St.John's / Kanada - Bummel durch die Stadt
12.09.2017
Balken

der Seegang nimmt zu

In der letzten Nacht hat der Seegang wieder deutlich zugenommen und liegt morgens bei so etwa 5m. Trotzdem werden wir nur leicht hin - und her geschaukelt. Nachdem wir wach sind, stehen wir auf und machen uns zum Frühstück fertig. Draußen werden die Wellen langsam kleiner, dafür scheint der Nebel langsam zuzunehmen.

Frühstück ist wieder lecker und wir haben ein uns noch nicht bekanntes Pärchen am Tisch, mit dem wir uns gut unterhalten. Anschließend begeben wir uns ins Theatrium, um uns Teil 2 des Reisefilms anzusehen. Wieder gibt es ganz tolle Bilder und Kameraeinstellungen. Für einige Zeit kehren wir auf unsere Kabine zurück. Draußen wird es immer grauer. Der Wetterbericht für St. John's sagt eigentlich besseres Wetter voraus.

Ich frage bei der Rezeption nochmals wegen unseres DVD Films Unvergessliche Momente nach. Hier ging einiges durcheinander. Nach einigen Telefonaten ist dann alles klar. Wir bekommen jetzt 2 DVDs (getrennt nach den beiden Kreuzfahrten) mit je 50% Rabatt.

kleine Stärkung vor dem Landgang

Gegen 12 Uhr 30 gönnen wir uns noch einige Stücken Pizza und etwas Eis als Stärkung für unseren Ausflug nach St. John's.

bei dichtem Nebel erreichen wir die Hafeneinfahrt von St. John's

ST. JOHN'S - bei der Einfahrt in den Naturhafen von St. John's herrscht noch dichter Nebel

ST. JOHN'S - bei der Einfahrt in den Naturhafen von St. John's herrscht noch dichter Nebel

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Als wir auf die Kabine zurückkehren ist die Aidadiva, zumindest laut Seekarte im TV, St. John's in der kanadischen Provinz Neufundland und Labrador schon sehr nahe. Draußen ist alles grau in grau und Land ist nicht in Sicht. Nebelhörner und der Typhon der Diva sind immer wieder zuhören. Dann taucht ganz plötzlich in vielleicht 50 m Entfernung die Hafeneinfahrt zum Naturhafen von St. John's vor der Diva auf. Es sieht sehr gespenstisch aus, der kleine Fort Amherst-Leuchtturm (von 1951) links ist nur schemenhaft zu erkennen. Auch der Cabot Tower auf der anderen Seite der Hafeneinfahrt, dem Signal Hill, ist nur nebulös zu erkennen. Was für eine Einfahrt. Allerdings besitzt der Kapitän ja einen zusätzlichen Lotsen und natürlich auch Radarbilder vom Verkehr vor ihm und im Hafen. Ganz langsam, mit nur 8 Kn, schiebt sich die Diva in den Naturhafen von St. John's. Direkt vor der Kaimauer dreht sich die Diva um 180 Grad und legt mit der Backbordseite an der Kaimauer an. Bisher sind wir mit unserer Backbordbalkonkabine von der Lage her sehr zufrieden.

Folklore, Neufundländer und deutlich gestiegene Temperaturen

ST. JOHN'S - eine Gruppe junger Mädchen unterhält die Passagiere während des Anlegemanövers mit irischen Stepptänzen

ST. JOHN'S - eine Gruppe junger Mädchen unterhält die Passagiere während des Anlegemanövers mit irischen Stepptänzen

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Am Kai steht eine Gruppe von ca.6-8 jungen Mädchen, die begleitet von einem Akkordeon, so eine Art irischen Stepptanz vorführen. Nach Ende des Tanzes bekommen sie von den Gästen der Aidadiva, die sich langsam an den Kai schiebt, viel Applaus. Es folgen noch einige weitere Tanzdarbietungen, bevor die Diva endgültig festmacht. Schon auf dem Balkon merken wir, dass die Luft deutlich wärmer geworden ist. Nach der Durchsage des Kapitäns machen wir uns dann auf den Weg nach Deck 3 zum Ausgang. 2500 andere Gäste haben die gleiche Idee und so staut es schon auf Deck 6. Es dauert aber zum Glück kaum 10 Minuten, bis wir das Schiff verlasen können.

