Sokhna: die Klöster St. Antonius und St. Paulus, Abfahrt zum Suezkanal
02.04.2012
Balken

endlich mal wieder Landgang

SOKHNA (Ägypten) - 
				im Industriehafen von Sokhna warten bereits die vielen großen und kleinen Reisebusse auf die Ausflügler

SOKHNA (Ägypten) - im Industriehafen von Sokhna warten bereits die vielen großen und kleinen Reisebusse auf die Ausflügler

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Als wir heute früh schon um 6 Uhr aufstehen, liegt der Hafen von Sokhna in Sichtweite. Die Sonne scheint von einem blauen Himmel und wir machen uns schnell fertig, damit wir gleich im 7 Uhr im Weite Welt Restaurant frühstücken gehen können. Das Restaurant ist Punkt 7 Uhr zur Eröffnung schon gut ge- füllt. Heute gehen 28 Busse auf die Reise nach Kairo und auch wir starten zu unserem privat gebuchten Ausflug frühzeitig gegen 8 Uhr 30. Nach dem Frühstück kehren wir noch mal auf unser Zimmer zurück. Wir packen alles notwendige einschließlich der Originalreisepässe ein. Inzwischen ist die Aidadiva fast am Kai angekommen. Vor uns liegt bereits die Tomson Celebration, ein älterer Kreuzfahrer.

Wir fahren hinunter zur Rezeption, wo wir uns mit Stefan, Angelika, Alexandra und Anne treffen, die auch diesen Ausflug über Bakadi Dreams für uns alle gebucht hat. Alle sind ziemlich pünktlich und wir gehen gemeinsam hinunter auf Deck 3. Dort warten schon einige andere Mitreisenden darauf, das Schiff verlassen zu können. Die ägyptischen Behörden benötigen aber noch einige Minuten um das Schiff freizugeben. Dann ist es aber soweit. Ein ägyptischer Mitarbeiter kontrolliert kurz unseren Pass und dann gehen wir von Bord.

unser privat gebuchter Bus steht bereit

SOKHNA (Ägypten) - 
				auch der von Bakadi Tours gebuchte Bus steht pünktlich am Pier bereit

SOKHNA (Ägypten) - auch der von Bakadi Tours gebuchte Bus steht pünktlich am Pier bereit

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Von Bakadi Dreams stehen schon mehrere Kleinbusse bereit. Anne klärt ab, mit welchem Bus wir fahren werden und dann können wir einsteigen. Ein schöner Kleinbus mit bequemen Sitzen. Abdull, unser deutschsprachiger Reiseleiter, informiert uns schon mal über einige Dinge. Er spricht exzellent deutsch, gelernt hat er es auf dem Goetheinstitut in Kairo. Allerdings müssen wir noch eine ganze Weile auf die Abfahrt warten, da wir das Hafengebiet nur im Konvoi verlassen dürfen und die Reisebusse noch nicht mit alle mit Touristen besetzt sind.

Um 8 Uhr 45 ist es dann soweit, wir starten zu unserer Klostertour. Das Containerterminal, in dem wir liegen, ist sehr unübersichtlich. Es dauert eine Weile bis wir das Haupttor passiert haben. Immer wieder müssen Speed Bumps überquert werden, was die Fahrt verzögert. Über einige verschlungene Pfade erreichen wir schließlich die Hauptstraße und fahren dann Richtung Süden. Mit bis zu 130 km/h "scheucht" unser Fahrer das Auto über die gut ausgebaute Straße.

Rechts und links sehen wir immer wieder halbfertige Bauten. Hierbei handelt es sich, laut Aussage unseres Reiseleiters, um Ferienwohnungen und auch einige Hotelanlagen. Angeblich zieht es hier die Einwohner Kairos am Wochenende an diese Küste. Alles sieht aber aus, als ob mitten im Bau die Arbeiten eingestellt wurden, nur wenige Anlagen scheinen bewohnt zu sein. Immer wieder wechseln sich karge Landschaft und halbfertige Betonbauten ab, dazwischen sieht man auch viele Plastikabfälle.

