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wir erreichen Island
Als wir heute Morgen aufstehen, ist die See schon deutlich ruhiger geworden. Wir nähern uns langsam Island. Gegen 7 Uhr 45 gehe ich auf den Balkon und kann schon die Berge von Island und unser Anlegeplatz zu sehen. Wir liegen etwas außerhalb von Reykjavik, ca. 4 Km östlich des Zentrums. Es ist schon ein komisches Gefühl nach 2 Tagen keinen Seegang mehr zu merken. Wir machen uns fertig und gehen, wie schon gewohnt, in WWR frühstücken. Wir können uns heute Zeit lassen. Inzwischen legt die Aidadiva in Reykjavik direkt gegenüber der Insel Viðey (Ortsteil Laugardalur) am Cruise Terminal Liegeplatz : Skarfabakki Slot 312 an.
Da wir schon einmal 7 Tage Urlaub auf Island gemacht haben, sind fast alle angebotenen Ausflüge für uns nicht von Interesse. Wir kennen die Zielgebiete schon. Lediglich der Ausflug, den wir für morgen gebucht haben, führt uns zu neuen Zielen. So werden wir heute einfach nur durch die Stadt bummeln, alte Erinnerungen auffrischen, bekannte Orte aufsuchen und sehen was sich vielleicht verändert hat.
wir verlassen die Aidadiva
So genießen wir das Frühstück ausgiebig und freuen uns über den Sonnenschein und den strahlend blauen Himmel. Gegen 10 Uhr verlassen wir dann die Aidadiva. In der Touristeninformation, die sich direkt am Anleger befindet, ist man mit den Massen, die das Schiff verlassen, hoffnungslos überfordert. Wer also in "Skarfabakki Slot 312" mit Aida anlegt sollte, wenn er in der Touristeninfo Geld wechseln oder einen Ausflug buchen will, so früh wie möglich das Schiff verlassen. So wird er zu den ersten gehören und viel Zeit sparen. Das Gleiche gilt für die beiden Schalter der Autovermietung, die sich gleich neben der Touristeninfo befinden.
An der Stelle, wo der Shuttlebus (öffentlich) nach Reykjavik Zentrum abfährt, hat sich auch schon eine lange Schlange gebildet (soll 8€ p.P. und Strecke kosten). Der Endpunkt scheint die neue Konzerthalle zu sein. Leider herrscht aber beim Taxihalteplatz "tote Hose". Eine einzige Taxe verhandelt gerade mit Fahrgästen. Die Taxen bieten auch Rundfahrten z.b. den „Golden Circle“ an. Wenn man Pech hat und in die Stadt will, dann lehnt der Taxifahrer ab, weil er eine größere Rundfahrt in Aussicht hat. Ansonsten kostet die Fahrt ins Zentrum mit der Taxe für 1-4 Personen zusammen 20€, also 5€ p.P. Da keine weiteres Taxi in Sicht ist, beschließen wir uns zu Fuß ins Zentrum zu begeben.
am Wasser entlang Richtung Hallgrims-Kirche
Immer am Wasser entlang ist das eine sehr schöne Strecke. Die Sonne scheint von einem fast wolkenlosen Himmel und es weht nur wenig Wind. Also ein sehr angenehmes Wetter. Weit voraus sieht man das Konzerthaus Harpa von 2011 und die Innenstadt von Reykjavik. Auf dieser Strecke biegen wir links auf die Snorrabraut ab und gehen über einige Seitenstraßen zur Hallgrims-Kirche (Hallgrímskirkja).
Unterwegs stehen viele kleine, nette Holzhäuser, an die wir uns auch ein bisschen von unserem ersten Besuch erinnern können. Als wir die Hallgrims-Kirche erreichen, haben wir das Gefühl, dass sie 2011 etwas weißer ausgesehen hat. Aber die Erinnerung trübt. Alte Bilder zeigen sie im gleichen Zustand wie heute. Wir werfen natürlich auch einen Blick in die Kirche, die innen sehr nüchtern und sachlich aussieht. Die Planungen für die Kirche begannen schon 1929, die Bauarbeiten starteten 1945, vollendet wurde der Bau letztendlich erst 1986. Gut besucht ist der Aufzug zum Aussichtsturm, so dass wir uns dort gar nicht erst anstellen. Die Auffahrt kostet übrigens 8 oder 9€.
über die Einkaufsmeile zum kleinen Park Austurvöllur
Wir bummeln weiter bis zur Einkaufsstraße von Reykjavik, der Laugavegur. Auf dem Weg dorthin sehen wir ein schönes Haus mit einem begrünten Dach. Der Laugavegur ist die Ausgehmeile Reykjaviks. Hier befinden sich neben vielen Geschäften auch Clubs, Restaurants und Lokale. An einer Stelle entdecken wir auch das Wandgemälde wieder, auf dem das Binden einer Krawatte detailliert dargestellt ist.
