Isle of Portland - Liegezeit : 10:00-21:00
privater Ausflug mit Daren und seinem VW Bully "Snowy" (7 Sitze)

28.05.2023


Balken

der erste Hafen ist erreicht - wir legen an der "Isle of Portland" am Coaling Pier an

Die letzte Nacht war gut. Elke hat sich mit schon ihrem Kopfkissen arrangiert und wir uns mit den Geräuschen. Um 7 Uhr klettern wir aus den Betten und machen uns fertig. In netter Runde frühstücken wir im Calypso und schnell entwickeln sich interessante Gespräche. Unterdessen erreicht die Aidaaura den Hafen der "Isle of Portland" . Später auf der Kabine schnappen wir uns unsere wichtigsten Sachen und stellen uns gegen 9 Uhr 45 an der Rezeption zum Facecheck an. Hier werden britische Beamte bei Verlassen des Schiffes die Pässe kontrollieren. Es handelt sich schließlich um den ersten Anlauf eines britischen Hafens auf dieser Reise.

Die Schlange ist schon recht lang. Um 10 Uhr 02 beginnt Kontrolle. Die britischen Beamten sehen sich kurz Bordkarte und Pass an, das wars. Schon gegen 10 Uhr 10 stehen wir auf der Pier. Das hat ja gut geklappt. Für heute haben wir zusammen mit 5 weiteren Passagieren einen privaten Ausflug bei Daren gebucht. Er wird uns mit seinem VW Bully quer durch die Grafschaft Dorset kutschieren und uns viele schöne und interessante Landschaften, Aussichtspunkte und vieles mehr zeigen. Statt wie bei Aida, werden wir so doch ein bisschen mehr von der Gegend sehen als wenn wir nur von A nach B und wieder zurück fahren. Außerdem sind uns die Ausflüge mit so wenig Mitreisenden lieber als die vollen Ausflugsbusse von Aida (was sich manchmal aber nicht vermeiden lässt). Wer nur auf der Isle of Portland bleiben will, dem sei diese Karte mit Wegen auf der Halbinsel empfohlen.

unser Rundfahrt mit Daren startet pünktlich

Aber noch ist kein Daren zu sehen. Wir sind aber auch erst für 10 Uhr 30 verabredet. Er will uns, wenn alles klappt, direkt vor dem Schiff abholen. Keine 5 Minuten später biegt der weiße VW-Bus (10 Jahre alt, Name : Snowy) um die Ecke und steuert direkt auf uns zu. Inzwischen sind wir schon zu fünft. Daren begrüßt alle in bestem Oxford-English und jeder bekommt eine kleine Tüte mit Wasser, Rosinen und einem Foto als Postkarte (von Daren selbst geschossen). Wir bezahlen alle unseren Ausflug direkt bei Ihm in bar (100 GBP p.P.) Auch die letzten beiden Mitreisenden sind inzwischen erschienen. Ich darf vorne neben Daren sitzen. Dahinter gibt es 2 Reihen mit je 3 Plätzen im VW-Bus, so daß jeder sein Plätzchen findet.

Wir verlassen den Hafen Richtung Weymouth und haben einen ersten schönen Blick auf den Chesil Beach, einen 29 Km langen Küstenstreifen, der auch Teil der Jurassic Coast ist. Er besteht aus Kies in unterschiedlichsten Körnungen. Teilweise hat sich dahinter eine Lagune gebildet.

Kurz darauf passieren wir den Ort Weymouth mit Häusern in schöner georgianischer Architektur. Unsere Fahrt führt durch eine sehr schöne Landschaft, die uns sehr an unsere Rundfahrt durch Cornwall 2019 erinnert. Unterwegs erzählt uns Daren immer wieder mal etwas über Land und Leute. Er gibt sich immer größte Mühe beim gut verständlichen Oxford English zu bleiben. Ab und zu kommt auch mal das eine oder andere deutsche Wort über seine Lippen. Er versucht auch neue Wörter von uns zu lernen.

