von Santiago durch Zentralkuba zur Insel Cayo Ensenachos - 630 Km
10.03.2016
Balken

die längste Etappe der Reise - 630 Km

Heute steht uns die längste Fahrt der gesamten Reise bevor. Aus verschiedensten Gründen verzichtet Studiosus auf Flüge innerhalb Kubas. Wir müssen also ca. 630 Km weit von Santiago de Cuba über Landstraßen und nur wenig Autobahn zur der Badeinsel Cayo Ensenachos fahren. Unser Fahrer schätzt, dass wir etwa ca. 12 Std. einschließlich Pausen für die Strecke benötigen werden. Wir genießen noch mal das Frühstück im sehr schönen Melia Hotel und sind pünktlich um 8 Uhr am Autobus.

die Sitzplätze werden wieder getauscht

Dort haben sich schon wieder einige Sitzplatzveränderuneng ergeben. Dieter und Anita sind lediglich eine Reihe nach hinten gerutscht (worden) und haben weiterhin 2 Bänke für sich. Wir sitzen erneut ganz hinten im Bus. Nach nur kurzer Fahrt, es herrscht strahlender Sonnenschein, stoppen wir an der Plaza Antonio Maceo Grajales an einem 16 m hohen und 53.000 Quadratmeter großen Denkmal, welches zu Ehren des Helden Antonio Maceo Grajales errichtet wurde. Er war kubanischer General des Unabhängigkeitskrieges von 1868 bis 1898. Nach nur 5 Minuten fahren wir weiter.

UNTERWEGS - Kubaner warten auf ein Beförderungsmittel von A nach B, die "Dispatcher" in orange-gelb helfen ihnen dabei

UNTERWEGS - Kubaner warten auf ein Beförderungsmittel von A nach B, die "Dispatcher" in orange-gelb helfen ihnen dabei

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Zunächst geht es nur ein kurzes Stück über die Autobahn A1 (Autopista Nacional). Bei Palma Soriano biegen wir wieder auf die Strecke ab (Carretera Centra de Cuba), die wir vor 2 Tagen schon von Camagüey nach Santiago gefahren sind. Der Reiseleiter erzählt wieder einiges, aber dank seiner immer leiser werdenden Stimme erreichen uns ganz hinten (trotz mehrmaliger Bitte lauter zu sprechen) nur wenige Brocken an Informationen. Unterwegs sehen wir am Straßenrand immer wieder Leute mit gelben Shirts bzw. ganz in gelb gekleidet. Diese organisieren sozusagen das Transportwesen auf der Straße. Es gibt einen nur sehr eingeschränkten ÖPNV, viele "Privatbusse" (meist LKW mit Sitzfläche) , Pferdekutschen, Fahrradrikschas, Taxis (meist privat) und PKW's des Staates, übernehmen den Passagiertransport.

unser Bus hat einen Unfall

UNTERWEGS - unser Bus hat einen Unfall, die Tankabdeckung fehlt, eine Scheibe ist gesprungen und viele Kratzer

UNTERWEGS - unser Bus hat einen Unfall, die Tankabdeckung fehlt, eine Scheibe ist gesprungen und viele Kratzer

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Gegen 9 Uhr 45 ereilt unseren Bus der zum Glück erste Unfall auf der Straße. Beim Überholen eines LKWs gibt es plötzlich einen lauten Schlag. Beide Wagen halten an und die Fahrer diskutieren heftig miteinander. Nach wenigen Minuten setzt sich der LKW wieder in Bewegung. Wie wir später sehen können, ist beim Überholmanöver die Verkleidung des Benzintanks unseres Busses abgerissen worden und an der Seite gibt es diverse Schrammen. Außerdem ist die untere Scheibe der Eingangstür gesplittert. Wir sehen noch im Bus wie der Fahrer die abgerissene Verkleidung einsammelt und dann wieder losfährt. Wer schuld ist, ob die Polizei hätte kommen müssen oder nicht, erfahren wir nicht. Es gibt die wildesten Spekulationen im Bus aber wir halten uns an Fakten.

erste Pause in Las Tunas - noch 420 Km

Nach 212 Km legen wir bei Las Tunas im Restaurant El Ranchón (wie auf der Herfahrt) eine erste kurze Pause für den Toilettengang ein. Keine 20 Minuten später sind wir wieder auf der Piste. Inzwischen ist mir beim Durchlesen des Programms aufgefallen das der Punkt "Markt in Cienfuegos" einfach unter den Tisch gefallen ist. Wir sollten zwar lt. Reiseleiter einen anderen Markt aufsuchen, aber auch das ist nicht geschehen. Mal sehen was Studiosus dazu sagt. Märkte sind eigentlich immer ein sehr interessanter Besichtigungspunkt. Rechts und links der Straße tauchen jetzt wieder die so schön aussehenden "Schirmakazien" (?) auf und die Landschaft ändert sich ständig. Die Bäume und die üppige Vegetation werden weniger und immer mehr Weideland mit Vieh ist zu sehen. Noch sind es etwa 420 Km.

