Grenada - Aida-Ausflug GRE03 - Höhepunkte mit Dougaldston-Plantage
14.11.2014
Balken

Grenada erwartet uns mit Sonnenschein und grauen Wolken

Heute beginnt unsere "7-Tage-Woche" auf der Aidaluna. Das heißt, in den nächsten 7 Tagen werden wir jeden Tag einen Landgang haben. Nur der allerletzte Tag der Kreuzfahrt ist dann noch mal ein Seetag. Erstmal klingelt aber der Wecker heute schon wieder um 6 Uhr 15. Die Aidaluna legt gerade in St.George auf Grenada an. Über der Inselmitte konzentrieren sich kompakte, dunkle Wolken, gleichzeitig geht neben der Insel die Sonne auf. Mal sehen, was der Tag bringen wird. Die Nacht war hinsichtlich meiner Magen/Darmprobleme ruhig. Ich werde daher heute mit auf den Ausflug gehen und hoffen, dass alles weiterhin ruhig bleibt. Das Frühstück fällt wie üblich etwas kürzer aus als an Seetagen. Ich halte mich beim Frühstück auch noch zurück um dem Magen und Darm noch ein wenig Ruhe zu gönnen.

Fahrt zum Fort Frederick

wir beginnen unseren Ausflug bei strahlendem Sonnenschein

wir beginnen unseren Ausflug bei strahlendem Sonnenschein

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Wir packen wieder alles Notwendige zusammen und sind pünktlich um 8 Uhr 10 am vereinbarten Treffpunkt (Theatrium Deck 9). Nach kurzer Zeit können wir schon Richtung Deck 3 gehen und uns zum Hafenterminal begeben, wo 4 Busse für unseren Ausflug warten. Eine Schweizerin, die bereits 19 Jahren auf Grenada lebt, begrüßt uns herzlich und bringt uns zum richtigen Bus. Mit ungefähr 15 Personen pro Bus ist die Gruppengröße für den Ausflug genau richtig.

schöner Blick vom Fort Frederick auf St. George's und die Aidaluna

schöner Blick vom Fort Frederick auf St. George's und die Aidaluna

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Schon bald verlassen wir, bei Sonnenschein, den Hafenbereich und fahren durch die Hauptstadt St. George's. Durch die engen Straßen, in denen heute der freitags und sonnabends übliche Markt abgehalten wird, quält sich der Bus langsam hinauf zum Fort Frederick. Dieses Fort wurde 1791 von den Franzosen erbaut. Schon auf dieser Strecke sehen wir den riesigen Unterschied zu Bonaire. Grenada ist eine durch und durch tropische Insel. Überall wachsen Bäumen, Sträucher und Pflanzen, von denen viele auch blühen. Am Eingang zum Fort erwartet uns schon eine Steel Band mit ihrer Musik. Sie hoffen bestimmt auf ein Trinkgeld. Das Fort Frederick an sich ist nicht so spannend, aber die Aussicht über die Hauptstadt St. George, die Aidaluna und Teile des Inselinneren sind grandios.

durch tropische Landschaften zum Kratersee

viele Häuser stehen wegen des unebenen Geländes auf Stelzen

viele Häuser stehen wegen des unebenen Geländes auf Stelzen

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Von hier oben aus fahren wir quer durch Grenada zum Kratersee "Grand Etang Lake". Unterwegs sehen wir die unterschiedlichsten Häuser. Alle haben fast eins gemeinsam, sie stehen auf Betonstelzen. Es gibt auf Grenada kaum ebene Fläche, überall geht es irgendwie immer rauf und runter. Daher werden die Häuser am Hang auf Stelzen gebaut, damit sie waagerecht stehen. Außerdem zirkuliert die Luft besser ums Haus, der Regen kann ungehindert ablaufen, man kann das Auto unter dem Haus parken, die Wäsche aufhängen oder später das Untergeschoss ausbauen.

