Mumbay: Very British u. Typisch Indisch, Abfahrt Richtung Salalah
23.03.2012
Balken

verzögertes Anlegen in Mumbai

So langsam habe ich mich an die harten Betten gewöhnt und schlafe ganz gut. Das Frühstück ge- nießen wir heute wieder im Weite Welt Restaurant, da wir uns zu unserem Ausflug erst um 9 Uhr 45 in der Aida Bar einfinden müssen. Schon während des Frühstücks merken wir, dass es ziemlich lange dauert, bis die Aidadiva im Hafen von Mumbai anlegt. Nach Aussage des Kapitäns hat sich wohl der Lotse etwas verspätet und auch auf Grund der Gezeiten wurde die Anlegezeit etwas verschoben. Wir beobachten das Manöver noch eine Weile nach dem Frühstück vom Balkon aus und gehen dann gegen 9 Uhr 45 zum Treffpunkt.

warten auf MUM05 / scharfe Passkontrollen

Da sich hier 2 verschiedene Ausflüge treffen ist es ziemlich voll in der Aida Bar. Es dauert heute be- sonders lange bis das Schiff endlich von den Behörden freigegeben wird. Aida versichert uns aber, dass alle Ausflüge dementsprechend länger dauern werden, falls wir nicht pünktlich wegkommen. Dann können wir endlich an Land gehen. Aber wir haben nicht mit der indischen Passkontrolle ge- rechnet. Schon als wir auf der Gangway von Deck 5 aus das Schiff verlassen, sehen wir eine etwa 200 m lange Schlange von Passagieren vor uns. Übrigens ist das Fotografieren im Hafengelände von Mumbai verboten.

Offensichtlich werden hier noch mal genaue Kontrollen der Passkopien und Landgangskarten durch- geführt. Und da natürlich alle Ausflügler und nicht nur die, die aufgerufen wurden, gleichzeitig das Schiff verlassen wollen, staut es sich bis aufs Schiff zurück. Zum Glück stehen wir alle im Schatten. Es dauert eine Weile bis schließlich eine weitere Abfertigungslinie aufgemacht wird und wir durch das große Terminal Richtung Bus gehen können. Aber schon werden wir wieder gestoppt. Eine weitere Kontrolle unserer Unterlagen erfolgt, aber dann haben wir es endlich geschafft.

Fahrt durch Mumbai

Bus Nr. 5 wird uns heute durch Bombay (Mumbai) fahren und wir haben eine Inderin als Reiseleiterin dabei. Mit fast einer Stunde Verspätung starten wir, kommen aber nur ein paar hundert Meter weit. Am Hafenausgang erfolgt zum dritten Mal eine Kontrolle der Papiere, dann ist es geschafft. Auf der Fahrt zum ersten Stopp erleben wir ein ganz anderes Indien als bisher. Mumbai (das ehemalige Bombay) ist mit über 14 Millionen Einwohnern eine Mega-Metropole und das merkt man. Quirliges Leben auf den Straßen, Menschenmengen und ein enormer Lärmpegel. Unterwegs sehen wir viele alte Häuser aus der Kolonialzeit, die eigentlich ganz toll aussehen, wenn man sie ein bisschen herrich- ten würde.

die St. Thomas Kirche

Erster Stopp unserer Rundfahrt ist an der St. Thomas Kirche, das älteste englische Bauwerk in Mumbai von 1718. Benannt wurde sie nach einem Zeitungsverleger, der sich für die Unabhängigkeit Indiens eingesetzt hatte. Die Kirche selber ist nicht sehr beeindruckend. Hier treffen wir auch auf einige (heilige) Kühe, die am Straßenrand liegen. Direkt daneben wird Zuckerrohr gepresst und der Saft verkauft. Nach 15 Minuten sitzen alle wieder im Bus.

das Prince-of-Wales Museum

MUMBAI - das Prince-of-Wales-Museum, 
				gebaut 1915 anlässlich des Besuchs des Prinzen in Indien

