Dardanellen, Marmarameer und Fahrt durch den Bosporus in der Stadt
20.06.2013
Balken

wir nähern uns den Dardanellen

Die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne werfen schon einen roten Schein auf das Wasser, als um 5 Uhr 55 der Wecker klingelt (jedenfalls für mich). Die Aidaaura erreicht um diese Zeit die Dardanellen, eine Meerenge, die zum Marmarameer führt. Tags zuvor präsentierte uns der Lektor Gerrit Aust schon in einen Vortrag diese Meerenge und den Bosporus. Daher will ich mir heute das Original ansehen. Kurze Zeit später pendele ich schon zwischen Steuer- und Backbordseite auf Deck 6 hin und her um zu sehen, was es auf beiden Seiten des Schiffes zu entdecken gibt.

das Kriegsdenkmal der Engländer für ihre gefallenen Soldaten, im Vordergrund ein Lotsenboot

das Kriegsdenkmal der Engländer für ihre gefallenen Soldaten, im Vordergrund ein Lotsenboot

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Es ist kurz nach Sonnenaufgang. Gleich bei der Einfahrt sind die Kriegsdenkmäler verschiedenster Nationen zu sehen, die der Lektor Gerrit Aust schon gestern in seinem Vortrag erwähnte. 1915/1916 tobte hier die Schlacht von Gallipoli. England und seine Verbündeten gegen das Osmanische Reich, Deutsches Kaiserreich und Österreich-Ungarn. Daher die vielen Kriegsdenkmäler. Die Landschaft rechts und links der Durchfahrt ist schön anzusehen. Sanfte Hügel, viele Dörfer und kleine Städte sind zu erkennen und die Landschaft wirkt sehr grün.

das Kilitbahir Castle von 1463 an der engsten Stelle der Dardanellen (Westufer)

das Kilitbahir Castle von 1463 an der engsten Stelle der Dardanellen (Westufer)

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An der engsten Stelle befindet sich auf beiden Seiten der Dardanellen je eine Festung aus der Zeit um 1460. Auf der östlichen das Çimenlik Castle, auf der westlichen Seite das Kilitbahir Castle. Die Durchfahrt ist hier gerade mal 1,3 Km breit und variiert bis zu 6 Km. Die Landschaft verändert sich auf der weiteren Fahrt nicht großartig und auch weitere interessante Stellen sind nicht in Sicht. Am Horizont sind einige Windräder zu erkennen und überall wehen türkische Fahnen.

Nahrung für Körper und Geist

Gegen 8 Uhr kehre ich in die Kabine zurück, Elke hat die Passage (was ihr nicht zu verdenken ist) lieber verschlafen. Wir machen uns fertig und gehen wieder ins Calypso frühstücken, wie immer draußen. Gegen 10 Uhr sehen wir uns im Theater eine Präsentation der Aidaausflüge in Sotschi an. Wir haben den Ausflug "Sotschi zu Fuß" gebucht und wollen uns einfach schon mal ein paar Bilder von Sotschi ansehen. Den restlichen Vormittag verbringen wir in der Aida Bar mit lesen. Wir haben beide unsere Ebooks dabei und tun mal 2 Stunden nichts anderes als lesen. Zu dieser Zeit befindet sich die Aidaaura schon weit im Marmarameer.

der Tag ist ausgefüllt

im Rahmen eines Schmuckworkshops bastelt sich Elke ein Armband

im Rahmen eines Schmuckworkshops bastelt sich Elke ein Armband

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Zur Mittagszeit gönnen wir uns einige Stückchen Pizza und genießen die Sonne im Außenbereich des Calypso. Es ist immer wieder toll hier zu sitzen, das Meer zu sehen und die frische Luft und das Essen zu genießen. Nach einer kleinen Pause geht Elke erneut zur heute angebotenen "Schmuckwerkstatt" und verarbeitet ihre restlichen Perlen zu einem Armband. Ich gehe in dieser Zeit zum ersten Mal ins Sportstudio um wenigstens ein paar Kalorien (wenn auch nicht viele) zu verbrennen. Später besuche ich Elke in der "Schmuckwerkstatt" und wir gehen gemeinsam zu "Kaffee und Kuchen", wohl eine der beliebtesten Mahlzeiten an Bord. Wir sind immer noch im Marmarameer unterwegs. Am Horizont erscheinen schon die ersten Ausläufer von Istanbul und seinen Vororten.

die Bosporus-Durchfahrt beginnt, Istanbul am Spätnachmittag

die Hagia Sophia, ein monumentales Bauwerk mitten in Istanbul

die Hagia Sophia, ein monumentales Bauwerk mitten in Istanbul

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Gegen 17 Uhr sind wir Istanbul so nahe, dass wir viele der Sehenswürdigkeiten gut vom Schiff aus erkennen können. Sowohl die Hagia Sophia, wie auch die Blaue Moschee (Sultan-Ahmed-Moschee), der Topkapi Palast und auch die Süleymaniye-Moschee sind gut auszumachen. Man kann sie auch vom Schiff aus gut fotografieren. Vorbei an der Galatabrücke und dem Galataturm fahren wir langsam in den Bosporus ein. Eine tolle Kulisse. Im Vordergrund die Moscheen, dahinter die modernen Hochhäuser. Im Hafen nahe der Galatabrücke liegt kein einziges Kreuzfahtschiff, wir sind also nicht die einzigen, die Istanbul auf Grund der politischen Ereignisse nicht anfahren.