ST. JOHN'S - passend zur Provinz stehen am Kai 2 Neufundländer, die gefühlt von allen 2500 Passagieren gekrault werden

ST. JOHN'S - passend zur Provinz stehen am Kai 2 Neufundländer, die gefühlt von allen 2500 Passagieren gekrault werden

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Außer dem Zollformular, welches wir ausgefüllt und gestern an der Rezeption wieder abgegeben haben, will niemand von uns irgendwelche Pässe oder ähnliches sehen. Wir gehen ohne jede Kontrolle auf kanadischen Boden. Wir sind jetzt in der Provinz Neufundland. Kurz vor dem Hafenausgang sehen wir die beiden großen Neufundländer Hunde wieder, die wir schon vom Balkon aus gesehen haben. Es sind 2 so niedliche, aber riesige Hunde, die scheinbar auch ganz friedlich sind. Elke darf sich neben einen der beiden setzen und ihn kraulen, was ihm scheinbar gefällt. Im Hafenbereich werden auch Stadtpläne von St. John's verteilt. Wir nehmen uns einen mit.

Bummel durch St. John's

ST. JOHN'S - vorbei am Court House von 1904 gehen wir bergauf Richtung Basilika

ST. JOHN'S - vorbei am Court House von 1904 gehen wir bergauf Richtung Basilika

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Vom Hafen aus geht es fast in alle Richtungen in St. John's bergauf. Da es auf dem Signal Hill noch recht neblig aussieht, werden wir in der Stadt bleiben. Wir laufen vorbei am Justizgebäude (1901-1904) in Richtung der Basilika. Um von der Water St.(mit vielen Geschäften und Restaurants usw.) zur Duckworth St. zu kommen, heißt es schon mal Treppen steigen. Das Wetter ist schon sehr gut, es ist warm (18 Grad) und langsam kommt auch die Sonne hervor. Weiter geht es auf der weiterhin bergaufführenden Cathedral St.

ST. JOHN'S - ein alter Freimaurertempel von 1894, der heute aber nur noch für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird

ST. JOHN'S - ein alter Freimaurertempel von 1894, der heute aber nur noch für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird

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Wir kommen an einem alten Freimaurertempel von 1894, der aber heute für kulturelle Veranstaltungen u.ä. genutzt wird. Ein beeindruckendes Gebäude im viktorianischen Stil u.a. mit freistehenden Säulen usw.. Auf der anderen Straßenseite steht die die Kathedrale von St. Johannes der Täufer. Wir aber sind ganz fasziniert von den vielen bunten Holzhäusern, die wir jetzt rechts und links in der Glower St. entdecken. Daher unterbrechen wir unseren Weg bergauf und bummeln die Glower St. ein wenig rechts runter. Viele der alten Holzhäuser stehen heute unter Denkmalschutz. Jedes Haus sieht anders aus. Viele der Hauseingänge sind schön verziert oder besitzen bunte und dekorative Scheiben. Manche Häuser besitzen Erker oder andere bauliche Besonderheiten. Es macht einfach Spaß an den Häusern entlang zu bummeln.

schöne Holzhäuser

ST. JOHN'S - in etlichen Straßen oberhalb des Hafens stehen viele bunten Holzhäuser, die teilweise aus dem 19. Jhdt. stammen

ST. JOHN'S - in etlichen Straßen oberhalb des Hafens stehen viele bunten Holzhäuser, die teilweise aus dem 19. Jhdt. stammen

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Wir kehren zur Cathedral St. zurück und gehen weiter bergauf. An der Bond St. biegen wir erneut rechts ab. Auch hier stehen viele Holzhäuser. Vor einigen Haustüren stehen schön dekorierte Blumenkübel oder Vasen. An einigen Häusern hängen Briefkästen mit einer stilisierten Häuserfassade neben den Eingängen, sehr schön. Die Häuser stammen teilweise von Mitte bis Ende des 19. Jhdts., das älteste Holzhaus wurde 1804 erbaut. Wir sehen aber auch ein chaotisches Durcheinander von Kabeln an Masten hängen, die offensichtlich der Stromversorgung dienen. Die typisch nordamerikanische Art, die Kabel zu "verlegen". In Deutschland würden die zuständigen Behörden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

die Basilika von St. John's

ST. JOHN'S - das Innere der "Basilica of St. John the Baptist" ist sehr beeindruckend

ST. JOHN'S - das Innere der "Basilica of St. John the Baptist" ist sehr beeindruckend

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Über die Military Road erreichen wir schließlich die Basilika von St. Johannes dem Täufer Die Basilika wurde 1839-1855 aus grauem Kalkstein und weißen Granit erbaut und weist viele Elemente norditalienischer Kirchen auf. Die Innenausstattung der Kirche ist phantastisch. Sie besitzt u.a. achtundzwanzig schönes Glasfenster und eine wunderbar verzierte Decke. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Aus der Kirche kommend wenden wir uns nach links. Auf der Military Road gehen wir Richtung Govenors Haus. Auch in den Straßen um die Kathedrale herum stehen wieder vielen schöne, bunte Häuser.

