Fahrt von Berlin nach Netzen
27.04.2006
Balken

ein kurzer Arbeitstag

Es ist 5 Uhr 10. Unerbittlich klingelt der Wecker und scheucht mich aus dem Bett. Wir wollen zwar heute zu einem Kurzurlaub nach Netzen in Brandenburg aufbrechen, vorher aber muss ich noch dienstlich einiges erledigen. So wälze ich mich es dem Bett, mache mich fertig und fahre kurz nach 6 Uhr los zu meiner Arbeitsstelle.

Elke kann derweil noch schön ausschlafen. Wir hatten gestern soweit schon alles vorbereitet und eingepackt, damit wir heute dann losfahren können, sobald ich wieder zurück bin. Das Wetter sieht leider nicht berauschend aus. Immer wieder schauert es und die Sonne ist nur zu erahnen.

Gegen 9 Uhr bin ich mit meiner Arbeit fertig und fahre nach Hause. Unterwegs sauge ich das Auto noch mal kurz aus und bin gegen 10 Uhr 20 wieder Zuhause. Elke hat sich inzwischen auch fertig gemacht und wir packen die letzten Sachen ein. Ist schon erstaunlich, was so für 5 Tage zusammen kommt. Die Zeit vergeht und so ist es bereits kurz vor 13 Uhr als wir die Wohnung verlassen.

endlich geht es los

Ganz in unserer Nähe sammeln wir dann noch Karin ein, eine Bekannte, die mit uns zusammen die paar Tage in Netzen verbringen möchte. Wir beide sind dort im Seehof Netzen nun schon zum 3.Mal. Es ist ein wirklich nettes kleines Hotel. Privat geführt und daher nicht so unpersönlich wie die grösseren Hotels. Eine gute Küche, die Nähe zu Berlin und die Lage am Netzener See und zahlreiche Wander- und Ausflugsmöglichkeiten runden die Sache ab.

Der Verkehr in Berlin ist ziemlich zäh und so fahren wir über die Stadtautobahn zwar einen kleinen Umweg, sind aber letztendlich doch schneller auf der A10 Richtung Potsdam. Hätten wir uns durch die Stadt gequält, dann wären wir bestimmt länger unterwegs gewesen.

Auf der Autobahn fließt der Verkehr ohne Probleme und so kommen wir gut voran. Nach insgesamt 75 Minuten verlassen wir an der Ausfahrt Netzen die Autobahn. Von dort sind es nur noch 5 Minuten bis zum Hotel. Unterwegs hat es zwar noch ein wenig genieselt, aber ansonsten ist es bis jetzt trocken geblieben.

wir erreichen den Seehof Netzen

Im Hotel werden wir von Herrn Wenzel, dem Mitbesitzer, begrüßt und können sofort unsere Zimmer beziehen. Normaler Zimmerpreis : 77 Euro für 2 Personen inkl. Frühstücksbüffet. Außerhalb der Saison gibt es jedoch reduzierte Preise. Unser Zimmer liegt im ersten Stock mit Blick auf den See. Es gibt auch preiswerte Zimmer im Hoch- und Tiefparterre mit Blick zum Restaurant. Wir holen alles aus dem Auto und bringen es erst mal in unsere Zimmer. Nach dem alle Sachen ausgepackt und untergebracht sind treffen wir uns mit Karin zum Kaffee trinken.

Als wir das Restaurant des Hotels betreten, ist dort bereits großer Trubel. Offensichtlich hat ein Rentnerclub o.ä. einen Tagesausflug hierher gebucht und ist gerade bei Kaffee und Kuchen. Wir finden jedoch noch einen Tisch. Minuten später leert sich das Restaurant und es kehrt wieder Ruhe ein.

Während eines ausgezeichneten Kaffees mit Himbeer- bzw. Apfelkuchen unterhalten wir uns noch mit Herrn Wenzel. Er erzählt mir davon, wie er auf unseren Reisebericht über Netzen 2005 im Internet gestoßen ist. Besonders interessiert hatte ihn ein Bild von seinem Hund Tarzan, der inzwischen leider wegen schwerer gesundheitlicher Probleme eingeschläfert werden musste.

ein erster Spaziergang

Da es draußen weiterhin trocken war, machten wir uns auf den Weg zu einem ersten kleinen Spaziergang. Entlang des Netzener Sees und dem Emster-Kanal liefen wir bis zum Beobachtungsturm des NABU für das Naturschutzgebiet. Unterwegs sahen wir, wahrscheinlich wegen des feuchten Wetters, hunderte von kleinen und großen Schnecken auf und am Wegesrand. Ich hoffe, dass die Portraitaufnahmen der Schnecken gut geworden sind.

Und wir sahen eine unwahrscheinlich große Wiese mit Sumpfdotterblumen. Auf dem See im Naturschutzgebiet waren besonders viel Schwäne aber auch Kormorane und Gänse zu sehen. Wir waren hier ganz alleine und konnten so das Geschnatter der vielen Vögel richtig gut wahrnehmen.

Nach etwa 10 Minuten auf dem Turm (wegen der besseren Übersicht) marschierten wir wieder zurück Richtung Hotel. Diesmal liefen wir aber entlang eines Feldes Richtung Ort und dann immer am Wald entlang.

Es gibt hier sehr viele Wandermöglichkeiten. Unser Weg war zwar etwas feucht, bzw. teilweise schlammig, aber bis morgen sind unsere Schuhe wieder trocken. Trotzdem ein sehr schöner Spaziergang u.a. wegen der sehr interessanten Lichtverhältnisse. Wir haben uns dann umgezogen und sind gegen 18 Uhr 30 zum Abendessen gegangen.

wir freuen uns auf die Rinderroulade

Besonders auf die hervorragenden Rinderrouladen hatten wir uns schon den ganzen Tag gefreut. Wir kannten sie noch vom letzten Jahr. Leider waren sie nicht mehr auf der Speisekarte. So hatten wir die Wahl der Qual, konnten uns dann aber für Kaninchen, Putenleber und Schweinefilet entschließen (jedes dieser Gerichte bei etwa 10-12 Euro).

Es dauert zwar immer einige Zeit bis man hier sein Essen bekommt, dafür werden aber alle Speisen frisch zubereitet, was man deutlich merkt. Das Essen schmeckt ausgezeichnet. Dazu ein schönes Bier oder ein Gläschen Wein.

ein Abendspaziergang

Ein Verdauungsspaziergang um die Häuser mit Nachtigallengesang sollte dann das Abendessen noch ein wenig in Bewegung bringen. Inzwischen sind wir zurück auf dem Zimmer, trinken noch ein Gläschen Rosé-Wein und schauen ein wenig fern. Der Tagesbericht ist auch gleich fertig. Trotz der fehlender Sonne war es ein schöner Tag. Es ist interessant, wie alles so ganz anders aussieht bei so feuchtem, diesigem Wetter. Die Ruhe, die hier nachts herrscht wird uns sicherlich beim Einschlafen sehr eigenartig vorkommen, denn wir wohnen sonst mitten in Berlin. Aber an die Ruhe hier gewöhnt man sich sehr schnell. Gute Nacht !!

Balken
Wetter : stark bewölkt, ab der Ankunft aber trocken, 18 Grad
Unterkunft : Seehotel Netzen

  • Einleitung Netzen
  • nach oben
  • nächster Tag