Flug Berlin - Frankfurt - Vancouver
20.08.2005
Balken

ein schlechter Start

Es ist 5 Uhr 45. Wir Beide werden ziemlich unsanft durch unser Telefon aus dem Schlaf gerissen. Eigentlich sollte uns der Wecker erst um 6 Uhr 15 wecken. Schlaftrunken und etwas sauer auf den Anrufer gehe ich ans Telefon und bin plötzlich ganz hellwach. Am anderen Ende der Leitung ist das Seniorenheim, in dem meine Mutter (91 Jahre) seit fast 2 Jahren lebt.

Meine Mutter ist in der letzten Nacht sanft und ohne Probleme eingeschlafen und verstorben. Zunächst schlucke ich natürlich, aber wer Sie kannte, wird die anschliessende Erleichterung verstehen. Wenn man nicht mehr laufen, richtig sehen (Zeitung lesen oder fernsehen nicht möglich) oder seine Hände ohne Probleme benutzen kann, dann ist dieses Leben nicht mehr lebenswert. So war jedenfalls ihre Einstellung und sie hat sich den Tod seit langer Zeit schon gewünscht.

Auf Anraten des Pflegeleiters (wir hätten ja schliesslich in letzter Zeit viel mit ihr durchgemacht) und auch nach eigener Einsicht, nichts mehr für sie tun zu können, haben wir uns dann letztendlich entschlossen unsere Kanadareise anzutreten. Das Seniorenheim wollte alles andere übernehmen, was jetzt zu tun ist. Alles Weitere werden wir dann erledigen, sobald wir zurück sind. Meine Mutter hatte sich schon zu Lebzeiten auch so ähnlich zu unseren Reisen geäussert.

wir beginnen trotzdem unsere Reise

So haben wir uns dann langsam fertig gemacht und gegen 8 Uhr 30 eine Taxe zum Flughafen Tegel bestellt. Dort angekommen stellten wir zunächst mal fest, dass unser Flug LH 181 nach Frankfurt gestrichen worden war. Dafür gab es zum gleichen Zeitpunkt eine neue Flugnummer. Es herrschte ein ziemliches Durcheinander am Schalter, da auch die Gepäckbänder zu diesem Zeitpunkt streikten.

Nachdem dieses Problem dann auch gelöst war, erfuhren wir, dass heute früh 3 Maschinen ausge- fallen waren. Jetzt mussten natürlich alle Passagiere, insbesondere die mit Anschlussflügen, umge- bucht und Ersatzmaschinen bereit gestellt werden.

In diesem ganzen Durcheinander kam es dazu, das wir plötzlich ganz schnell einchecken mussten und mit einer dieser eingesetzten Maschinen dann 30 Minuten früher als geplant nach Frankfurt fliegen sollten. Nach dem Telefonat von heute früh, war das zum Glück dann doch die positive Über- raschung.

Also marschierten wir sofort zum Gate, da die Maschine sobald wie möglich starten sollte. Mein Fotokoffer ging wie üblich durch die Sicherheitskontrolle. Ich wollte ihn gerade vom Band nehmen, da wurde ich gebeten mit meinem Koffer zu einer speziellen Kontrolle zu gehen. Meine erstaunte Nachfrage ergab, dass die vielen Akkus die ich in der Tasche hatte, Anlass der Sonderkontrolle waren. In einem extra Raum wurde zunächst eine Wischprobe meiner Akkus mit einem besonderen Gerät offensichtlich auf Sprengstoffreste (wie ich dann erfuhr) untersucht. Anschliessend ging der Kontrolleur mit diesem Gerät noch mal direkt über die Batterien. Alle Untersuchungen waren negativ und ich konnte wieder in den Warteraum zu Elke zurückkehren. Natürlich musste ich die übliche Sicherheitskontrolle nochmals über mich ergehen lassen.

