Bahnfahrt Berlin - Kiel, Abfahrt mit der Fähre nach Oslo
21.06.2006
Balken

Ein Vorwort

Der Weg ist das Ziel (Konfuzius).
Deshalb haben wir uns für die längere Anreise per Bahn und Schiff entschieden, statt in 2 Stunden per Flieger nach Bergen zu düsen.

Natürlich spielte der ärztliche Rat, im 1. Halbjahr 2006 noch nicht zu fliegen, hier auch noch eine Rolle. Elkes Körper sollte sich nach ihrem Schlaganfall (Kanada 2005), von dem sie sich medizinisch bestens erholt hat, auch vollständig physisch erholen. So ein Schlaganfall geht doch enorm an die Substanz. Und eine Flugreise ist aus ärztlicher Sicht doch belastender als eine kombinierte Bahn- / Fähranreise.

Jetzt geht es endlich los !!

Der Tag begann mit einem etwas früheren Aufstehen, damit wir auch ja nicht unseren Zug nach Kiel verpassen. Dank der Nähe des neuen Hauptbahnhofs zu unserer Wohnung war die Taxifahrt dementsprechend kurz und preiswerter als zum Bahnhof Zoo. Den Hauptbahnhof hatten wir uns schon mal in den letzten Tagen angesehen und fanden daher unseren Bahnsteig sehr schnell. Als auch noch der ICE pünktlich angekündigt wurde, war ich sehr froh.

Um 9 Uhr 14 setzte sich der ICE 1616 in Bewegung. Unsere große Reise beginnt. Nach einem kurzen Zwischenstop in Berlin-Spandau fuhren wir mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 230 km/h Richtung Hamburg. Mit unseren Sitzplätzen hatten wir Glück. An einem Tisch für 4 Personen saßen wir zu zweit, mit entsprechender Ellenbogen- und Beinfreiheit. In nur 90 Minuten erreichten wir dann Hamburg Hauptbahnhof. Wir wechselten zum Gleis 8 und 30 Minuten später bestiegen wir den RE 21014 Richtung Kiel.

Was für ein Unterschied zwischen ICE und Regionalexpress. Aber es war sehr amüsant. Mit im Zug befand eine Musikgruppe aus Brasilien, die gerade heute in Kiel ihre Vorstellung geben will. Nach einigen Zwischenstops erreichten wir Kiel.

Wir gehen an Bord der Fähre nach Oslo

Von einem Bahnbediensteten ließen wir uns noch erklären, wie wir am besten zum Terminal der Color Line kommen. Der Weg war schnell zurückgelegt (sind nur ca. 400 m) und wir konnten im Ticket Office auch sofort einchecken. Unser Voucher wurde gegen eine Boarding Card getauscht, die gleichzeitig unser elektronischer Zimmerschlüssel ist. Um 13 Uhr 15 begann das Personal die Leute an Bord gehen zu lassen und wir folgten der „Meute“ einige Minuten später. Unser Kabine 6316 fanden wir dann dank des sehr freundlichen Personals recht schnell. Eine Standardaussenkabine mit 2 Betten, Dusche, Fernseher, Kleiderstange und einen Spiegel mit Ablage davor. Völlig ausreichend für die 20stündige Überfahrt. Die Koffer waren schnell in der Kabine verstaut und wir gingen dann sofort wieder an Deck.

Die Abfahrt der M/S KRONPRINS HARALD (Schreibweise Kronsprins stimmt so !) wollten wir uns nicht entgehen lassen. In Kiel war gerade ein Hafenfest im Gange und dementsprechend waren im Hafen viele Schiffe und Leute unterwegs. Pünktlich um 14 Uhr legte unsere Fähre dann fast unmerklich vom Kai ab und nahm Fahrt auf in die Kieler Förde. Einige Schiffe begleiteten uns. Leider war das Wetter sehr trübe und auch in Fahrtrichtung sah es nicht viel besser aus.

die Abfahrt und ein "Tässchen" Kaffee"

Nachdem wir uns die Abfahrt einige Zeit angesehen hatten, liefen wir kreuz und quer über die Fähre, um zu sehen, was er hier noch so alles gibt. In einem Café blieben wir hängen und gönnten uns Kaffee und Kuchen. Seit heute früh hatten wir außer einem Eis nichts mehr gegessen. Wir kehrten später in unsere Kabine zurück und ordneten erst einmal unsere Sachen. Bis jetzt hat alles gut geklappt, vor allen Dingen haben wir rechtzeitig unsere Fähre nach Oslo erreicht.

Wir spazierten noch mal über das ganze, uns zugängliche Schiff und kehrten schließlich in dem Café, wo wir schon nachmittags gesessen hatten, wieder zum Abendessen ein. Es ist hier nicht so voll, man braucht auch keine Reservierung und es gibt wenige, aber für den normalen Hunger ausreichende Gerichte zu vernünftigen Preisen (siehe Hinweise). Wie am Nachmittag saßen wir wieder am Fenster und konnten verfolgen, wie jetzt einige Insel am Schiff vorbeiziehen.

Abendprogramm

Ein Abendspaziergang führte uns dann noch mal auf Deck 11, das Sonnendeck. Wir fuhren unter einer riesigen Brücke hindurch, von der wir überhaupt nicht wissen von wo nach wo sie eigentlich führt. Inzwischen haben wir erfahren, dass es sich um die Storebælt-Brücke über den Großen Belt handelt. Sie verbindet die dänischen Inseln Fünen und Seeland. Vereinzelt kam jetzt auch wieder die Sonne zum Vorschein. Im Augenblick ist es noch immer ziemlich grau draußen. Da wir heute schon recht früh aufgestanden sind, werden wir uns bald „aufs Ohr hauen“ um ein bisschen Schlaf nachzuholen. Vorher genehmigen wir uns aber noch ein Gläschen Wein, erstanden im Duty Free-Shop der Fähre. Außerdem werden wir morgen schon wieder um 6 Uhr 30 aufstehen. Wir wollen die Einfahrt in den Oslofjord, die sehr schön sein soll, auf keinen Fall verpassen.

Bis jetzt ist die Überfahrt absolut ruhig, kaum Wellengang. Fast so als ob man in Berlin mit einem Dampfer über die Havel oder den Wannsee fährt.

Balken
Wetter : fast durchgehend bewölkt oder trübe, vereinzelte Sonnenstrahlen, bei Ankunft in Hamburg 22 Grad, auf dem Schiff trotz Fahrtwind auch noch angenehme Temperaturen
Unterkunft : MS Kronprins Harald Standardkabine aussen

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