der Dolmabahçe-Palast, ein ehemaliger Sultanspalast

der Dolmabahçe-Palast, ein ehemaliger Sultanspalast

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Überhaupt bietet die Stadt eine phantastische Ansicht. Praktisch alle Hänge rechts und links vom Bosporus sind bebaut und bieten ihren Besitzer eine schöne Aussicht auf diese viel befahrene Wasserstraße. An Backbord zieht vor unserem Balkon der Dolmabahçe-Palast vorbei. Er war die Residenz der Sultane bis 1922. Viele schöne Häuser stehen direkt am Wasser und es herrscht reger Schiffsverkehr im Bosporus. Ein Stück weiter sehen wir den Çiragan Palast, einen weiteren Sultanspalast (1857 erbaut), heute ein 5*-Hotel.

wir erreichen die Brücken über den Bosporus

hoch über uns verbindet die Bosporusbrücke Europa und Asien

hoch über uns verbindet die Bosporusbrücke Europa und Asien

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Wir fahren unter der Bosporusbrücke hindurch, über die der Feierabendverkehr von Istanbul rauscht. Sie ist 1560 m lang und wurde 1973 eröffnet. Ständig wechseln die Ausblicke auf die Ufer und viele Passagiere hängen an der Reling oder sind auf ihren Balkonen und bestaunen die tolle Aussicht. Immer wieder sind kleine Cafés am Ufer zu erkennen, die Fähren pendeln ständig zwischen der europäischen und asiatischen Seite hin und her und an beiden Ufern stehen schöne alte Holzhäuser am Ufer.

die Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke wurde 1988 wegen des zunehmenden Verkehrs gebaut

die Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke wurde 1988 wegen des zunehmenden Verkehrs gebaut

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Kurz darauf nähern wir uns der Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke (1988), der zweiten großen Hängebrücke über den Bosporus. Ebenfalls ein gewaltiges Bauwerk mit ähnlichen Ausmaßen wie die Bosporusbrücke. Davor steht die alte Festung Rumeli Hisarı aus osmanischer Zeit, die 1452 erbaut wurde. Auf der uns abgewandten Steuerbordseite, die wir nur ab und zu einsehen können, erkennen wir einige der schönen, alten Holzhäuser, die restauriert wurden und im neuen Glanz erstrahlen. Diese Seite Istanbuls werden wir dann bei der Rückfahrt genauer sehen. Leider weht ein sehr heftiger Wind (8 Beaufort) der zusammen mit dem Fahrtwind ganz schön heftig an den Kameras zottelt.

wir erreichen das Schwarze Meer

wir haben die Einfahrt in das Schwarze Meer erreicht

wir haben die Einfahrt in das Schwarze Meer erreicht

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Das Schiff bewegt sich weiter in langsamer Fahrt durch die relativ enge Fahrrinne des Bosporus. Voraus sehen wir nach etwa 2 Stunden Fahrt dann die Einmündung in das Schwarze Meer. Die Ufer treten immer weiter zurück und wir verlassen den Bosporus und Istanbul endgültig. Auf der Rückfahrt dürfen wir das gleiche Szenario, dann auf der anderen Seite, noch einmal erleben. Jetzt geht's aber erstmal zum Abendessen nach den vielen Fotos und der beeindruckenden Kulisse von Istanbul. Der Wind lässt jetzt im Schwarzen Meer etwas nach und die Temperaturen sind auch leicht gesunken.

Dschungel-Show und Abendprogramm

die Dschungel Party findet, statt auf dem Pooldeck, jetzt im Theater statt

die Dschungel Party findet, statt auf dem Pooldeck, jetzt im Theater statt

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Gegen Mittag hatten wir nur noch 27 Grad. Heute Abend ist es frischer geworden. Trotzdem sitzen wir wieder im Außenbereich beim Abendessen. Bisher hatten wir noch kein Problem abends immer einen Sitzplatz hier draußen zu finden. Die Sonne geht langsam unter und wärmt doch noch ganz angenehm. Später gehen wir noch ins Theater. Eigentlich sollte die Dschungel-Show auf dem Pooldeck stattfinden, wurde aber wegen des Windes kurzerhand ins Theater verlegt. Es ist eine Abfolge von verschiedensten Stücken aus der Pop-Musik, die irgendetwas mit dem Thema Dschungel zu tun haben. Nicht schlecht, aber die Show haut uns nicht vom Hocker. Danach ziehen wir uns auf die Kabine zurück. Durch die Uhrzeitumstellung ( 1 Stunde vorstellen ) ist es fast schon Mitternacht und heute früh war meine Nacht auch schon um 6 Uhr zu Ende.

Balken
Wetter : sonnig, einige Wolken im Raum Istanbul, 27 Grad
Wellenhöhe : < 2 m
Unterkunft : Aidaaura - Kabine 7209 - VP
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