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Liegeplatz : Pier 15
die erste Nacht unterwegs war entspannend
Der gestrige Abend bzw. die Nacht war anfänglich sehr gewittrig mit viel Blitz und Donner und Wellen von 1,5-2 m und einer langen Dünung. Diese hat uns sanft in den Schlaf geschaukelt. Heute früh klingelt unerbittlich bereits um 5 Uhr der Wecker. Wir haben den Ausflug "RUN08 Vom Meer bis zum Gipfel des Vulkans " auf Reunion gebucht. Da die Berge im Laufe des Vormittags recht schnell von Wolken bedeckt sind, soll der Ausflug schon kurz nach dem Anlegen um 7 Uhr starten. Also machen wir uns schnell fertig und gehen heute mal im Marktrestaurant frühstücken. Dieses macht bereits um 6 Uhr auf, das Calypso erst um 6 Uhr 30.
Kurz vor 7 Uhr sind wir bereits am vereinbarten Treffpunkt auf Deck 8 in der Aidabar. Ich gehe anschließend noch schnell zur Rezeption um unsere Pässe abzuholen. Reunion verlangt Original Ausweispapiere (auch Personalausweise sind gültig) während des Aufenthalts auf der Insel. Da die Pässe seit Beginn der Reise permanent bei der Rezeption liegen, mussten wir gestern Abend anmelden, dass wir unsere Pässe benötigen. Personalausweise haben wir keine dabei, es wäre aber sinnvoll diese mitzunehmen. Sie müssen nicht bei der Rezeption hinterlegt werden.
der Ausflug beginnt
Gegen 7 Uhr 10, die Aidaaura wurde gerade durch die Behörden freigegeben, verlassen wir schon das Schiff. Interessanterweise müssen wir nach dem Verlassen des Schiffes durch eine Art Seuchenschleuse. Mehrere Matten mit irgendeiner Flüssigkeit liegen vor dem Ausgang des Pavillons und alle müssen mit ihren Schuhen dadurch. Da wir die letzten sind, die den Bus Nr. 1 für den Ausflug besteigen, können wir es uns auf der Reihe 3 rechts und links bequem machen. Beide Seiten sind unbesetzt. Unser Reiseleiter ist Jean-Luc, unser Fahrer Fabrice. Jean-Luc wird unserem Aida-Scout in englisch alles mögliche erzählen und dieser übersetzt es alles in deutsch.
wir fahren entlang der Küste Richtung Süden
Die Fahrt beginnt und wir fahren Richtung Süden. Links sind ständig die Berge zu sehen und wir können verfolgen, wie sich langsam die Wolken in den Bergen formieren. Rechts haben wir fast immer freie Sicht auf das Meer. Reunion besitzt, im Gegensatz zu Mauritius, nur an wenigen Stellen ein schützendes Riff vor der Insel, so dass es nur wenige Badestrände auf Reunion gibt, die auf natürliche Art durch ein Korallenriff vor starker Strömung geschützt sind. An anderen Stränden gibt es nur eingeschränkte Bademöglichkeiten, sie werden z.T. durch Anti-Hai-Netze vor Haiangriffen geschützt. Auf der Ringstr. (RN1), die rund um Reunion führt, fahren wir bis nach St. Pierre, wo wir einen Toilettenstopp einlegen. Die Insel Reunion unterscheidet sich doch schon deutlich von Mauritius. Zum einen natürlich durch seine deutlich höheren Berge, aber die Insel wirkt auch deutlich aufgeräumter. Sie gehört schließlich auch zur EU und es werden sicherlich etliche Finanzmittel hierher fließen.
jetzt geht es in die Berge
Kurz nach dem Stopp biegen wir links ab und fahren auf der N3 in die Berge hinauf. Die Landschaft ändert sich jetzt ständig. Die tropische Küstenlandschaft tritt langsam in den Hintergrund und die Bäume werden immer "europäischer". Weiter oben sehen wir auch die ersten Kühe, die sich in den höheren Lagen sichtlich wohler fühlen.
Nez de Boef
Bei Nez de Boef, in einer Höhe von 2060 m, legen wir einen ersten Stopp ein. Von hier oben hat man einen phantastischen Blick in die Schlucht des Riviére des Remparts bis hinunter zum Meer. Der Fluss fließt durch eine tiefe Caldera von den Hängen des Piton des Songes nach Süden entlang des Piton de la Fournaise und erreicht bei Saint-Joseph das Meer. Eine grandioses Landschaft und das alles ohne Wolken und mit viel Sonne. Was für ein Glück. Auch die Landschaft rings um uns herum ist einfach fantastisch, fast unbeschreiblich.
