von Thessaloniki aus fahren wir zu den Meteora-Klöstern
27.06.2013
Balken

der Tag beginnt sehr früh

Was für eine unchristliche Zeit. Bereits um 4 Uhr 15 klingelt heute früh der Wecker. Wir kriegen die Augen kaum auf, müssen uns aber für unseren Ausflug zu den Meteora-Klöstern fertig machen. Kurz nach 5 Uhr sind wir (zum ersten und einzigen Mal auf dieser Reise) im Marktrestaurant, das extra für dieses Ausflug so früh geöffnet wird. Normalerweise gehen wir immer ins Calypso wegen des tollen Außenbereichs, das ist aber leider noch geschlossen. Heute Morgen ist noch nicht sehr viel los und wir finden gleich einen schönen Platz mit Blick über das Heck nach Thessaloniki. Allerdings ist es noch draußen noch dunkel, aber es dämmert schon. Auch am Büffet gibt es kein Gerangel und wir können in Ruhe auswählen. So ganz langsam kommen wir in die Gänge.

unterwegs mit dem Aida TV-Team

In der Kabine packen wir noch unsere restlichen Sachen zusammen und finden uns kurz nach 6 Uhr in der Aida Bar ein, dem Treffpunkt des Ausflugs. Es kommen immer mehr Leute und ich schätze, dass 2 Busse zu den Meteora-Klöstern („in der Luft schwebend“) fahren werden. Ich werde Recht behalten. Wir verlassen das Schiff wie üblich über Deck 3, gehen durch das etwas marode Hafengebäude und steigen in den 2. der bereitstehenden Busse für den Ausflug ein. In unserem Bus befindet sich diesmal auch die Kamerafrau von Aida TV. Mal sehen, ob wir später im Film "Unvergessliche Momente" auftauchen werden.

unsere lange Busfahrt beginnt

an etlichen Mautstationen müssen jeweils 3-5€ bezahlt werden

an etlichen Mautstationen müssen jeweils 3-5€ bezahlt werden

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Unsere Reiseleiterin Dimitra begrüßt uns und Punkt 6 Uhr 30 setzt sich der Bus mit 42 Personen an Bord in Bewegung. Wir verlassen Thessaloniki und fahren später auf die Autobahn 1 (E90). Unterwegs erzählt uns Dimitra schon einiges über Land und Leute. Entlang der Küste fahren wir durch eine grüne, flache Landschaft unserem Ziel entgegen. Der Himmel ist noch stark bewölkt und von der Sonne, obwohl sie schon aufgegangen ist, sehen wir noch nichts. Rechter Hand tauchen die ersten Berge auf. Rechts und links der Autobahn, für die hier Maut bezahlen werden muss, wird viel Landwirtschaft betrieben. Viele Melonen, aber auch Kiwis und Wein werden hier angebaut. Eine schöne Landschaft.

wir durchfahren eine schöne Landschaft

wir durchfahren eine schöne Landschaft

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Rechter Hand soll nun angeblich der Olymp, der höchsten Berg Griechenlands zu sehen sein, wie uns unsere Reiseleiterin erklärt. Aber wir sehen eigentlich nur eine Bergkette, deren Gipfel in den Wolken verschwinden. Immer wieder müssen wir auf der Autobahn anhalten, weil sich uns eine Mautstation in den Weg stellt. Pro Teilstück und davon gibt es einige, bezahlt der Bus 3-6€. Auf der Strecke Thessaloniki-Athen-Thessaloniki kommen so, lt. unserer Reiseleiterin, ca. 150€ an Maut zusammen. Das ist schon heftig. Später verlassen wir die Autobahn und fahren über gut ausgebaute breite Straßen weiter. Wir passieren unterwegs ein kleines Tal mit einem rauschenden Fluss in der Mitte und relativ steilen Berghängen. Diese Straße war schon mal Monate wegen Steinschlaggefahr gesperrt, was für Aussichten.

