Goa: Tempel, Kirchen u. Gewürze, Abfahrt nach Mumbai (Bombay)
22.03.2012
Balken

wieder müssen wir relativ früh aufstehen

Unser heutiger Ausflug beginnt schon gegen 8 Uhr 45, das bedeutet, wir müssen wieder eine Stunde früher als gestern, also um 6 Uhr 30 aufstehen. Draußen ist es noch sehr diesig und unser Thermo- meter zeigt "nur" 25 Grad. Zum Frühstück gehen wir wieder in das Marktrestaurant, da wir noch vor 7 Uhr 30 (der Öffnungszeit des Weite Welt Restaurants) fertig sind. Vorher besorge ich uns noch die notwendigen Landgangskarten im Theatrium auf Deck 9. Im Restaurant genießen wir erneut das sehr leckere Bircher Müsli und viele andere Köstlichkeiten.

In der Zwischenzeit erreicht die Aidadiva den Hafen von Mormugao und legt sehr vorsichtig am Kai an. Über 30 Reisebusse stehen schon für die diversen Ausflüge bereit. Wir beobachten das Anlege- manöver von unserem Balkon aus und gehen kurz vor 8 Uhr 45 auf Deck 9 ins Theatrium. Hier tref- fen sich die Ausflügler von GOA03 (Tempel, Kirchen und Gewürze). Heute scheint der Andrang deut- lich größer zu sein als an den vergangenen Tagen. Auch entfällt diesmal die persönliche Anmeldung bei den Scouts. Wieder können sich Freiwillige melden, die an der englischsprachig geführten Tour ohne Scoutbegleitung teilnehmen wollen. Es gibt extrem wenig deutschsprachige Guides in Indien. So fahren in den Tourbussen auch Scouts der Aidadiva mit und übersetzen teilweise die englischen Erklärungen des Tourguides Es sind aber manchmal nicht genügend Scouts für alle Busse vorhanden, daher die rein englischsprachigen Busse ohne Scoutbegleitung.

Not macht erfinderisch

GOA - Not macht erfinderisch - die Klimaanlage lässt sich nicht abschalten - hier helfen die Selterflaschen

GOA - Not macht erfinderisch - die Klimaanlage lässt sich nicht abschalten - hier helfen die Selterflaschen

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Kurz nach 9 Uhr wird das Schiff von den indischen Behörden freigegeben und wir gehen von Bord. Unser heutiger Reisebus ist schon etwas älter. Bauliche Mängel, wie z.B. mit der Klimaanlage, bleiben da nicht aus. Die Anlage lässt sich teilweise nicht mehr regulieren, da die entsprechenden Klappen fehlen. Not macht erfinderisch. Die ersten entdecken, dass die kleinen Wasserflaschen, die wir beim Einstieg auf dem Sitz vorfinden, genau in die Öffnungen der Klimaanlage passen und diese komplett abdichten. Ein tolles Bild, ein Bus voller hängender Wasserflaschen. Wir stopfen allerdings die Gardine vom Fenster mit dem gleichen Erfolg in die Öffnung.

Bummel über den Markt von Panaji

GOA - Bummel durch die Markthalle von Panaji (engl. Panjim, port. Pangim)

GOA - Bummel durch die Markthalle von Panaji (engl. Panjim, port. Pangim)

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Unsere Fahrt führt uns zunächst entlang der Küste nach Panaji (engl. Panjim, port. Pangim), der Hauptstadt des Bundesstaates Goa. Zur Freude aller Teil- nehmer besuchen wir dort u.a. einen Fischmarkt und eine Markthalle, in der hauptsächlich Obst und Gemüse, Blumen aber auch viele andere Dinge des täglichen Lebens verkauft werden. Wir haben 20 Minuten Zeit uns die Markt- halle anzusehen und bummeln ausgiebig durch die verschiedenen Gänge. Eine sehr spannende Ange- legenheit. Die Inder sehen uns als potentielle Käufer und versuchen uns alles Mögliche anzubieten. Sie sind aber nicht so aufdringlich, wie wir es schon in arabischen Ländern erlebt haben. Wir lehnen aber alle Angebote dankend ab. Eine wirklich schöne Erfahrung, diese Markthalle.

Besuch von Alt-Goa

Mit dem Bus fahren wir entlang des Flusses Mandovi weiter in das 10 km östlich gelegene Alt-Goa. Unterwegs fällt uns auf, dass in Goa die Autos wesentlich weniger beim Überholen hupen und auch nicht ganz so aggressiv fahren, wie wir es bisher erlebt haben. Auch sind unterwegs sehr viele Kirchen zu sehen. Die Stadt macht außerdem einen wesentlich besseren Eindruck als die Orte, die wir bisher in Indien besucht haben. Alles wirkt etwas sauberer als anderswo. Vielleicht ist das der ehemalige portugiesische Einfluss. Alt-Goa, die frühere portugiesische Hauptstadt zählt heute auch zum UNESCO Weltkulturerbe.