White Horse - Durde Door - Lulworth Cove

JURASSIC COAST - Felsentor Durdle Door

 JURASSIC COAST - Felsentor Durdle Door

Kurz hinter Preston sehen wir aus einiger Entfernung das "Osmington White Horse" von 1808. Die Figur zeigt König Georg III. auf seinem Pferd. In Großbritannien gibt es mehrere solcher "Weißen Pferde". Durch eine schöne Landschaft und vorbei an interessante Briefkästen mit selbstgestrickten Kapuzen (!) erreichen wir das Felsentor "Durdle Door". Dieser Küstenabschnitt gehört genau so wie auch Chesil Beach zur Jurassic Coast.

Dadurch, dass Daren diverse Leute vor Ort kennt, er fährt diese Tour fast wöchentlich, bekommt er natürlich einen günstig gelegenen Parkplatz (trotzdem alles voll ist), von dem aus wir nicht allzuweit laufen müssen. Zunächst aber sind die Toiletten das vorrangige Ziel einiger Mitfahrer. Normalerweise geht der von den Touristen benutzte Schotterweg abwärts zur Küste, um zum Felsentor "Durdle Door" zu gelangen. Erst kurz vor der Attraktion sehen diese dann das Felsentor. Aber Daren kennt einen besseren Weg oberhalb der Küste. Von hier aus kann man ständig das Felsentor "Durdle Door" und die umliegende Landschaft sehen. Auf einem ebenen Wiesenweg gehen wir ca. 300 m weit und haben dann einen tollen Blick auf das Felsentor. Leider knickt unterwegs eine Mitreisende um und hat anschließend Probleme mit ihrem Fuß. Wir gehen noch ein Stück weiter um einen weiteren schönen Blick auf die Küste mit den Kreidefelsen zu bekommen.

Von hier aus geht es weiter zur nahe gelegenen Lulworth Cove. Einige der Gruppe gehen über einen Hügel (ca. 2 Km, steil rauf und runter), die anderen fahren mit Daren's Auto nach West Lulworth zum dortigen Parkplatz. Dort warten wir am Visitor Center auf diejenigen, die den Hügel zu Fuß überqueren. Ich gönne mir inzwischen ein Rhabarbereis mit Senf, was, trotz der ungewöhnlichen Kombination, ausgesprochen lecker schmeckt. Dann gehen wir auf einem sehr angenehmen Weg die kurze Strecke bis zur Lulworth Cove. Vorbei an einigen kleinen Felsentoren gelangen wir zu einem schönen Aussichtspunkt mit Blick von oben auf die natürliche Bucht. Erstaunlicherweise ist bei 18 Grad Luft und 13 Grad Wasser der Strand rund um die Bucht gut besucht.

Lulworth Castle - Steeple - Corfe Castle -

Mit dem Auto fahren wir nach dieser schönen Aussicht weiter durch die Grafschaft Dorset Richtung Corfe Castle. Unterwegs passieren wir einige nette Dörfer und viele Rapsfelder, eine schöne Landschaft. Daren zeigt uns noch das Lulworth Castle von 1600. Es wurde zunächst als Jagdschloss erbaut und später in ein Landhaus umgebaut.

Beim Weiler Stepple, ca. 60 Einwohner, biegt Daren erneut von der Hauptstrasse ab, um uns die Kirche "St. Michaels und All Angels" zu zeigen. Leider können wir die über 1000 Jahre alte Kirche nur von aussen besuchen, aber es ist ein wunderschöner Ort. Eine schöne Landschaft ringsherum, absolute Ruhe und keine Menschen weit und breit. Und trotzdem wird die Kirche regelmäßig noch zu Gottesdiensten genutzt.

CORFE CASTLE - Burg und Dorf tragen den gleichen Namen

 CORFE CASTLE - Burgruine und Dorf tragen den gleichen Namen

Dann erreichen wir die Burgruine Corfe Castle. Der gleichnamige Ort wurde vermutlich schon vor 8000 Jahren vom Festland aus von eingewanderten "Europäern" besiedelt. Im "The Greyhound Inn", das bereits um 1600 erbaut wurde, lassen wir uns für ein kurzes Mittagessen (Fish & Chips) nieder und gönnen uns dazu 2 Gläser Cider. An Cider haben wir sehr gute Erinnerungen (Rundreise Cornwall 2019). Danach bummeln wir bis zum Eingang der Ruinen-Festung Corfe Castle und kreuz und quer durch das kleine Dorf, um einige schöne Fotos zu schießen.

