Antalya ist erreicht, Ausflug nach Perge und Bummel durch die Altstadt
16.06.2013
Balken

die ersten 7 Tage unserer Kreuzfahrt (Adria 4) sind vorbei

Heute werden wir schon um 5 Uhr 45 unsanft von unseren Weckern aus dem Bett geworfen. Direkt vor unserer Kabine geht gerade die Sonne auf. Die Aidaaura liegt bereits etwa 10 km entfernt von Antalya in Port Akdeniz am Kai. Wir wollen wir den Tag nutzen, um ein bisschen von Antalya und seiner Umgebung kennen zu lernen.

Unsere erste Kreuzfahrt (Adria 4) ist jetzt zu Ende, aber wir bleiben weitere 14 Tage an Bord (Schwarzes Meer 2). Auch müssen wir unsere Kabine als Premiumbucher nicht wechseln. Ohne diese Art der Buchung hätten wir auf dieser Kreuzfahrtkombination nie eine Balkonkabine bekommen. Diese sind, wegen der geringen Anzahl, sehr schnell ausgebucht. Für heute Vormittag buchten wir bereits über MyAida von zuhause aus einen Ausflug zu den Ausgrabungsstätten von Perge und zu den Kursunlu-Wasserfällen. Am Nachmittag wollen wir dann Antalya erkunden. Draußen scheint die Sonne und das Thermometer zeigt bereits 24 Grad.

leckeres Frühstück und ein Halbtagesausflug

Wir machen uns fertig und lassen uns auf dem Aussendeck des um diese Zeit bereits geöffneten Calypso für ein weiteres leckeres Frühstück nieder. Die Öffnungszeiten der Restaurants werden immer variabel an die Ausflüge oder sonstigen Gegebenheiten angepasst. Ich besorge uns noch die Landgangskarten an der Rezeption, die man für einen Landgang in der Türkei benötigt. Die Pässe bleiben solange an der Rezeption. Kurz vor 8 Uhr finden wir uns in der Nightfly Bar ein, dem Treffpunkt des Ausflugs. Wir sind erstaunt, dass doch einige Personen an dem Ausflug teilnehmen wollen, sogar einige Leute sind dabei, die heute noch nach Hause fliegen werden.

wir fahren zur Ausgrabungsstätte Perge

die Ausgrabungsstätte von Perge

die Ausgrabungsstätte von Perge

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Kurz darauf verlassen wir die Aidaaura und besteigen den Reisebus, in dem jeder sogar einen Fensterplatz bekommt. Wir sind nur etwa 12 Personen. Unsere türkische Reiseleiterin begrüßt uns an Bord und erzählt in den folgenden 50 Minuten bis nach Perge viel über die Türkei und den bevorstehenden Ausflug. An Antalya und dem Flughafen vorbei erreichen wir die Ausgrabungsstätte von Perge um kurz vor 9 Uhr. Noch ist hier alles geschlossen, aber pünktlich um 9 Uhr können wir losmarschieren.

Das Gelände ist, soweit wir es vom Eingang aus sehen können, sehr weitläufig. Immer wo ein bisschen Schatten ist bleiben wir stehen und bekommen einiges zur Geschichte von Perge zu hören. Es ist eine sehr schöne Ausgrabungsstätte, in der noch vieles sehr gut zu erkennen ist. Leider sind wir nur eine Stunde hier vor Ort und können aus Zeitgründen das Amphitheater und das Sportstadion nicht besuchen. Der Ausflug ist zeitlich für die abreisenden Passagiere angepasst, daher die relativ kurze Zeit, die wir hier vor Ort verbringen können.

landschaftlich schön gelegen Kursunlu-Wasserfälle

die Kursunlu-Wasserfälle bei Antalya

die Kursunlu-Wasserfälle bei Antalya

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Weiter geht es mit dem Bus zu den Kursunlu-Wasserfälle, die sich in einem Landschaftspark befinden. Im Zentrum liegen die Wasserfälle, die aus 18 m Höhe in einen See stürzen. Sie liegen wunderschön eingebettet in der Landschaft und sind sehenswert. Gleich daneben befindet sich noch eine von ehemals 10 alten Wassermühlen, die teilweise vor 200 Jahren errichtet wurden. 30 Minuten lang können wir uns hier umsehen und kehren dann zum Bus zurück. Auf dem Weg dorthin begegnen uns noch 3 Kamele. Sie sind schön herausgeputzt und alle haben einen Hut auf dem Kopf. Irgendwie sieht das etwas albern aus, aber es soll halt Touristen anlocken.

Mittagspause mit leckeren Hamburgern

Nach 50 Minuten Fahrt erreichen wir wieder den Hafen von Antalya und gehen zurück an Bord der Aidaaura. Für einige der Mitreisenden erfolgt später der Transfer zum Flughafen, wir aber können noch weitere 14 Tage an Bord bleiben. Auf dem Pooldeck gönnen wir uns jeder einen Hamburger und genießen die Sonne und die Wärme. Wir entspannen noch eine Weile in der Hemingway Lounge und auf unserer Balkonkabine. Am Nachmittag wollen wir noch durch Antalya bummeln wollen.

