wir liegen noch immer in Bremerhaven,
wo im Augenblick die Sail Bremerhaven stattfindet


15.08.2025

Balken

wir liegen noch immer in Bremerhaven - Frühstück

Die letzte Nacht war sehr ruhig, weder beim Einschlafen noch heute morgen als ich gegen 7 Uhr aufgestanden bin waren irgendwelche Geräusche zu hören. Das Balkonfenster war die ganze Nacht offen. Bett und Matratze sind sehr angenehm. Ich habe gut geschlafen.

Nach einer ausgiebigen Dusche habe ich mich fertig gemacht und gehe gegen 8 Uhr ins Lido (Buffetrestaurant) frühstücken. Das Frühstücksbuffet bietet alles, was man morgens so gebrauchen könnte. Es gibt sogar ein Bircher Müsli, welches ich morgens sehr gerne mag und mit Obst, Nüssen u.ä. verfeinere. Es schmeckt sehr lecker. Übrigens frühstücke ich auch heute früh wieder im Freien auf der „Schönen Aussicht“. Es gibt auch eine „Eierstation“ wo man sich nach Wunsch Eierspeisen zubereiten lassen kann. Beim Frühstücksbuffet fällt mir auch wieder auf, dass es hier überall sehr ruhig zugeht. Ganz im Gegensatz zu den großen Aida- und Tui-Schiffen, wo es schon so manches mal sehr unruhig ist und mit viel Gedrängel zuging.

Shuttle zur Sail Bremerhaven

Gegen 10 Uhr verlasse ich die Amera und suche vor dem Terminal, wo ein Shuttle zur Sail Bremerhaven abfährt. Alles ist aber gut ausgeschildert und so kaufe ich ein Tagesticket für 6€ und kurz darauf geht es auch schon los in Richtung „Neuer Hafen“. Der Fahrt dauert nicht sehr lange und gegenüber dem B&B-Hotel (Barkhausenstr.20) steige ich wieder aus. Von hier aus sind es nur noch etwa 100m bis zum Neuen Hafen. Unterwegs sind schon viele Segelboote zu sehen. Aber jetzt so dicht dran sehen sie noch gewaltiger aus.

Auf der Seite des Hafens, auf der ich mich befinde, liegen einige Großsegler aus verschiedensten Ländern. Da ich schon im Vorfeld gehört habe, dass der Andrang bei der Gorch Fock, dem deutschen Segelschulschiff, riesig sein soll, lasse ich diese im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und gehe nach rechts zu den anderen Seglern.

Als erstes besuche ich die „NRP SAGRES“, ein portugiesisches Segelschulschiff (Baujahr 1938). Viele Bereiche des Schiffes kann man ohne Probleme besichtigen und Besatzungsmitglieder stehen für Auskünfte bereit. Es sind auch hier eine Menge Leute unterwegs, aber ohne anzustehen. Auch in die Kombüse (Küche) und die Brücke kann man einen Blick werfen, allerdings nur von aussen.

Direkt vor der NRP Sagres liegt ein Segelschulschiff aus dem Oman, die "RNOV SHABAB OMAN II" (Baujahr 2012). Auch hier kann man viele Teile des Schiffs besichtigen, wobei die Treppen zwischen 2 Decks teilweise ganz schön steil sind. Auch hier herrscht kein Andrang am Zugang, aber es sind doch etliche Leute auf dem Schiff unterwegs. Von hier aus bummel ich an weiteren Schiffen vorbei und über die Hebebrücke der Schleusenstr. auf die andere Hafenseite.

mit einem Ausflugsdampfer zu den "Großen Pötten"

Hier liegt ein Ausflugsschiff, das mit einer Rundfahrt u.a. zu den großen Pötten (die 4 Schiffe von Phoenix) wirbt. 2 Std. für 18€. Ich bin begeistert, dass ich diese Rundfahrt gefunden haben. Ich hatte den Ausflugdampfer schon gestern von der Amera ausgesehen und gehofft, heute damit eine Runde drehen zu können. Abfahrt in 15 Min, Glück gehabt. Auf dem Oberdeck sind alle Sitzplätze besetzt und im Inneren möchte ich nicht sitzen. Also bleibe ich auf der Freifläche am Heck. Von hier aus kann man bestens gut fotografieren.