ein erster Blick auf die Felsen, auf denen sich die Meteora-Klöster befinden

ein erster Blick auf die Felsen, auf denen sich die Meteora-Klöster befinden

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Nach guten 2 Stunden Fahrt stoppen wir an einer Art Autobahnraststätte. Eine Raucher-, Toiletten-, und Getränkepause. Kurz nach der Pause biegen wir in Larisa auf die E92 weiter ins Landesinnere ab und fahren vorbei an Feldern, kleinen Dörfern, Solaranlagen und Obstplantagen. An den Bergabhängen können wir auch einige Steinbrüche entdecken, in den Marmor gebrochen wird. Kurz nach 10 Uhr erreichen wir hinter Trikala dann die ersten Ausläufer der Meteora Berge.

Kloster Agios Stéphanos

wir besuchen zunächst das Kloster Agios Stéphanos, es handelt sich um ein Nonnenkloster

wir besuchen zunächst das Kloster Agios Stéphanos, es handelt sich um ein Nonnenkloster

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Ab dem Ort Kalambaka windet sich eine Straße langsam bergauf und wir fahren zunächst zum Kloster Agios Stéphanos. Es handelt sich um ein Nonnenkloster in dem zur Zeit 28 Nonnen leben.

Schon auf der Anfahrt erleben wir ein tolles Bergpanorama, werden aber auf einen späteren Fotostopp vertröstet. Am Kloster sind nur wenige Busse zu sehen, das ist gut. Wir betreten das Kloster, das von außen teilweise eher einer Festung gleicht, über eine kleine Brücke. Unterhalb der Brücke entdecken wir einen kleinen Klostergarten, der sich eng an den Berg schmiegt. Jetzt folgen die Bekleidungsvorschriften. Männer müssen lange Hosen tragen und Frauen müssen Röcke tragen und die Schultern müssen bedeckt sein. Was mit Männern in Shorts passiert haben wir nicht erfahren. Frauen in Hosen bekommen eine Art Wickelrock (kostenlos), den sie umbinden müssen. Dann dürfen alle das Kloster betreten.

das Museum mit vielen alten Ikonen

das Museum mit vielen alten Ikonen

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Mit unserer Reiseleiterin besuchen wir zunächst das Museum des Klosters. Hier ist fotografieren verboten. Dimitra zeigt uns viele der wertvollen Schriften, Gewänder und Ikonen und erzählt uns die jeweilige Geschichte dazu. Dann gehen wir hinüber zur Kirche St. Stefan. Auch hier ist fotografieren in der Kirche streng verboten. Diese wurde bereits 1798 erbaut, aber erst in der Neuzeit von einem Maler kunstvoll gestaltet. Er ist noch nicht komplett fertig mit der Bemalung.

sehr schöne, allerdings moderne, Wandmalereien

sehr schöne, allerdings moderne, Wandmalereien

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Die Kirche ist dem Märtyrer St. Charalambos gewidmet. Dimitra erzählt uns wieder viel über die Kirche und gibt auch den Hinweis, dass wir später noch original alte Fresken sehen werden. Die Kirche sieht aber trotz der Neubemalung sehr gut aus. Es handelt sich übrigens um eine orthodoxe Kreuzkuppelkirche. Nach der Besichtigung können wir uns 30 Minuten lang überall alleine umzusehen. Wir spazieren zum kleinen Garten des Klosters, genießen die Aussicht ins Tal und fotografieren noch einige weitere Teile des Klosters und eine 2. Kirche, die bereits 1545 errichtet wurde und schöne alte Fresken enthalten soll. Leider ist der Zutritt verboten. Insgesamt macht das Kloster einen sehr guten Eindruck. Dann verlassen wir das Kloster und wandern die Zufahrtsstrasse ein Stück zurück um noch eine Gesamtansicht zu fotografieren. Erstaunlich wie ganz zu Anfang diese Klöster errichtet wurden. Es gab keinen Zugang zu den Felsen, es sei den, man klettert auf sie hinauf. Die Brücke zum Kloster wurde erst in jüngster Zeit gebaut.

