Montreal / Kanada - Stadtbummel
27.09.2017
Balken

der letzte Hafen ist erreicht

MONTREAL - Blick vom Bug des Schiffes auf Montreal

MONTREAL - Blick vom Bug des Schiffes auf Montreal

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Der Tag beginnt wie üblich. Ein erster Blick aus der Balkontür zeigt blauen Himmel und Montreal voraus. Das kann ja heiter werden !!! Während wir frühstücken legt die Aidadiva am neuen Kreuzfahrtterminal direkt in Montreal an, ein sehr schöner Liegeplatz (Alexandra Quay, Cruise Terminal 1). Wir machen uns langsam fertig. Draußen ist es schon wieder schön warm. Kurz vor 9 Uhr verlassen wir die Aidadiva, um die Altstadt von Montreal zu erkunden.

wir bummeln durch die Stadt

Wir bummeln zunächst durch eine schöne Grünanlage, die sich jetzt an einer Stelle befindet, wo sich früher der alte Hafen von Montreal befand. Vorbei an alten Häusern, die teilweise wie ehemalige Lagerhäuser aussehen, erreichen wir den Place Jaques Cartier. Erste Hinweise auf diesen Platz gibt es schon seit Mitte des 18. Jhdts. An dem schräg zum Hafen hin abfallenden Platz steht am oberen Ende das Rathaus von Montreal. Rund um den Platz stehen einige Häuser vom Anfang des 19.Jhdts.

MONTREAL - das Marché Bonsecours (mit der Kuppel) war ehemals eine Markthalle, erbaut 1847

MONTREAL - das Marché Bonsecours (mit der Kuppel) war ehemals eine Markthalle, erbaut 1847

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Wir bummeln weiter über die Rue Saint-Paul, die älteste Straße von Montreal von 1672. Rechter Hand steht das Marché Bonsecours, eine ehemalige Markthalle. Das klassizistische Gebäude diente auch vorübergehend als Rathaus und Parlamentsgebäude. Es wurde 1847 erstmal bezogen. Heute finden hier Austellungen statt.

Kirchen, alte Häuser und ein Bahnhof

Gleich neben der ehemaligen Markthalle steht die Kirche "Notre-Dame-de-Bon-Secours" vom Ende des 17. Jhdts. Direkt gegenüber der Kirche befindet sich das Maison Pierre du Calvet, erbaut 1771. An der Stirnseite des Hauses befindet sich ein markanter, hochaufragender Kamin. Auf unserem weiteren Weg kommen wir u.a. auch am Sir George-Étienne Cartier Haus aus der Mitte des 19. Jhdts vorbei. Es besitzt einen sehr schönen Eckbalkon.

MONTREAL - das Gare-Hotel Viger von 1898 war sowohl Bahnhof als auch Hotel gleichzeitig

MONTREAL - das Gare-Hotel Viger von 1898 war sowohl Bahnhof als auch Hotel gleichzeitig

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Am nördlichsten Punkt unseres Spaziergangs nahe der Rue Berri steht das Gare-hôtel Viger von 1898. Es war sowohl Bahnhof und gleichzeitig auch in den oberen Etagen ein Hotel. Der Bahnhof wurde 10 Jahre später in ein Nebengebäude verlegt und das Gebäude nur noch als Hotel bis 1935 genutzt. Ein sehr schönes Gebäude, ähnlich einer Burg mit vielen Ecktürmchen und seinem sechsgeschossigen großen Turm.

Wir bummeln dann wieder stadteinwärts durch die Rue Saint-Louis, in der einige schöne alte Häuser stehen, teilweise in sehr bunten Farben. Darunter auch das Maison Brossard-Gauvin von 1735. Der Name des Hauses geht auf die Erbauer zurück. Ein weiteres schönes Haus steht an der Ecke Rue Notre Dame East / Rue Bonsecours. Es ist das Louis-Joseph-Papineau-Haus von 1785 . Das Haus zeichnet sich durch eine neoklassizistische Holzfassade aus, die eine Steinfassade simuliert. Markant sind auch die 2 Reihen von Dachgauben.

