Elke im Krankenhaus
01.09.2005
Balken

Fluggesellschaft und Versicherung werden informiert

Nach einer doch sehr unruhigen Nacht bin ich gegen 6 Uhr 45 aufgestanden um dann telefonisch noch jemanden in Hamburg beim Reiseveranstalter zu erreichen. Ich hatte auch sofort die Dame am Telefon die unsere Reise gebucht hatte. Sie wusste auch schon Bescheid. Normalerweise hätten wir unsere Tickets bei der Lufthansa wg. des Sondertarifs nicht umbuchen können, aber sie haben mit LH verhandelt und den Fall geschildert. Jetzt können wir doch zu jeder Zeit umbuchen.

Auch die ganzen Stornierungen der weiteren Reiseabschnitte werden von Hamburg aus eingeleitet, ich soll nur eine E-Mail mit der Bitte darum schicken. Ich war froh über so gute Nachrichten. Ich schickte sofort die E-Mail ab.

Als ich nach dem Frühstück meine E-Mails durchsah war schon Antwort aus Hamburg dabei. Ich bekam den guten Tip (mit Telefonnummer) mich mit der Hanse-Merkur-Versicherung in Verbindung zu setzen weil wir dort u.a. eine Reisekostenabbruchversicherung abgeschlossen hatten, ob wir auch eine Auslandskrankenversicherung mit dabei hatten war mir nicht mehr ganz klar. ich hatte natürlich auch keine Unterlagen dabei, wer rechnet schon mit sowas. Heute bin ich schlauer. Wie sich dann aber herausstellte. hatten wir tatsächlich nur Reisestornierung und -abbruch versichert. Also nichts mit Kostenübernahme. Dann allerdings fiel mir ein das wir vor Jahren schon bei Elke's Krankenkasse eine Auslandsreisekrankenversicherung abgeschlossen hatten, welch ein Glück. Ich werde versuchen, die Krankenkasse zu erreichen.

ich gehe zu Elke ins Krankenhaus

Ich bin dann gegen 9 Uhr zu Elke ins Krankenhaus gegangen und war zunächst sehr enttäuscht. Ich hatte das Gefühl dass sich nichts geändert hat. Die Schwestern bestätigten mir jedoch, das kleine Verbesserungen da sind und im Laufe des Tages hatte ich dann auch das Gefühl. Elke kann recht gut laufen, machte schon einige Scherze und sprach, aber noch recht undeutlich, einige Sätze. Sie war aber immer noch sehr müde und schlief des öfteren ein. Wenn es dann zur Toilette ging, bestand sie schon jedes mal darauf bis dorthin zu gehen und nicht den Stuhl am Bett zu benutzen. Wir beiden sind dann auch einige Meter gegangen. So ist sie völlig klar im Kopf und versteht alles. Leichte Probleme hat sie beim Formulieren von Sätzen und mit dem linken Unterarm.

Elke wird wahrscheinlich 7 Tage im Krankenhaus bleiben

Der leitende Arzt eröffnete mir dann, das es mindestens 7 Tage dauern wird bis sie flugtauglich wieder hergestellt ist, ein kleiner Schock für mich. Solange hatte ich damit nicht gerechnet. Er meinte aber noch dass nach spätestens 5 Tagen schon eine Besserung einsetzt. Das gab mir wieder etwas Mut. Der Stationssarzt, der sie später noch mal untersuchte, fand den Zustand recht positiv und ausbaufähig.

Gegen Mittag verließ ich Elke um mir ein wenig die Beine zu vertreten, etwas zu entspannen und eine Kleinigkeit zu essen. 1 Stunde später war ich wieder bei Ihr. Nachdem sie am Vormittag schon zu einer Ultraschalluntersuchung gebracht worden war, traf ich sie gerade auf dem Weg zur 2. CT an. Ich ging mit und brachte sie anschließend wieder auf ihr Zimmer.

ich versorge Elke mit etwas wohlschmeckenderen Getränken

Ich versuchte ihr noch etwas von der dickflüssigen Suppe einzutrichtern, aber sie lehnte ab. Kann verstehen bei dem Geruch. Auch der dickflüssige Orangensaft war ihr zu sauer, kann zu Problemen mit dem Magen führen. Als holte ich ihr mit Zustimmung der Klinik einen dicken Milkshake von McDonald von dem sie mit Begeisterung einiges trank.

Sie hatte schon mehrmals an diesem Tag nach meiner Hand gegriffen und sie gedrückt, bzw. ist mir mit ihrer Hand über mein Gesicht gefahren. In so einer Situation waren das Gefühle, die man nicht beschreiben kann. Um 19 Uhr habe ich mich wieder von Ihr verabschiedet, es ist jedes mal schon ein komisches Gefühl, wenn man solange wie wir (30 Jahre) verheiratet ist und sonst immer zusammen war.

einsame Abende

Da ich nicht wusste was jetzt wieder essen soll habe ich mir im Supermarkt einen Salat und ein paar Würstchen in Bätterteig geholt und auf dem Zimmer gegessen. So ganz langsam beruhige ich mich auch. Trotzdem gibt es immer wieder Momente der Verzweiflung, der Ungewissheit und auch der Sorge wie es weiter geht. Aber es nutzt alles nichts, Tag für Tag muss ich sehen wie es weiter geht und werde auch weiterhin die meiste Zeit des Tages bei Ihr im Krankenhaus sein.

Inzwischen ist es kurz vor 22 Uhr hier in Kamloops, Bilder gibt es keine mehr zu sichten und so werde ich versuchen noch ein wenig vor dem Fernseher zu entspannen. Hoffentlich schlafe ich heute nacht etwas besser. Morgen früh habe ich noch die schwere Aufgabe Elke's Mutter, die auch nicht mehr die jüngste ist, anzurufen und ihr alles zu sagen. Meistens haben wir uns alle 3 Tage bei Ihr gemeldet (damit sie weiß das es uns gut geht), diese Zeit ist schon überschritten und sie macht sich bestimmt schon ihre Gedanken

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