MUMBAI - das Prince-of-Wales-Museum, gebaut 1915 anlässlich des Besuchs des Prinzen in Indien

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Nach kurzer Fahrt verlassen wir am Prince-of-Wales Museum (Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya) erneut den Bus zu einem Rundgang durch das Museum. Gebaut 1915 anlässlich des Besuchs des Prinz of Wales, beherbergt das Museum heute mehr als 50000 Exponate aus der indischen Geschichte, aber auch Objekte fremder Länder. Daher herrscht hier theoretisch ein hoher Sicherheitsbedarf. Schon am Eingang müssen alle Taschen abgegeben werden und man durchläuft eine Sicherheitsschleuse, es wird aber sehr lasch kontrolliert.

Von außen darf man das Museum noch fotografieren, innen drinnen ist eine Genehmigung für ca. 10€ für Fotos notwendig. Viele aus der Gruppe haben aber ohne Probleme auch so fotografiert. Nachdem wir eine 2. Sicherheitsschleuse durchschritten haben, bekommen wir 40 Minuten Zeit und können uns alles alleine ansehen. Da wir nicht so die Museumstypen sind wandern wir einfach durch verschiedenste Abteile und schauen uns ein wenig um. Zum verabredeten Zeitpunkt sind wir wieder im Eingangsbereich.

das Gateway of India

MUMBAI - 
				das Gateway of India war ursprünglich als feierlicher Landungspunkt für die ankommenden Dampfschiffen gedacht

MUMBAI - das Gateway of India war ursprünglich als feierlicher Landungspunkt für die ankommenden Dampfschiffen gedacht

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Mit dem Bus fahren wir anschließend zum Gateway of India. Das Monument war ursprünglich als feierlicher Landungspunkt für die mit Dampfschiffen an- kommenden Passagiere gedacht. Hier tobt das Leben. Unheimlich viele Menschen sind in diesem Bereich unterwegs und natürlich auch viele Kinder, die betteln, wie übrigens in ganz Mumbai. Leider befinden sich vor dem Gate- way einige Tribünen, so dass ein gutes Foto nicht möglich ist.

Gegenüber dem Gateway stehen zwei Hotels. Das moderne Regent Inn und daneben das traditions- reiche The Taj Mahal. Das Taj Mahal stammt noch aus der Kolonialzeit (1903) und besitzt eine ganz tolle Fassade, ein wunderbares Fotomotiv. Interessant sind auch die vielen älteren Taxen die wir sehen. Bei etlichen befinden sich die Taxameter noch außerhalb des Fahrzeugs, eine komische Kon- struktion.

der Bahnhof Victoria Station

Weiter geht die Fahrt durch Mumbai, eine Art kleine Stadtrundfahrt. Interessant ist die Mischung aus vielen alten Kolonialbauten und etlichen sehr modernen Häusern in der Stadt. Es gibt aber praktisch kein ruhiges Plätzchen in der Stadt, überall sind viele Menschen und Autos unterwegs.

MUMBAI - 
				die Victoria Station ähnelt eher einer Kathdrale als einem Bahnhof

MUMBAI - die Victoria Station ähnelt eher einer Kathdrale als einem Bahnhof

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Nächster Halt ist der Bahnhof Victoria Station ( Chhatrapati Shivaji). Von außen sieht der Bahnhof eher wie eine Kathedrale mit großen Seitenschiffen aus, ein tolles Gebäude. Leider bekommen wir keine Zeit zur Außenbe- sichtigung, sondern gehen direkt in die Station. Auch hier stehen Sicherheits- schleusen, die man allerdings leicht umgehen kann. Außerdem sind keine menschlichen Kontrollen vorhanden, also was soll das?

