Aqaba / Jordanien - wir besuchen Petra bei Tageslicht
12.03.2018
Balken

frühes Aufstehen

Um 5 Uhr 20 klingelt unser Wecker unerbittlich. Die Betten sind im Vergleich zu Aida sehr weich und wir mussten uns erstmal daran gewöhnen. Unsere Sachen können wir bis zu unserer Rückkehr im Zimmer lassen. Kurz vor 6 Uhr 30 sind wir schon am Frühstücksraum, der erst pünktlich um 6 Uhr 30 geöffnet wird. Die Auswahl am Buffet ist gut. Die Außentemperatur liegt bei 7 Grad und es ist sonnig.

Während des Frühstücks werden wir dann von dem Aida-Scout begrüßt, der uns nach Petra begleitet. Er verkündet plötzlich wieder ein anderes Zeitfenster für unseren Besuch in Petra, danach hätten wir wieder weniger Zeit. Ich spreche ihn darauf hin an und erzähle von meinem Gespräch mit dem Reiseleiter von gestern Abend. Er meint nur, dass seine Zeitvorgabe maßgebend ist und die Zeiten auf dem Plan wirklich nur Richtwerte sind. Das bedeutet, dass wir letztendlich rund 60 Minuten weniger Zeit in Petra haben als die Vorgabe laut Zeitplan. Man sollte sich also nicht allzusehr über die Zeitvorgabe im Zeitplan freuen, alles kann sich noch vor Ort ändern.

durch den Inneren Sik zum Schatzhaus

JORDANIEN - PETRA - kurz vor 8 Uhr betreten wir die Anlage, wir gehen ohne Reiseleiter, um uns selber die Zeit einteilen zu können

JORDANIEN - PETRA - kurz vor 8 Uhr betreten wir die Anlage, wir gehen ohne Reiseleiter, um uns selber die Zeit einteilen zu können

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Um 7 Uhr 30 treffen wir uns mit der Gruppe und dem Reiseleiter vor dem Hotel. Anschließend gehen wir über den nun schon bekannten Weg nach Petra. Nachdem es gestern Abend einige Umgereimtheiten hinsichtlich der Zeit gab, zu der wir aus Petra wieder zurück im Hotel sein müssen, haben wir jetzt leider Gewissheit. Um 11 Uhr müssen wir im Hotel zurück sein und um 11 Uhr 30 nach Aqaba zurückfahren.

JORDANIEN - PETRA - in den Morgenstunden können wir den Inneren Sik stellenweise ganz alleine geniessn

JORDANIEN - PETRA - in den Morgenstunden können wir den Inneren Sik stellenweise ganz alleine geniessn

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Wir werden daher nicht zusammen mit der Gruppe und dem Reiseleiter in die Anlage gehen, sondern ganz alleine. Wir wollen in unserem eigenen Tempo die Anlage erkunden und die Atmosphäre auf uns wirken lassen. Noch sind nur wenige Leute unterwegs und wir genießen die Ruhe im Inneren Sik. Es gibt hier so viel zu sehen, denn wir sehen den Sik jetzt zum ersten Mal bei Tageslicht. Teilweise beleuchtet die Sonne schon die Felsen im Sik, andere Bereiche liegen noch im Schatten. Die Kontraste sind schon recht groß.

Ich will hier gar nicht alles im Detail beschreiben, dass würde den Rahmen sprengen. Auf jeden Fall brauchen wir schon rund eine Stunde bis zum Schatzhaus, weil wir oft stehen bleiben, uns umsehen, alles in uns aufnehmen und natürlich auch fotografieren. Auf dem Rückweg wird es hier bestimmt ziemlich voll werden.