ein weiterer Fotostopp - Plaine des Sables
Wir fahren immer weiter bergauf und die Landschaft wird langsam karger. Nur noch kleine Bäume und Büsche stehen rechts und links der Straße, aber es sieht immer noch recht grün aus. Zweiter Stopp unserer Fahrt zum Piton de la Fournaise sind die Plaine des Sables. Ein grandioses Panorama in vielfältigen Farbschattierungen, eine einsame Mondlandschaft. Die Plaine des Sables, die durch einen Ausbruch des Piton Chisny entstanden ist, liegt 2.260 Meter hoch über dem Meeresspiegel auf einer Hochebene der Insel La Réunion. Eine riesige, flache Landschaft mit kargem Bewuchs. Auch hier zeigen sich nur einige Wolken am Rand der Plaine des Sables. Bei der Fahrt durch die Ebene sehen wir auf der Strasse mächtig Schlaglöcher und tiefe Längsrisse. Der Bus hat Probleme diese zu umfahren.
wir erreichen den Piton de la Fournaise
Dann erreichen wir den Kraterrand des Vulkans Piton de la Fournaise und wir haben Glück. Nur wenige Wolken tummeln sich am Kraterrand. 25 Minuten haben wir jetzt Zeit diesen tollen Ausblick auf einen der aktivsten Vulkane der Erde zu genießen. Man kann am Kraterrand entlang laufen und es bieten sich immer wieder tolle Ausblicke in alle Richtungen. Wir sind jetzt 2374 m hoch. Die Temperatur liegt bei 15 Grad und durch die Sonne ist es angenehm warm. Im Krater selber sind weitere kleine Krater zu sehen.
So langsam trennen wir uns wieder von dem Anblick und fahren auf gleicher Strecke zurück bis nach Bourg Murat. Hier kehren wir gegen 12 Uhr im Hotelrestaurant Auberge de Vulcan zum Mittagessen ein.
ausgiebiges Mittagessen
Zunächst gibt es einen Aperitif (Rum mit Obst). Die Vorspeise ist ein Gratin mit Palmenherzen, welche sehr lecker schmeckt. Der Hauptgang besteht aus Reis mit Fleisch, Fisch und Bohnen und schmeckt ebenfalls sehr gut. Zum Schluss gibt es Obstsalat. Dazu kostenlos Wasser und einen Rotwein von Reunion, ein sehr guter Tropfen. Den freiwilligen Besuch des danebenliegenden Vulkanmuseums, das wir nach dem Essen besuchen können, finden wir nicht sehr spannend. Gegen 14 Uhr treten wir den Rückweg zum Schiff an. Diesmal fahren wir etwas näher am Meer entlang. Bis hierher hatten wir nur wenige Regentropfen.
Rückkehr zum Schiff
Kurz vor Erreichen des Hafens Le Port fängt es heftig an zu regnen, mit Blitz und Donner. Am Eingang zum Hafen müssen alle im strömenden Regen den Bus verlassen und durch eine Halle gehen, um die Bordkarten vorzuzeigen. Eigentlich hätten die Beamten auch in den Bus kommen können. Am Ende der Halle wartet der Bus auf uns und fährt dann direkt zum Zelt vor dem Schiff, weil es immer noch regnet. Wir verabschieden uns von Fahrer und Reiseleiter und gehen durch die Seuchenkontrolle (Fußmatten) wieder an Bord. Es ist jetzt 16 Uhr. Dank des guten Zeitgefühls unseres Reiseleiters Jean-Luc und mit etwas Glück haben wir einen ganz tollen Tag auf der Vulkanroute von Reunion verbracht.
Zunächst machen wir eine kurze Pause auf unsere Kabine und gehen anschließend aufs Pooldeck zur Grillstation. Ich gönne mir einen Hamburger und Elke eine Portion Pommes. Auf dem Pooldeck stehen noch große Pfützen von dem Regenguss.
Abendessen und Theater
Später ziehen wir uns um und gehen zum Abendessen wieder über Deck 10 hinunter nach Deck 9 zum Calypso Restaurant. Diesen Weg muss man nehmen, um auf das Außendeck zu gelangen, solange das Restaurant noch geschlossen ist. So kann man sich noch die besten Plätze auf dem Aussendeck aussuchen, falls nicht andere Gäste die gleiche Idee hatten. Viele Stühle und Tische sind noch sehr nass und wir putzen uns 2 Stühle trocken um überhaupt sitzen zu können. Zum Abendessen findet sich wieder eine nette Runde zusammen mit denen wir bis gegen 21 Uhr interessante Gespräche führen.
der Ausflug auf Reunion hat uns sehr gut gefallen
Der Ausflug zum Vulkan hat uns ausserordentlich gut gefallen, besonders auch wegen des guten Wetters. Das Mittagessen war gut, aber das Vulkanmuseeum nicht sehr spannend. Wer sich für etwas außergewöhnliche Landschaften (nicht nur grün) uns/oder Vulkane interessiert ist hier genau richtig. Allerdings muß man auch etwas Glück mit dem Wetter haben. Wir können den Ausflug sehr empfehlen.
| Wetter | : | morgens einige Wolken, nach Verlassen des Vulkans Wolkenaufzug, später sogar Regenschauer, Windstärke 3-4 |
| Unterkunft | : | Aidaaura Balkonkabine 7226 backbaord |