In der Nähe des Ortes Zaafarana erstreckt sich rechter Hand der Straße ein ausgedehnter Park von Windrädern. So eine große Anzahl von Windrädern habe ich noch nie gesehen. An die 700 Windräder sollen hier stehen. Es ist eine ideale Stelle, beständig starker Wind, flaches Land und nur geringe Turbulenzen - gute Voraussetzungen für einen solchen Windpark. Die Anzahl der Windräder soll aber noch weiter erhöht werden, gigantisch.

wir erreichen das St.Antonius- Kloster

Bei Zaafarana verlassen wir dann die Küstenstrasse 24 und biegen rechts ab Richtung Wüste. Nach ca. 25 km biegen wir wieder links zum St.Antonius- Kloster ab, welches wir schließlich nach weiteren 17 km erreichen.

SOKHNA (Ägypten) - 
				die ausgedehnte Klosteranlage von St. Antonius ist von eine riesigen Mauer umgeben

SOKHNA (Ägypten) - die ausgedehnte Klosteranlage von St. Antonius ist von eine riesigen Mauer umgeben

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Schon von außen sieht man, wie sich eine riesige Mauer um die Anlage zieht. Am Tor werden wir kontrolliert und fahren dann endlich bis zum Eingang des eigentlichen Klosters. Erst seit 80 Jahren existiert hier ein Tor, durch welches wir jetzt das Kloster betreten. Vorher konnten Waren und Personen nur mit Hilfe von Körben oder einer Art Aufzug ca. 8 m hoch in das Kloster befördert werden. Dieser Zugang wurde auf Grund vieler Überfälle durch Beduinen und andere Personen über Jahrhunderte so gewählt.

Das Antoniuskloster, arabisch Deir el Qaddis Antwan, wurde im Jahre 356 kurz nach dem Tod des Heiligen Antonius gegründet und ist das älteste und größte koptische Kloster Ägyptens. Er wird heute als Antonius der Heilige oder auch der Große verehrt und gilt als Patron der Verfolgten und der Haustiere. Das Kloster liegt am Fuße des bis zu 1464 Meter hohen Galala-Plateaus unterhalb der Höhle, in der der Einsiedler lebte. Prunkstück der Anlage ist die dreischiffige St. Antoniuskirche aus dem 6.Jh. Berühmt sind die mittelalterlichen, byzantinischen Fresken in der Grabeskirche des Antonius.

ein Mönch führt uns durch das Kloster

SOKHNA (Ägypten) - 
				Father Ruwais Antonius führt und durch die Klosteranlage <br /> wir hätten uns keinen besseren Begleiter wünschen können

SOKHNA (Ägypten) - Father Ruwais Antonius führt und durch die Klosteranlage
wir hätten uns keinen besseren Begleiter wünschen können

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Im Kloster werden wir von Father Ruwais Antonius empfangen. Ein sehr netter "älterer Herr" (65), ein Mönch, der hier im Kloster zusammen mit 120 anderen Mönchen lebt. Wir werden sehr herzlich von ihm in einer Mischung aus Deutsch und Englisch empfangen. Er führt uns zuerst in den Shop des Klosters, denn schließlich wollen die Mönche alle möglichen Einnahmequellen erschließen. Wir finden auch eine CD auf der sich u.a. Musik befindet, die sich sicherlich gut in unse- ren Film einarbeiten lässt.

Anschließend führt uns der Mönch durch große Teile des Klosters und erzählt und viel zur Geschichte des Klosters und zum Thema Religion. Wir spazieren durch die alten und neuen Teile des Klosters und bewundern die teilweise über 1000 Jahre alte Bauten.

