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Frühstück auf dem Außendeck
Heute früh können wir zum ersten Mal nicht ausschlafen, unser erster Landausflug steht auf dem Programm. Als wir gegen 7 Uhr aus dem Bett klettern, können wir an Steuerbord schon die Insel Gotland erkennen. Die Sonne strahlt erneut vom blauen Himmel. Wir machen uns fertig und frühstücken etwas zügiger wie sonst. Aber trotzdem nutzen wir auch heute wieder das Außendeck, noch sind die Temperaturen in Ordnung.
Schon bei der Anfahrt auf den Hafen von Visby sind Steilklippen zu sehen. Im Hafen liegen einige große Fähren. Alles wird aber von den Türmen des Dom zu Visby (ursprünglich Sankt-Maria-Kirche) aus dem 12. Jahrhundert überragt. Die Aidavita liegt in Visby an der Berth No.7.
unser Ausflug beginnt
Wir gehen noch mal in die Kabine, holen unsere Sachen und die Ausflugstickets und begeben uns dann zum Treffpunkt ins Theater auf Deck 8. Wir sind nur 29 Personen auf diesem Ausflug und können uns schon nach wenigen Minuten auf den Weg zum Bus machen. Dort erwarten uns Gunnar, unser Reiseleiter und Historiker und Ulf, der Busfahrer. Auf jedem Sitz liegt schon eine Karte von Gotland und ein Stadtplan von Visby, eine gute Idee. Durch das Neubauviertel von Visby verlassen wir die Stadt Richtung Norden. Dabei sehen wir schon einige Abschnitte der Stadtmauer von Visby, die sehr beeindruckend ist.
Fahrt durch die schöne Landschaft Gotlands
Auf der Straße 148 verlassen wir dann Visby Richtung Nordost. Die Landschaft unterwegs gefällt uns sehr gut. Es sind viele, weite Flächen mit kleinen Nadelbäumen bedeckt und viele Wiesen dazwischen. Eine stark durch den Menschen und den Weidebetrieb mit Schafen geprägte Landschaft. Kurz vor der Ortschaft Bro passieren wir ein ca. 3000-4000 Jahre altes Hügelgrab, welches bisher noch nicht geöffnet wurde.
Im Vorbeifahren weist uns Gunnar auf 2 Bildsteine hin (hohe Steine mit bildlichen Darstellungen). Später werden wir noch welche aus der Nähe sehen. Bei Tingstäde sehen wir, ohne Stopp, eine der größten mittelalterlichen Landkirchen der Insel, welche teilweise schon im 12.Jhdt erbaut wurde. Sie besitzt im Inneren mittelalterliche Wandmalereien. Bei einer Festung (nahe Tingstäde), die von 1904-1914 erbaut wurde, fahren wir nur kurz vorbei ohne auszusteigen.
Besuch des Bunge Museums
1. Stopp des Tages ist das Bunge Museum nahe der Ortschaft Fårösund. Das kulturhistorische Museum Bunge zeigt hauptsächlich das bäuerliches Leben der Vergangenheit, aber auch vorzeitliche Objekte. Hier stehen 2 Gehöfte aus dem 17. und 18. Jhdt. und diverse andere Gebäude. Gunnar gibt uns zunächst eine Einführung in die Anlage des Museums. Anschließend erklärt er uns noch die Gotländischen Bildsteine, die nahe dem Eingang stehen. Gotländische Bildsteine sind hohe Steine mit bildlichen Darstellungen auf Gotland in Schweden, die aus dem 5. bis 14. Jahrhundert stammen. Bisher sind 442 Bildsteine bekannt.