GOA - 
				die Kathedrale Se (1562-1619), die für ihre riesige Glocke "Golden Bell" berühmt ist

GOA - die Kathedrale Se (1562-1619), die für ihre riesige Glocke "Golden Bell" berühmt ist

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In Alt-Goa besichtigen wir die Kathedrale Se, auch Kathedrale der Heiligen Katarina genannt (1562-1619), die für ihre riesige Glocke "Golden Bell", berühmt ist. Sehr auffällig ist, dass der Kirche ein Turm fehlt. 1776 ist dieser Turm zusammengefallen und wurde nie wieder aufgebaut. Das Innere der Kirche ist mit vielen schönen Gemälden dekoriert.

GOA - 
				die Basilika Bom Jesus (1594-1605), sie beherbergt die sterblichen Überreste des Heiligen St. Francis Xavier

GOA - die Basilika Bom Jesus (1594-1605), sie beherbergt die sterblichen Überreste des Heiligen St. Francis Xavier

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Die Basilika Bom Jesus (gleich gegenüber, 1594-1605), die wir anschließend besichtigen, ist ein UNESCO-Weltkulturerbe. In der Kirche befinden sich u.a. die sterblichen Überreste des Heiligen St. Francis Xavier. Beide Kirchen sehen sehr interessant, aber nicht außergewöhnlich aus. Interessant ist, dass man in beiden Kirche alles fotografieren kann, aber keine Personenfotos (also Mutti vor dem Altar oder so ähnlich) erlaubt sind.

ein weiterer Hindu-Tempel

Von hier aus biegen wir ins Landesinnere ab und fahren wir noch zum Mangueshi-Tempel. Der Gott Mangueshi ist eine Inkarnation von Shiva. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Tempel begegnen uns einige heilige Kühe und auch etliche Wasserbüffel. So viele haben wir bisher noch nicht gesehen. Der Tempel ist deutlich freundlicher und heller gestaltet als die, die wir gestern besuchten.

GOA - 
				der Shri Mangueshi Tempel ist dem Gott Mangueshi, einer Inkarnation von Shiva gewidmet

GOA - der Shri Mangueshi Tempel in der Nähe von Mardol ist dem Gott Mangueshi, einer Inkarnation von Shiva gewidmet

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Sie unterscheiden sich aber trotzdem von den farben- und formenfrohen Hindu-Tempeln, z.B. in Singapur, deutlich. Auch hier im Tempel ist das Filmen und Fotografieren untersagt (ist in Singapur auch nicht der Fall, allerdings gegen Entgelt). Auch im Mangueshi-Tempel dürfen "Ungläubige" nur den allerersten Raum des Tempels betreten.

ich mache Bekanntschaft mit der indischen Erde

Auf dem Rückweg vom Tempel zum Bus gerate ich irgendwie ins Straucheln und falle lang hin. Ein kurzer Schreck, aber dann die gute Mitteilung, dass alles scheinbar o.k. ist. Die Brille ist etwas ver- bogen, aber das Glas ist in Ordnung. Alle Kameras funktionieren und ich habe einige kleine Abschür- fungen im Gesicht, den Händen und dem Oberarm. Der Reiseleiter gibt mir sofort eine Flasche Wasser, womit wir die Abschürfungen vom Dreck befreien. Mit einem Feuchttuch säubere ich die Wunden weiter und bearbeite sie noch mit einem Desinfektionsmittel (auch vom Reiseleiter). Zum Glück gibt es keine starken Blutungen und ich fühle mich soweit in Ordnung.

Besuch einer weiteren Gewürzfarm

GOA - 
				wer wollte, konnte auf diesem Elefanten eine kleine Runde drehen

GOA - wer wollte, konnte auf diesem Elefanten eine kleine Runde drehen

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So fahren wir dann weiter zu einer Gewürzfarm (Tropical Spice Plantation), auf der wir gegen 14 Uhr unser Mittagessen einnehmen. Anschließend führt ein junger Inder unsere Gruppe über die Farm und erklärt uns viele Pflanzen und zeigt uns die dazu- gehörenden Gewürze. Er macht das alles auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise. Auf dem Rückweg zum Bus treffen wir noch einen Elefanten, ein immer wieder interessantes Fotomotiv.