Kein Haus gleicht dem anderen. Es gibt sehr schöne Häuser, es gibt aber auch etliche Bruchbuden am Wegesrand. Der Hurrikan Irvin (1995) hat hier auf der Insel ganze Arbeit geleistet, 95 % aller Häuser sollen zerstört oder beschädigt worden sein. Auf Grenada werden die Toten übrigens in Mini-Mausoleen oberirdisch begraben, wegen des harten Vulkanbodens. Mit zunehmender Höhe wird es immer tropischer vom Bewuchs her.

eine Monameerkatze beobachtet die Touristen

eine Monameerkatze beobachtet die Touristen

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die Wolken hängen tief am Kratersee"Grand Etang Lake"

die Wolken hängen tief am Kratersee"Grand Etang Lake"

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Am Kratersee "Grand Etang Lake" steigen wir aus und treffen gleich auf eine Monameerkatze, die auf einem der Verkaufsstände sitzt. Diese Affenart wurde zufällig in Grenada angesiedelt und ist keine einheimische Art. Er beäugt die vielen Touristen und macht sich bald darauf davon, es wird ihm scheinbar zu turbulent. Viele Händler stehen hier und wollen den Touristen etwas andrehen. Wir gehen erstmal zum Kratersee, der aber nicht besonders beeindruckend aussieht. Dichte Wolken ziehen hier oben (550m) entlang und teilweise sieht es gespenstisch aus.

Nutmeg Jam, typisch Grenada

Auf dem Rückweg finden wir auch noch die von Elke gesuchte Marmelade "Nutmeg Jam"

Marmelade "Nutmeg Jam"

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. Diese Marmelade wird aus dem Fruchtfleisch der Muskatnuss hergestellt und ist ein typisches Produkt aus Grenada. Die Marmelade soll geeignet sein als Brotaufstrich auf Toast oder Brot und als Füllung für feine Backwaren und Torten. Sie hat im Fort Frederick noch 4US$ gekostet, hier oben am Kratersee ist der Preis schon auf 3 US$ gesunken. Die Verkäuferin ist glücklich, dass wir gleich 3 Gläser kaufen. Wir dürfen auch noch ein Foto von Ihr schießen.

Jetzt beginnt es auch noch zu regnen. Wir flüchten uns in den kleinen Bus und prompt hört der Regen auf. Also gleich noch mal raus aus dem Bus und noch ein paar Fotos gemacht. Schon geht die Fahrt weiter. Wieder sehen wir viele blühende Pflanzen links und rechts der Strecke und zum ersten Mal auch einen Muskatnussbaum, etwas unscheinbar. Ganz in der Nähe entdecken wir große Kakaofrüchte. Die bergige Landschaft mit dem saftigen Grün ist einfach grandios. Unterwegs durchfahren wir mehrere kleine Städtchen und legen einen kurzen Stopp am alten Flughafen (Ende 1983) ein. Zwei alte Flugzeuge liegen hier, die den Rückflug nicht mehr geschafft haben. Sie rosten langsam vor sich her.

die Rumfabrik "River Antoine Rum Distillery" ist was besonderes

das alte Wasserrad der" River Antoine Rum Distillery" treibt die Zuckerrohrpresse an<

das alte Wasserrad der" River Antoine Rum Distillery" treibt die Zuckerrohrpresse an

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die Zuckerrohrpresse scheint auch von 1795 zu stammen

die Zuckerrohrpresse scheint auch von 1795 zu stammen

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Nächster Stopp ist die Rumfabrik "River Antoine Rum Distillery". So etwas haben wir noch nicht gesehen. Teile der Fabrik sollen noch aus dem Entstehungsjahr der Destille (1795) stammen. Drei Leute aus Grenada haben die Destille vor einigen Jahren gekauft, notdürftig in Schuss gebracht und produzieren hier Rum für den Inselbedarf, kein Export. Unsere Reiseleiterein führt uns zunächst zum Wasserrad, mit dem die Presse für das Zuckerrohr angetrieben wird.