Um 11 Uhr startet die Fahrt und es geht vorbei an den vielen großen und kleinen Seglern im Neuen Hafen. Durch eine Schleuse im südlichen Teil des Hafenbeckens können wir den Hafen Richtung Weser verlassen. Etwa 3 m geht es abwärts. Etliche kleine Booten liegen mit uns in der Schleuse. Oberhalb der Schleuse erhebt sich der Simon-Loschen-Leuchtturm. Der älteste Festland-Leuchtturm (1853) an der Nordseeküste ist noch heute in Betrieb.

Kurz nachdem wir die Schleuse verlassen, sehen wir rechter Hand den Windsemaphor Bremerhaven, einen optischer Windanzeiger von 1893. Dieser wurde 2005 restauriert und ist heute wieder in Betrieb. Danach fahren wir entlang der Küste Richtung Nordsee. Von weitem sind jetzt schon alle 4 Schiffe der Phoenix-Flotte zu erkennen. Die MS Deutschland (520 Passagiere), die Amadea (604), die Amera (835) und die Artania (1200) liegen vereint am Columbus Kai. Das ist wohl ein seltenes Schauspiel und extra zur Sail Bremerhaven so geplant. Ein toller Anblick. Ich schieße wiederholt ein Foto, denn der Anblick ändert sich ständig.

Containerterminal / Seehunde

Die Fahrt geht weiter Richtung Container-Terminal. Hier liegen auch einige „dicke Pötte“, der Größte soll über 20000 Container fassen. Ein gewaltiger Anblick. Immer wieder passieren uns ein- und ausfahrende Segler, kleinere Containerschiffe und andere Schiffe. Als wir umdrehen und zurückfahren haben wir Glück. Es ist Niedrigwasser und auf den jetzt sichtbaren Sandbänken können wir einige Seehunde entdecken. Was für ein toller Anblick. Erst die Riesen-Pötte und jetzt noch die Seehunde, diese Rundfahrt hat sich wirklich gelohnt.

Noch einmal fahren wir an den 4 Schiffen der Phoenix-Flotte vorbei und kehren durch die Schleuse wieder den Neuen Hafen zurück wo wir nach einer 2-stündigen Rundfahrt wieder anlegen. Einfach toll und das alles bei viel Sonnenschein und 25 Grad, was will man mehr. Ich gönne mir noch ein Getränk und gehe dann Richtung Shuttlebus. Er kommt genau zu der Zeit, als ich die Haltestelle erreiche und bin daher schon wenige Minuten später wieder am Schiff.

zurück auf dem Schiff geht es in den Pool

Gut, dass ich meine Badehose mitgenommen habe, denn bei den Temperaturen werde ich heute gleich mal den Pool der Amera testen. Das Meerwasser (!!) ist gut temperiert und man kann sogar einige Schwimmzüge machen. Die geschätzten Maße : 3x8 m. Im Pool komme ich mit einigen Gästen ins Gespräch, die mir von ihren Erfahrungen auf den anderen Schiffen von Phoenix erzählen. Erfahrungsaustausch ist immer gut.

Ich entspanne kurz auf dem sonnigen Pooldeck und ziehe mich auf meine Kabine zurück. Hier gönne ich mir einen kostenlosen Kaffee aus der Maschine und genieße meinen sonnigen Balkon. Man kann übrigens auch einen Kabinenservice in Anspruch nehmen. Die Getränke auf die Kabine kosten das gleich wie in den Bars und es gibt sogar kostenlose kleine Gerichte wie Schnitzel, Currywurst o.ä. Ein toller Service. Später genieße ich wieder Kaffee und Kuchen auf der „Schönen Aussicht“.

Fototour auf der Amera

Jetzt begebe ich mich auf meine große Fototour. Ich bin ja schließlich das erste Mal auf diesem Schiff und werde daher alles fotografieren, was es hier zu sehen gibt. Ich klappere also alle Decks ab, auf denen es etwas Interessantes zu sehen gibt. Auf einigen Decks befinden sich allerdings nur Kabinen.

