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Heute steht unser erster privat gebuchter Ausflug auf dem Programm. Viel Sonnenschein, blauer Himmel und eine Außentemperaturen von 27 Grad erwarten uns heute früh, als wir gegen 7 Uhr aufstehen. Von Jamaika ist noch nichts zu sehen, aber wir sollen ja erst in 3 Stunden da sein. So können wir unser Frühstück auf dem Außendeck des Weite Welt Restaurants ausgiebig bei sehr angenehmen Temperaturen genießen. Später sehen wir uns das Anlegemanöver in Ocho Rios an, dass außergewöhnlich lange dauert. Insgesamt wird die Aidaluna mit 14 Tauen am Kai festgemacht.
Da wir uns erst um 11 Uhr mit Stephen und den anderen Ausflüglern auf dem Parkplatz vor dem Kai treffen werden, haben wir viel Zeit das bunte Treiben vor dem Schiff zu beobachten. Die Menschenmassen strömen aus dem Schiff und viele sind mit Handtüchern bewaffnet. Strandleben ist angesagt. Gegen 10 Uhr müssen wir unseren Balkon verlassen, denn heute ist wieder "Waschtag". Die Fenster und Balkone werden zwischen 10 und 15 Uhr gesäubert. Mit Wasserschlauch und Bürste werden Schmutz uns Seewasser abgespült, die "Putzies" sind in wasserdichte Anzüge gekleidet.
Ausflug mit Stephen
Wir packen daher unsere Sachen und verlassen kurz nach 10 Uhr die Aidaluna und bummeln gemütlich zum Parkplatz vor den Kai. Nach kurzer Suche entdeckt Elke unseren Reiseleiter Stephen auf dem Parkplatz. Ein hellhäutiger Jamaikaner mit einer hohen bunten Mütze. Unter dieser verbirgt sich seine Rastafrisur, denn Stephen ist Rastafari.
Rastafari ist eine in Jamaika in den 1930er Jahren entstandene, heute weltweit verbreitete Glaubensrichtung, die dem Christentum entsprungen ist und viele alttestamentliche Bezüge aufweist. Die Bewegung lehrt die Göttlichkeit Haile Selassies.
An seinem markanten Bart erkennen wir Stephen sehr schnell und werden herzlich von ihm begrüßt. Er spricht ein hervorragendes Deutsch.
Fahrt hinauf ins Hinterland
Gegen 10 Uhr 30 besteigen wir schon den Bus, müssen allerdings noch 25 Minuten auf die letzten Mitfahrer warten. Wir sind 40 Aidafans (wie Stephen immer sagt) auf diesem Ausflug. Nachdem alle an Bord sind durchfahren wir Ocho Rios nach Osten und dann hinauf in die Berge nach Colgate. Unterwegs sieht man schon an vielen Dingen, dass Jamaika zu den ärmeren Nationen dieser Welt zählt. Entlang der Strasse durch das ehemalige Flusstal Fern Gully durchfahren wir eine wunderschöne Landschaft. Rechts und links der Strasse, wie schon der Name sagt, wachsen seit Urzeiten über 500 verschiedene Farne, was auf die hohe Feuchtigkeit dieser Gegend hinweist. Später halten wir an einem schönen Aussichtspunkt. Von hier aus können wir weit über die Insel blicken. Die Insel ist (hier) unwahrscheinlich grün und wir sehen Bäume und Blüten der unterschiedlichsten Arten. Hier oben, bei etwa 500 m, ist es deutlich kühler. An einer kleinen Bar probieren einige der Reisenden jamaikanischen Rum, Bier oder Mixgetränke für je 2-3 US$. Wir halten uns bei den Temperaturen noch zurück.
Besuch von St. Anns Bay
Vom Aussichtspunkt aus fahren wir zurück nach Ocho Rios und dann hinauf in ein Viertel, wo die Schönen und Reichen in ihren Villen wohnen. Auch die Stones sollen hier einige Häuser besitzen. An einer Privatstraße stoppt der Bus. Man sieht hier auch schon den ersten Wachmann mit einem Schäferhund stehen. Von hier aus haben wir einen tollen Blick auf die Bucht von Ocho Rios und die Aidaluna.
Dann fahren wir weiter nach St. Ann's Bay, der Hauptstadt des Bezirks. Saint Ann's Bay ist übrigens die älteste Siedlung auf Jamaika. Bereits Kolumbus hat sie 1494 auf einer seiner Reisen betreten Wir spazieren durch die Stadt, bummeln über einen Markt und besuchen auch den örtlichen "Busbahnhof". Hier stehen allerdings ausschließlich Taxen, die bestimmte Routen in alle Himmelsrichtungen bedienen und so den "öffentlichen Nahverkehr" darstellt.Man sieht überall in der Stadt, dass hier zwar nicht bittere Armut herrscht, aber die Jamaikaner nicht zu den gut bezahlten Bewohnern der Karibik gehören. Stephen lässt beim "Mexican Men", wie er ihn nennt, einige Kokosnüsse aufschlagen, damit wir das Kokosnusswasser probieren können. Viele sind erstaunt, dass es nicht süß schmeckt. Wir haben es schon einige Male getrunken und wissen dass es eher "salzig" schmeckt. Anschließend werden die Kokosnüsse geknackt, aber sie enthalten nur sehr wenig bzw. gar kein Fruchtfleisch. Dann bummeln wir bis zum Bus zurück.
