
wir genießen das große Frühstücksbüffet
In dieser letzten Nacht der Reise haben wir nicht so richtig gut geschlafen. Die Betten waren eigentlich nicht schlecht, aber immer wieder bin ich aufgewacht und habe auf die Uhr gesehen. Gegen 7 Uhr 15 sind wir bereits ins Grand Buffet Restaurant zum Frühstück gegangen. Es ist zwar ziemlich früh, aber später wird es ziemlich voll hier. Für 82 Kronen pro Person kann man sich hier an einem wirklich guten Frühstücksbuffet so richtig satt essen. Das Restaurant ist zwar riesig groß aber beim Frühstück stört das nicht weiter.
Gut gesättigt ging es zurück zur Kabine. Die Koffer wurden gepackt und alles für das Verlassen des Schiffes vorbereitet. Das Schiff hatte bereits die Kieler Förde erreicht. So fuhren wir wieder auf das Sonnendeck (Nr.13) hinauf um uns das Anlegemanöver von dort aus anzusehen. Hier hat man noch den besten Überblick über das Geschehen.
Vor uns war eine Fähre der Stena Line ebenfalls auf der Anfahrt nach Kiel. Diese Fähre legte dann auch direkt vor uns an seinem Kai an. Unsere Fähre aber fing plötzlich an zu wenden. Ich war für Augenblicke verwirrt. Aber dann dämmerte es mir, die große Autoklappe befindet sich am Heck des Schiffes, daher das Wendemanöver. Und so legte die Color Fantasy 15 Minuten später rückwärts fahrend am Kai an. Wir blieben noch eine Weile an Deck, da zunächst das Putzgeschwader an Bord geht, um seine Arbeit aufzunehmen. In 4,5 Stunden muss das Schiff wieder sauber und mit allem gut ausgerüstet sein.
wir gehen von Bord der Color Fantasy
Als die ersten Passagiere von Bord gingen, liefen wir die Treppen hinunter zu unserer Kabine. Wir schnappten uns unsere Sachen. Links von uns wurden schon die ersten Kabinen gesäubert. Wir fanden auch sofort einen leeren Fahrstuhl, die meisten Passagiere sind schon von Bord gegangen, und fuhren hinab zur Rezeption. Von hier aus verließen wir das Schiff. Über eine sehr lange Gangway geht es Richtung Terminal, wo nochmals die Bordkarten vorgezeigt werden mussten.
Dann sind wir draußen. Wir wandern langsam mit unseren Koffern Richtung Bahnhof. Die Sonne scheint und es ist wunderbares Wetter. Schade, dass wir davon unterwegs nicht so viel hatten. Am Bahnhof spendieren wir uns erst einmal ein Getränk. Dann schlendern wir noch ein bisschen über den „Hauptbahnhof“ von Kiel. Jetzt haben wir noch eine gute Stunde Zeit bis unser Zug nach Hamburg abfährt. Schon auf dem Schiff und auch jetzt auf dem Bahnhof trafen wir einige Mitreisende von der MS POLARLYS wieder.
unsere Eisenbahnfahrt nach Berlin beginnt
Um 11 Uhr 23 setzt sich der Regionalzug nach Hamburg in Bewegung. Nach einer Fahrtzeit von 74 Minuten erreichen wir den Hamburger Hauptbahnhof. Wir haben Glück, der ICE nach Berlin fährt vom Nachbargleis ab, so brauchen wir nicht den Bahnsteig zu wechseln. 30 Minuten später fährt der ICE 1611 ein. Unsere Koffer können wir zwischen den Sitzen gut verstauen und haben wieder die gleichen Plätze an einem Tisch, wie schon auf der Herfahrt. Pünktlich um 13 Uhr 07 fährt der Zug los. Mit maximal 200 km/h geht es durch die Landschaft. Die Bahnhöfe fliegen nur so an uns vorbei. Mit 5 Minuten Verspätung erreichen wir den Bahnhof Berlin-Spandau nach 90 Minuten. Ein kurzer Stopp und 10 Minuten später verlassen wir im neuen Berliner Hauptbahn hof den ICE. Wir sind wieder zu Hause.