das Rathaus und der alte Gouverneurssitz

MONTREAL - das Château Ramezay von 1705 wurde einst als Gouverneurssitz erbaut

MONTREAL - das Château Ramezay von 1705 wurde einst als Gouverneurssitz erbaut

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An der Rue Notre Dame Est/Rue Gosford stehen dann 2 weitere interessante Gebäude. Auf der einen Seite das Rathaus der Stadt Montreal von 1878. Ein beeindruckendes Gebäude. Wir können sogar einen Blick in einen Sitzungssaal im Gebäude werfen, der sehr schön u.a. mit bunten, dekorativen Fenstern ausgestattet ist. Auf der anderen Straßenseite steht das Château Ramezay von 1705. Es wurde einst als Gouverneursresidenz erbaut und gehört zu den ältesten erhalten gebliebenen Gebäuden von Montreal.

Die Altstadt von Montreal beeindruckt uns bis jetzt nicht so sehr wie die von Quebec. Diese wirkte geschlossener und vermittelte noch mehr den Eindruck, wie es in früherer Zeit ausgesehen haben könnte. Trotzdem ist auch ein Bummel durch Montreal empfehlenswert.

Stadtmauer, "Hochhäuser" und die Justiz

MONTREAL - das Édifice Ernest-Cormier von 1922 war das 2.Gerichtsgebäude, welches in Montreal erbaut wurde

MONTREAL - das Édifice Ernest-Cormier von 1922 war das 2.Gerichtsgebäude, welches in Montreal erbaut wurde

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Hinter dem Rathaus befindet sich das Champ-de-Mars, eine große Grünfläche. In der Rasenfläche befindet sich ein 250m langes Stück der Stadtmauer, welches restauriert wurde. Entlang der Rue Notre Dame Est, über die wir jetzt weiter bummeln stehen viele interessante Häuser und offizielle Gebäude. Gleich 3 Gerichtsgebäude stehen an dieser Straße. Der erste Bau, auch als Édifice Lucien-Saulnier bekannt stammt von 1856. Schräg gegenüber steht das Édifice Ernest-Cormier, der 2.Gerichtsbau von 1922. Das heutige Gerichtsgebäude von 1971 steht nicht weit entfernt. In das Gebäude von 1922 kann ich sogar hineingehen und einige Fotos von der sehr imposanten Eingangshalle schießen.

MONTREAL - das Édifice de La Sauvegarde, erbaut am Anfang des 19.Jhdts, war das erste 10-stöckige Gebäude der Stadt

MONTREAL - das Édifice de La Sauvegarde, erbaut am Anfang des 19.Jhdts, war das erste 10-stöckige Gebäude der Stadt

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Links neben dem Édifice Ernest-Cormier steht das erste 10-stöckige Gebäude (Édifice de La Sauvegarde), dass in Montreal errichtet wurde. Direkt links neben dem "Hochhaus" stehen 3 Gebäude, die am Anfang des 19.Jhdts erbaut wurden. Über den Boulevard Saint Laurent gehen wir zur Rue Le Royer. Diese historische Straße entstand Mitte des 19. Jhdt. und führt durch einen großen kommerziellen Komplex von Gebäuden, der in der Nähe des Hafens während der Industrialisierungsphase von Montréal gebaut wurde.

Place d'Armes mit schönen Gebäuden

MONTREAL - der Place d'Armes mit der Basilika Notre Dame

MONTREAL - der Place d'Armes mit der Basilika Notre Dame

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Am Ende der Straße erreichen wir die Basilique Notre-Dame, die an der Nordostseite des Place d'Armes steht. Wir wundern uns über die lange Schlange von Leuten, die vor der Kirche anstehen und das bei 12CAN$ Eintritt. Aber wenn man Bilder der Kirche von innen sieht, kann man das schon verstehen. Wir wollen aber nicht so lange warten und bummeln weiter über den Place d'Armes. Rund um den Platz, den es schon seit 1693 gibt, stehen Gebäude verschiedener Epochen.

MONTREAL - der pantheonartige Bau der Bank of Montreal

MONTREAL - der pantheonartige Bau der Bank of Montreal

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Neben der Basilika ist es der klassizistische Bau der Bank of Montreal, ein neuromanisches und ein Art-Deco Hochhaus und das 133m hohe Hochhaus der National Bank of Canada. Eine schöne Kulisse. In einem Bericht hatte ich gelesen, dass man einen Blick in den pantheonartigen Bau der Bank of Montreal (Baujahr 1859) werfen sollte.