SOKHNA (Ägypten) - 
				die uralte Klosterkirche des Eremiten Antionius, die teilweise 1400 Jahre alt ist

SOKHNA (Ägypten) - die uralte Klosterkirche des Eremiten Antionius, die teilweise 1400 Jahre alt ist

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Im weiteren Verlauf des Rundgangs besuchen wir auch die uralte Klosterkirche des Eremiten Antonius (ca. 1400 Jahre alt). Wir müssen allerdings unsere Schuhe ausziehen, sollen sehr leise sein und dürfen keine Fotos machen. Schade, dass wäre insbesondere in diesem alten Teil des Klosters sehr interessant gewesen. Vorher bekommt jeder Teilnehmer noch von unserem Mönch mit Kugelschreiber eine Art "Tattoo" auf den Arm oder die Hand gemalt. Bei mir ist es der heilige Antonius. Nach einer Art Schweigeminute können wir uns in der Kirche umsehen. Viele sehr alte Wandmalereien befinden sich an den Wänden. Eine zwar sehr einfache, aber irgendwie doch sehr beeindruckende Kirche. Der Mönch Ruwais zeigt uns anschließend den ältesten Teil der Kirche.

ein außerordentlich interessanter und schöner Rundgang

SOKHNA (Ägypten) - 
				innerhalb der Klosteranlage befinden sich Bauten aus den unterschiedlichsten Zeiten

SOKHNA (Ägypten) - innerhalb der Klosteranlage befinden sich Bauten aus den unterschiedlichsten Zeiten

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SOKHNA (Ägypten) - 
				diese Visitenkarte überreicht uns der Mönch, der uns durch die Klosteranlage führt

SOKHNA (Ägypten) - diese Visitenkarte überreicht uns der Mönch, der uns durch die Klosteranlage führt

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Dann geschieht etwas erstaunliches. Der Mönch lässt es sich nicht nehmen, doch noch persönlich Fotos für uns in diesem Bereich zu schießen. Anschließend werden wir alle mit Ihm zusammen fotografiert. Fotografieren scheint sein besonderes Hobby zu sein. Er fotografiert sehr gerne die "Mädels" der Gruppe an verschiedensten Stellen im Kloster. Obwohl tief, religiös ist er auch den weltlichen Dingen nicht abgeneigt. Er besitzt neben einem Handy auch einen Computer und ist ein ausgesprochen fröhlicher Mensch. Sogar eine Vistenkarte überreicht er uns später. Wir besuchen u.a. noch die alte Mühle des Klosters, wo er auch wieder von verschiedenen Leuten aus der Gruppe Fotos schießt.

Der Spaziergang durch die Klosteranlage führt uns auch zur Wasserversorgung des Klosters. Direkt aus den dahinterliegenden Bergen fließt ein stetiger Strom von Wasser in die Anlage. Es ist Wasser, welches sich nach den wenigen Regenfällen über lange Zeit in den Bergen sammelt.

SOKHNA (Ägypten) - 
				hier oben in den Bergen wohnte der Eremit Antonius in einer Höhle zu der heute eine Treppe führt

SOKHNA (Ägypten) - hier oben in den Bergen wohnte der Eremit Antonius in einer Höhle zu der heute eine Treppe führt

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Er begleitet uns auch noch zu einer weiteren Kirche. Diese befindet sich am Rand der Treppe mit 1200 Stufen, die zur Behausung des Eremiten Antonius führen. 300 m hoch über dem jetzige Kloster lebte er in einer ganz einfachen Höhle. Um den Pilgern diesen beschwerlichen Weg nach dort oben zu ersparen, wurde diese neue Felsenkirche erbaut. Auch hier dürfen wir, trotz- dem gerade ein Gottesdienst abgehalten wird, einige Fotos schießen.

Dieses Kloster scheint wirklich sehr weltoffen, aber trotzdem sehr religiös zu sein. Der Tag im Kloster beginnt schon um 4 Uhr morgens für die Mönche. Nachdem Besuch dieser Kirche fahren wir, zusam- men mit dem Mönch, wieder zurück zum Eingang des Klosters. Nach Übergabe einiger kleinerer Geschenke (Kugelschreiber, Spiegel, kleine Tasche u.ä.), Father Ruwais hatte uns gefragt ob wir ihm nicht eine Kleinigkeit schenken könnten, verabschieden wir uns von ihm. Es war eine ganz tolle Tour mit ihm durch das Kloster, besser hätte es nicht laufen können. Seine sehr nette Art, uns das Kloster zu zeigen, werden wir so schnell nicht vergessen. Nach gut 2,5 Stunden verlassen wir wieder das Kloster.

