Ein sehr schöner Park, am Eingang von der Straße La Chaussée wird er am Tor von 2 Löwen bewacht. In dem Park stehen auch ein sehr schöner Brunnen und etliche Büsten. Aber am meisten beeindrucken uns die etwa 10 sehr großen Banyan-Bäume. Vor rund 200 Jahren befand sich an dieser Stelle noch ein Friedhof für Pockenopfer.

das Port Louis Theater und weitere Sehenswürdigkeiten

Durch eine weitere kleine Parkanlage mit schönen Bäumen und Blüten erreichen wir eine schmale Fußgängerzone. Über diese gelangen wir zur Jules Koenig Str. Das auf der anderen Straßenseite liegende Port Louis Theatre von 1822 ist weitestgehend eingerüstet und vom Theater ist nicht viel zu sehen. Lange Jahre wurde das Theater vernachlässigt, wird jetzt aber restauriert.

PORT LOUIS - der Obersten Gerichtshof von Mauritius, das heutige Gebäude wurde 1850 erbaut

PORT LOUIS - der Obersten Gerichtshof von Mauritius, das heutige Gebäude wurde 1850 erbaut

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Vorbei am modernen Rathaus von Port Louis kommen wir jetzt zum Obersten Gerichtshof von Mauritius. Das heutige Gebäude wurde 1850 erbaut. Man kann es nur von außen sehen. Gegenüber steht die Kathedrale St. Louis von 1819. Von hier aus wandern wir wieder Richtung Innenstadt, vorbei an einigen schönen Kolonialhäusern und einem mächtigen, vierarmigen Straßenleuchter.

PORT LOUIS - das Government House, eines der ältesten Häuser der Stadt, wurde schon 1736 errichtet

PORT LOUIS - das Government House, eines der ältesten Häuser der Stadt, wurde schon 1736 errichtet

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Vorbei an weiteren kolonialen Bauten erreichen wir das Government House. Erbaut wurde es bereits 1736, bzw. 1807 (oberstes Stockwerk) und ist damit eines der ältesten Häuser der Stadt. Ganz in der Nähe befindet sich das Marine Institut von 1880, welches in Architektur und Farbgebung ein bisschen an das Stadttheater erinnert.

das chinesische Viertel und die Jummah Moschee

PORT LOUIS - es gibt aber auch viele Häuser in Port Louis, die dem Verfall preisgegeben sind

PORT LOUIS - es gibt aber auch viele Häuser in Port Louis, die dem Verfall preisgegeben sind

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Wir bummeln weiter durch die Stadt und kommen an den Markthallen vorbei, die leider schon geschlossen sind. Unser Weg führt uns auch in das chinesische Viertel, was deutlich vor allen Dingen an der Beschriftung zu erkennen ist. Heute am Sonntag ist es allerdings ziemlich ruhig hier. Kurz darauf erreichen wir die Jummah Moschee. Diese wurde bereits 1852 erbaut und verbindet indische, kreolische und islamische Architektur. Auch als Nicht-Moslem kann man den Innenhof der Moschee besuchen, ich muss noch nicht mal meine Schuhe ausziehen.

PORT LOUIS - der Innenhof der Jummah Moschee, von hier aus kann man u.a. die Gebetshalle sehen

PORT LOUIS - der Innenhof der Jummah Moschee, von hier aus kann man u.a. die Gebetshalle sehen

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Im wunderschönen Innenhof befindet sich ein indischer Mandelbaum sowie Waschplätzen, eine Medresse, (Koranschule), eine Bibliothek und das Mausoleum des lokalen Heiligen Jamah Shah. Vom Innenhof aus kann man auch durch die meist geöffneten Türen in die Gebetshalle blicken. Die Moschee ist mit edlen Materialien und filigranem Dekor ausgestattet. Ein sehr interessanter Besuch.

wir suchen die Anlegestelle des Wassertaxis

PORT LOUIS - Straßenleben in Port Louis

PORT LOUIS - Straßenleben in Port Louis

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Wir bummeln weiter durch Port Louis, vorbei am Busbahnhof, einem Straßenmarkt und vielen Häusern, die dringend saniert werden müssten. Port Louis ist keine besonders attraktive Hauptstadt, besitzt aber trotzdem einige sehenswerte Ecken. Wir unterqueren wieder die Trunk Road (Hauptstraße) durch den Fußgängertunnel (Verlängerung der Sir William Newton St.) Richtung Hafen. Auf der anderen Seite gehen wir gerade aus weiter durch das kleine Einkaufszentrum (Port Louis Waterfront). Am Ende des Einkaufszentrums befindet sich halbrechts ein kleines Gebäude der Hafenbehörde. Durch dieses geht man hindurch und ist an der Stelle, wo das Wassertaxi zur Aida ablegt. Es gibt hier kein Schild, kein Hinweis, aber man ist hier definitiv richtig (Koordinaten siehe oben).