Fassadenstraße und Amphitheater

JORDANIEN - PETRA - der Innere Sik endet am Schatzhaus mit diesem sehr bekannten Blick

JORDANIEN - PETRA - der Innere Sik endet am Schatzhaus mit diesem sehr bekannten Blick

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JORDANIEN - PETRA - noch liegen große Teile des Schatzhauses im Schatten

JORDANIEN - PETRA - noch liegen große Teile des Schatzhauses im Schatten

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Als wir am Schatzhaus (Khazne al-Firaun) ankommen befinden, sich auf dem Platz davor nur etwa 15 Personen und es ist relativ ruhig. Die rechte obere Ecke des Schatzhauses wird schon von der Sonne beschienen. Wir bummeln weiter durch die Anlage, genießen einfach nur die einzigartige Atmosphäre und versuchen so viele Eindrücke wie möglich in uns aufzunehmen. Es gibt hier soviel zu sehen und man kann unmöglich in der kurzen Zeit alles erkunden. Daher gehen wir einfach nur durch die Anlage und sehen uns rechts und links des Weges um. Schon alleine die Strukturen der Felsen faszinieren uns sehr. Entlang des Äußeren Sik, dem wir nach dem Schatzhaus folgen, vorbei an beeindruckend hohe und teilweise verwitterte Gebäudefassaden, erreichen wir die so genannte Fassadenstraße.

JORDANIEN - PETRA - große Zinnen- und Treppengräber entlang des Äußeren Sik an der Fassadenstraße

JORDANIEN - PETRA - große Zinnen- und Treppengräber entlang des Äußeren Sik an der Fassadenstraße

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Hier sehen wir die Fassaden von teilweise außerordentlich großen Zinnen- und Treppengräbern, die teilweise bis hoch in die Berge errichtet wurden. Daneben befindet das große Amphitheater mit 6000-8000 Sitzplätzen. Rings um das Theater herum entdecken wir weitere, kleinere und größere Grabkammern. Die Nabatäern haben sehr eng mit ihren Verstorbenen zusammen gelebt.

JORDANIEN - PETRA - das Amphitheater soll 6000-8000 Personen fassen und ist  umgeben von Gräbern und Wohnungen

JORDANIEN - PETRA - das Amphitheater soll 6000-8000 Personen fassen und ist umgeben von Gräbern und Wohnungen

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Gegenüber dem Amphitheater sind diverse Wohnhöhlen in die Felswand geschlagen worden. Hier kann man ganz besonders gut die wunderbaren Felsstrukturen mit den atemberaubenden Farben sehen. Elke bleibt hier in dieser Gegend zurück, während ich mich auf den weiteren Weg zum Großen Tempel und der Säulenstraße mache. Leider drängt schon wieder der Zeitplan.

ich gehe weiter bis zur Säulenstraße

JORDANIEN - PETRA - Blick zurück von der Säulenstraße auf die Königswand mit den 13 Königsgräber

JORDANIEN - PETRA - Blick zurück von der Säulenstraße auf die Königswand mit den 13 Königsgräber

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Es ist in der Sonne schon ganz schön warm geworden. Unsere Jacken haben wir inzwischen ausgezogen. Vom weiteren Weg aus kann ich rechts von mir, leider nur aus der Distanz, die Königswand mit den 13 Königsgräber sehen. Der Weg dorthin würde unseren Zeitrahmen sprengen. So laufe ich weiter in Richtung des großen Tempels. Je weiter ich gehe umso weniger Touristen sind hier unterwegs.

JORDANIEN - PETRA - die Säulenstraße im ehemaligen Zentrum von Petra führt u.a. zum Großen Tempel

JORDANIEN - PETRA - die Säulenstraße im ehemaligen Zentrum von Petra führt u.a. zum Großen Tempel

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Es dauert ab dem Schatzhaus weitere 50 Minuten bis ich den Großen Tempel erreiche. Es gibt auch hier viel zu sehen und zu fotografieren. Immer wieder geht der Blick hinüber zu den Königsgräbern, mit jedem Meter ändert sich die Ansicht. Ich befinde mich jetzt im ehemaligen Stadtzentrum von Petra. Von der Säulenstraße und den Wohnhäusern der Nabatäern ist nicht mehr viel übrig geblieben. Man muss schon viel Vorstellungskraft besitzen, um sich die Reste des Marktes rechts und links der Straße vorzustellen.

