9.Seetag - auf dem Weg nach Malta
06.04.2012
Balken

hinter den Kulissen von Aidadiva - die Tour "Aida Inside"

Der Tag beginnt grau und trübe. Der erste Blick vom Balkon ist nicht berauschend. Die Temperatur liegt bei nur 17 Grad, aber die See ist ruhig. Für den heutigen Vormittag ist der Schiffsrundgang „Aida Inside“ angesetzt. Daher gehen wir schon gegen 9 Uhr frühstücken um nicht hetzen zu müssen. Kurz vor 10 Uhr sind wir am vereinbarten Treffpunkt, der Diva Bar auf Deck 9. Hier sitzen schon einige Leute. Wie wir erfahren, wurde noch eine weitere Führung vor uns eingeplant, also setzen wir uns noch solange ins Theatrium und hören uns die Ausflugspräsentation an.

AIDADIVA - 
				wir treffen uns mit dem Reiseservice Mitarbeiter Florian Eberhardt an der der Diva Bar zur Aida Inside Tour

AIDADIVA - wir treffen uns mit dem Reiseservice Mitarbeiter Florian Eberhardt an der der Diva Bar zur Aida Inside Tour

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Gegen 10 Uhr 15 ist es dann soweit, wir melden uns beim Reiseservice Mitar- beiter Florian Eberhardt, der die Anwesenheitsliste führt. An der Bar erhalten wir ein Getränk (ohne Alkohol) und eine kurze Einführung in den Ablauf der „Veranstaltung“. Wichtigster Punkt: Fotografieren und Filmen verboten. An- sonsten werden wir über viele Decks zu den unterschiedlichsten Stellen ge- langen und der gesamte Rundgang wird ca. 3 Stunden dauern. Das ist schon mal toll, mit einem so langen Rundgang hatten wir nicht gerechnet.

Private Fotos, die wir in einigen nichtöffentlichen Bereichen schießen durften, sollen auf Bitten von Aida nicht im Internet gezeigt werden. Dem werden wir, auch in den Fotogalerien, entsprechen.

TV-Studio und alles rund um die Bühne

Wir beginnen im TV-Studio, gleich gegenüber der Diva Bar. Der dortige Mitarbeiter erklärt uns auf sehr nette Art und Weise das Studio und die Aufgaben der Mitarbeiter. Von hier aus gelangen wir zum ersten Mal in das Innere des Schiffes, den Backstage-Bereich des Theatriums. Der Entertainment-Manager Jo zeigt uns zunächst die Garderobe der Künstler.

Diese müssen sich bei Aida alle alleine schminken und fertig machen. Es gibt aber 2 Schneiderinnen an Bord und eine Mitarbeiterin, die beim Anlegen und Umziehen der Kostüme hilft. Es ist in diesem Bereich hier schon alles recht eng. Direkt hinter der großen Videoleinwand befinden sich die einzelnen Garderobenschränke für die Künstler. Hier werden vor der Show die passenden Sachen zurechtge- legt. Sie lagern in einem Fundus ein Stock über der Garderobe und werden über eine Art Paternoster in das darunter liegende Stockwerk befördert.

Dann dürfen wir auch noch den Raum besuchen, wohin immer der versenkbare Teil der Bühne ver- schwindet. Eine umfangreiche Technik ist hier zu sehen, die immer gut funktionieren muss. Auch eine 2. Hebebühne hinter der Videoleinwand befindet sich hier. Jo erklärt uns auch die umfangreiche Sicherheitstechnik, damit kein Mitarbeiter während der Proben und den Vorführungen zu Schaden kommt.

gigantischer Küchenbereich

AIDADIVA - 
				bevor wir den Küchenbereich betreten dürfen müssen wir entsprechende Schutzkleidung anlegen

AIDADIVA - bevor wir den Küchenbereich betreten dürfen müssen wir entsprechende Schutzkleidung anlegen

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Von hier aus gelangen wir über eines der 16 nichtöffentlichen Treppenhäuser zum Buffalo Restaurant. Einer der Küchenchefs nimmt uns in Empfang. Als betriebsfremde Personen müssen wir jetzt einen Schutzkittel, eine Haube für die Haare und Überzieher für die Schuhe anlegen, eine sehr amüsante Sache. Weil es hier noch ein öffentlicher Bereich ist, wir sind noch im Restaurant, können wir uns auch gegenseitig fotogra- fieren. Dann betreten wir die relativ kleine Küche des Buffalo Restaurants.

Danach folgt dann ein Wirrwarr von verschiedensten Küchen, in denen wir den Über- blick doch etwas verlieren. Es gibt eine Patisserie, ein Bereich für Fisch, getrennt vom Bereich für Fleisch, Suppen werden in einer Ecke hergestellt, Käseplatten an einer anderen Ecke vor- bereitet und noch vieles andere mehr. Die Bäckerei ist 24 Stunden in Betrieb und produziert an Bord alles, bis auf die Diabetiker Torten, täglich frisch. Hier erfahren wir auch, dass es heute Streusel- kuchen mit Stachelbeere geben wird, lecker. Was für eine Leistung. Sogar das Fleisch wird hier schon im modernen Niedertemperaturbereich schonend zubereitet.

