heute müssen wir früh aufstehen
Schon um 6 Uhr klingelt heute früh der Wecker, zum letzten Mal auf dieser Reise. Wir wollen an einer Tagestour über Fraser Island teilnehmen. Abgeholt werden wir schon um 7 Uhr 30, daher das frühe Aufstehen. Das Wetter sieht sehr wechselhaft aus. Es sind große dunkle Wolkenfelder vorhanden, aber auch Sonnenschein und blauen Himmel können wir sehen. Lassen wir uns mal überraschen. 15 Minuten vor der vereinbarten Abholzeit stehen wir bereits vor dem Whale Watch Tourist Center, direkt neben unserem Hotel. Das Frühstück fiel karg aus. Einen Tasse Kaffee und 2-3 kleine Muffins, für mehr reichte die Zeit nicht.
ein Bus bringt uns zur Fähre in River Head
Pünktlich erscheint ein Bus von Fraser Explorer Tours und bringt uns nach River Head, wo wir mit der Fähre nach Fraser Island übersetzen. Die Fähre ist ziemlich voll und wir hören viele deutsche Worte. Wie wir später erfahren, ist eine deutsche Reisegruppe an Bord. Auf Fraser Island angekommen, die Fahrt dauert ungefähr 35 Minuten, werden wir auf die entsprechenden Busses verteilt. Es werden mehrere verschiedene Touren pro Tag angeboten. Mit unserer "roten Bordkarte" finden wir schnell den richtigen Bus, denn der Busfahrer trägt eine rote Weste, gut organisiert.
Wir haben Glück und können gleich die erste Reihe im Bus besetzen. So haben wir eine gute Sicht nach vorne. Es dauert nicht lange und dann geht es los. Unser Fahrer/Guide Steve gibt uns zunächst mal einige grundsätzliche Infos zum Ablauf des Tages. Dabei stellt sich heraus, dass wir eine deutsche Reisegruppe mit ihrer deutschsprechenden Reiseleitung an Bord haben. Sie wird auch ab und zu einiges in deutsch erklären, was uns sehr angenehm ist. Außerdem gibt es von Fraser Explorer Tours auch ein deutschsprachiges Faltblatt über Fraser Island, welches wir uns gleich sichern.
wir fahren quer durch die Insel
Über sandige Pisten (Fraser Island ist eine reine Sandinsel) fahren wir quer durch die Insel zur Ostküste.
Unser Fahrer hat entschieden, dass wir zunächst den 75-Mile-Beach hinauf fahren, da überall woan- ders schon Busse stehen und etliche Touristen unterwegs sind. Außerdem ist gerade Ebbe, so dass sich der Strand gut befahren läßt. Eine weise Entscheidung, wie sich später herausstellt. Je nachdem, wo wir uns gerade auf der Insel befinden, ist entweder ausgedehnter Regenwald (temperiert, ca.16% der Insel) zu sehen oder Laubbäume und Eukalypten sind die dominierenden Bäume. Es ist eine sehr interessante Fahrt durch dichten Wald. Keine Lichtung, nur Wald.
schnelle Fahrt auf dem 75-Mile-Beach
Vorbei am Eurong Resort (eines von 2 Touristenressorts auf Fraser Island) erreichen wir den unendlich langen Strand der Ostküste. Da gerade Ebbe herrscht ist der Strand relativ breit. Er stellt quasi eine Straßenverbindung zum Nordteil der Insel dar und kann mit bis zu 80 km/h befahren werden. Auf dieser Seite der Insel herrschen starke Strömungen und heftiger Wellengang im Meer, daher ist baden hier nicht angesagt. Wie auf einer normalen Straßen sind diverse Autos und Reisebusse mit Touristen unterwegs. Beim Durchfahren kleineren Creeks, die ihr Süßwasser über den Strand in das Meer ergießen, macht unser Bus immer einen Hüpfer. Man kommt sich hier vor wie auf dem Highway, aber es ist nicht ganz soviel Verkehr. Auf halbem Weg stehen plötzlich 2 kleine Propellerflugzeuge am Strand. Unser Fahrer hält an. Hier hat man jetzt die Möglichkeit für 70 AU$ zum weiter nördlich liegenden Wrack der Maheno zu fliegen und Fraser Island, das Wrack und den Strand aus der Luft zu sehen. Schnell finden sich 14 Passagiere und beide Flugzeuge sind damit aus- gelastet.
das Wrack der Maheno
Wir fahren inzwischen mit dem Bus weiter Richtung Norden zum Wrack. Als wir dort ankommen
landen die beiden Maschinen gerade etwas nördlich von uns am Strand.
Viel ist von dem Wrack nicht mehr übrig. Aber es liegt malerisch am Strand. Zudem haben sich die Wolken zum großen Teil aufgelöst und die Sonne strahlt vom blauen Himmel herab. Der Wind bläst recht kalt. Ein tolles Bild, der Strand, das Wrack, die Wellen und einige Wolken dahinter. 15 Minuten haben wir für diesen Stopp Zeit, das reicht.
Coloured Sand und Eli Creek
Dann fahren wir weiter zu "Teewah Coloured Sand". Hier sind die Sandberge hinter dem Strand mit nur spärlichem Bewuchs zu sehen. So erkennt gut die verschiedenfarbige Schattierungen und Farben im Sand, es sollen angeblich mehr wie 30 sein. Das sieht schon toll aus. Man kann auch ein kurzes Stück in die Formation hineingehen und sich alles aus der Nähe ansehen.