Einen kleinen Troll, der hier mal vor einem Souvenirgeschäft stand, finden wir später in der Innenstadt vor einem Supermarkt wieder. Über die Laugavegur und die Austurstræti laufen wir weiter ins Zentrum und biegen an der Pósthússtræti links ab zum Austurvöllur, einem kleine Park mit dem netten "Café Paris". Hier haben wir bereits 2011 zusammen mit Elkes Freundin nachmittags Kaffee und Kuchen genossen.
das Café Paris, schon 2011 hat es uns hier gefallen
Heute allerdings können wir bei herrlichstem Sonnenschein draußen sitzen, wie schon 2011 an einer anderen Stelle auf Island. Zwar kann man nicht mit Euros bezahlen, aber Kreditkarten werden hier akzeptiert. Wir genehmigen uns einen Cheeseburger, eine Zwiebelsuppe sowie 2 Cappucino. Wer aber nicht bereit ist dafür rund 45€ auszugeben, der sollte sich vorher über die Preise auf Island informieren. Sie sind heftig.
Parlament und der Tjörnin See
Vorbei am Parlament (Alþingishúsið) von Island (auf der gegenüberliegenden Seite des Cafés) statten wir der Domkirche von 1874 noch einen Besuch ab. Sie besitzt eine sehr interessante Ausstattung. Dann bummeln wir weiter zum Tjörnin, einem kleinen See der idyllisch fast im Zentrum nahe dem Rathaus liegt. Der See ist Lebensraum für Gänse, Enten, Schwäne und andere Vögel. Auf der einen Seite des Sees stehen sehr schöne alte Holzhäuser und dort befindet sich auch ein besonders schöner Park. Es blühen übrigens noch sehr viele Pflanzen rund um den See und wir entdecken auch eine letzte blühende Lupine.
den Rückweg zum Schiff gehen wir auch zu Fuß
Anschließend bummeln wir ohne Plan einfach durch einige kleine Straßen mit schönen alten Häusern. Alles kommt uns noch sehr bekannt vor. Schließlich landen wir am Hafen, wo auch der schwarze Klotz (Konzerthaus Harpa) steht. Direkt neben dem Konzerthaus entdecken wir noch diverse kleine Steinmännchen. Von hier aus bummeln wir, immer am Wasser entlang, zurück zur Aidadiva. Die Sonne scheint, es ist relativ windstill und wir sind noch gut drauf. Außerdem ist unklar, wann der Shuttle wieder zum Cruise Terminal fährt.
Unterwegs kommen wir an der "Sonnenfahrt" vorbei, einer Skulptur von Jón Gunnar Árnason. Die Skulptur soll ein Wikingerschiff darstellen. Nach fast 15 Km und guten 6 Std. gehen wir zurück an Bord. Es hat viel Spaß gemacht einfach so durch Reykjavik zu bummeln. Ohne Zeitdruck und ohne bestimmte Ziele. Dazu noch das schöne Wetter. Obwohl wir beide nur eine einfache Fleecejacke anhatten, haben wir nicht gefroren.
geselliges Abendessen
Wir genießen den restlichen Nachmittag auf unserer Kabine. Ich schaue mir vom sonnigen Balkon eine Zeitlang Verladearbeit an der Laderampe der Aidadiva an. Gegen 18 Uhr gehen wir ins WWR zum Abendessen. Heute ist es ziemlich leer und wir sitzen eine ganz Zeit alleine am Tisch. Dann gesellt sich eine Gruppe von 6 Personen dazu und es wird wieder ein sehr lustiger Abend. Erst nach 21 Uhr verlassen wir alle das Restaurant nach diversen Gläsern Rotwein, der wieder sehr lecker schmeckt. Ein wirklich lustiger und netter Abend.
lustige Poolparty
Außer der Silent Pool Party (auf dem Pooldeck) sind alle Veranstaltungen (im Theatrium) schon vorbei. Die Silent Pool Party ist für Außenstehende eine lustige Sache. Alle die mitmachen bekommen Kopfhörer und können sich aus 3 verschiedenen Kanälen ihre Musik auswählen. Keiner hört, was der andere sich für eine Musik ausgesucht hat. Alle bewegen sich zur Musik, manche singen auch mit, aber viel ist eigentlich nicht zu hören. Eine fast lautlose Party. Da wir morgen früh schon um 6 Uhr aufstehen müssen, ziehen wir uns auf die Kabine zurück und gehen etwas früher schlafen als sonst.
| Kilometer | : | 15km |
| Wellen | : | nachts wurde der Seegang weniger |
| Wetter | : | viel Sonne, einige Wolken, kein Regen, viel blauer Himmel, morgens 7, mittags 12 Grad |
| Unterkunft | : | Aidadiva Kabine 6257 backbord |