Riesige Öfen und trogartige Gebilde stehen in dem ausgedehnten Küchenbereich für die Zubereitung aller möglichen Speisen bereit. Man kann hier gar nicht alles aufzählen, was wir gesehen haben. Wenn man den Küchenbereich mit eigenen Augen gesehen hat, kann man erstmal die Leistung der Küchen einschätzen, die täglich alles frisch zubereiten. Vorbei an der Kaffeestation mit den über- dimensionalen Kaffeeautomaten, den riesigen Geschirrspülmaschinen, großen Kühlräumen für den Tagesbedarf und vielem mehr erreichen wir wieder eines der vielen Treppenhäuser im Inneren des Schiffes.

Provianträume und Maschinenraum

Weiter geht es hinunter auf Deck 3, wo sich ein Teil der Provianträume der Aidadiva befinden. Der Proviantmeister empfängt uns persönlich in seinem Reich. Er ist froh über Besuch, es ist sonst ein sehr einsamer Job, wie er uns sagt. Er zeigt uns diverse Räume, in denen sich die unterschiedlichsten Lebensmittel in Tiefkühlräumen bis hin zum Lager für Bier und Wein befinden.

Beeindruckend die Anlage für die vielen großen (500 L) Bierbehälter, wobei bis zu 700 l pro Tag ver- braucht werden. Wir bekommen viel über die Beschaffung des Proviants und die damit verbundenen Probleme erklärt. Jetzt kann man vieles besser verstehen, wenn mal irgendwelche Engpässe auftre- ten. Wir dürfen auch in diesem Bereich ohne Probleme Fotos machen, sollen sie aber bitte nicht im Internet veröffentlichen.

Unser Weg führt uns weiter hinunter auf Deck 2. Hier befindet ein wichtiger Sicherheitsbereich, der Maschinenraum, besser gesagt die Überwachungszentrale. Zugänglich nur über vorherige Anmeldung oder über Fingerabdruckscanner. Der Chefingenieur des Schiffes erklärt uns ausführlich die einge- setzte Technik, die Leistung der Motoren und anderer Aggregate und beantwortet viele Fragen. Auf Nachfrage erfahren wir, dass wir uns hier sozusagen schon mit dem halben Körper unter der Wasser- linie befinden.

kurze Pause und Besuch der Wäscherei

AIDADIVA - 
				während des Rundgangs legen wir eine kurze Pause mit Häppchen und Sekt auf Deck 3 ein

AIDADIVA - während des Rundgangs legen wir eine kurze Pause mit Häppchen und Sekt auf Deck 3 ein

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Von hier aus geht es wieder ein Stock höher und plötzlich finden wir uns direkt vor dem Hospital auf Deck 3 wieder. Hier legen wir eine kurze Pause ein. Es werden Sekt und kleine Häppchen, gefertigt im Rossini Restaurant, serviert.

Dann gesellt sich die 1. Hausdame des Schiffes zu uns. Sie ist für das House- keeping (Kabinenreinigung usw.) und auch für die Wäscherei zuständig. Leider hat sich ihre Stimme verabschiedet und sie kann nur noch ganz leise sprechen. Sie hat aber unserem Reiseservicemanager einen Spickzettel vorbereitet, damit er uns das Wichtigste erzählen kann. Trotzdem fügt sie, mit leiser Stimme, immer noch viele Sachen ein, die er nicht weiß oder sie ergänzt trotzdem noch einiges. Auch mit dem Hinweis, dass es in der Wäscherei sehr laut sei und sie dort sich kaum noch verständlich machen könnte.

Dann machen wir uns auf den Weg hinunter zur Wäscherei. Diese liegt auf Deck 1 und damit sind wir endgültig unter der Wasserlinie angekommen. Die Wäscherei wirkt erstaunlich aufgeräumt. Es stehen hier mehrere riesige Waschmaschinen mit bis zu 180 kg Fassungsvermögen, enorm. Auch eine kleine Waschmaschine für die Wäsche der Passagiere wird uns gezeigt. Das lustigste ist die Handtuchmangel und -faltmaschine. Das Handtuch wir in voller Größe auf der einen Seite aufgelegt und kommt am anderen Ende zweifach gefaltet wieder heraus. Das funktioniert auch mit unterschiedlichen Handtuch- größen.

Das gleiche Gerät gibt es noch mal, aber deutlich größer, für die Tischtücher. Die Bademäntel werden aber noch von Hand zusammengelegt. Des Weiteren stehen hier auch mehrere Bügelstationen bereit, damit alles schön glatt geplättet werden kann. Auch eine kleine chemische Reinigung ist vorhanden. Das hinter der Wäscherei liegende Lager für Handtücher, Bademäntel und vielem mehr ist sehr groß und beeindruckend.

das Highlight ist die Brücke

Von der Wäscherei auf Deck 1 fahren wir nun hinauf auf Deck 11. Jetzt geht es zur Brücke. Durch eine unscheinbare Tür im Sportbereich betreten wir wieder die nichtöffentlichen Bereiche. Auch die Brücke befindet sich in einem absoluten Sicherheitsbereich. Wie der Überwachungszentrale für die Maschinen kommt man hier nur nach Anmeldung oder per Fingerabdruckscanner auf die Brücke.

