Fahrt nach Masca und El Palmar -- 120 Km
22.09.2006    
Balken

Als wir heute Morgen aufstanden, zog dichte Bewölkung hinter uns über die Berge hinweg. Im Norden der Insel musste es jetzt recht wolkig sein und vielleicht auch regnen.

Barranco del Inferno

Wir aber packten unsere "sieben Sachen" und fuhren zunächst Richtung Adeje. Das ist aber hier in Teneriffa leichter gesagt als getan. Nur an wenigen Stellen findet man hier im Ort Hinweise, wo es lang geht. Folgt man einem solchen Hinweis kann es schon an der nächsten Kreuzung wieder unklar sein, ob es geradeaus oder zum Beispiel links herum weiter geht. Auch letzterer Fall ist ohne Beschilderung möglich. Wir fanden dann aber glücklicherweise den Weg nach Adeje.

Auch hier fuhren wir einfach quer durch die Stadt Richtung Berge und fanden dann tatsächlich sehr weit oben im Ort einen Hinweis auf den "Barranco del Inferno.

Man sollte übrigens gar nicht erst versuchen dort oben einen Parkplatz zu finden, es ist fast unmöglich. Weiter unter befindet sich ein öffentlicher Parkplatz, an dem man bei der Anfahrt vorbei kommt. Von dort geht man dann noch etwa 300m, allerdings etwas steil, bergauf bis zum Beginn des Weges.

Dieser wird als leichter Wanderweg mit einigen Stellen am Abhang bezeichnet. Er führt über etwa 3 Km zu einem (lt. Reiseführer) wunderschönen Wasserfall, der leider aber fast nur wenig Wasser führt. Aber die Umgebung soll sehr nett sein.

Hierzu einige Anmerkungen. Die beschrieben reine Gehzeit von 90 Min für 6 Km ist aber wirklich nur hin und wieder zurück. Am Start der Wanderung (kostet übrigens 3 Euro) wird von bis zu 4 Std. gesprochen.

Elke ist, wie viele Leute nicht ganz schwindelfrei, das heißt, sie hat Höhenangst. Und für diesen Personenkreis kann der Weg durchaus ein Problem darstellen. Wir sind nur die ersten 300 m gelaufen und dann wieder umgekehrt. Der Weg, der teilweise nur 1 m breit ist verläuft soweit wir ihn einsehen konnten (und das war ziemlich weit) immer am Bergabhang entlang.

Außerdem ist er stellenweise gar nicht oder nur mit einzelnen, auseinander stehenden Begrenzungspflöcken aus Holz oder kleinen niedrigen Mäuerchen zum Abhang hin "gesichert". Für Leute, die nicht schwindelfrei sind, kann das durchaus schon ein Problem darstellen. An manchen Stellen bestand die Begrenzung zum Hang auch aus größeren Gruppen von Kakteen.

Außerdem ist es kein ebener Wanderweg, sondern übersät mit vielen Steinen. Man muss daher sehr genau aufpassen, wo man hin tritt. Man sollte es sich also überlegen, wenn man die geschilderten Probleme hat, ob man diesen Weg bei 3 Euro Eintritt geht oder nicht.

Wer keinerlei Probleme mit all diesen Sachen hat, für den ist das sicherlich ein ganz tolles Erlebnis, diesen Weg zu begehen.

Wir wollten lediglich all denen einige Hinweise geben, die wir persönlich gesammelt haben, die Probleme mit solchen Wegen haben könnten. Es war aus dem Reiseführer so nicht eindeutig zu erkennen.

Ausflug nach Masca

Wir liefen also wieder zurück zum Auto und fuhren weiter auf der TF-82 über Chio und Santiago del Teide auf die TF-436 Richtung Masca. Das kleine Bergdorf im Teno-Gebirge soll durch seine Lage ausgesprochen schön anzusehen sein. Also ein Muss für jeden, der auf Teneriffa Urlaub macht.

Schon die Auffahrt zum ersten Aussichtspunkt ins Teno-Gebirge ist toll. Schmale Straßen mit engen Serpentinen führen hinauf auf fast 1000 m. Erreicht man diesen Punkt bietet sich einem eine wirklich tolle Kulisse. Unterhalb des Miradors zeigt sich das schroffe Teno-Gebirge mit mehreren Barrancos, die sich tief in die Berge einschneiden. Schroffe Felsen ragen in den Himmel empor und dahinter zeigt sich das Meer in den schönsten Blautönen.

Genau hier aber hatte sich ein junger Spanier mit seinem kleinen Imbisswagen eingerichtet und einige Stühle und Tische hingestellt. Wir genossen daher diesen Ausblick bei einem Milchkaffee und einem Stück Keks.

Von hier aus konnte man auch den weiteren Straßenverlauf erkennen. In Serpentinen schlängelt sich die schmale Straße wieder über 400 m hinunter bis sie schließlich Masca erreicht. Begegnungen mit einem Reisebus werden hier zum Abenteuerurlaub, so eng ist die Straße. Wir legten bergab noch weitere Stopps ein um diese tolle Landschaft zu fotografieren und erreichten schließlich Masca.

Zu unserem Glück war kein einziger Reisebus vor Ort und wir fanden auch noch einen der wenigen vorhandenen Parkplätze oberhalb des Ortes.