abenteuerliche Rückfahrt und Ausstieg aus dem Wassertaxi

10 Minuten später besteigen wir das Boot. Man muss gut zu Fuß sein, um an Bord zu kommen Der Einstieg erfolgt über die Spitze des Bootes ohne Steg und dann eine große Stufe abwärts ins Boot. Aber auch das klappt letztendlich. Ca. 5 Min. später hält das Boot direkt vor der Aidaaura an der Kaimauer. Also wieder eine große Stufe hoch auf den vorderen Bereich des Bootes und dann etwa 5 Sprossen an einer Hühnerleiter hoch an der Kaimauer. Abenteuer ist heute inklusive. 100 m weiter stehen wir direkt vor dem Bug der Aidaaura. So kann ich noch einige schöne Fotos vom Schiff und den Fischerbooten schießen.

wir gehen wieder an Bord der Aidaaura

Dann gehen wir an Bord. Vorher bekommen wir aber noch Eistee (auf Wusch mit Rum) und kalte Tücher fürs Gesicht. Herrlich erfrischend. Vor dem Schiff steht ein Ambulanzwagen und weiß gekleidete Leute gehen gerade an Bord. Wir passieren die Sicherheitskontrolle und treffen eine Frau, die scheinbar mit dem Vorfall zu tun hat. Wir erfahren nur, durch Zufall, dass bei jemanden der Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht, kein schöner Start.

Wir gehen schnell noch ins Calypso, da dieses in 15 Minuten schließt, holen uns Getränke und einige Stücken Pizza. Anschließend ziehen wir uns um, besorgen uns Poolhandtücher und lassen uns eine Runde durch den Pool treiben. Zu unserer Freude ist das Wasser angenehm warm. Andere finden dass zu warm. Danach gehen wir in die nette kleine Ocean Bar auf Deck 7 am Heck und genehmigen uns auf unsere Genießerkarte 2 Erdbeermilchshakes. Diese schmecken hier einfach immer sehr lecker. Den restlichen Nachmittag verbringen wir auf unserem Balkon bzw. ich erledige schon mal einige der täglichen Arbeiten. Morgen müssen wir schon, weil unser Ausflüg bereits um 7 Uhr startet, um 5 Uhr aufstehen.

SNRÜ, Abendessen und Vorstellung der Mannschaft

Kurz vor 17 Uhr bereiten wir uns auf die SNRÜ vor, die vor Beginn jeder Kreuzfahrt stattfindet. Diesmal hält auch Aida (wie schon bei TUI gesehen) kleine Lesegeräte bereit, um die Bordkarten der Gäste zu erfassen, die zu den jeweiligen Stationen auf Deck 6 gehen. Das ganze dauert aber ähnlich lange wie andere SNRÜ.

Anschließend gehen wir noch kurz auf die Kabine und dann so gegen 17 Uhr 30 über Deck 10 auf Deck 9 (das Calypso Restaurant ist noch geschlossen), um uns von hier aus die Ausfahrt aus Port Louis anzusehen. Wir sitzen zunächst an einem großen Tisch, ziehen uns jedoch an einen der kleinen 4er-Tische zurück, da es leicht zu tröpfeln anfängt. Hier treffen wir ein sehr nettes Paar aus Schleswig Holstein, mit dem wir uns während des ganzen Abends sehr nett und lustig unterhalten. Gegen 20 Uhr verabschieden wir uns, nicht ohne ihnen vorher die Internetadresse unserer Homepage (auf Nachfrage) zu überreichen. Wir schauen noch kurz auf der Kabine vorbei und gehen gegen 20 Uhr 45 zum Theater.

AIDAAURA - der Kapitän stellt sich und seine Offiziere vor

AIDAAURA - der Kapitän stellt sich und seine Offiziere vor

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Dieses befindet sich auf der Aidaaura im vorderen Teil des Schiffes und ähnelt einem richtige Theater. Im Gegensatz zu den Melitta-Schiffen mit dem Theatrium. Wir finden daher auch kurz vor Beginn der Vorstellung noch ein nettes Plätzchen. Die Vorstellung des Kapitäns und seiner Offiziere ist sehr lustig und der Kapitän sieht noch relativ jung aus, ist aber wortgewandt. Eine sehr nette Vorstellung, wie wir sie selten erlebt haben. Anschließend stellen sich noch die Aidastars einzeln mit ihren Lebensläufen vor. Wieder sehr gute Sänger, Tänzer und Akrobaten. Gegen 22 Uhr 20 ist die Veranstaltung zu Ende. Wir kehren auf unsere Kabine zurück und beenden den Abend mit den üblichen Arbeiten.

kleine Probleme mit der Gardine

Das Problem mit dem Klettband der Gardine hat sich übrigens nach Reklamation an der Rezeption erledigt. Das Klettband hatte sich schon fast komplett gelöst und die Gardine hing nur noch "auf halbsieben".

Balken
Wetter : weitestgehend trocken, 33 Grad, 76% Feuchte, viel Sonne, aber auch etliche Wolken
Weglänge : 10 Km
Unterkunft : Aidaaura Balkonkabine 7226 backbord