Fahrt von Williams Creek nach Parachilna - 413 Km
17.11.2008
Balken

In der letzten Nacht haben wir wieder erwarten gut geschlafen. Als ich nachts mal wach wurde, brannte immer noch irgendwo Licht, also war noch Strom da. Das Wetter ist weiterhin nicht berauschend. Der Himmel ist fast vollständig bewölkt am Morgen und nichts von Sonne zu sehen. Aber es ist wenigstens verhältnismäßig warm. Gegen 7 Uhr, die Österreicher und eine einzelne junge Dame waren schon wieder abgereist, gehen wir zu den Duschen. Wir haben Glück, die einzigen beiden Duschen, die offen sind, sind auch nicht besetzt. Also bringen wir eine Katzenwäsche hinter uns, so toll sind die Duschen auch nicht. Wir verstauen alles Gepäck im Auto, denn wir wollen nach dem Frühstück nicht noch mal ins Zimmer zurückgehen.

ein erstaunlich gutes Frühstück

Das Frühstück ist nicht schlecht und reichhaltig. Der Kaffee und der Cappuccino schmecken wieder Erwarten ganz gut, was sonst so in Australien nicht immer der Fall ist. Nach dem Essen tanken wir noch unser Auto auf und bezahlen dann alles auf einmal. Das klappt hier ganz problemlos. Sowohl vom Roadhouse innen wie auch von außen schießen wir noch einige Bilder, denn dieser Laden ist schon einmalig.

die Konditionen auf dem Oodnadatta Track sind gut

die Konditionen auf dem Oodnadatta Track sind gut

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Jetzt liegen fast 400 Km bis nach Parachilna vor uns, davon etwa ¾ Schotterpiste. Aber die Chefin von Williams Creek meint, die Strecke sei in guter Verfassung und es müsste auch ohne 4WD gehen. Also fahren wir los. Es soll auf der Strecke einige interessante Stellen zu sehen geben. Landschaftlich ist die Strecke sehr schön und abwechslungsreich.

wieder zurück auf der Piste

alte Eisenbahnbrücke

alte Eisenbahnbrücke

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Der erste Stopp gilt einer alten Eisenbahnbrücke, die wir gestern bereits aus dem Flugzeug gesehen haben. Die Strecke bis nach Oodnadatta wurde in den Jahren bis 1881 gebaut und bis 1980 betrieben.

Kilometerangaben ab Williams Creek

Kilometer 37 :

die Reste einer alten Telegraphenstation sind wirklich nicht beeindruckend und lohnen nicht die Besichtigung

die alte Eisenbahnstation von Beresford

die alte Eisenbahnstation von Beresford

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Kilometer 51 :

die ehemalige Station Beresford (ausgeschildert) ist schon sehenswerter, das alte Stationsgebäude sowie ein Wassertank und anderes kann man umwandern und schöne Fotos machen.

Kilometer 78 :

Coward Springs, eine weitere Quelle in mitten eines Campingplatzes an einer alten Eisenbahnstation, Eintritt 1 AU$, das finden wir nicht gerechtfertigt und fahren weiter.

Kilometer 82 :

Mound Spring im Wabma Kadarbu Springs Conservation Park, ein absolut lohnenswerter Abstecher (insgesamt 8 km), es handelt sich um 2 so genannte artesische Quellen (Blanche Cup und The Bubbler genannt) von ganz unterschiedlicher Art und Weise, wie sie zu Tage treten. Um die Quellen herum hat sich eine reiche Flora angesiedelt und auch viele Vögel, insbesondere Nacktaugenkakadus sind hier zu sehen. Eine wunderschöne Oase inmitten dieser kargen Landschaft.

Kilometer 110: nach oben

die alte Station Curdimurka, eigentlich auch nur eine alte Eisenbahnstation mit einigen sehenswerten Nebenanlagen. Interessant ist hier, dass an diesem gottverlassenen Ort alle 2 Jahre mit bis zu 5000 Besuchern ein Outbackball in schicker Abendgardrobe stattfindet. Das ist schon eine verrückte Sache.

schöner Lookout auf den riseigen Lake Eyre von dem man nur einen kleinen Teil sehen kann

schöner Lookout auf den riesigen Lake Eyre

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Kilometer 120:

schöner ausgeschilderter Lookout auf den Lake Eyre South. Man kann hier nur erahnen, was dieser Salzsee, der nur extrem selten Wasser führt, für eine riesige Ausdehnung hat.

Kilometer 160:

eigenartige Kunstwerke stehen plötzlich, nahe einem Straßenbauarbeitercamp, rechts an der Straße. Aber über Kunst lässt sich ja bekanntermaßen nicht streiten.

Unterwegs sehen wir immer wieder die Trasse der alten Eisenbahn und etliche kleine und größere Brückenbauwerke, bei denen wir auch anhalten. Ab und zu blinzelt jetzt auch mal die Sonne durch die Wolken und die Klimaanlage im Auto leistet wieder gute Dienste.