Masca besteht aus mehreren Ortsteilen, wobei 2 davon mit einem gut begehbaren Fußweg verbunden sind. Dieser Ort hat wirklich eine tolle Lage. Wie in einem Amphitheater verteilen sich die Häuser an den Hängen. Mitten hinein schiebt sich noch ein kleiner Bergsattel auf dem weitere Häuser liegen und der in einem kleinen Berg endet. Man kann dass alles gar nicht mit Worten beschreiben.

Sehr viele Dattelpalmen stehen auf den Abhängen und auch zwischen den Häusern. Der ganze Ort wirkt sehr ansprechend, mit der Geld der Touristen konnte man viele Häuser gut instand halten und pflegen. Es wirkt aber hier nichts zu pompös oder völlig fehl am Platze. Der Ort hat seinen ursprünglichen Charakter bewahrt.

Wir sind dann zunächst in den Ort hinunter gewandert, haben uns vieles angesehen und sind schließlich in einem kleinen Restaurant eingekehrt. Mit wunderbarem Blick auf den nächsten Ortsteil nahmen wir eine kleine Mahlzeit zu uns.

Anschließend liefen wir auf dem gut gepflasterten Verbindungsweg zum nächsten Ortsteil (15 Min) und stiegen hier wieder zur Straße hinauf. Dieser Ortsteil wirkt enger und ursprünglicher als der Teil am Beginn unseres Weges. Von hier aus waren es nur ein paar Minuten die Straße bergab bis zu unserm Auto.

Ein wirklich sehenswerter Ort, der touristisch nicht zu überladen wirkt in einer wunderbaren Umge- bung. Die Sonne schien dazu und nur vereinzelt zogen Wolken durch.

Bei 3 weiteren Aussichtspunkten (Miradors) entlang der Straße stoppten wir noch und schossen diverse Fotos.

Man kann hier in der Landschaft auch sehr viel erdgeschichtliches erkennen. Z.b. wie Lava, die erst nach der Entstehung des Gebirges durch Hohlräume nach oben geflossen ist, heutzutage durch die Verwitterung des Gebirges wie eine Mauer zu Tage tritt. Da uns nicht genau klar war, ob wir schon alle Miradors gefunden hatten, fuhren wir einfach weiter.

Fahrt nach El Palmar

Plötzlich ging es wieder bergab und es setzte leichter Nieselregen ein, der immer stärker wurde. Im Ort El Palmar sahen wir dann plötzlich etwas, was wir schon im Reiseführer als Bild gesehen hatten.

Hier in der Caldera eines ehemaliges Vulkans wurde der Aschekegel, der in der Mitte stehen geblieben war, langsam an 3 verschiedenen Stellen abgetragen und als Baumaterial benutzt. Ein sehr seltsamer Anblick, es sieht aus als ob man Tortenstücke aus dem Kegel heraus geschnitten hat.

Der Regen wurde immer stärker und in der Hoffnung, daß hinter dem Pass das Wetter wieder besser ist, fuhren wir zurück wieder auf den Pass hinauf. In der Caldera hatte sich jetzt richtig eine Regenwolke eingenistet.

Auf dem Pass angekommen wollten wir gerade die ersten Fotos schießen, als wir auch hier von den Regen eingeholt wurden. Wir sprangen schnell ins Auto und fuhren hinunter nach Masca. Dort hatten wir eine sehr nette kleine Cafeteria bei unserm ersten Besuch entdeckt. Wir beschlossen hier noch einen Cappuccino zu trinken und ein Törtchen o.ä. zu essen bevor wir weiter fuhren. Bei wunderbarer Aussicht genossen wir auch hier den Cappuccino, ich erinnere bloß an den Kaffee im Hotel (schrecklich!!).

Wir wollten gerade gehen, da erreichte der Regen auch den Ort Masca. Wir wurden scheinbar von ihm verfolgt. Nach einigen Minuten Wartezeit entschlossen wir uns dann doch bis zum Auto zu gehen, auch wenn wir etwas nass werden. Es könnte sonst hier vielleicht länger dauern. Leicht angefeuchtet erreichten wir den Wagen.

Steilküste Los Gigantes

Wir fuhren über die TF-436 nach Santiago del Teide, dann auf der TF-82 bis Tamaimo und ab hier auf der TF-464 ging es nach Los Gigantes.

Die Zeit war zwar schon fortgeschritten, aber wir wollten uns wenigstens einen kleinen Eindruck der mächtigen Steilküste vor Los Gigantes verschaffen. Der Ort selber ist sehr eng und die Straßenführung undurchsichtig. So schafften wir es nicht die Zufahrt zum Strand zu finden.

Wir schossen daher von einigen anderen Stellen diverse Fotos von der doch sehr beeindruckenden Steilküste. Es fehlt wie immer an Zeit, da die Wege auf Teneriffa zum Teil recht weit sind, bzw. man sehr viel Zeit für bestimmte Strecken benötigt.

Gegen 18 Uhr 15 kehrten wir dann auf der TF-47 und ein Stück Autobahn in unser Hotel zurück.

Balken
Wetter : sehr unterschiedlich, teilweise sehr sonnig bis 29 Grad, dann auch hinter Masca heftiger Regen bei nur 17 Grad, überwiegend aber sonnig, nachts bei 22-23 Grad
Unterkunft : Hotel Esmeralda Playa
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