JORDANIEN - PETRA - die Säulenhalle mit dem dahinterliegenden Großen Tempel

JORDANIEN - PETRA - die Säulenhalle mit dem dahinterliegenden Großen Tempel

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Am Ende der Säulenstraße steht linkerhand der Große Tempel. Über einige Stufen steige ich zu der Säuelnhalle des Großen Tempels hinauf, von der aus man einen phantastischen Blick in alle Richtungen hat. Vom Tempel aus sieht man die Königsgräber, den Weg hinauf zum Felsentempel Ar Deir und auch bis zur Fassadenstraße hin geht der Blick zurück. Am Ende der Fassadenstraße ist das Temenos-Tor zu sehen und weiter dahinter eines des besterhaltenen Bauwerke Petras, der Quasr el-Bint-Tempel, der im Verhältnis zu den anderen Gebäuden in Petra die meisten Erdbeben in dieser Gegend relativ gut überstanden hat. Die Eindrücke sind unbeschreiblich. ich bin jetzt ca. 150 Höhenmeter unterhalb des Eingangs der Anlage. Das heißt, ab jetzt geht es immer bergauf. Merkt man es nicht so richtig, aber der Weg dauert etwas länger.

wir machen uns langsam auf den Rückweg

JORDANIEN - PETRA - eine von vielen Wohnhöhlen, die in den Felsen getrieben wurden

JORDANIEN - PETRA - eine von vielen Wohnhöhlen, die in den Felsen getrieben wurden

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Nach ca. 15 Minuten mache ich mich auf den Rückweg, die Zeit drängt leider. Unterwegs sammle ich Elke wieder ein. Die vom Reiseleiter geführte Gruppe hat es gerade bis zum Amphitheater geschafft, weiter kommen sie nicht. Wir machen uns langsam wieder auf den Rückweg und sind einfach fasziniert von Petra und den vielen unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten, die es hier zu sehen gibt. Schon im Vorfeld hatten wir uns einen sehr interessanten, archäologischen Reiseführer über Petra gekauft (ISBN 3-89893-564-7), um uns auf diesen Ausflug vorzubereiten. Leider gibt es in Petra viele Souvenirhändler, die ihre Stände teilweise genau vor interessanten Gräbern oder Wohnhöhlen aufgebaut haben. Das ist natürlich für Fotos nicht so ideal und stört doch den Gesamteindruck der Anlage. Das gilt auch für die Königsgräber.

Es gibt auch einige Stellen, wo man etwas zu essen und zu trinken kaufen kann und sogar einige Toiletten (gegen Bezahlung). Unterwegs wird man auch von Leuten angesprochen, die einem einen Ritt auf einem Kamel, einem Esel oder die Fahrt in einer Kalesche mit einem Pferd anbieten. Die Kamele und Esel gehen wohl nur bis zum Schatzhaus, die Kaleschen fahren weiter bis zum Eingang der Anlage. Die Preise sind Verhandlungssache, teilweise stehen sie auch auf einer Tafel am Eingang nach Petra. Immer wieder bleiben wir auf dem Rückweg stehen und lassen diese phantastische "Kulisse" auf uns wirken. Wer weiß, ob wir jemals wieder nach Petra kommen.

wir erreichen das Schatzhaus und verlassen die Anlage

JORDANIEN - PETRA - wir sind zurück am Schatzhaus, 	jetzt mit mehr Sonne, aber auch mehr Leuten

JORDANIEN - PETRA - wir sind zurück am Schatzhaus, jetzt mit mehr Sonne, aber auch mehr Leuten

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JORDANIEN - PETRA - auf dem Rückweg durch den Inneren Sik sehen wir uns noch die alten Wasserleitungen (rechts) an

JORDANIEN - PETRA - der Golf von Aqaba, wüstenartige Landschaften, kleine Siedlungen, Schiffswracks

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Am Schatzhaus sind inzwischen aus den ca. 15 Personen von heute früh mindestens 200-300 (geschätzt) geworden. Es ist laut, staubig und sehr voll. Auch im (Inneren) Sik sind jetzt jede Menge Tagesausflügler, u.a. von Aida unterwegs. Nichts mehr mit der himmlischen Ruhe von heute früh. Wir treffen unterwegs auch Diane, allerdings ohne Heiko. Wie wir später erfahren, fühlte er sich heute früh überhaupt nicht gut und musste auf den Ausflug leider verzichten. Was für ein Pech.

Nach hunderten von Fotos, unendlich vielen Eindrücken und total begeistert sind wir gegen 10 Uhr 55 zurück im Hotel. Wir packen unsere Sachen zusammen und checken aus. Zusammen mit den 2 Cola aus der Minibar und dem Bier von gestern Abend zahle ich 18 JD (ca. 21€) per Kreditkarte.