Unsere Reiseleiterin führt uns in den Bereich, wo die lokale Züge ankommen und abfahren. Diese Züge sehen deutlich breiter aus als bei uns zu hause. Sie sind auch in 1.Klasse und 2.Klasse unterteilt, und hier noch mal in Frauen und Männer. Die wenigen Fenster im Zug sind vergittert und alles sieht eher aus wie ein Gefängnistransporter. Die Türen bleiben auch während der Fahrt geöffnet, wegen der Klimatisierung des Zuges. Nach 10 Minuten verlassen wir schon wieder diesen interessanten Bahnhof. Aus Sicherheitsgründen (wie wir später erfahren) sind nicht alle Teile zur Besichtigung freigegeben.

Mittagessen im 5-Sterne-Hotel

Leider war die Besichtigungszeit hier deutlich kürzer als im Programm angegeben. Außerdem darf im Bahnhof nicht fotografiert werden. Das hat aber einige Mitreisende nicht davon abgehalten, es trotz- dem zu tun, was offensichtlich auch niemanden gestört hat.

Zum Mittagsessen stoppen wir in dem 5-Sterne Hotel Vivanti, wo uns in einem großen Saal das Mit- tagessen in Form eines Büffets serviert wird. Bevor wir in das Hotel hineindürfen, müssen wir auch hier eine Taschenkontrolle und eine Sicherheitsschleuse passieren. Es hatte vor einigen Jahren in Mumbai mehrere Bombenanschläge geben, daher die hohen Sicherheitsanforderungen. Das Essen schmeckt nicht schlecht und wir bekommen dazu noch ein Freigetränk.

Shopping ist angesagt

Nachdem Mittagessen ist Shopping angesagt. Insgesamt 2 Stunden kann, wer will, am Colaba Cause- way ausgiebig shoppen. Wir beiden bummeln während dieser Zeit durch das lebhafte Mumbai, stürzen uns todesmutig in den Straßenverkehr, um die Straße zu überqueren und sind ganz fasziniert von dieser doch so völlig anderen Welt. Nach 2 Stunden wollen wir eigentlich zu einem Spaziergang durch die Stadt aufbrechen. Allerdings lässt sich die Reiseleiterin durch 3 Mitreisende und gegen den Willen der anderen Mitreisenden zu einem weiteren 15-minütigen Shopping-Stopp überreden. Großer Unmut macht sich im Bus breit.

viel zu kurzer Stadtspaziergang

MUMBAI - 
				in der Stadt kann man von den schönsten kolonialen Bauten bis zu heruntergekommenen Häusern alles sehen

MUMBAI - in der Stadt kann man von den schönsten kolonialen Bauten bis zu heruntergekommenen Häusern alles sehen

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Als dann noch der Spaziergang vom Prince-of-Wales-Museum bis zum Ge- richtshof nur 20 statt der vorgegeben 45 Minuten dauert, sind die meisten Mit- reisenden ganz schön sauer. Was wir auf dem kurzen Spaziergang entlang der historischen Gebäude der David-Sassoon-Bibliothek, dem Universitätsgelände und dem Gerichtshof sehen, ist sehr beeindruckend und hätte deutlich mehr Zeit erfordert. Die Reiseleiterin ist auch auf Nachfrage nicht, wie von Aida versprochen, bereit, die Tour zu verlängern. Wir sind schließlich 1 Std. verspätet losgefahren. Im Gegenteil, statt wie eigent- lich richtig um 19 Uhr, fahren wir bereits um 17 Uhr 45 schon wieder in den Hafenbereich von Mumbai ein und gehen wieder an Bord der Aidadiva. Die Reiseleiterin hat deshalb auch offensichtlich nur von wenigen Mitreisenden ein Trinkgeld erhalten.

MUMBAI - 
				der Mumbai High Court - ein wunderschönes Gebäude aus der Kolonialzeit, erbaut 1871-1878

MUMBAI - der Mumbai High Court - ein wunderschönes Gebäude aus der Kolonialzeit, erbaut 1871-1878