Die Schotterpiste ist übrigens in hervorragendem Zustand. Wir kommen gut voran und man kann etappenweise (wenn man möchte) auch 100 Km/h auf völlig glatter Strecke fahren. Wir pendeln immer so zwischen 60 - 90 km/h, je nachdem was es zu sehen gibt. Die Landschaft ist leicht hügelig und die Straße schlängelt sich im wahrsten Sinne des Wortes durch die Gegend, sehr abwechslungsreich. Dann erreichen wir den "Ort" Marree. Ein wirklich gottverlassenes Nest. Wir tanken auf beim einzigen Laden im Ort, der alles gleichzeitig ist. Post, Tankstelle, Tante-Emma-Laden, Reparaturwerkstatt, Bank usw. Aber wir werden sehr freundlich bedient und man wünscht weiterhin gute Reise. Obwohl der Himmel bewölkt ist herrschen draußen 31 Grad, schon erstaunlich.

die Landschaft ändert sich

Nach Marree wird die Landschaft deutlich kahler, die Straße führt nur noch fast geradeaus und es wird etwas eintönig. Plötzlich sehe ich am Straßenrand eine Bewegung und im nächsten Augenblick springt ein Känguru quer über die Straße und verschwindet zwischen den wenigen Büschen. Wir waren aber zum Glück noch weit genug weg, so dass nichts passieren konnte. Das Känguru ist aber leider dann nicht mehr zu sehen. Unterwegs sehen wir auch noch Rinder, Schafe, Pferde und einen Esel relativ nahe der Straße. Links von uns tauchen jetzt nach längerer Zeit wieder Berge auf, die Ausläufer der nördlichen Flinders Ranges.

Kohletagebau von unvorstellbaren Dimensionennach oben

Nicht weit entfernt von Leigh Creek tauche plötzlich riesige Hügel auf, die aussehen, als ob sie von Menschenhand geschaffen worden sind. Und tatsächlich, es handelt sich um die Abraumhalden von 4 riesigen Kohleabbaugebieten im Tagebau.


riesiger Tagebau um Kohle zu fördern

riesiger Tagebau um Kohle zu fördern

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Wir fahren zu einem ausgeschilderten Aussichtspunkt und starren in ein gewaltiges großes schwarzes Loch. Vermutlich mehr als einen Kilometer lang und bestimmt 500 m breit und vielleicht 300 m tief haben sich hier die Bagger in die Erde gegraben und Kohle abgebaut, Auf einer Hinweistafel steht, das von ca. 500 Millionen Tonnen schon 11 Millionen abgebaut wurden und riesiger Tagebau um Kohle zu fördern man bis zum Jahre 2025 hier zu tun hat. Eine unwirkliche Landschaft. Jeden Abend soll hier der längste Güterzug der Welt mit 161 Waggons, gezogen von 3 Lokomotiven Richtung Port Augusta fahren. 14000 Tonnen werden jedes Mal transportiert.

Parachilna und das Prairie Hotel

Wir passieren noch einige kleine besiedelte Flecken, Orte wären übertrieben zu sagen und erreichen dann Parachilna. Wir sind gespannt auf unser heutiges Zimmer und betreten erwartungsvoll das Prairie Hotel. Wir werden freundlich empfangen und auch sofort zu unserem Zimmer geführt. Was für ein Unterschied zu gestern. 2 große Betten, ein schönes Badezimmer, viel Platz zum Bewegen und ein gemütliches Ambiente. Als wir lesen, dass es eine Guest Laundry gibt, schnappen wir uns alle zu waschenden Sachen und ab damit in die Maschine. 3 AU$ ist scheinbar überall der Standardpreis. Nach 35 Minuten verteilen wir die Wäsche wieder malerisch im Zimmer.

Spitzenrestaurant im Outback

Dann gehen wir essen. Das Restaurant des Hotels soll eines der besten in ganz Australien sein, was auf den ersten Blick nicht so aussieht. Rustikale Tische (ohne Tischdecken) und Stühle, eher ein Roadhouseambiente. Aber es geht hier um das Essen.

Nach einem Blick auf die Speisekarte beschließen wir eine Meat Lover Pizza zu essen. Klingt eher profan, aber auch hier kommt es auf den Inhalt bzw. eher auf die Auflage der Pizza an. Emu Mince, smoked Känguru, Kamel Mettwurst sowie Schinken und Speck sind statt der sonst üblichen Zutaten auf der Pizza. Eine wirklich interessante Pizza, die uns ausgezeichnet schmeckt. Nicht irgendwie völlig anders, aber viel besser vom Geschmack als die sonstigen Pizzen. Dazu ein schönes dunkles Bier und der schöne Tag finden einen guten Abschluss.

Nachtisch im Prairie Hotel in Parachilna

Nachtisch im Prairie Hotel in Parachilna

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Aber halt, noch nicht ganz. Die Pizza war nicht allzu groß und so bestelle ich mir noch "Lemon Aspen panna Cotta", getrocknete Nektarinen mit "Lemon myrtle compote". Keine Ahnung was das ist, hört sich aber gut an. Die Nektarinen werden dann in einer süßen Sauce serviert, dazu ein kleiner "Blechhenkeltopf" gefüllt mit einem italienischen Frischkäse mit Zitronengeschmack. Ein sehr schmackhafte süß-saure Kombination, mir hat es jedenfalls sehr gut geschmeckt. Zum Abschluss bestellen wir uns noch 2 Gläser eines leckeren Rotweins und verziehen uns dann auf unser gemütliches Zimmer.

Jetzt werden wir erst mal alles nachholen, was wir am gestrigen Abend nicht mehr geschafft bzw. zurückgestellt haben. Reisebericht schreiben und korrigieren, Bilder sichten und verwerfen und unsere Reisetaschen wieder aufräumen, in denen es im Augenblick etwas chaotisch jetzt aussieht. Das passiert wenn man keinen Platz hat und alles einfach nur hineinwirft. Morgen geht es dann in die Flinders Ranges.

Balken

Wetter :   überwiegend stark bewölkt, vereinzelt Sonne, abends Regen
  im Marree trotzdem 31 Grad bei nur 19 % Feuchte
Unterkunft :  Prairie Hotel Ü 3 Sterne
 Guest Laundry 3 AU$

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