Liegeplatz : Main Berth
Kotor ist erreicht
Statt wie geplant um 7 Uhr legt die Aidaaura schon um 6 Uhr morgens direkt vor der Altstadt am Kai an. Von der angeblich so tollen Anfahrt durch die fast 30 km lange, von hohen und steilen Bergflanken gesäumte, stark gewundene fjordartige Bucht von Kotor haben wir natürlich nichts mitbekommen. Gerade jetzt geht erst die Sonne auf. Vielleicht sehen wir heute Nachmittag bei der Ausfahrt mehr. In der Nach hat es einige Male geblitzt, gedonnert und heftig geregnet. Heute früh regnet es immer wieder mal.
Wir machen uns erstmal fertig und gehen frühstücken. Noch hat scheinbar niemand das Schiff verlassen. Später reißt tatsächlich der Himmel auf, der Regen ist vorbei und die Sonne scheint. Genauso wie es mein meistbefragter Wetterdienst (WeatherUnderground) vorhergesagt hat. Wir sind begeistert. Ein Blick vom Balkon zeigt eine wunderschöne Landschaft mit tollen Bergen, vielen Häusern und die Altstadt von Kotor halbrechts von uns. Wir packen unsere Sachen und verlassen gegen 9 Uhr 30 das Schiff.
wir beginnen unseren Rundgang
Zunächst gehen wir nach links über eine Brücke um die Stadtmauer von außen fotografieren zu können. Von hier aus bietet sich einer der schönsten Blicke auf die Stadtmauer mit dem Campana Tower und der Bembo Bastion im Hintergrund.
Entlang der Stadtmauer gehen wir zum Westtor (auch Seetor) von 1555, welches aber leider eingerüstet ist. Wir betreten durch dieses Tor die Altstadt. Linkerhand befindet sich der Waffenplatz und direkt vor uns steht der Uhrenturm im Renaissance Stil von 1602, die eingebaute Uhr wurde 1810 nachgerüstet. Auf dem Waffenplatz drückt übrigens das viele Regenwasser durch die Gullys nach oben und es entstehen teilweise große Pfützen.Über den Waffenplatz, vorbei am Prinzenpalast aus dem 17.-18.Jhdt. und dem Napoleonischen Theater von 1762 gehen wir hinauf auf den Campana Tower, der aus dem 16.-17. Jhdt. stammt. Von hier aus bieten sich mehrere schöne Ausblicke. Überall in der Altstadt ist es noch recht feucht von den Regengüssen der Nacht.
Wir bummeln weiter durch die Gassen der Stadt, vorbei an vielen alten Häusern und kommen auch an der St. Nikolas Kirche von 1909 vorbei. Diese serbisch-orthodoxe Kirche sollte man sich auf jeden Fall auch von Innen ansehen. Durch seine Form und die Kuppeln ist diese Kirche sicherlich eines der auffälligsten Gebäude der StadtDann erreichen wir schließlich den St. Lukas Platz. Hier steht die St.Lukas Kirche, die schon 1195 errichtet wurde. Sie ist aber leider geschlossen. Direkt neben der Kirche steht der Lombardi Palast (18.Jhdt.), ein Herrenhaus, das mal einer wohlhabenden Familie gehörte. Dieser traditionelle, dreistöckige Palast wurde im 18. Jahrhundert erbaut. In Kotor gibt es sehr viele alte Häuser, die aber dringend einer Sanierung bedürfen. Die Stadt ist, so sehe ich es, eine kleine Ausgabe von Dubrovnik, allerdings fehlt hier scheinbar das Geld, um die wirklich schöne Altstadt wieder auf Vordermann zu bringen. Wir kommen an einem der Aufstiege zur Festung Sveti Ivan vorbei. Die Spitze des Berges, auf der die Festung steht, wurde bereits zu illyrischen Zeiten befestigt. Insgesamt gibt es 3 Wege, die zur Festung führen.
Kurz danach erreichen wir das Nordtor. Wir schießen einige Fotos von innen und außen und kehren dann in die Altstadt zurück. Vorbei an St. Marys Church, die leider verschlossen ist, bummeln wir weiter durch Kotor. Es gibt hier viel zu sehen, da sind interessante Treppenaufgänge, Erker, kleine Häuser und viele Kirchen. Es lohnt sich auch einfach mal in eine der ganz schmalen Gassen abzubiegen. Leider ist auch die kleine Santa Anna Kirche aus dem 13.Jhdt. verschlossen. An der Außenwand entdecken wir noch den Rest einer farbigen Wandbemalung.