Was uns in St. John's besonders auffällt sind auch die Autofahrer. Sowohl am Zebrastreifen, wie aber auch an jeder anderen Stelle der Straße, halten 98% der Autofahrer sofort an, sobald sie einen Fußgänger sehen. Man darf gar nicht am Straßenrand nur stehen bleiben, sofort stoppt der Autoverkehr. Als ich einmal an einer Straße stehen bleibe, weil ich auf der anderen Straßenseite etwas fotografieren will, stoppt auch in diesem Fall ein Autofahrer. Ich bedanke mich per Handzeichen und er grüßt zurück und fährt lächelnd davon. So etwas haben wir noch nie erlebt.

Koloniale Gebäude

ST. JOHN'S - in diesem kolonialen Gebäude saß bis 1959 u.a. die Regierung von Neufundland

ST. JOHN'S - in diesem kolonialen Gebäude saß bis 1959 u.a. die Regierung von Neufundland

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Wir bummeln weiter auf der Military Road und sind begeistert von den vielen verschiedenen, bunten Häusern auch an dieser Straße. Vorbei am Bannerman Park, einem der ältesten Parks von St. John, erreichen wir ein schönes, freistehendes Kolonialgebäude. Hier befand sich von 1850 bis 1959 u.a. die Regierung von Neufundland. Eröffnet wurde das Gebäude Ende Januar 1850. Das Gebäude wurde im neoklassizistischen Stil mit 6 mächtigen Säulen an der Vorderseite des Gebäudes erbaut.

ST. JOHN'S - im Government House von 1827 residiert der Vizegouverneur von Neufundland und Labrador, der regionale Vertreter der britischen Krone

ST. JOHN'S - im Government House von 1827 residiert der Vizegouverneur von Neufundland und Labrador, der regionale Vertreter der britischen Krone

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Gleich gegenüber steht das Government House. Dieses Gebäude ist die offizielle Residenz des Vizegouverneurs von Neufundland und Labrador . Der Vizegouverneur vertritt die britische Krone in der jeweiligen Provinz, während der Generalgouverneur das Königshaus für das gesamte Land Kanada vertritt. Das sehr schöne Gebäude, es liegt in einer großen Grünanlage, wurde bereits 1827 erbaut und besitzt an der rückwärtigen Front ein kleines Gewächshaus.

ST. JOHN'S - das "Commissariat House" von 1820 war Unterkunft und Büro des Generalkommissars der britischen Streitkräfte (bis 1870)

ST. JOHN'S - das "Commissariat House" von 1820 war Unterkunft und Büro des Generalkommissars der britischen Streitkräfte (bis 1870)

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Wir umrunden das Gebäude und erreichen am Ende der Grünanlage das "Commissariat House". Das Commissariat House wurde zwischen 1818 und 1820 als Heim und Büro des stellvertretenden Generalkommissars - des Versorgungsoffiziers für britische Streitkräfte in Neufundland - erbaut. Gegen eine Gebühr kann man auch das Innere des Hauses besuchen. Wir werfen nur einen Blick durch die Fenster und gehen vorbei an der St. Thomas Anglican Church zur Glower St. Vorbei an vielen schönen, bunten und interessanten Holzhäusern bummeln wir wieder Richtung Innenstadt. Immer wieder machen wir einen Abstecher in die eine oder andere Seitengasse weil uns das eine oder andere Haus besonders auffällt. Es macht viel Spaß so einfach durch diese Gegend von St. John' s zu bummeln. Vor allem weil sich das Wetter inzwischen immer weiter gebessert hat.

