Fahrt von Anchorage nach Kenai -- 266 km
17.07.2009
Balken

Jetzt, wo ich mich so langsam an die Betten gewöhnt haben, sie sind etwas hart, fahren wir schon wieder weiter. Aber so ist es halt bei einer Rundreise.

wir verlassen Anchorage

Nach einem "ausgiebigen" Frühstück, sofern man bei dieser Auswahl davon sprechen kann, packen wir alle unsere Sachen in unseren Mietwagen. Das macht etwas Probleme, da der Kofferraum relativ klein ist. Mir wäre es am liebsten wenn von außen nichts von unserem Gepäck zu sehen ist, aber das lässt sich nun nicht vermeiden. Wir checken aus und verlassen Anchorage dann endgültig auf dem Highway Richtung Flughafen. Später biegen wir auf den Old Seward Highway und den Turnagain Bluff Way ab. Ich hatte einen Hinweis gefunden, dass hier an der "Chapel by the Sea" mit schönen Ausblicken auf den Turnagain Arm, einem Meeresarm zu rechnen ist. Wir sind enttäuscht. Erstens ist Ebbe und zweitens ist der Ausblick nicht besonders.

Anchorage Coastal Wildlife Refuge

Wir legen lieber einen Stopp bei Potter Marsh ein, kurz nach dem angeblichen schönen Ausblick. Hier hat man hölzerne Stege in eine Sumpflandschaft gebaut um den Besuchern einen direkten Zugang zu ermöglichen. Hauptsächlich trifft man hier auf Vögel. Allerdings verrät uns eine Tafel am Eingang, dass hier in den letzten 24 Stunden auch Elche, Biber und viele andere Tiere gesehen wurden. Wir hatten leider nicht so viel Glück, fanden aber diese Stelle trotzdem sehenswert.

Turnagain Arm

der Turnagain Arm, ein Meeresarm bei Anchorage

der Turnagain Arm, ein Meeresarm bei Anchorage

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Entlang dieses Meeresarms fahren wir auf leicht geschwungener Straße bei 55-65 Meilen/h gemütlich Richtung Berge. Man kann schon hier sehen, das noch viel Schnee auf den Spitzen der Berge liegt. Am Beluga Point legen wir unseren ersten Stopp ein. Die Aussicht ist hier, trotz der inzwischen hervorgekommenen Sonne, nicht überragend. Der Meeresarm bei Ebbe ist nicht besonders attraktiv und auch von den Belugas ist nichts zu sehen. Sie sind allerdings hier auch nur selten anzutreffen. In den Bergen hängen die Wolken noch immer sehr tief und so lassen wir die Fahrt mit der Seilbahn auf den Mt. Alyeska ausfallen.

der Portage Gletscher

Statt dessen genießen wir weiter die Fahrt entlang des Meeresarms mit ständig wechselnden Ausblicken. Unser Weg führt uns direkt zum Bootsanleger am Portage Lake. Hier startet eine einstündige Bootsfahrt direkt zum Portage Gletscher, die wir uns nicht entgehen lassen wollen. Die Sonne ist zwar im Augenblick hinter einer dichten Wolkendecke verschwunden, aber ist noch kein Regen gefallen. Am Parkplatz angekommen, passiert uns etwas, was eigentlich nur in Alaska passieren kann. Der Parkplatzwächter informiert uns, dass ein nicht ganz friedlicher Bär irgendwo im Bereich des Bootsanleger unterwegs ist. Man hat ihn selber noch nicht gesehen, aber seinen Kot direkt am Gebäude entdeckt. Wir möchten aufmerksam und vorsichtig sein, so ein Ratschlag. Wir beide sehen uns verdutzt und amüsiert an, damit hatten wir nicht gerechnet, aber das ist halt Alaska. Gleich vorne weg, wir haben den Bär nicht gesehen. Die Tour ist zwar mit 29 US$ p.P. recht teuer, aber aus unserer Sicht wirklich lohnenswert.

Bootsfahrt zum Gletscher

Um 12 Uhr startet dann die Bootstour auf der MV Ptarmigan. Der Kapitän steuert zunächst auf einen der kleinen Eisberge zu, die im See als Reste des abgebrochenen Gletschers schwimmen. Er umrundet den Eisberg komplett, so dass auch jeder alles ganz genau sehen und fotografieren kann. Dann steuert er den Portage Gletscher an, den man vom Bootsanleger aus nicht sehen kann, er liegt hinter einer kleinen Biegung des Sees.