das Pauluskloster ist geschlossen

Wir stoppen noch mal an der Einfahrt zur gesamten Anlage um einige Übersichtsfotos zu schießen. Inzwischen haben wir auch erfahren, dass wir das nahe gelegene Pauluskloster nicht besuchen kön- nen, da es wegen der Fastenzeit vor Ostern für alle Besucher komplett geschlossen ist. Das Antonius- kloster ist da nicht ganz so streng, allerdings haben Ägypter im Augenblick auch hier keinen Zutritt. Daher waren wir auch die einzigen Besucher im Kloster.

An einer Tankstelle an der Straße nach Sokhna legen wir eine kurze Pause ein. Unser Fahrer muss Diesel tanken. Dieser wurde gerade geliefert und diese Gelegenheit will er nutzen. Schließlich soll der Wagen heute noch bis nach Kairo zurückfahren. Dann geht es in schneller Fahrt wieder die Küste ent- lang Richtung Norden.

SOKHNA (Ägypten) - 
				eine ungewöhnlich großen Ferienanlage an der ansonsten trostlosen Küste

SOKHNA (Ägypten) - eine ungewöhnlich großen Ferienanlage an der ansonsten trostlosen Küste

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In Ain Sokhna, einer monströsen Ferienanlage, stoppen wir zum letzten Mal. Diese überdimensionale Anlage wurde an einer, für uns doch recht unwirk- lichen, trostlosen und nicht gerade schönen Küste errichtet. Angelika ist noch auf der Suche nach einigen Tüchern und hier soll sich eine Shopping Mall befinden. Leider sind alle Geschäfte in der Anlage wegen der Fastenzeit noch geschlossen und öffnen erst später. Also schießen wir noch einige Fotos dieser riesigen Anlage und fahren dann zurück zum Schiff.

zurück an Bord zur Kaffeestunde

Dort treffen wir um 15 Uhr pünktlich zur Kaffeestunde ein. Nach einem kurzen Blick auf 2 kleine Sou- venirstände vor dem Schiff, die Auswahl ist aber nicht besonders, gehen wir wieder an Bord. Wir kehren kurz auf unsere Kabine zurück, entledigen uns aller nicht benötigten Sachen und begeben uns dann zum Weite Welt Restaurant. Kaffee und Kuchen auf der Terrasse bei Sonnenschein, wunderbar. Anschließend legen wir erstmal eine Pause auf unserer Balkonkabine ein und ordnen unsere Sachen und Gedanken.

Gegen 18 Uhr finden wir uns dann schon auf der Terrasse des Bella Vista Restaurant ein, um uns einen guten Platz für das Abendessen zu sichern. Allerdings sind noch 28 Reisebusse mit Gästen auf dem Weg von Kairo zurück zum Schiff, so dass sich der Andrang zum Essen sowieso in Grenzen hält. Wieder gibt es ganz tolle Auswahlmöglichkeiten und wir sitzen erneut mit einem Paar zusammen, die gestern Abend auch schon mit in der Runde waren.

Nach dem genussvollen Abendessen ziehen wir uns auf die Kabine zurück, das heutige Abendprog- ramm auf dem Schiff ist nicht so unser Geschmack. Der Reisebericht heute wird doch etwas umfang- reicher ausfallen und auch die vielen Bilder mit und von dem Mönch wollen wir uns genauer ansehen.

Die Aidadiva verlässt gegen 22 Uhr den Hafen von Sokhna und steuert jetzt dem Suezkanal entgegen. Dieser Ausflug heute war, sicher bedingt durch den sehr religiösen aber gleichzeitig weltlichen kop- tischen Mönch, ein ganz besonderer Ausflug, der uns lange in Erinnerung bleiben wird.

Balken
Wetter : sonnig, 22 - 26 Grad
Unterkunft : Aidadiva - Kabine 7263 - VP
Seemeilen : Sharm-El-Sheikh bis Sokhna -- 183 sm / 339
Wellen : leichter Seegang bei 1 m Wellenhöhe
Liegeplatz : Sokhna Port
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