Bummel durch die Altstadt von Antalya

alte Straßenbahnwagen aus Nürnberg fahren in Antalya

alte Straßenbahnwagen aus Nürnberg fahren in Antalya

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Kurz vor 14 Uhr verlassen wir wieder die Aidaaura und begeben uns mit dem Shuttlebus nach Antalya, Kosten p.P. 12 € (H+R). Eine Taxifahrt mit 4 Personen kostet 15€ pro Richtung, so verkündet es ein Schild gleich rechts wenn man das Hafenterminal verlässt. Wir sind nur etwa 10 Personen, die mit dem Shuttlebus mitfahren. Unterwegs sind wir erstaunt über die Massen an Leuten, die sich an den kilometerlangen Stränden vor Antalya tummeln, aber heute ist auch Sonntag. In Antalya werden wir am Yavuz Özcan Park abgesetzt und wandern anschließend die Straße Cumhuriyet Caddesi hinunter, Richtung Altstadt. Hier begegnet uns auch die Straßenbahn Antalyas, die mit Wagen aus der Partnerstadt Nürnberg betrieben wird.

das &qout;gefurchte&qout;Minarett der Yivli-Minare-Moschee

das "gefurchte" Minarett der Yivli-Minare-Moschee

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Von einem weiteren Park aus sehen wir schon mal den alten Hafen (Yat Limani) von Antalya von oben, den wir später noch besuchen wollen. Auf dem weiteren Weg durch die Stadt treffen wir am Wegesrand u.a auf die Yivli-Minare-Moschee von etwa 1230 mit ihrem „gefurchten“ ( kannelierten) Minarett. Der Uhrenturm (Saat Kulesi), den wir als nächstes passieren, war einst Teil der Stadtmauer.

Unterwegs wechseln wir noch 20€ in Türkische Lira, der offizielle Wechselkurs liegt bei 2,4 TL für einen Euro. Bezahlt man vor Ort in Euro dann bekommt man in der Regel den schlechteren Kurs von 2:1. Wir spazieren über die Cumhuriyet Caddesi weiter und biegen nach rechts in eine kleine Seitenstraße ab, über der ein Dach aus unzähligen bunten Sonnenschirmen schwebt. Eine sehr schattenspendende und lustige Idee.

das Hadrians-Tor, hier betreten wir die Altstadt

das Hadrians-Tor, hier betreten wir die Altstadt

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Kurze Zeit später erreichen wir das Hadrians-Tor an der Atatürk Caddesi. Es ist das einzige erhaltene Eingangstor zur antiken Stadt von Antalya und zum Hafen. Das Tor wurde zu Ehren des Besuchs von Hadrian im Jahre 130 n.Chr. errichtet. Auf 4 Sockeln erbaut besitzt es 3 Torbögen und mit Ornamenten geschmückten Pfeilern. Die beiden Türme links und rechts des Tors sind sehr unterschiedlich, der linke stammt aus römischer Zeit, der rechte wurde unter Sultan Kai Kobad I. (1219- 1238) erbaut Hier steht auch ein Wegweiser zu weiteren Sehenswürdigkeiten in Antalya.

jetzt sind wir direkt in der Altstadt

das abgebrochene Minarett der teilweise zerstörten Cami-i Kebir Moschee

das abgebrochene Minarett der teilweise zerstörten Cami-i Kebir Moschee

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alte Balkone in der Altstadt

alte Balkone in der Altstadt

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Jetzt bummeln wir auf der Straße Hesapçi Sokak direkt durch die Altstadt, die wieder sehr schön hergerichtet wurde. Viele nette kleine Cafés, Restaurants und nette kleine Hotels rechts und links der Straße. Dazu entdecken wir schöne Holzbalkone, aber auch viele, dem Verfall preisgegebene alte Balkone, die in einem sehr schlechtem Zustand sind. Unterwegs sehen wir die Reste der Cami-i Kebir Moschee (erbaut 1467, bei einem Brand 1867 teilweise zerstört) und das „abgebrochene Minarett“ (Kesik Minare).

In einem Restaurant lassen wir uns nieder und gönnen uns einen frisch gepressten Orangensaft, ein sehr angenehmes Getränk bei diesen Temperaturen. Es ist erstaunlich wenig los auf der Hesapçi Sokak, nur wenige Touristen bummeln hier entlang. Wir genießen die Ruhe. Schließlich erreichen wir den Hidirlik Turm (Hidirlik Kulesi), der aus dem 2. Jhdt. n.Chr. Er befindet sich am Ende der Hesapçi Sokak und dem Beginn des Karaalioglu Park. Von hier aus bittet sich uns ein ganz toller Blick auf Antalya, den alten Hafen und das Taurusgebirge im Hintergrund.