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Die indischen Kontrollen gingen jetzt zum Glück etwas schneller, aber wir werden trotzdem wieder 3mal kontrolliert. Wir betreten die Diva wieder über die Gangway, passieren die Sicherheitseinrichtungen und sind dann endlich wieder auf unserer Kabine. Jetzt erst Mal eine schöne Dusche. Anschließend gehen wir gleich zum Abend- essen, da die Restaurants schon geöffnet sind. Bei diesem schönen und warmen Wetter nutzen wir wieder die Terrasse des Weite Welt Restaurant. Es ist einfach toll hier draußen zu sitzen und das sehr angenehme Klima zu genießen, während es in Deutschland noch recht frisch ist.

ich kläre die Scouts über den Ausflug MUM05 auf

Gegen 19 Uhr gehe ich mal kurz zu einem der Ausflugsscouts, um Ihr von dem nicht ganz gelun- genen Ausflug MUM05 zu berichten. Offensichtlich ist Ihr da auch schon einiges zu Ohren gekommen und sie nimmt dankend meine Hinweise in schriftlicher Form auf und will sie weiterleiten. Dann setze ich mein Abendessen fort. Da jetzt 2 Seetage vor uns liegen und wir ausschlafen können, werden wir uns wieder einige Veranstaltungen im Theatrium ansehen.

Abfahrt aus Mumbai

Nach dem Abendessen beobachten wir von Deck 5 aus, wie die Aidadiva langsam Bombay verlässt und die Lichter hinter uns zurückbleiben. Dabei werden wir erneut, wie schon beim Check-In in Cochin, vom bordeigenen Kamerateam gefilmt. Vielleicht erscheinen wir ja diesmal in der DVD "Un- vergessliche Momente", die man am Ende der Reise an Bord kaufen kann. Sobald Teil 1 der DVD fertiggestellt ist, wird er auch im bordeigenen Fernsehen gezeigt.

Abendprogramm auf der Aidadiva

Um 20 Uhr 30 beginnt die Show des Schauspielers und Comedian Sanjay Shihora, einem Inder, der jetzt aber in Berlin wohnt. Wir erleben eine vergnügliche halbe Stunde mit dem humorvollen Inder und amüsieren uns köstlich. Während der Zeit bis zur nächsten Show um 21 Uhr 30 sehen wir uns die Bilder im Fotoshop vom heutigen Landgang an, die uns aber auch diesmal nicht gefallen. Im Blumenladen bewundern wir noch speziell präparierte Rosen, die vollkommen natürlich aussehen und sich so 3 bis 5 Jahre halten sollen. Wir werden wahrscheinlich 2 davon als ein sehr außergewöhn- liches Geschenk für Freunde mitnehmen.

Die folgende Show, Dancing Queen als Ersatz für DivAria (krankheitsbedingter Ausfall), gefällt uns beiden auch sehr gut. Flotte Musik von Abba, gute Darsteller und ein Publikum was mitgeht, was kann da noch schief gehen. Nach Ende der 30-minütigen Show ziehen wir uns auf unsere Kabine zurück. Elke genießt noch den lauen Sommerabend auf dem Balkon, während ich wieder ein Stück des Tagesberichtes schreibe.

jetzt folgen 2 erholsame Seetage

Kurz vor Mitternacht gehen wir ins Bett und freuen uns jetzt auf unsere ersten beiden zusammen- hängenden Seetage an Bord der Aidadiva. Indien hat viele Eindrücke bei uns hinterlassen, die wir jetzt, beim Betrachten der Bilder, erst Mal verarbeiten werden. Heute stellen wir unsere Uhren zum ersten Mal wieder um, genau 30 Minuten zurück, wir gewinnen etwas Zeit. Damit dass auch ja keiner vergisst wird mehrmals per Lautsprecherdurchsage am Abend darauf hingewiesen. Auch im täglichen Infoblatt „Aida heute“ steht es schwarz auf weiß.

Balken
Wetter : sonnig, morgens 25 Grad, Mittags 32 Grad
Unterkunft : Aidadiva - Kabine 7263 - VP
Liegeplatz : Ballard Pier Extension
Seemeilen : Mormugao/Goa bis Mumbai/Bombay -- 236 sm / 437 km
Wellen : weiterhin nur leichte Dünung, ca.1m, das Schiff rollt nur sehr wenig
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