Der Kapitän öffnet persönlich und begrüßt jeden der 9 Besucher per Handschlag. Uns empfängt ein atemberaubender 180-Grad-Blick von der Brücke, tolle Aussicht. Die erste Aktion ist aber das obliga- torische Gruppenbild mit Kapitän. Dann erklärt er uns ausführlich ca. 30 Minuten lang alle möglichen Geräte und Abläufe auf der Brücke. Er beantwortet geduldig alle gestellten Fragen. Ein wirklich toller Abschluss der nun schon 3,5 Stunden dauernden Führung.

Als Überraschung erhält jeder Teilnehmer des Rundgangs eine DVD „Aida Inside“, auf der noch mal vieles von dem zu sehen ist, was wir heute erlebt haben. Paare erhalten je ein DVD der Aidacara und der neueren Schiffe des Sphinx-Klasse. Dann werden wir durch die unscheinbare Tür zurück in den Sportbereich geführt und der Rundgang ist zu Ende.

Eine tolle Tour, die trotz des Preises von 89€ absolut empfehlenswert ist. Man sieht jetzt hinterher sicherlich einiges anders, besonders bei Problemen, als vor dem Rundgang. Wir beiden gehen an- schließend, noch ganz beeindruckt vom Rundgang, in die Pizzeria Mare zum Mittagessen. Als wir auf unsere Kabine zurückkehren ist es bereits 14 Uhr 30.

Kreativwerkstatt und nautische Fragestunde

AIDADIVA - 
				am vorletzten Seetag stellt sich Kapitän Mey auf dem Pooldeck den Fragen der Passagiere, Bord-TV ist auch dabei

AIDADIVA - am vorletzten Seetag stellt sich Kapitän Mey auf dem Pooldeck den Fragen der Passagiere, Bord-TV ist auch dabei

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AIDADIVA - 
				unser Kapitän

AIDADIVA - unser Kapitän

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Da Elke heute noch ein weiteres Mal an der Kreativ- werkstatt „Malen“ teilnehmen möchte, beeilen wir uns mit dem Kaffee trinken um 15 Uhr im Weite Welt Res- taurant. Elke begibt sich danach auf Deck 6, während ich mir von 16 bis 17 Uhr die Fragestunde des Kapitäns auf dem Pooldeck ansehe und anhöre. Ich bekomme doch noch die eine oder andere Sache mit, die ich bisher nicht wusste oder kannte.

Waschsalon Gerhard

Gegen 17 Uhr 30 treffen wir uns beide auf der Kabine wieder. Wir packen zum letzten Mal die schmutzige Wäsche zusammen und haben Glück. Im Waschsalon auf Deck 7 sind gleich mehrere Maschinen frei, so dass wir sofort unsere Wäsche starten können. 1€ pro Waschgang ist nicht die Welt. 40 Minuten später ist die Wäsche fertig und wieder wird sie malerisch in der Kabine verteilt. Da uns hier im Mittelmeer nicht mehr die warme Luft von draußen beim Trocknen helfen kann, drehen wir die Klimaanlage etwas hoch.

Dann gehen wir zum Abendessen ins Bella Vista Restaurant. Für die Außenflächen ist es eindeutig zu kalt geworden, aber wir bekommen auch so noch einen schönen Platz. Mit dem heutigen Tag sind es nur noch 3 Abende, an denen wir das schöne Büffet genießen können. Nach dem Abendessen drehen wir noch eine kurze Runde über das Aussendeck, aber es weht ein kräftiger Wind und ist auch recht frisch dazu, also wieder rein und runter zur Kabine.

Morgen früh laufen wir Valletta an und das soll ein ganz toller Anblick sein, wenn man schon früh- zeitig an Deck ist, so etwa gegen 6 Uhr 30. Also werden wir wieder etwas früher schlafen gehen, damit wir auch einiger Maßen fit und munter sind. Am darauffolgenden Seetag können wir dann wieder ausschlafen.

Die Bilder mit dem Kapitän bekommen wir übrigens auch kostenlos auf die Kabine geliefert. Das war ein ganz toller Tag und wir haben viele neue Einblicke in den täglichen Ablauf hinter den Kulissen des Schiffes gewonnen. Bei mir hat sich leider wieder mal ein Schnupfen eingestellt und die Nase tropft schon leicht. Also nehme ich für die kommende Nacht eine Tablette, um ruhig schlafen zu können.

Balken
Wetter : sonnig, 17 – 21 Grad, teils heiter, aber oft wolkig, morgens und abends bedeckt
Unterkunft : Aidadiva - Kabine 7263 - VP
Seemeilen : von Kreta nach Malta -- 521 sm / 965
Wellen : leichter Seegang bei unter 1 m Wellenhöhe
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