Vergnügungsviertel und wirtschaftliches Zentrum

ST. JOHN'S - ohne Worte

ST. JOHN'S - ohne Worte

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Vor manchen Häusern stehen bunte Stühle oder Blumenkübel, teilweise mit Tomatensträuchern o.ä. An der Cathedral St. biegen wir links ab. An der Duckworth St. gehen wir nach rechts, vorbei am Justizgebäude (Court House). jetzt stehen rechts und links der Straße schon mehr Steingebäude und weniger bunte Holzhäuser. Über die Williams Lane (links) überqueren wir zunächst die George St., sozusagen das Vergnügungsviertel von St. John's. Hier befinden sich fast ausschließlich Bars, Pubs und Restaurants. Tagsüber ist diese nur 2-Block lange Straße relativ leer, erst abends und nachts ist hier was los.

ST. JOHN'S - die Water St. ist das wirtschaftliche Zentrum für Handel, Geschäfte, Souvenirläden und Restaurants

ST. JOHN'S - die Water St. ist das wirtschaftliche Zentrum für Handel, Geschäfte, Souvenirläden und Restaurants

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Als wir die Water St. erreichen biegen wir wieder links ab. Die Water St. ist ein wirtschaftliches Zentrum in St. John's. Hier befinden sich viele Geschäfte, Souvenirshops, Pubs und Restaurants. Aber auch der kommerzielle Handel ist hier zuhause. In der Water St. überwiegen die Steinhäuser, die auch hier kaum mehr als ein als ein oder 2 Stockwerke (ohne Erdgeschoß) besitzen.

kanadische Fast-Food-Spezialität Poutine

An einem kleinen Imbisswagen entdecke ich dann zum ersten Mal die kanadische Fast-Food-Spezialität "Poutine", von der ich schon im Internet gelesen habe. Sie besteht aus Pommes Frites, Bratensauce und Käsebruchstücken (Cheddar Käse). Leider ist das Abendessen auf der Aidadiva zeitlich schon sehr nahe, so dass ich auf eine erste Kostprobe verzichte. Es soll dann noch bis Quebec dauern, bevor ich mich an diese Spezialität wagen werde.

Rückkehr an Bord

ST. JOHN'S - die Aidadiva liegt in St. John's direkt im Zentrum der Stadt

ST. JOHN'S - die Aidadiva liegt in St. John's direkt im Zentrum der Stadt

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Über die Water St., die parallel zum Hafen verläuft, laufen wir zum Schiff zurück. Obwohl inzwischen öfters die Sonne scheint und der Signal Hill oberhalb des Hafeneingangs nebelfrei ist, haben wir keine Lust mehr mit dem Taxi dort hinauf zu fahren. Nur wegen der Aussicht ist uns der Aufwand zu groß. Nach diesem schönen Stadtrundgang fällt uns auch die Entscheidung schwer, ob man in St. John's entweder den Spaziergang entlang der Bucht hinauf zum Signal Hill machen sollte oder lieber doch durch die Stadt mit den vielen schönen Holzhäusern bummelt. Am Hafeneingang werden unsere Bordkarten jetzt gleich 2 mal kontrolliert. Wir kehren auf unsere Kabine zurück, ziehen uns um und gehen gegen 18 Uhr 30 ins WWR.

ST. JOHN'S - mit 2 Salutschüsse veranschiedet St. John's die Aidadiva bei der Ausfahrt aus dem Naturhafen

ST. JOHN'S - mit 2 Salutschüsse veranschiedet St. John's die Aidadiva bei der Ausfahrt aus dem Naturhafen

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Hier ist es heute noch ziemlich leer. Unsere Dauertischnachbarn sind allerdings schon da. Sie waren heute nur in der Stadt unterwegs. Am Buffet gibt es wieder sehr leckere Sachen. Gegen 20 Uhr verlässt die Aidadiva, schon bei Dunkelheit, den Hafen von St. John's. Schön ist der Blick zurück in den Hafen. Als wir die enge Einfahrt passieren wird, wie erwartet, eine Kanone abgeschossen. Das ist hier so Tradition. Es erfolgt sogar noch ein 2. Schuss. Dazu nieselt es leicht.

Heute verlassen wir das WWR auch wieder erst gegen 21 Uhr 30, weil durch das viele erzählen man einfach die Zeit vergisst. Anschließend gehen wir auf unsere Kabine und sichern die Bilder und schreiben den Reisebericht.

Heute müssen wir unsere Uhren erneut umstellen. Diesmal sind es nur 30 Minuten.

Balken
Kilometer : 10km
Wellen : morgens 5 m, abnehmend
Wetter : morgens viel Nebel, später auflockernd bis 50% mit einiger Sonne, kaum Wind, 19 Grad
Unterkunft : Aidadiva Kabine 6257 backbord