Ein kurzer Spaziergang in die Formation hinein und einige Fotos, dann heißt es auch schon wieder weiterfahren. Es geht zurück bis zum Eli Creek, einem der größten Süß- wasserbäche auf Fraser Island. Die Insel verfügt über enorm große unterirdische Quellen an Süßwasser, welche durch diese Bäche zutage treten und meistens über die östlichen Strände ins Meer fliessen. Dieser Creek ist aber durch die Touristen ziemlich überlaufen. Viele wollen von einem Ende des Besichtigungssteges aus durch den Creek Richtung Meer laufen (ca. 100m) bzw. schwimmen und das bei 18 Grad Wasser- temperatur. Trotzdem gelingen uns einige schöne Fotos. Inzwischen sind wieder Wolken aufgezogen, aber jetzt ist Mittagessen angesagt.
Mittagessen im Eurong Resort
Im Eurong Resort ist in einem riesig großen Speisesaal ein Büffet aufgebaut worden und wir können uns daran bedienen. Eine Art Gulasch, Hühnerteile und einige Beilagen stehen für uns bereit. Ebenso eine Suppe und ein Salatbüffet. Dazu gibt es noch Obst. Kaffee, Tee, Saft und Wasser stehen kostenlos zur Verfügung. Die eine Stunde Mittagspause reicht völlig aus und wir schlendern noch mal zum Strand hinunter.
Central Station und der Wanggoolba Creek
Dann fahren wir zur Central Station, dem ehemaligen Camp der Wald- arbeiter. Mehr als 100 Jahre lang wurde auf Fraser Island Holz geschlagen. Man wundert sich, dass heute überhaupt noch so viele Bäume auf der Insel stehen. Aber die Insel wurde zum Teil schon wieder aufgeforstet. Jetzt kommt die deutsche Reiseleitung zum Tragen. Wir dürfen uns dieser Gruppe anschließen und bekommen so ein sehr gut verständliche Führung durch den nahen Wanggoolba Creek. Ein wunderbarer Weg führt entlang dieses Creeks. Gerade hier im Creek sieht man, dass Fraser Island wirklich eine reine Sandinsel ist. Der Boden des Creek besteht aus reinem Sand und ist daher ganz hell. Ein außergewöhnlicher Anblick. Viele beeindruckende Bäumen wie z.b. die Satinay (wasserresistente Bäume), die King Farne, die Hook Palmen und einige Kauris stehen entlang des Weges. Ein wunderschöner Creek für den wir leider viel zu wenig Zeit haben um alles richtig genießen zu können. So ist das nun mal bei organisierten Ausflügen.
baden im Lake McKenzie
Dann geht es zum letzten Besichtigungspunkt auf Fraser Island. Baden im Lake McKenzie ist angesagt. Der große Süßwassersee, einer von ca. 100 Seen auf Fraser Island, liegt idyllisch eingebettet in eine schöne Landschaft. Ein fast schneeweißer Strand befindet sich an einer Seite des Sees, der jetzt von dutzenden Touristen belagert wird. Die Temperatur im See kann nicht sehr hoch sein, wie man einigen Gesichtern ansehen kann. Wir finden zum Glück einen fast menschen- leeren Strandabschnitt und genießen die tolle Umgebung. Übrigens hat sich, wie schon am großen Strand, die Sonne wieder durchgesetzt und einige Fotografierwölkchen sind auch aufgezogen.
Rückfahrt nach Hervey Bay
Um 16 Uhr 10 heißt es endgültig Abschied nehmen von dieser tollen und be- eindruckenden Insel. Über sandige Pisten fährt uns Steve zurück zur Fähre, die um 17 Uhr Fraser Island verlässt. Während der Überfahrt strahlt die Sonne Fraser Island noch mit dem tollen Licht des späten Nachmittags an. Gegen 17 Uhr 40 erreichen wir wieder das Festland. Einer der diversen Busse von Fraser Explorer Tours bringt uns zurück ins Hotel und gegen 18 Uhr 30 ist der Ausflug beendet. Auf der Rückfahrt sehen wir auf einer großen Grasfläche tatsächlich mal wieder Kängurus. Trotz der relativ langen An- und Abreise und der vielen Mitreisenden (ca. 40 Personen) lohnt sich trotzdem dieser Ausflug, um Fraser Island etwas näher kennenzulernen.
Feueralarm im Hotel
Nach kurzem Aufenthalt in unserem Appartement holen wir uns bei Pizza Hut noch eine Pizza für uns beide und bei McDonalds einen Milkshake und verspeisen beides in unserem Appartement. Als wir gerade gemütlich den Abend genießen wollen, springt plötzlich eine Sirene an und eine Stimme verkündet: Feuer-Alarm. Einer der Rauchmelder im Hotel ist angesprungen und alle Gäste sollen sofort ihre Zimmer verlassen und sich vor dem Hotel versammeln. Viele, wie wir auch, folgen der Aufforderung sofort, andere sehen interessiert von oben zu was passiert. So etwas hatten wir auch noch nie. 10 Minuten später ist der Spuk vorbei, es war ein Fehlalarm.
Damit endet dann auch der Bericht über einen ganz tollen Tag und eine wunderschöne und äußerst interessante Insel. Das Wetter hat mal wieder mitgespielt und wir hoffen weiterhin auf noch einige schöne Tage. Seit gestern kratzt übrigens mein Hals, ein untrügliches Zeichen das ein Schnupfen im Anmarsch ist, allerdings ist es nicht ganz so schlimm wie sonst. Seit heute Abend läuft auch die Nase, ich hoffe aber, dass es nicht so schlimm wird. Zum Glück haben wir auch ein Schnupfenmittel dabei.
Wetter | : | teils Sonne, teils Wolken, 26 Grad, aber gefühlt kälter wegen des Windes, nachts 21 Grad |
Unterkunft | : | Mantra Hervey Bay Ü |