das "Boiling House", hier wird der gepresste Zuckerrohrsaft eingedickt

das "Boiling House", hier wird der gepresste Zuckerrohrsaft eingedickt

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auch die eigentliche Destillieranlage entspricht bestimmt nicht den heutigen Anforderungen

auch die eigentliche Destillieranlage entspricht bestimmt nicht den heutigen Anforderungen

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Weiter geht es in das so genannte "Boiling House", wo der ausgepresste Saft gereinigt und eingedickt wird. Überall liegt ein eigenartiger Geruch in der Luft. Vorbei an großen Tanks, in denen die Gärung von statten geht, erreichen wir zum Schluss die Uralt-Destille. Hier wird der Alkohol destilliert und schließlich bis (je nach Sorte) auf unglaubliche 69% erhöht. Anschließend dürfen wir den Rum selber probieren. Da Alkohol bekanntlich Bakterien tötet, gönne ich meinem noch immer ruhigen Verdauungstrakt ein Schlückchen Rumpunsch (mit Mangosaft versetzt), sehr lecker. Bis jetzt ist trotz Frühstück und Rum noch alles ruhig.

zum Mittagessen nach Sauteurs

in dem Garten dieses Hauses legen wir eine Mittagspause ein

in dem Garten dieses Hauses legen wir eine Mittagspause ein

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Entlang der Ost-Küste fahren wir jetzt zum Mittagessen Richtung Norden. Auf einem Hügel gelegen, stoppen wir bei einem Privathaus in dem angeblich hervorragend für mittelgroße Gruppen gekocht wird. Zur Begrüßung wird ein Rum-Punsch (andere Mischung als in der Destillerie) oder ein Fruchtsaft gereicht. Uns erwartet ein wunderschöner Garten, wo wir essen werden.

auf einem Buffet werden Huhn, Fisch, Kartoffelsalat, Kochbananen und Reis angeboten

auf einem Buffet werden Huhn, Fisch, Kartoffelsalat, Kochbananen und Reis angeboten

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Dazu noch ein tolle Aussicht aufs Meer und viele tropische Bäume, Pflanzen und Früchten, die wir nicht kennen. Zum Essen wird ein Buffet aufgebaut. Es gibt Huhn oder Fisch, Kartoffelsalat, Kochbananen und Reis. U.a. wird auch Callaloo, ein karibisches Blattgemüse serviert, das als Beilage zum Fleisch dient. Das Dessert besteht aus Zitronenkuchen mit Vanillesoße, dazu Fruchtsalat und Tee oder Kaffee.

Nach dem Essen streifen wir noch ein bisschen durch die schöne Anlage und schießen diverse Fotos. Um 14 Uhr verlassen wir diese Idylle (wenn nur nicht diese vielen Menschen wären) und fahren direkt an der Westküste entlang. Hier sehen wir viele einheimische Fischerboote und treffen jede Menge Schüler auf dem Weg nach Hause. Alle müssen eine Schuluniform tragen, die die Eltern bezahlen müssen. Die Schule selber ist frei.

die Dougaldston-Farm enttäuscht uns etwas

die Dougaldston-Plantage ist die älteste Gewürzfarm auf Grenada

die Dougaldston-Plantage ist die älteste Gewürzfarm auf Grenada

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Dann fahren wir zur Dougaldston-Farm etwas außerhalb von Gouyave. Dougladston ist ein übriggebliebenes Relikt der alten Zeit und die älteste sich noch in Betrieb (zum kleinen Teil) befindliche Gewürzplantage von Grenada. Sicher hat sie schon mal bessere Zeiten gesehen aber gerade das macht den Flair dieses Plantage aus. Von der Plantage an sich hatten wir uns allerdings etwas mehr versprochen. Wir hatten erwarten, dass wir durch eine Muskatnussplantage laufen und man uns einiges erklärt.