essen in einem einheimischen Lokal
Unterwegs entdecken wir noch einige skurrile Transportgefährte, allesamt Marke Eigenbau. Auch die Stromleitungen sind in einem oberidischen "Chaos" verlegt. Mit unserem Bus fahren wir nach Drax Hall in ein einheimisches Lokal namens "Scotchies". Hier haben wir Gelegenheit einheimische Kost zu essen. Stephen erklärt uns, wie es hier läuft. Man bestellt zunächst an der Kasse, ob man Schwein oder Huhn möchte. Außerdem muss man noch angeben, ob man 1 Pfund, ein halbes oder ein viertel Pfund Fleisch möchte. Ein viertel Pfund soll lt. Stephen reichen. Man kann sich auch in den gleichen Gewichtsklassen eine Wurst des jeweiligen Tieres bestellen. Dazu wählt man noch die Beilage. Wir bestellen uns jeder ein viertel Pfund Hühnchenwurst, als Beilage einmal Manjok-Brot bzw. Festival, ein Teig aus Maismehl mit Muskatnuss und braunem Zucker, welcher in Fett gebraten wird. Alles zusammen mit 2 Eistee kostet 16 US$. Das Wechselgeld gibt ist zum Glück auch US$.
Dann geht man mit seinem Bon zur Ausgabe, direkt an der Küche vorbei. Hier liegen unter großen Wellblechplatten und auf Holzscheiten die fertig gegarten Hühner-, bzw. Schweineteile zusammen mit den entsprechenden Würsten. Bei Huhn oder Schwein kann man sich jetzt noch aussuchen, welches Körperteil man haben möchte. Beispielsweise die Hühnerbrust o.ä., ist alles der gleiche Preis. Alles wird in Alufolie verpackt und zusammen mit den Getränken auf ein großes Tablet gestellt. Wir bekommen auch noch 2 kleine Näpfe in die wir uns Ketchup abfüllen können. Das angebotene Relish sieht nicht so einladend aus. Mit unserem Tablet suchen wir uns ein schattiges Plätzchen im Gartenbereich. Das ganze "Restaurant" ist nett angelegt, viele Plätze im Freien in grüner Umgebung. Das Essen ist nicht schlecht, haut uns aber nicht vom Hocker, vor allen Dingen die Beilagen. Aber wir werden satt davon.
die "Besteigung" der Dunn River Falls
Von hier fahren wir jetzt direkt zu den Dunn River Falls, die wir heute Mittag haben links liegen lassen. Erfahrungsgemäß fahren viele Touristen gleich vormittags dort hin und es ist brechend voll. Jetzt, gegen 15 Uhr wird es langsam leeren. Alle, die die Wasserfälle hochklettern wollen, ziehen sich im Bus schon um. Es gibt auch Toiletten zum Umziehen auf dem Gelände der Fälle. Die meisten haben aber schon auf dem Schiff ihre Badesachen angezogen. Alles Unwichtige bleibt im Bus und wir wandern zur Kasse. Der Eintritt kostet 20US$, den man bar oder mit Kreditkarte bezahlen kann. Dann laufen wir langsam bergab, denn der Eingang zur Anlage liegt am unteren Ende des Wasserfalls am Strand.
Auf halber Strecke bekommen wir noch einen Guide zugewiesen, der die Gruppe die Wasserfälle vom Strand aus hinauf begleiten wird. Er erwartet dann natürlich auch ein Trinkgeld, etwa 1 US$ pro Person. Wir begleiten die Gruppe noch bis zum Strand, wollen aber selber nicht die Fälle hinaufklettern. Wir würden lieber die Dunn Rivers Falls ganz ohne Menschen als wunderschöne Wasserfälle erleben. Wir bekommen noch einen Fotoapparat in die Hand gedrückt, um einige Aufnahmen von Mitreisenden zu schießen.
Wer keine Unterwasserkamera besitzt, sollte alles andere im Bus lassen. Garantiert wird alles nass, was man ansonsten mitnimmt. Neben dem Wasserfall laufen wir wieder bergauf und beobachten die Leute bei ihrer Kletterpartie bergauf, die teilweise über etwas schwierige Passagen, aber auch über relativ ebene Stücke führt. Immer wieder lässt sich der Guide unterwegs etwas einfallen um die Leute zu bespaßen. Mal rutschen sie auf dem Rücken abwärts in einen kleinen Pool, volles eintauchen garantiert, ein anderes mal fallen sie rückwärts, von ihm angestoßen, in einen anderen Pool. So geht es langsam weiter bergauf. Der Weg neben den Fällen ist ohne Probleme zu bewältigen, man muss nur viele Stufen steigen können. Im Wasserfall tummeln sich zu diesem Zeitpunkt sehr viele Gruppen, die sich langsam bergauf bewegen.