wunderschöne blaue Farbe im Eis, leider auch viel schwarz

wunderschöne blaue Farbe im Eis, leider auch viel schwarz

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Diese Gletscher sieht wirklich sehr schön aus. Vom tiefsten Blau in den Gletscherspalten bis zum dunkelsten Schwarz direkt auf dem Gletscher sind die unterschiedlichsten Farbtöne zu sehen. Man kann die verschiedenen Fließrichtungen und Bewegungen des Gletschers gut erkennen. Aber wir sehen auch wie er sich immer weiter zurückzieht. An der vorderen Gletscherkante sind schon viele Felsen zu erkennen, die noch vor längerer Zeit völlig von Eis bedeckt waren. Mehrmals steuert der Kapitän das Schiff vor dem Gletscher hin und her, damit auch wirklich jeder den besten Blick auf dieses Eisfeld haben kann. Erstaunlicherweise sind trotz Hochsaison nur schätzungsweise 30 Personen an Bord. Nach einer Stunde sind wir begeistert und beeindruckt wieder am Bootsanleger zurück. Das Wetter hat auch mitgespielt, nur kurze Zeit setzte Sprühregen ein. Ansonsten viele Wolken und sogar etwas Sonnenschein. Noch ganz unter dem Eindruck dieser Fahrt besteigen wir unser Auto und fahren zurück bis zum Highway 1 und dann 500 m wieder Richtung Anchorage zum Alaska Wildlife Conservation Center.

die wilden Tiere Alaskas

ein Elch im Alaska Wildlife Conservation Center, hier sehen wir die Tiere Alaskas

ein Elch im Alaska Wildlife Conservation Center, hier sehen wir die Tiere Alaskas

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Hier hat eine Gruppe von Menschen ein Gelände hergerichtet um Besuchern aus aller Welt die Tierwelt Alaskas näher zu bringen. Man kann (passend für die Amerikaner) mit dem Auto auf das Gelände fahren und vor jedem Gehege parken und in Ruhe alle Tiere betrachten. Der Rundgang ist aber auch zu Fuß möglich. In sehr großzügig angelegten Gehegen, die auch Raum zum Rückzug von den Menschen bieten, leben hier u.a. Elche, Bisons, Moschusochsen, Caribous und Bären. Eine wirkliche schöne und weiträumige Anlage, bei der es natürlich auch passieren kann, dass man manche Tiere nur von weitem sieht. Für das leibliche Wohl sorgt ein kleines Café. Wir leisten uns hier erneut eine "Reindeer-Sausage" die auch genauso herzhaft schmeckt wie die in Anchorage. Ein Souvenirladen fehlt hier auch nicht.

Weiterfahrt nach Soldotna

Gegen 14 Uhr 30 fahren wir dann zurück auf den Highway 1 Richtung Soldotna. Wir haben noch etwa 100 Meilen vor uns und wissen nicht ob noch weitere Unterbrechungen durch schöne Aussichten oder Baustellen auf uns warten. Die Fahrt führt im weiteren Verlauf entlang des Kenai-River, an dem es nur so vor Anglern wimmelt. Ein Eldorado für jeden "Fischfänger". Die Landschaft mit teilweise schneebedeckten Bergen und viel Grün ist wunderschön. Schon einige Zeit vor Soldotna öffnet sich die Landschaft, wird flacher und besiedelter. Das sieht dann alles nicht mehr so schön aus. Bedingt durch einige Baustellen erreichen wir erst gegen 17 Uhr 45 unser Best Western-Hotel King Salmon in Soldotna. Eine zweckmäßige, saubere Unterkunft, die mit allem ausgestattet ist was man so braucht, mehr aber auch nicht. Eigentlich wollen wir uns wegen der "fetten" Wurst heute Mittag ein eher mageres Sandwich von Subway abends gönnen. Wir landen dann aber doch bei einem knusprigen Brathähnchen frisch vom Supermarkt Fred Meyers, wo wir auch wieder Getränke u.a. eingekauft haben. Auch dieser Supermarkt ist wieder riesig.

Abendessen

Wir genießen unser Hähnchen und anschließend folgt das übliche Abendprogramm. Wir sind froh, dass wir noch einmal Glück mit dem Wetter hatten, ab morgen wird es wohl kälter und feuchter.

Fazit des Tages : zwei schöne Erlebnisse; der Portage Gletscher und die wilden Tiere Alaskas. Soldotna muss nicht noch mal sein, dann lieber eine weitere Unterkunft in Seward und ein ausgiebiger Besuch des Meeresaquariums dort. Einige Besichtigungspunkte, die heute noch auf dem Plan standen, mussten wie schon öfters, mangels wieder Zeit ausfallen.

Balken
Wetter : morgens etwas Sonne, später viele Wolken und Nieselregen dann wieder mehr Sonne, maximal 21 Grad
Unterkunft : Best Western King Salmon (In Soldotna) -- Ü
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kostenloses Internet -- Guest Laundry
35546A Kenai Spur Highway
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