Der Rundgang, für den wir etwa 35 Min. Zeit haben, ist sehr interessant. Wir sehen uns zunächst den Bauernhof aus dem 17. Jhdt. an. Man kann in alle Gebäude hineingehen. Es gibt hier eine Scheune, ein Wohnhaus, ein Brauhaus, eine Tischlerwerkstatt, einen Wagenschuppen, einen Kuh- und Ochsenstall und einen Teerschuppen. Überall sind Alltagsgegenstände ausgestellt. Die Leute müssen damals viel kleiner gewesen sein, denn ich stoße mir überall den Kopf.
wir setzen auf die Insel Farö über
Anschließend gehen wir zum Bauernhof aus dem 18. Jhdt hinüber. Die Häuser unterscheiden sich doch schon in Ausstattung und Größe von dem Hof aus dem 17.Jhdt. Auf dem Gelände stehen noch verschiedene Windmühlen und Häuser, die wir auch besichtigen. Dann drängt schon wieder die Zeit. Wir müssen pünktlich um 11 Uhr 30 die Fähre in Fårösund erreichen, die uns zur Insel Farö übersetzen soll.
Alles klappt ohne Probleme. Vorbei an der Kirche von Fårö und entlang von vielen Steinmäuerchen (typisch für die Insel) erreichen wir die Pension Fårögården mit Restaurant. Hier werden wir unseren Imbiss (lt. Programm) einnehmen.
Imbiss in der Pension Fårögården
Bei strahlendem Sonnenschein können wir sogar im Freien bei ca. 21 Grad unser Essen einnehmen. Es gibt 2 Bouletten aus Schaffleisch, dazu selbst gepflückte und eingemachte Preiselbeeren, Tomaten, Linsen, Kartoffeln und eine leckere Soße. Wir sind alle sehr überrascht über diesen leckeren "Imbiss". Dazu kann man noch entweder Selters oder Bier (2,2%) als Getränk (inklusive) auswählen.
Rauksteine an der Westküste der Insel Farö
Von hier aus fahren wir zur Westküste der Insel Farö, wo wir in Digirhuvud, einem Naturschutzgebiet, die so genannten Rauksteine an der Küste sehen. Das sind bis zu 10 Meter hohe Kalksteinsäulen, die auf Gotland, aber auch auf Fårö, Lilla Karlsö und auf der benachbarten Insel Öland zu finden sind. Sie entstehen durch Erosion, Auswaschungen und chemische Verwitterung. Wir können uns 20 Minuten lang an der Küste umsehen und diese teilweise bizarren Gebilde fotografieren, dann müssen wir schon wieder weiter.
zurück auf Gotland besuchen wir die Kirche von Bro
Wir fahren zurück zur Fähre, vorbei an einer schönen Landschaft mit vielen kleinen Mäuerchen aus Feldsteinen. Auf Farö und Gotland sieht alles sehr aufgeräumt aus. Am Fähranleger haben wir etwas Zeit und können noch einige Bilder der sehr schönen Landschaft und einer weiteren Mühle neben der Strasse schießen. Das Wetter heute ist so toll, strahlender Sonnenschein, und 22 Grad.
Nachdem wir wieder auf der Insel Gotland zurück sind legen wir noch einen Stopp an der Kirche von Bro ein und besichtigen sie. Der Turm der Kirche stammt noch von etwa 1200, alle anderen Teile wurden überwiegend im 13. Jhdt. erbaut. Die Malereien im Inneren der Kirche, die sehr schön aussehen, stammen von 1686. Unter dem heutigen Holzfußboden kann man an einer Stelle noch einen wesentlich älteren Holzfußboden sehen. Gunnar bringt uns wieder viel über die Kirche und ihre Geschichte bei. Anschließend haben wir Zeit die Kirche selber zu besichtigen.