Seenotrettungsübung

Für 18 Uhr 15 ist heute, kurz vor dem Auslaufen, die Seenotrettungsübung angesetzt. Sie wird bereits um 18 Uhr schon mal über die Lautsprecher angekündigt, damit sie auch keiner verpasst. Wie in den alten Zeiten von Aida findet sie direkt auf dem Promenadendeck unter den Rettungsbooten statt. Als der Alarmton ertönt, schnappe ich mir meine Weste (nicht anlegen !) und begebe mich auf Deck 7. Hier wird die Kabinennummer abgefragt und dann heißt es warten. Bald sind alle Passagiere (mit einigen Nachzüglern) eingetroffen und es erfolgt noch eine Ansage. Danach wird uns gezeigt, wie man die Weste anlegt und jetzt dürfen wir das auch probieren. Kurz darauf dreht der Kapitän eine Runde auf dem Promenadendeck und inspiziert alles auf seinen ordnungsgemäßen Ablauf. Dann ist die Übung vorbei.

Verabschiedung von Bremerhaven - Abendessen

Ich bringe anschließend meine Weste auf die Kabine und postiere mich dann auf dem Promenadendeck, denn um 19 Uhr legt die Amera als erstes Schiff der Phoenix-Flotte in Bremerhaven ab. Inzwischen ziehen leider Wolken auf. Heute wird es leider keinen schönen Sonnenuntergang geben. Nach dem Ablegen fährt die Amera ein Stück Richtung Innenstadt, denn nur dort kann sie wenden. Sie wird unterwegs von allen anderen 3 Schiffen lautstark mit ihren Typhonen verabschiedet. So etwas habe ich auch noch nicht erlebt, ein ziemlicher Lärm, aber sehr emotional. Erstaunlich, dass das genehmigt wurde. Aber ist ja ein fast einmaliges Erlebnis.

Nach einer 180-Grad-Wende verlässt die Amera endgültig Bremerhaven und nimmt Kurs Richtung Amsterdam. Da die Zeit schon fortgeschritten ist, reicht es nicht mehr für eines der Bedienrestaurants, also gehe ich wieder ins Lido. Allerdings ist es draußen recht frisch geworden und so suche ich mir heute ein Tisch im Inneren. Täglich wechseln im Lido auch die Hauptgänge, so dass man immer wieder eine neue Auswahl hat.

erste Vorstellung in der Show Lounge

Als ich später auf die Kabine zurückkehre, stehen dort 4 Pralinen auf einem Tisch. Das gehört wohl zum Silber-Service der Balkonkabinen. Um 21 Uhr betrete ich zum ersten Mal die Show-Lounge. Das Theater der Amera ist natürlich kleiner als auf den Kreuzfahrtschiffen, mit denen ich bisher gefahren bin. Aber es ist auch sehr schön und es stehen kleine Tische in den Reihen, so dass man sich auch ein Getränk bestellen und während der Show genießen kann. Heute gibt es eine „Beatles Show“, ich bin mal gespannt. Noch vor Beginn der Show ergeben sich wieder nette Gespräche mit den Sitznachbarn. Die Leute hier an Bord sind offensichtlich etwas kommunikativer als üblich.

Die Show ist sehr gut und die Lieder werden nicht einfach nur nachgesungen, sondern etwas anders interpretiert und dargeboten. Auf 2 Bildschirmen rechts und links der Bühne laufen parallel dazu Filmaufnahmen der Originalsongs mit den Beatles. Mir hat es gefallen und dem Applaus nach auch allen Anderen.

Abendprogramm

Nach der Show unternehme ich noch einen „ausgedehnten“ Rundgang auf dem Promenadendeck 7 und kehre später auf meine Kabine zurück. Auch heute hat mir das Schiff und alles was damit zusammenhängt gut gefallen und ich glaube das wird nicht meine erste und letzte Fahrt mit Phoenix gewesen sein. Jetzt folgt das übliche Abendprogramm und bei offener Balkontür und nach Mitternacht gehe ich schlafen.

Was mir noch so aufgefallen ist:
Überall gibt es Stoffservietten in den Restaurants, alles ist ein bisschen feiner als bei AIDA und TUI, die Servierwagen poltern nicht wenn sie über Deck geschoben werden, es gibt einen Kühlschrank in der Kabine mit Getränken (nicht kostenlos), Preise für Getränke wie in Barkarte, man kann auch kostenlos Kleinigkeiten zum Essen bestellen

Balken
  Wetter : viel Sonne, 25 Grad, später am Nachmittag Wolkenaufzug
  Unterkunft : Amera - Balkonkabine 987 - Steuerbord