DORCHESTER - Maiden Castle - Hardy Monument

DORCESTER - Haus des Henkers

 DORCHESTER - Haus des Henkers

Nächster Stopp sind die römische Ruinen in Dorchester. Dorchester wurde um 60 n. Chr. von den Römern unter dem Namen Durnovaria gegründet. Aus dieser Zeit stammt auch das sehr schön restaurierte römische Stadthaus mit diversen Bodenmosaiken. Man kann auch noch erkennen, wie die Römer damals mit einem genialen System ihre Häuser beheizt haben. Ganz in der Nähe der römischen Ruinen werfen wir noch einen Blick auf das Haus des Henkers (Hangmans Cottage). Angeblich gibt es einen Tunnel vom Haus zum Gefängnis.

So langsam machen wir uns wieder auf den Rückweg. Kurz nachdem wir Dorchester verlassen weist uns Daren auf ein hüglige Landschaftsformation, eine alte Besiedlungsstätte, hin. Sieht aus wie ein kleiner Hügel, ist aber "Maiden Castle", eine eisenzeitliche Wallburg. Es ist die größte Anlage ihrer Art in England und besteht aus einer mit Wällen und Gräben umgebenen Höhe auf einem Plateau von ca. 18 Hektar. Seit ca. 4000 v. Chr. ist diese Anlage schon besiedelt. Von weitem sieht das Ganze mehr wie eine normale Hügellandschaft ohne besondere Bedeutung aus.

Auf kleinen Straßen, die rechts und links teilweise mit hohen Hecken bewachsen sind (erinnert wieder sehr an Cornwall) und durch nette, kleine Dörfer fahren wir zum letzten Aussichtspunkt dieser Rundfahrt. Es ist das 22 m hohe Hardy Monument, ein Turm auf dem 242 m hohen Hügel "Black Down". Das Monument wurde zum Gedenken an Vizeadmiral Sir Thomas Hardy, Flaggenkapitän von Admiral Lord Nelson in der Schlacht von Trafalgar, errichtet. Von hier aus hat man einen schönen Rundumblick in die Landschaft und sieht sogar die Aidaaura im Hafen der Isle of Portland.

nach 125 Km sind wir zurück an Bord - Abendessen

Auf dem Rückweg zeigt uns Daren zwei weitere Briefkästen, die mit selbstgestrickten und dekorierten "Pudelmützen" verziert wurden. Gegen 17 Uhr 45 sind wir wieder zurück im Hafen. Wir verabschieden uns von Daren und gehen an Bord. Kurz darauf "stürzen" wir uns dann auf das abendliche Buffet im Calypso Restaurant. Auch jetzt hält das brillante Wetter (trocken, wenig Wind, kein Regen) an und wir finden auf dem Außenbereich noch 2 Plätze, toll. Diesmal haben wir allerdings 2 mufflige Leute am Tisch und ein Gespräch kommt nicht zustande. So etwas ist aber zum Glück die Ausnahme bei Aida.

leckere Cocktails und erotische Gedichte

Danach gehen wir direkt in die Oceanbar. Elke probiert heute den "Moby Dick" und ich versuche "20000 Miles". Beide Cocktails sind nicht schlecht, aber auch nicht so richtig lecker. Das passiert halt wenn man sich durch die Barkarte "trinkt". Wir haben noch ein sehr nettes Gespräch mit einem Pärchen.

Um 21 Uhr 15 suchen wir uns 2 Plätze in die Nightfly Bar, die schon gerammelt voll ist. Wir finden aber zum Glück noch 2 freie Stühle. Der Comedian Manes Meckenstock liest heute erotische und auch andere Gedichte. Es wird ein sehr kurzweilige Abend und dauert rund 60 Min. "Bewaffnet" mit 2 Cocktails von der Oceanbar ziehen wir uns nach der Veranstaltung auf unsere Kabine zurück. Was für ein toller Tag. Viel Sonne, wenig Wind, kein Regen und 21 Grad, wass wollen wir mehr. So kann es weitergehen.

Balken
  Wetter : viel Sonne, 21 Grad, wenig Wind
  Unterkunft : AIDAAURA - Balkonkabine 7227 (backbord)
  Wellenhöhe : 1 m