unsere Reiseleiterin erklärt uns einiges zur Bearbeitung der Muskatnüsse

unsere Reiseleiterin erklärt uns einiges zur Bearbeitung der Muskatnüsse

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Uns wird aber lediglich in einem größerem Gebäude in der Theorie erklärt, wie die Muskatnuss verarbeitet wird, dazu noch einige weitere Infos über andere Gewürze und auch die Kakaofrucht. Diese werden unter dem Gebäude auf großen "Rollschubladen"(so genannten Boucans) gelagert. Bei Sonne werden sie herausgezogen, damit die Kakaobohnen trocknen. Zum Schluss können wir noch Gewürze kaufen.

die Concord-Wasserfälle

die Concord Wasserfälle - Wassermangel herrscht nicht in Grenada

die Concord Wasserfälle - Wassermangel herrscht nicht in Grenada

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Auf dem Rückweg zur Aidaluna machen wir noch einen Abstecher zum Concord-Wasserfall. Eigentlich sind es 3 Fälle, die aber nicht direkt hintereinander liegen. So kommen wir mit dem Auto nur bis zum ersten Wasserfall. Ein schöne Wasserfall in einer sehr grünen Umgebung. Ein junger Mann springt hier von Felsen neben dem Fall in das Wasser und hofft auf Trinkgeld. Anschließend geht es zurück nach St. George's. Die Südküste wirkt übrigens etwas ärmlicher als andere Teile, die wir von Grenada gesehen haben. Kurz vor St. George's fängt es auch noch an zu regnen. Na besser jetzt als den ganzen Tag über. Gestern soll es hier den ganzen Tag geregnet haben, da hatten wir heute richtig Glück. Der Bus hält direkt vor dem Cruise Ship Terminal, das wir fast trocken erreichen.

rechtzeitig vor dem großen Regen erreichen wir die Aidaluna

rechtzeitig vor dem großen Regen erreichen wir die Aidaluna

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Eine kurze Kontrolle der Bordkarte, dann sind es noch etwa 200-300m bis zum Schiff, gut das wir unsere Schirme dabei haben. So kommen wir fast trocken an. Wir legen eine Pause ein und ich überspiele schon mal die Bilder. Mit den letzten Regentropfen läuft die Aidaluna aus dem Hafen von Grenada aus und nimm Kurs auf St.Vincent.

tolles Abendprogramm

das Stück "Sissi, die wilde Kaiserin" ist eine herrliche Persiflage auf die Sissi-Filme

das Stück "Sissi, die wilde Kaiserin" ist eine herrliche Persiflage auf die Sissi-Filme

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Beim Abendessen genehmige ich mir seit 2 Tagen endlich wieder normale Sachen, allerdings noch etwas weniger als sonst. Bisher ist alles ruhig geblieben, ich bin heilfroh den Tag so gut überstanden zu haben. Später suchen wir uns noch einen schönen Platz für die Erstaufführung des Stückes "Sissi die wilde Kaiserin" während dieser Reise. Das Stück ist wirklich köstlich, vieles wird hier durch den Kakao gezogen bzw. ganz neu interpretiert. Das Publikum ist am Ende total begeistert. Wir genehmigen uns noch einen Cocktail, jetzt will ich es wissen. Gegen Mitternacht gehen wir endlich schlafen. Ein toller Tag auf einer tollen Insel.

Allerdings gab es heute Abend noch eine Besonderheit. Der Kapitän Tidow meldete nicht lange nach der Abfahrt von Grenada einen medizinischen Notfall, der die sofortige Rückkehr nach Grenada notwendig macht. Da wir noch nicht sehr weit weg waren, dauert die Rückfahrt nicht lange. Kurze Zeit später konnte die Aidaluna wieder ihren vorgegebenen Kurs aufnehmen. Noch am gleichen Abend meldete sich noch mal Kapitän Tidow und bedankte sich per Durchsage, so dass es alle hören können, bei seiner Besatzung für ihren gute Einsatz bei dem medizinischen Notfall. Das fand ich ganz toll.

Balken
Wellen : max. 1 m
Wetter : wechselhaft, viele Wolken, vereinzelt etwas Regen, 29 Grad, 72 %
Unterkunft : Aidaluna Kabine 6155