MONTREAL - Eingangsbereich der Bank sieht aus wie ein korinthischer Säulengang und erinnert an einen Tempel der Antike

MONTREAL - Eingangsbereich der Bank sieht aus wie ein korinthischer Säulengang und erinnert an einen Tempel der Antike

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Also gehen wir in die Bank hinein und dürfen uns ohne Probleme überall umsehen. Die Inneneinrichtung der Bank ist überwältigend. Sie ist im neoklassizistischen Stil mit vielen Säulen, einer Statue und dekorativen Leuchten ausgestattet, beeindruckend. Wir können auch überall fotografieren. Lediglich Bilder der Schalterhalle sind, u.a. wegen der Kunden, nicht erwünscht. Schon der Eingangsbereich sieht aus wie ein korinthischer Säulengang und erinnert an einen Tempel der Antike. So ähnlich sieht auch die großzügig gestaltete Schalterhalle aus.

MONTREAL - das Alte Seminar von St. Sulpicius, eine Ausbildungsstätte für Priester

MONTREAL - das Alte Seminar von St. Sulpicius, eine Ausbildungsstätte für Priester

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Wir werfen noch einen Blick auf die ehem. National Bank of Canada von 1870 und die Banque du Peuple von 1873, die heute zusammen das Hotel Place d'Armes bilden. Vorbei an weiteren schönen alten Häusern kommen wir zum "Alten Seminar von St. Sulpicius" (Vieux Séminaire de Saint-Sulpice) Das Gebäude wurde zwischen 1684 und 1687 erbaut und ist somit das älteste erhalten gebliebene Gebäude der Stadt. Hier wurden Priester ausgebildet.

wir bummeln weiter

MONTREAL - eine alte Feuerwache von 1903 am Place D'Youville

MONTREAL - eine alte Feuerwache von 1903 amPlace D'Youville

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Die Anzahl der schönen und alten Häuser hat, seitdem wir das Rathaus von Montreal Richtung Innenstadt passiert haben, deutlich zugenommen. Wir machen jetzt noch einen kurzen Abstecher zum Alten Zollhaus von 1838 an der Saint Paul Street West. Entlang des Place D'Youville kommen wir an den Bouthillier Warehouses von 1820 vorbei. Hier wurde Kali aus der Holzverbrennung produziert und nach Europa verschifft. An der Rue Saint Pieree, die den Platz kreuzt steht eine alte Feuerwache von 1903, die uns sehr gut gefällt.

sehr schönes Gebäude (auch innen) der Grand Trunk Railway Company

MONTREAL - das ehemalige Gebäude der Grand Trunk Raiway Company

MONTREAL - das ehemalige Gebäude der Grand Trunk Raiway Company

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Wir erreichen jetzt die Rue McGill. Linkerhand steht das neue Zollhaus von 1915, ein imposantes Gebäude. Schräg gegenüber befindet sich der optisch noch schönere ehemalige Hauptsitz der Grand Trunk Railway Company (Édifice Gérald-Godin) von 1902. Auch hier habe ich irgendwo den Hinweis gelesen, sich das Gebäude von innen anzusehen und wir haben es nicht bereut.

MONTREAL - das Innere des Gebäudes ist wunderschön gestaltet

MONTREAL - das Innere des Gebäudes ist wunderschön gestaltet

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Vom reich verzierten Vorraum (Marmor und glasierte Keramik) aus führt eine spektakuläre Eisentreppe in die fünf Stockwerke. Im obersten Stockwerk befindet sich ein sehr dekoratives Oberlicht. Die Geländer sind reich verziert und am Anfang der Treppe sieht man rechts und links jeweils einen Greif. Auch die Wände des Treppenhauses sind mit vielen Dekorstücken verziert. Wir sind beeindruckt von der Fülle der Dekorationen und dem Treppenhaus. Fotografieren darf man hier ohne Einschränkungen.

kleine Essenspause

MONTREAL - die ehemalige Rue Des Fortifications wurde um- und überbaut und ist heute eine überdachte "Fressmeile"

MONTREAL - die ehemalige Rue Des Fortifications wurde um- und überbaut und ist heute eine überdachte "Fressmeile"