Elke, die die ganze Zeit ohne jegliche Papiere auf mich gewartet hatte, drängte mich sofort zum Flieger, da schon seit geraumer Zeit zum Einsteigen aufgefordert wurde. Wir gingen an Bord und kurze Zeit später startete der Flieger dann Richtung Frankfurt.

erste Etappe nach Frankfurt

Erst jetzt auf diesem Flug kamen wir endlich dazu die ganzen Vorkommnisse des Morgens zu verar- beiten.

 
 
Flug-Nr.
Platz
St. / Ldg.
Dauer
Km
Typ
Abflug
Berlin-Tegel
LH 181
20 AB
10:06
0:40
473
A320-200
Ankunft
Frankfurt
 
 
10:46
 
 
 

In Frankfurt angekommen, habe ich noch meine Schwägerin angerufen, um ihr die traurige Mitteilung vom Tod meiner Mutter zu übermitteln. Wir sind dann noch ein wenig über den Flughafen gebummelt, haben eine Kleinigkeit bei McDonalds gegessen und sind anschließend zum Gate gegangen. Kurz darauf konnten wir in das Flugzeug und die vorbestellte und tatsächlich erhaltene Reihe 54 HJ mit Beschlag belegen. Eine 2er-Reihe ganz hinten im Jumbo, ganz toll.

jetzt geht die Reise richtig los

 
 
Flug-Nr.
Platz
St. / Ldg.
Dauer
Km
Typ
Abflug
Frankfurt
LH 492
54 HJ
13:43
09:18
8123
B747-400
Ankunft
Vancouver
 
 
14:01
 
 
 

wir überfliegen Grönland

wir überfliegen Grönland

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Der Flug verlief ohne große Ereignisse. Zu Anfang etwas wackelig, beruhigte sich die Fluglage der Maschine später dann bald. Bei Grönland konnte man ganz toll Eisberge, Gletscher und kahle Landschaften sehen. Beim Überfliegen der Rocky Mountains waren diese teilweise durch dichte Wolken verdeckt. Dafür aber war Vancouver selber ohne jede Wolke wunderschön zu sehen

Pass- und Zollkontrolle im Flughafen Vancouver verliefen ziemlich reibungslos. Trotz einer kleinen Warteschlange konnte wir dann bald mit einem Taxi (27 CAN$) zu unserem Hotel fahren. Unser Zimmer (Nr. 213) konnten wir sofort beziehen.

erster Bummel durch Vancouver

Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten, wollten wir noch eine kleinen Spaziergang machen und die Beine nach dem langen Flug mal wieder in Schwung zu bringen. Wir landeten am Canada Place, der Anlegestelle für Ozeanriesen. Und tatsächlich, ein Riesenpott, die "Coral Princess", lag vor Anker. Ein Superschiff, wo scheinbar jede Kabine ihren eigenen Balkon hat.

Wir bummelten dann einmal um den Canada Place herum. Eine kurze Pause mit schöner Aussicht auf North Vancouver legt wir an der Spitze dieses Terminals ein. Wir beobachteten noch die Ausfahrt dieses stolzen Schiffes und gingen dann etwas müde Richtung Hotel zurück (wir waren ja schon fast 24 Stunden auf den Beinen).

Unterwegs entdeckten wir plötzlich einen Laden, der etwas was anbot, was wir in Deutschland schon lange gesucht hatten. Es war aber bei uns immer viel zu teuer. Hier in Vancouver fanden wir es plötzlich und das noch zu einem günstigen Preis. Wir haben sofort zugeschlagen. Freudig erregt kehrten wir noch kurz bei Burger King ein und kehrten dann endlich ins Hotel zurück.

Der Abend wurde nicht mehr sehr lang. Wir packten noch das Nötigste aus, duschten ausgiebig und verkrochen uns dann bald in die Betten.

Ein ereignisreicher (wenn auch nicht immer erfreulicher Tag) ging zu Ende.

Balken

Wetter : sonnig, einige Schäfchenwolken, 26 Grad, wenig Wind
Unterkunft : Rosedale on Robson
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