toller Aussichtspunkt

das Kloster Agía Triáda ist besonders schwer zu erreichen

das Kloster Agía Triáda ist besonders schwer zu erreichen

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Mit dem Bus fahren wir nur einige 100 m weiter bevor wir wieder halten. Es ist ein fantastischer Aussichtspunkt an dem wir einen Fotostopp einlegen. Von hier aus kann man mehrere Klöster (Agía Triáda, Agios Stéphanos, Megálo Metéoro und Varlaám) gleichzeitig sehen und auch die Meteora-Felsen selber bestaunen. Eines der Klöster, das Kloster Agía Triáda, hat auch mal in einem James Bond Film (In tödlicher Mission) eine Rolle gespielt. Von ehemals 24 sind heute noch 6 Klöster bewohnt.

Kloster Varlaam

um zum Kloster Varlaam zu gelangen muss man 100 Stufen nach oben steigen

um zum Kloster Varlaam zu gelangen muss man 100 Stufen nach oben steigen

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Weiter geht's zum Kloster Varlaam, einem Mönchskloster mit z.Zt. 7 Mönchen. Der Felsen, auf dem das Kloster steht, wurde erstmal um 1350 besiedelt, allerdings nur für kurze Zeit. Erst Anfang des 16.Jhdts. wurde dann das jetzige Kloster errichtet. Vom Parkplatz aus müssen wir zunächst über eine kleine Brücke gehen und dann 100 Treppenstufen emporsteigen (erst in der Neuzeit gebaut) bevor wir den Eingang des Klosters erreichen. Trotzdem die Sonne nicht voll scheint kommen wir etwas ins Schwitzen. Aber der Weg lohnt sich.

diese Fresken stammen alle aus dem 16.Jhdt, absolut phantastisch

diese Fresken stammen alle aus dem 16.Jhdt, absolut phantastisch

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In diesem Kloster sind deutlich mehr Touristen unterwegs als in dem zuerst besuchten Kloster. Wir sehen uns mit unserer Reiseleiterin zunächst die kleine Kirche an. Die orthodoxe Doppelkreuzkirche (ein Novum bei den Meteora-Klöstern) von etwa 1550 ist ganz einmalig. Alle Fresken in der Kirche stammen aus der Bauphase der Kirche und befinden sich im Originalzustand, bzw. sind nur gereinigt aber nicht nachgearbeitet worden. Sie sehen teilweise noch ganz phantastisch ist. Die ganze Kirche ist voll mit diesen Malereien. Ich versuche trotz des Verbots heimlich einige Aufnahmen zu machen, was aber schwierig ist. Die nachfolgenden Besucher drängen in die Kirche und so bleibt nur wenig Zeit sich die prächtigen Malereien in Ruhe anzusehen.

früher konnte man nur per Seilwinde oder Strickleiter dort oben hinauf gelangen

früher konnte man nur per Seilwinde oder Strickleiter dort oben hinauf gelangen

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Auch in diesem Kloster bekommen wir 30 Minuten Freizeit. Wieder suchen wir uns die schönsten Stellen und schieße jede Menge Fotos. Wir sehen uns u.a. die Seilwinde an, mit der bis 1922 Güter und Menschen in das Kloster hinaufbefördert wurden. Es gab bis zu diesem Zeitpunkt keinen anderen Weg nach oben. Oder auch das große, 12000 Liter fassende Fass, das angeblich nur Wasser enthielt. Als wir die 100 Stufen wieder hinuntersteigen, bieten sich uns immer wieder neue Ausblicke auf die Meteora-Felsen und andere Klöster an. Wir bleiben mehrfach zum fotografieren stehen.