Visby und seine Altstadt
Während der Rückfahrt nach Visby erzählt uns Gunnar, wie schon während der gesamten Fahrt, vieles über die Geschichte Gotlands und viele andere Sachen. Kurz vor 16 Uhr sind wir zurück in Visby. Vom oberen Ende der Altstadt aus, nahe dem Dalmanstornet ( einem der Stadttore in der Stadtmauer von 1784), werfen wir zunächst einen Blick auf die gewaltige Stadtbefestigung. Visbys. Mit Beginn des 13.Jhdts. wurde die ersten Teile der Mauer erricht und bis zum 18. Jhdt. immer weiter ausgebaut. Eine mächtige und beeindruckende Verteidigungsanlage mit Gräben und Wehrtürmen.
Wir betreten die Altstadt von Visby durch das Dalmanstornet. Nächstes Ziel ist die Domkirche von Visby (ursprünglich Sankt-Maria-Kirche) aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist die einzige verbliebene mittelalterliche Hauptkirche der alten Hansestadt Visby. Ein beeindruckender Bau, den wir auch von innen besichtigen. Außen an der Kirche sieht man noch Windenhaken, an denen Ware auf den Lagerboden der Kirche während der Hansezeit hinaufgezogen werden konnte. Von der Kirche aus können wir auch die Ruinen weiterer Kirche sehen, von denen ehemals 14 in der Stadt existierten.
Wir bummeln an der St. Trinitatis und der St. Lars Kirchenruine vorbei durch die Altstadt. Leider reicht die Zeit mal wieder nicht für einen ausführlichen Bummel. Vorbei an schönen alten Häusern, kleinen Parkanlagen und schönen Gassen erreichen wir den alten Hafen, der heute eine schöne Grünanlage mit tollem Blick auf den Dom, die alten Kirchenruinen und die Stadtmauer ist. Von hier aus fahren wir wieder zur Aidavita zurück und gehen an Bord.
Ausklang an der Ocean Bar
Der Ausflug hat uns einen sehr schönen, aber nur kleinen Überblick von Gotland gezeigt, eine sehr schöne Insel. Wir bringen unsere Sachen noch auf die Kabine und genehmigen uns dann an der Ocean Bar erst mal 2 Erdbeershakes. Noch immer ist es einigermaßen warm und die Sonne strahlt nur so vor sich her. Während des Abendessens verlässt die Aidavita den Hafen von Visby mit Richtung Stockholm.
Sundowner nach dem Abendessen
Nach dem Abendessen genehmigen wir uns an der Ocean Bar noch 2 Sundowner. Ich nehme den Planters Punch, Elke einen BBC. Mein Getränk ist in Ordnung, Elkes BBC schmeckt aber nicht so wie gewohnt. Allerdings waren auch nicht alle Originalzutaten vorhanden. Bananensaft ist halt etwas anderes als richtige Bananen. Auf der Kabine sehen wir uns schon mal einige Bilder an und sichern sie gleichzeitig.
Lord Patrick und ein neuer Comedian
Um 20 Uhr 40 sind wir wieder im Theater und sehen zum ersten Mal Lord Patricks Boulevard. Es ist so etwas Ähnliches wie die Prime Time auf den großen Schiffen, mit Quiz und Interviews. Es dauert allerdings nur 15 Minuten. Dann startet die Show des Abends mit dem Comedian Matthias Machwerk. Es geht hier um das Thema Männer und Frauen. Viele kriegen sich vor Lachen gar nicht ein und auch wir finden es ganz lustig. Allerdings ist uns der Comedian als Person irgendwie nicht so richtig sympathisch.
Abendprogramm auf der Kabine
Später gehen wir zurück zur Kabine und lassen den Abend wie üblich ausklingen. Morgen früh werde ich noch früher aufstehen um mir die Einfahrt in die Schären vor Stockholm anzusehen. Elke bleibt liegen und wird erst später "aus den Federn" klettern. Auf jeden Fall war es heute sowohl wettertechnisch wie auch bezüglich des Ausflugs ein sehr schöner Tag.
| Wellen | : | max. 0,5m |
| Wetter | : | Sonne, kaum Wolken, 22 Grad |
| Unterkunft | : | Aidavita Kabine 7115 |