Bei einem Bäcker im Bahnhof besorgen wir uns noch ein Brot und etwas Kuchen, denn seit heute beim Frühstück haben wir nichts mehr gegessen. Beim Einsteigen ins Taxi erleben wir noch einen kleine Schrecksekunde. Beide Koffer sind bereits verstaut, da findet Elke am Straßenrand eine Kofferrolle. Das muss doch nun zum Schluss nicht noch sein! Wir stecken die Rolle zunächst ein, da wir die Koffer nicht wieder hervorholen wollen. Nach kurzer Zeit sind wir, trotz massiver Verkehrsprobleme wegen der WM, wieder zu hause. Wir stellen dann zu unserer Zufriedenheit fest, dass die Kofferrolle nicht von unseren Koffern stammt. Mit dem Fahrstuhl fahren wir zum Deck 5, sorry zum 5. Stock hinauf.
Als dann die Wohnungstür ins Schloss fällt ist die Reise mit der Hurtigrute endgültig zu Ende.
Fazit dieser Reise :
Es ist eine wunderbare Reise. Man muss allerdings bereit sein, den recht hohen Reisepreis zu bezahlen.
Man bekommt sehr viele verschiedene Landschaften, auch bedingt durch die Fahrt weit nach Norden zu sehen.
Einige Landausflüge sind einfach Pflicht (Geiranger, Svartisen, Nordkap, Lofoten), nicht alle sind aus unserer Sicht empfehlenswert. Aber das ist auch Geschmacksache. Man erfährt aber bei den Landausflügen auch etwas mehr Norwegen und seine Menschen.
Es ist eine sehr bequeme Art zu Reise. Man hat seine ständige Kabine, wird bei Landausflügen von einer Reiseleitung begleitet und erhält Vollpension auf dem Schiff. Der Service an Bor ist rundherum gut. Lediglich im Speisesaal gab es manchmal das eine oder andere kleine Problem mit den Essenszeiten, aber eigentlich nichts aufregendes.
Man sollte allerdings auch etwas seefest sein. Bis zum Erreichen der Lofoten hat man bereits vier kleinere offene Seestrecken (bis zu 4 Stunden) überquert. Dann ab dem Nordkap geht es bis Kirkenes und wieder zurück zum Nordkap nur über das offene Meer. Wir hatten hier Windstärke 8 und Wellenhöhen bis 8 Meter. Das ist eine ungewohnte Situation. Man muss sich dass eine Weile mit ansehen um festzustellen, dass es nicht bedrohlich ist. Dann kann man sogar dabei schlafen.
In vielen Häfen hat man die Möglichkeit, einen kurzen Stadtspaziergang zu machen und sollte das auch tun. Jede „Stadt“ ist wieder anders.
Die Fahrt sollte man auf jeden Fall in Bergen beginnen und nicht schon in Kirkenes wieder aussteigen. Auf der Rückfahrt erlebt man noch sehr viele schöne Sachen.
Man sollte auch auf Grund unserer Erfahrungen die Fahrt nicht nur nur von Kirkenes nach Bergen unternehmen. Dann versäumt man mindesten 3 Highlights. Der Geirangerfjord und der Ausflug zum Svartisengletscher werden auf der Rückfahrt nicht angeboten, Ausflug zum Nordkap findet frühmorgens statt.
Beenden kann man die Fahrt dann in Trondheim oder Bergen, je nach Rückreisevariante. Unsere Wahl mit Bahn und Fähre fanden wir nicht schlecht. Man ist nicht schlagartig nach 2 Stunden Flug wieder zu Hause, während man mit seinen Gedanken eigentlich noch auf Reisen ist.
Beide Bahnfahrten sind mit rund 7 Stunden zwar recht lang, führen aber beide durch völlig unterschiedliche Landschaften. Auf der Rückfahrt hat man durch die Übernachtung in Oslo noch die Möglichkeit, einen Stadtrundgang zu unternehmen.
Fährt man mit der MS KRONPRINS HARALD nach Oslo, so erlebt man auf der Rückfahrt sehr wahrscheinlich das Flaggschiff, die MS COLOR FANTASY. Das ist schon ein Erlebnis für sich.
Die Abende an Bord können im Sommer auch sehr lang werden. Es ist, bedingt durch die Mitternachtssonne, sehr lange hell und man verliert etwas das Zeitgefühl. Dabei kommt der Schlaf manchmal etwas zu kurz. Aber wie sagt man an Bord: Schlafen kann man zu Hause.
Wer noch mehr wissen möchte, bitte einfach eine E-Mail an uns schicken und wir beantworten gerne alle Fragen.
Das war es nun aber wirklich zur Hurtigruten-Reise 2006 !!
Summe Seemeilen : 2293 das sind 4242 Km