Mittagspause

alte Einsiedlerhöhle mit bunten Tüchern

alte Einsiedlerhöhle mit bunten Tüchern

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Es ist Zeit zum Mittagessen und deshalb fahren wir hinunter nach Kalampaka, einem Dorf am Fuß der Meteora-Felsen. Bei der Abfahrt sehen wir noch 2 weitere Klöster (Roussanou und Agios Nikolaos Anapafsas), so dass wir alle 6 noch existierenden Klöster gesehen haben. Auch viele Höhlen, in denen die ersten Einsiedler lebten, sehen wir in den Felsen. Die ersten Einsiedler kamen im 9. Jahrhundert in die Gegend um Meteora. 1344 wurde dann das erste Kloster errichtet. Besonders fällt uns eine ehemalige Einsiedlerhöhle auf. Hier werden jährlich von Kletterern bunte Tücher hinaufgebracht und nach einem Jahr wieder abgeholt, gesegnet und den Besitzern zurückgegeben, das soll Glück bringen.

viele Einsiedlerhöhlen sehen wir noch bei der weiteren Rundfahrt

viele Einsiedlerhöhlen sehen wir noch bei der weiteren Rundfahrt

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Im Dorf essen wir im Restaurant Bakxos zum Mittag. Als Getränke gibt es Rotwein und Selter. Die Vorspeise ist eine Kombination aus Tzatziki, Auberginenmus, gefüllte Weinblätter und einer Riesenpaprikaschote. Danach serviert man uns einen Salat und als Hauptgericht Schweinefleisch mit Reis und Kartoffeln. Die Nachspeise ist ein sehr süßer Kuchen. Das Essen schmeckt ganz gut und reicht erstmal wieder. Vom Restaurant aus können wir auch noch einige Höhlen sehen.

Wir sind zeitlich etwas im Verzug, denn eigentlich sollten wir um 14 Uhr schon wieder los fahren, aber es dauert 15 Min. länger als geplant. Wir fahren die gleiche Strecke zum Schiff zurück, die wir auch gekommen sind. Daher gibt es auf der Rücktour nichts Neues zu sehen. Nur eine kurze Toilettenpause unterbricht die Rückfahrt.

wir kommen zu spät zum Schiff zurück

wir verlassen Thessaloniki während des Abendessens

wir verlassen Thessaloniki während des Abendessens

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Dann aber müssen wir uns sputen und kommen erst um 17 Uhr 45 wieder in Thessaloniki an. Eigentlich ist Boarding Time (alle Mann zurück an Bord) 17 Uhr 30, aber das ist nicht unser Problem. Wir gehen an Bord und ich dusche schnell noch. Dann suchen wir uns auf Deck 9 (Außenbereich Calypso) ein schönes Plätzchen für die Abfahrt und das Abendessen.

die Abfahrt verzögert sich

Allerdings verzögert sich die Abfahrt, weil ein Crewmitglied ins Bordhospital gebracht wurde und dort untersucht wird, wie der Kapitän meldet. Später wird das Crewmitglied in ein örtliches Krankenhaus gebracht. Mit 30 Minuten Verspätung geht es dann aber doch los. Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir Thessaloniki und genießen bei angenehmen Temperaturen unser Abendessen. Später ziehen wir uns auf die Kabine zurück und schalten erstmal ein bisschen ab. Ich schreibe den Reisebericht, Elke spielt ein bisschen Solitär.

Abendprogramm

Gene Picard, ein Travestiekünstler steht heute abend auf der Bühne des Theaters

Gene Picard, ein Travestiekünstler steht heute abend auf der Bühne des Theaters

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Um 21 Uhr 15 suchen wir uns einen Platz im Theater um uns die Show von Gene Picard anzusehen, einem Travestiekünstler. Die Show ist wirklich ganz toll, viele Witze unter der Gürtellinie aber auch viele „normale“ lustige Sachen. Nach fast 80 Minuten endet die Show und der Beifall ist groß. Wir sind beide ziemlich müde vom frühen Aufstehen und gehen nach einem kurzen Spaziergang über Deck 10 auf die Kabine. Elke legt sich schon ins Bett während ich noch den Bericht erledige und die Bilder sichern. Das muss sein. Sonst habe ich morgen schon wieder einiges vergessen. Endlich können wir wieder ausschlafen.

Balken
Wetter : 29 Grad, morgens stark bewölkt, dann vereinzelt Sonne, an der Küste bei der Rückfahrt viel Sonne
Wellenhöhe : <1 m
Unterkunft : Aidaaura - Kabine 7209 - VP
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