Rückkehr zum Schiff

Dann kehren wir wieder zum Schiff zurück. Meine Wunde am rechten kleinen Finger hat sich in- zwischen auch beruhigt (leichte Blutung). Die Passkontrolle am Hafeneingang ist ein Witz und kurz darauf verlassen wir den Bus direkt vor der Aidadiva. Wir durchlaufen wieder die üblichen Sicher- heitsprozeduren und bringen alle Sachen auf unsere Kabine.

Anschließend fahren wir hinunter auf Deck 3 und gehen ins Hospital. Wir wollen bloß sicher gehen, dass die Wunden nicht weiter versorgt werden müssen, was auch der Fall ist, wie uns die Mitarbeiterin dort erklärt. Ein Pflaster zum Schutz und dass ist dann alles. Dieser Rat ist übrigens kostenlos. Beruhigt fahren wir zurück auf Deck 7 in unsere Kabine. Wir werfen noch einen kurzen Blick in den Waschsalon, aber hier sind alle Maschinen besetzt. Dann erst mal eine gute Dusche, das ist jetzt genau das richtige.

im Waschsalon herrscht Hochbetrieb

AIDADIVA - 
				einige Teile unsere Wäsche dürfen nicht in den Trockner, daher wird sie malerisch in der Kabine verteilt

AIDADIVA - einige Teile unsere Wäsche dürfen nicht in den Trockner, daher wird sie malerisch in der Kabine verteilt

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Anschließend probieren wir noch mal unser Glück im Waschsalon und finden tatsächlich eine freie Trommel. Für 1 Euro können wir hier unsere Wäsche waschen. Wenn notwendig, wird die Wäsche für einen weiteren Euro auch noch getrocknet. Nach 41 Minuten ist die Wäsche fertig und wir räumen die Maschine sofort aus, die nächsten Interessenten stehen schon hinter uns bereit. Die Wäsche verteilen wir anschließend malerisch in unserer Kabine. Die Sachen sind aus einem atmungsaktiven und daher nicht trocknergeeigneten Material, daher diese Hemdenparade in unserer Kabine.

Abendessen bei 28 Grad

Zum Abendessen begeben wir uns heute erneut auf Deck 11 ins Bella Vista Restaurant. Mal sehen, was sich im Vergleich zu gestern beim Essen ändert. Wir finden wieder einen freien Platz auf der Außenterrasse und sehen uns dann das Büffet an. Grundthema im Bella Vista sind immer Nudeln, die heute auch überwiegend angeboten werden, Aber es sind andere Nudelgerichte als gestern. Es gibt wieder sehr leckere Sachen und wir genießen alles bei angenehmen 28-30 Grad im Freien. Auch das Eis mit Beerenfrüchten und Schokosplittern ist erneut ausgesprochen lecker.

der indische Bürokratie-Wahn

Eine Durchsage ruft uns dann in die Aida Bar auf Deck 10. Die indischen Behörden wollen sich noch mal einen Überblick darüber verschaffen, ob zu allen Pässen auch die entsprechenden Personen an Bord sind. So gehen wir zur Aida-Bar und nehmen unseren Pass, die ausgefüllte Ausreisekarte und die Landgangskarte für morgen in Empfang und gehen damit zu den indischen Beamten. Diese werfen nur einen kurzen oder auch gar keinen Blick in den Pass, stempeln alles ab und das war`s. Lustigerweise sind praktisch bei allen Ausreisekarten, soweit wir das mitbekommen, die Geburtsdaten völlig durcheinander geraten. Dass scheint aber keinen der Beamten zu interessieren.

Fotoshop, Reisebericht und unser schöner Balkon

Anschließend besuchen wir noch das Fotostudio, um uns die Aufnahmen von uns anzusehen, die gestern Abend beim Essen, heute beim Landgang und später auf der Plantage geschossen wurden. Aber auch diese Aufnahmen gefallen uns wieder nicht und so wir haben erneut ein paar Euro ge- spart.

Nach einem kurzen Bummel durch die Shopping-Arkade der Aidadiva kehren wir auf unsere Kabine zurück. Erstens gibt es heute kein Abendprogramm, das uns interessiert und außerdem muss endlich mal der Reisebericht auf Vordermann gebracht werden. Sonst gehen immer mehr Erinnerungen verloren. So genießt Elke die laue Luft auf unserem Balkon, während ich den heutigen Tagesbericht schreiben (der Bericht vom 20.03. steht noch aus). Anschließend darf sie dann Korrektur lesen, während ich mich auf den Balkon erhole.

Balken
Wetter : morgens 25 Grad, tagsüber ca. 33 Grad
Unterkunft : Aidadiva - Kabine 7263 - VP
Liegeplatz : Berth No 10/11
Seemeilen : New Mangalore bis Mormugao/Goa -- 166 sm / 307 km
Wellen : leichte Dünung, ca.1m Richtung Küste, das Schiff rollt nur sehr wenig
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