Rückfahrt zum Schiff

JORDANIEN - PETRA - wir verlassen Wadi Musa, mit ca. 50 Hotels und vielen Restaurants ist der Ort touristisch voll erschlossen

JORDANIEN - PETRA - wir verlassen Wadi Musa, mit ca. 50 Hotels und vielen Restaurants ist der Ort touristisch voll erschlossen

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Unsere Sachen verstauen wir im Bus und pünktlich um 11 Uhr 30 verlassen wir dann das Wadi Musa. Unser Ausflug nach Petra ist zu Ende. 2 anstrengende, aber ganz tolle Tage. Trotz der kurzen Zeit heute in der Anlage ( 3 Std 30 Min.) haben wir doch viel gesehen und sind sehr beeindruckt von einem der neuen sieben Weltwunder.

Erholung an Bord

Unterwegs legen wir noch einen Fotostopp an einem schönen Aussichtspunkt ein. Auf der gleichen Strecke, auf der wir gekommen sind, fahren wir zurück nach Aqaba. Da wir die ganze Zeit in Petra nur unterwegs waren, sind wir froh über die gut 2 Stunden dauernde Busfahrt. Wir können sitzen und müssen nicht laufen. Gegen 14 Uhr sind wir wieder zurück an Bord der Aidaaura. Nachdem wir unsere Sachen in der Kabine verstaut haben, genehmigen wir uns erstmal einen Hamburger auf dem Pooldeck. Anschließend gehen wir noch eine Runde in den Pool, der aber heute extrem kalt ist. Es dauert eine Weile, bis wir uns dort "hineingeklappert" haben.

Jetzt merken wir doch etwas den 16-stündigen Ausflug nach Petra. Daher ruhen wir uns erstmal ein wenig aus und gehen später auf das Außendeck zu Kaffee und Kuchen. Noch herrscht hier eine himmlische Ruhe, denn die meisten Gäste sind scheinbar noch in Petra unterwegs. Anschließend packen wir unser kleines Gepäck aus, duschen ausgiebig und gehen um 18 Uhr ins Theater zu unserer ersten Sternstunde (Grün). Hier werden wir, zusammen mit rund 400 anderen Grünen und Goldenen darüber informiert, dass auf Deck 11 ein orientalisches Büffet aufgebaut wurde. Anschließend fahren wir mit den Aufzügen hinauf auf Deck 11. Das Wetter ist angenehm warm und Himmel sternenklar. Wir finden sogar noch eine Sitzgelegenheit.

JORDANIEN - PETRA - während der Sternstunde auf Deck 11 erleben wir die Abfahrt aus Aqaba

JORDANIEN - PETRA - während der Sternstunde auf Deck 11 erleben wir die Abfahrt aus Aqaba

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Den Abend über genießen wir die verschiedensten Köstlichkeiten und kostenlose Getränke. Jetzt war uns auch klar, warum die Aidaaura 1 Stunde später als geplant aus Aqaba ausläuft. Wir hätten sonst die Abfahrt um 18 Uhr im Theater nicht mitbekommen. So können wir miterleben wie Aqaba langsam hinter uns zurückbleibt und wir durch den Golf von Aqaba Richtung Rotes Meer fahren. Für uns war das eine sehr schöne Sternstunde. Man sollte nie vergessen, dass es sich um eine freiwillige Leistung von Aida handelt.

Gegen 21 Uhr 30 gehen wir zurück auf unsere Kabine. Elke möchte gerne etwas früher schlafen gehen und auch ich fühle mich nicht ganz 100% fit. Ich will aber noch die Stichworte für den heutigen Tag aufschreiben, damit meine Gedanken nicht verloren gehen. Als ich später schlafen gehe, habe ich leichten Schüttelfrost und mein Kopf fühlt sich heiß an. In der Nacht habe ich leichtes Fieber und nehme eine Paracetamol, damit das Fieber etwas sinkt und ich noch ein bisschen schlafen kann.

Balken
Wetter : früh 7 Grad, später 18 Grad, Aqaba 30 Grad, kaum Wolken
Unterkunft : Aidaaura Balkonkabine 7226 backbord