Blick von oben auf den alten Hafen von Antalya

Blick von oben auf den alten Hafen von Antalya

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Über kleine Seitenstraßen suchen wir uns den Weg hinunter zum alten Hafen, den wir schließlich über eine sehr unegale, steile und etwas rutschige Treppe erreichen. Im Hafen herrscht reges Treiben, viele Schiffe im Piratenstil liegen hier und warten auf zahlende Touristen, aber auch einige schöne Yachten. In der Umgebung des Yachthafens laden viele Restaurants, Bars und Discos zum Essen, Trinken, Tanzen oder einfach zum Entspannen ein, wobei die Preise dort nicht gerade zu den niedrigsten von Antalya gehören. Mit einem Getränk setzen wir uns auf eine Bank und sehen dem Treiben am Hafen zu.

Gut gestärkt machen wir uns auf den Rückweg zur Haltestelle des Shuttlebusses am Yavuz Özcan Park. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass wir 3 Stunden hier in Antalya zubringen würden. Aber es war ein sehr schöner Spaziergang durch eine interessante Altstadt. Antalya hat uns überrascht. Eine sehr westlich aussehenden Stadt, quirliges Leben, viele moderne Geschäfte und Shoppingcenter, wenig „vertuchte“ Frauen, viele junge Leute, die sehr westlich angezogen sind und eine sehr saubere Stadt mit vielen gut gepflegten Parkanlagen. Es ist aber auch ein großer Touristenort. Kurz vor 17 Uhr 30 erscheint unser Shuttlebus und wir sind nur 4 Fahrgäste, die zurück zum Schiff fahren wollen. Gegen 18 Uhr sind wir zurück auf der Aidaaura.

leckeres Abendessen bei 30 Grad im Außenbereich

Rotwein, Weißwein und Wasser stehen beim Abendessen immer auf den Tischen

Rotwein, Weißwein und Wasser stehen beim Abendessen immer auf den Tischen

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Jetzt erst mal eine schöne Dusche nach dieser schweißtreibenden und warmen Tour durch Antalya. Vorher gebe ich noch unsere beiden Landgangskarten an der Rezeption ab und klettere dann unter die Dusche. Danach fahren wir hinauf zum Calypso. Mal sehen, wie voll es dort bei den Temperaturen ist, es sind immer noch über 30 Grad und viel Sonne. Obwohl das Restaurant bereits um 18 Uhr geöffnet wurde ist das Außendeck nicht sehr stark besetzt. Entweder fehlen noch einige Gäste oder wegen der Wärme verziehen sich viele doch in den Innenbereich. Das Durchschnittsalter der Gäste hat sich durch die neuen Passagiere deutlich gesteigert. Es sind sehr viele ältere Personen an Bord gekommen. Die Schwarzmeertour ist halt mehr eine Kulturreise und auch, aber nicht in erster Linie, eine Erholungsreise.

SNRÜ und Poolparty

Nach dem Abendessen ist noch die Seenotrettungsübung (SNRÜ) für 21 Uhr 45 angesetzt. Nach dem „Schneewittchen-Alarm“ (7mal kurz und 1mal lang) strömen alle an Deck auf ihre Sammelstationen. Wir müssen nur ein Deck abwärts und dann gleich zur Station W gehen. Die Prozedur der SNRÜ kennen wir nun schon und lassen sie gelassen über uns ergehen. Einige andere aber meckern schon wieder herum, weil es ihnen zu lange dauert oder sie einfach keine Lust haben. Nach Ende der SRNÜ strömen alle wieder in allen Richtungen auseinander. Wir bringen noch kurz unsere Westen auf die Kabine und gehen dann aufs Pooldeck zur Welcome-Party.

tolle Lasershow auf dem Pooldeck

tolle Lasershow auf dem Pooldeck

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Mit einem Glas Sekt bewaffnet sehen wir uns die tolle Laser-Show und die ersten Darbietungen des Show-Ensembles der Aidaaura an. Nach der geplatzten Poolparty in Venedig wegen der fehlenden Koffer können wir die heutige Poolparty so richtig genießen. Später ziehen wir uns aus dem Trubel zurück und gehen zur Anytime Bar und genießen noch 2 Erdbeershakes, die ausgesprochen lecker schmecken. Kurz darauf ertönt auch schon die Auslaufmusik der Aida. Es ist 23 Uhr und wir verlassen Antalya. Langsam schiebt sich das Schiff vom Kai weg, dreht im Hafenbecken und nimmt dann Fahrt auf Richtung offenes Meer.

Begleitet wird die Aktion von einem Schlepper, der bereit steht um im Ernstfall einzugreifen, was aber nicht notwendig ist. Die Aidaaura steuert hinaus in die Nacht. Von der Kabine aus können wir noch lange das hinter uns zurückbleibende, beleuchtete Antalya beobachten. Elke verkriecht sich schon bald in ihr Bett. Die Temperaturen, die beiden Ausflüge und das viele Treppensteigen haben sie ganz schön müde gemacht. Jetzt will sie einfach nur noch ausschlafen. Ich sichere noch unsere Bilder und gehe dann auch schlafen. Morgen ist Seetag, da kann ich den Reisebericht nachholen.

Balken
Wetter : 33 Grad, sonnig
Wellenhöhe : < 1 m
Unterkunft : Aidaaura - Kabine 7209 - VP
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