Wir schießen diverse Fotos von verschiedenen Stellen aus und versuchen auch mal den Wasserfall ohne Menschen zu fotografieren was fast unmöglich ist. Dabei liegt die Aidaluna alleine im Hafen. Nur in Montego Bay, ca. 100 km entfernt, liegt ein weiterer Kreuzfahrer. An manchen Tagen ist es hier deutlich voller. Nach etwa einer Stunde sind alle Teilnehmer zum Glück wohlbehalten am Ausstiegspunkt nach etwa 450 m Strecke angekommen. Es soll hier, auf den glitschigen und wackeligen Steinen, schon einige Unfälle gegeben haben. Gute rutschfeste Wasserschuhe sind die Vorraussetzung für den sicheren Aufstieg. Langsam gehen wir alle zum Bus zurück. Einige ziehen sich komplett um, andere trocknen sich nur ab.
wir kehren zur Aidaluna zurück
Jetzt sind es nur noch ca. 15 Minuten bis zum Hafen. Hier kassiert Stephen noch die 40 US$ p.P., die der Ausflug mit ihm kostet. Dann verabschiedet er sich von jedem persönlich wir bedanken uns noch bei Vernon, dem Fahrer mit einem "Tip", dann gehen wir ins Hafenterminal. Hier müssen wir unsere Bordkarte vorzeigen und anschließend erfolgt eine "händische" Taschenkontrolle.
Noch weitere 250 m, dann haben wir den Eingang zur Aidaluna erreicht. Nach Bordkarten- und Sicherheitskontrolle sind wir gegen 17 Uhr 15 wieder auf unserer Kabine zurück. Der Ausflug mit Stephen ist wirklich empfehlenswert, da man ein bisschen von Land und Leuten sieht, dort mal das Essen probieren kann, wo sonst nur die einheimischen hingehen und er während der Fahrt sehr viel über sich und Jamaika erzählt. Er ist ein sehr netter freundlicher Mensch und kümmert sich sehr um seine Gäste.Bevor viele andere noch auf die gleiche Idee kommen, schnappen wir unseren großen Wäschebeutel und "stürmen" den Waschsalon. Einige sind auch schon auf die selbe Idee gekommen, aber wir finden trotzdem noch eine freie Maschine. Morgen am Seetag wird es hier bestimmt voller. Nach rund 30 Minuten ist die Wäsche fertig und wird wieder malerisch in der Kabine verteilt.
Abendprogramm
Während wir später bei Abendessen im Außenbereich des Weite Welt Restaurants sitzen, legt die Aidaluna um 19 Uhr in Ocho Rios ab. Der Fast-Vollmond scheint auf uns herab und wir genießen die Wärme und das leckere Abendessen. Später sehen wir uns erneut die Prime Time Show an und sichern uns Plätze für die 21 Uhr-Show des Zauberkünstlers Jochen Stelter. Er hatte tolle Tricks auf Lager, aber seine Art liegt uns nicht so richtig. Während der Show genehmigen wir uns wieder 2 Cocktails, so langsam schrumpft unser Paket, aber wir haben noch einige Gutscheine auf Lager. Bei der Shopping-Night im Aida Shop, wo es auch ein Foto-Shooting mit dem Kapitän Thomas Mey geben soll, ist es schon ziemlich voll.
Wir fahren daher noch mal zum Pooldeck hinauf, wo heute die Schlagerpoolparty starten soll. Es ist noch nicht sehr voll und auch etwas windig. Daher ziehen wir uns auf die Kabine zurück und genießen den lauen Sommerabend bei weit geöffneter Balkontür. Nebenbei schreibe ich schon den Anfang des Reiseberichts bzw. sichere wieder die Bilder und Videos des Tages. Heute müssen wir die Uhr auch wieder eine Stunde vorstellen. So ist es schon 0 Uhr 45 als ich schlafen gehe, allerdings können wir morgen ausschlafen. Der 5. Seetag steht an. Da kann ich den Reisebericht getrost morgen Vormittag weiterschreiben.

| Wellen | : | letzte Nacht bei 2-3m, kaum Bewegung im Schiff | 
| Wetter | : | viel Sonne, einige Wolken, maximal 28 Grad, Luftfeuchte bei ca. 70%, kein Regen | 
| Unterkunft | : | Aidaluna Kabine 6155 | 
 
					
 
 
					 
 
					 
 
					 
 
					 
					 
 
					 
 
					 
 
					 
 
					 
 
					 
 
					 
 
					 
 
					 
 
				
			
				
			
					


