Mittagessen in Camagüey - noch 300 Km

UNTERWEGS - die Reste auf abgeernteten Zuckerrohrfeldern werden einfach verbrannt

UNTERWEGS - die Reste auf abgeernteten Zuckerrohrfeldern werden einfach verbrannt

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Bei Camagüey, nahe dem Flughafen der Stadt, legen wir im Restaurant "El Polito" eine Mittagspause ein. Das Essen wurde vorher schon telefonisch bestellt und wir bekommen die Sandwiches sehr schnell sehr serviert. Hier sind die Sandwiches die preiswertesten auf der ganzen Reise. Gerade mal 4 CUC p.P. zahlen wir dafür. Auch das Bier und die Cola kosten nur jeweils 1 CUC. In Camagüey verlassen wir auch die zentrale Straße durch Kuba und fahren weiter auf der Circuito Norte. Auf der weiteren Fahrt erleben wir mit, wie abgeerntete Zuckerrohrfelder abgebrannt werden. Wir sehen die Flammen lodern und über weite Strecken zieht sich der Qualm und fliegende Rußpartikel hin. In der Stadt Esmeralda staunen wir über einen großen Bahnhof und viele Gleise. Aber wir erfahren, dass sich hier die Verbindung der Nord- und Südstrecke der Eisenbahnen treffen. 300 Km liegen jetzt noch vor uns.

letzte Pause in Moron - noch 130 Km

Eine letzte Pause legen wir in der Stadt Moron ein, wo wir im Hotel Moron die für hiesige Verhältnisse recht komfortablen Toiletten nutzen dürfen. Man muss auf Kuba immer darauf gefasst sein, dass es kein Toilettenpapier gibt (aus dem letzten Hotel immer etwas mitnehmen), dass die Spülung nicht funktioniert (dann wird aus einem großem Wasserfass per Hand (mit einem Topf) gespült und dass es meistens keine Toilettenbrille gibt. Ziemlich sauber waren die Toiletten immer. Außerdem verlangt oft eine Toilettenfrau 1 CUC für die Benutzung und man bekommt dafür noch 4 Blatt Toilettenpapier. Ich gönne mir ein Eis und Elke eine Cola und schon fahren wir weiter. Noch 130 Km bis zum Ziel.

UNTERWEGS - ohne Worte

UNTERWEGS - ohne Worte

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Später am Nachmittag sinkt die Sonne immer weiter Richtung Horizont und geht langsam unter. Die Straßenbeleuchtung ist recht spärlich und unser Busfahrer, bisher immer ein sehr besonnener Fahrer, behält auch jetzt die Ruhe und fährt uns sicher Richtung Ziel, trotz unbeleuchteter Fußgänger, Radfahrer, Pferdefuhrwerken und anderen Gefährten. Wir sind jetzt schon rund 11 Std. unterwegs. Gegen 20 Uhr erreichen wir, kurz vor dem Ort Caibarién, den rund 45 Km langen Damm, der uns zur Insel Cayo Ensenachos bringen wird. Viel sehen wir nicht davon den es ist schon ganz dunkel.

wir erreichen unser Strandhotel auf Cayo Ensenachos

Nach 12 Std. 45 Min. und 623 Km erreichen wir gegen 20 Uhr 45 endlich das Iberostar Hotel Ensenachos. Alle sind erleichtert, dass die Fahrt zu Ende ist. Da das Restaurant in 1 Std. schließt, gehen wir zunächst alle zum Abendessen und sind etwas geschockt. Es ist fast wie in einem Bahnhofsrestaurant. Es ist nett gestaltet aber durch die vielen Leute herrscht eine unangenehm laute Atmosphäre. Daher bringen wir das Essen schnell hinter uns. Das Buffet ist ausreichend in Ordnung soweit wir es einschätzen können. Anschließend gehen wir mit den ausgefüllten Zetteln (hier sind es einer pro Person) zum Check-In. Unsere Zimmernummer steht schon auf dem Zettel. Nur noch die Pässe vorlegen, anschließend zum Gepäckträger mit den erhaltenen Unterlagen gehen, die Koffer identifizieren und dann werden wir mit einem Elektrowägelchen zu unserem Zimmer gefahren.

CAYO ENSENACHOS - unser Zimmer im Strandhotel ist sehr geräumig und groß

CAYO ENSENACHOS - unser Zimmer im Strandhotel ist sehr geräumig und groß

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10 Bungalows mit bis zu 18 Zimmern auf 2 Etagen stehen großzügig verteilt um eine Poollandschaft (was wir aber erst alles am nächsten morgen erkennen können). Wir richten uns häuslich in unserem Zimmer 2322 in der ersten Etage ein. Unser Gepäck wird noch bis nach oben gebracht und dann können wir auspacken. Das Zimmer ist wirklich schön, 2 große bequeme Betten, Fernsehschrank mit DVD-Player, Kühlschrank mit allen möglichen Getränken (einschließlich Rumflasche), alles inklusive. Eine extra Ankleidezimmer mit Safe (33 cm breit, 21 cm, 21 cm tief) und ein Bügelbrett, ein Bad mit getrennter Badewanne und Dusche und eine abgetrennte Toilette.

Wirklich sehr geräumig, allerdings wurde an der Beleuchtung etwas gespart und auch mein "geliebter Schreibtisch" ist nicht vorhanden. Aber das ist meckern auf hohem Niveau. Elke wirft zum letzten Mal eine kleine Wäsche an, während ich schon alle leeren Akkus lade, die Daten wieder aus dem Geotagger (GPS-Verlauf unserer heutigen Etappe) auslesen und ihn löschen, denn er ist jetzt voll. Auch die Fotos sichere ich alle. Der Tag war lang und es ist auch schon nach Mitternacht als wir schlafen gehen.

Balken
Wetter : überwiegend sonnig, 31 Grad bei 60 % Feuchte, sehr angenehme Temperatur und Feuchte
Unterkunft : Hotel Iberostar Ensenachos *****