Vorbei am Grgurina Palast aus dem 15. Jhdt. im barocken Stil, der heute das Maritime Museum beherbergt, kommen wir zum Karampana Brunnen aus dem 17.Jhdt, ein großer gusseiserner Ziehbrunnen. Er war in früheren Zeiten die einzige Frischwasserquelle der Stadt. Man sollte in Kotor aber auch auf die vielen kleinen Dinge rechts und links des Weges achten.
Kleine Brunnen, schmale Häuser, Hinterhöfe, kleine Plätze und vieles mehr. Vorbei an der St. Paul Kirche von 1263 kommen wir schließlich zum Südtor der Altstadt mit der Gurdic Bastion. Hier kann man auch nochmal sehr schön die Stadtmauer fotografieren.Auf unserem weiteren Weg erreichen wir St. Tryphon’s Kathedrale von 1166. Hier möchte man aber mindestens 3€ Eintritt haben. Wir sind nicht bereit, soviel zu bezahlen, alle anderen Kirchen kann man kostenlos besuchen. So sehen wir uns die Kirche nur von außen an. Direkt links an der Kathedrale befindet sich der Bischofssitz und daneben der Drago Palast aus dem 15.-17.Jhdt.
Auf dem Weg zurück zum Waffenplatz sehen wir uns noch den Pima Palast von 1667, ein sehr interessantes Gebäude, an. Das Palastportal mit der Terrasse wurde im Renaissancestil errichtet, während die Fenster und der obere Balkon, die auf zwölf Konsolen liegen, im Barockstil errichtet wurden. Das Gebäude musste aber nach dem Erdbeben von 1979 rekonstruiert werden. Vor dem Pima Palast treffen wir Diane und Heiko, die auch durch Kotor bummeln. Nach einem kurzen Gespräch setzen wir unseren Weg fort. Vorbei am Buca Palast von 1667 und dem Bizanti Palast aus dem 17. Jhdt. erreichen wir wieder den Waffenplatz. Hier legen wir in einem der Cafés eine Pause ein und gönnen uns einen Kaffee.
Dabei entdecken wir zufällig, dass Diane und Heiko offensichtlich den Weg hoch zur Kirche "Unserer Lieben Frau von Remedy", (halber Weg zur Festung) genommen und die Kirche erreicht haben. Bis hierher wollten sie auch nur gehen. Es scheint so, als ob sich Heiko wirklich wieder besser fühlt.wir kehren zum Schiff zurück
Anschließend kehren wir, ganz begeistert von Kotor (mit jeder Menge an Katzen) und dem guten Wetter, zurück an Bord der Aidaaura. Wir gönnen uns einige Stücken Pizza und später auch noch "Kaffee und Kuchen".
phantastische Ausfahrt durch die stark gewundene fjordartige Bucht von Kotor
Um 16 Uhr verläßt die Aidaaura Kotor wieder und wir erleben die Ausfahrt durch die Bucht von Kotor bei tollstem Wetter und mit viel Sonne. Auch der Blick zurück auf Kotor und die dahinterliegende Berge ist atemberaubend. Nach 1 Std 50 Minuten erreichen wir wieder die Adria.
letztes gemeinsames Abendessen mit Diane und Heiko
Ich dusche noch schnell, dann gehe ich ins Calypso Restaurant und sichere uns schon mal einen Tisch für den vorletzten Abend. Wir wollen zusammen mit Diane und Heiko gemeinsam das Abendessen genießen, bevor sich unsere Wege in Venedig trennen. Es wird wieder viel gequatscht, gelacht und gealbert. Ich gebe Diane noch unsere Visitenkarte und dann gehen wir alle auf unsere Kabinen. Die Beiden wollen später noch ins Theater. Wir kennen das Stück schon und es hat uns nicht so richtig gefallen. Ich hole mir noch einen Drink und beginne dann das übliche Tagewerk.
Ein toller Tag geht zu Ende, noch immer kein richtiger Regentag, der uns einen Ausflug vermiesen konnte. Wir hatten während der ganzen Reise so ein super Wetter, besser hätte es kaum sein können. Vielleicht haben wir auch in Zadar noch einmal soviel Glück.
Wetter | : | erst stark bewölkt mit Regen, Nebel, später löst sich der Nebel und die Sonne kommt hervor, tagsüber kein Regen, Temperatur bei max 15 Grad |
Unterkunft | : | Aidaaura Balkonkabine 7226 backbord |