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Wir bummeln weiter durch verschiedene Seitenstraßen und entdecken immer wieder schöne Häuser, die teilweise eine wunderbar verzierte Fassade besitzen. Gegenüber dem Square Victoria gehen wir dann in ein interessantes Bauwerk hinein. Mehrere Gebäude wurden hier mit einer Glasdachkonstruktion verbunden, so dass Tageslicht bis zum Boden fällt. Die ehemalige Rue Des Fortifications, die hier einmal verlief, wird durch Streifen am Boden noch angedeutet. Hier befindet sich auch eine Art "Fressmeile", wo wir uns für eine kleine Mahlzeit niederlassen. Eigentlich wollen wir noch mit der Metro zu einem weiteren Besichtigungspunkt fahren. Aber der Automat will unsere Kreditkarte nicht akzeptieren und der Mann am Schalter will nur Bargeld (nur CAN$, keine US$), worauf hin wir den Versuch aufgeben.

Habitat 67 und Kaffee und Kuchen an Bord

MONTREAL - das Habitat 67 ist ein außergewöhnlicher Wohnblock, gestaltet aus Quaderelementen, die über- und nebeneinander gestapelt wurden

MONTREAL - das Habitat 67 ist ein außergewöhnlicher Wohnblock, gestaltet aus Quaderelementen, die über- und nebeneinander gestapelt wurden

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So laufen wir durch die Stadt zurück zu unserem Schiff, wo wir gegen 15 Uhr wieder ankommen. Das Wetter hat wieder ganz toll mitgespielt. Es war sehr warm, aber nicht so heiß wie in Quebec und auch nicht so schwül. Trotzdem uns Quebec letztendlich besser gefallen hat, gibt es, wie dieser Bericht zeigt, auch in Montreal viel zu sehen. Bevor wir aufs Schiff gehen, fotografieren wir noch den Wohnblock Habitat 67. Dieser sehr eigenartig gestaltete große Wohnkomplex des Architekten Moshe Safdie besteht aus Quaderelemente aus Sichtbeton, (5 × 11 × 3 Meter), die über- und nebeneinandergestapelt, die Wohneinheiten bilden. jetzt gehen wir aber erstmal auf das Außendeck zu Kaffee und Kuchen.

Koffer packen und ein schöner letzter Abend

MONTREAL - unsere "Stammtischrunde" mit Ronny, Aliston und Robert im Hintergrund, die uns während der gesamten Kreuzfahrt sehr gut bedienten

MONTREAL - unsere "Stammtischrunde" mit den Ronny, Aliston und Robert im Hintergrund, die uns während der gesamten Kreuzfahrt sehr gut bedienten

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Als wir in unsere Kabine kommen, liegen schon unsere Koffer auf dem Bett bereit zum packen. jetzt wird uns so richtig bewusst, dass die Reise zu Ende geht. Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit einpacken. Um 18 Uhr tauschen wir unsere warme Flasche Prosseco in der Aida Bar gegen eine kalte und gehen damit ins WWR. Unserem Stammtisch dort haben wir versprochen, dass wir zum letzten Abend die Flasche mitbringen werden. Auch das Ehepaar mit der Costa-Weltreise stößt dazu. Es herrscht eine sehr gute Stimmung und viele Fotos mit Aliston, Rony und Robert, die uns 4 Wochen lang sehr gut bedient haben, werden geschossen. Die 3 haben für uns aus Servietten noch eine schöne Dekoration gebastelt. Es ist ein wirklich schöner letzter Abend.

zum letzten Mal das übliche Abendprogramm

Eigentlich wollen wir noch irgendwo einen letzten Cocktail trinken. Aber entweder ist die Bar geschlossen, die wir uns aussuchen oder es ist uns zu laut oder wir finden keine Platz mehr. Also gehen wir zurück in unsere Kabine und packen die letzten Sachen ein. Ich sichere noch die Bilder von heute und schreibe den Reisebericht. Während wir zum Glück schon an Bord sind, geht draußen noch ein heftiger Schauer nieder und einige Aidagäste werden ganz schön nass.

Balken
Kilometer : 14km
Wetter : Sonne, einige Wolken, abends (nach 18 Uhr) heftiger Regen für kurze Zeit, 29 Grad, nicht schwül
Unterkunft : Aidadiva Kabine 6257