kein guter Start in den Tag
Als wir heute früh um 6 Uhr 15 aufstehen, liegt die Aidaluna bereits fest vertäut an der Megapier in Willemstadt und die Sonne geht gerade auf. Wir machen uns fertig und Elke stellt leider fest, dass das heute nicht so Ihr Tag sein wird. Kopfschmerzen und Magendrücken, keine guter Start. Beim Frühstück hält sie sich an Tee und Weißbrot, altbewährte Mittel zum Auskurieren. Sie will aber trotzdem mit auf den Ausflug kommen, da dieser nur rund 5 Stunden dauern wird.
Bianca empfängt uns an der Königin-Emma-Brücke
Gegen 8 Uhr 10 verlassen wir das Schiff und wandern am Ufer entlang zum vereinbarten Treffpunkt, der schwimmenden. Ponton-Drehbrücke (Königin-Emma-Brücke) auf der Otrabanda-Seite von Willemstad. Dieses Ausflug (deutschsprachig) haben wir bei Bianca gebucht. Sie geht mit maximal 10-13 Personen auf diese Tour. Heute sind wir 13 und ein weiterer deutschsprachiger Guide (aus Brandenburg) fährt daher mit einem 2. Wagen mit 4 Personen hinterher. Unterwegs fällt uns auf, dass auch hier in Curacao Weihnachten hoch im Kurs steht, viel weihnachtliche Dekoration ist zu sehen. Wir sind die ersten am Treffpunkt und Bianca spricht uns direkt an, eine herzliche Begrüßung. So langsam trudeln alle Mitreisenden ein und die Fahrt kann losgehen.
Bianca fährt mit uns zunächst zu einer Likörfabrik im dem ehemaligen "Landhuis Chobolobo". Hier wird u.a. auch der "Blue Curacao" hergestellt. Wir sehen wie noch fast alles in Handarbeit hergestellt, etikettiert und verpackt wird. Es gibt auch einen speziellen Likör ( Alcolado Glacial), der mit Menthol, Alkohol und anderen unbekannten Inhaltsstoffen hergestellt wird. Er soll erfrischen, gegen Kopfschmerzen helfen und noch viele alle Wehwehchen heilen kann. Das "Gesöff" richt fürchterlich. Natürlich können wir anschließend alle Schnäpse kosten und wer will auch kaufen.Fort Nassau und Fahrt ins Landesinnere
Nächster Besichtigungspunkt ist das Fort Nassau, das Anfang 1800 erbaut wurde. Von hier aus sehen wir u.a. die Koningin Julianabrug, (Queen Juliana Bridge), die die St. Ann Bay überspannt mit der dahinter liegende Aidaluna. Auf der anderen Seite steht eine Ölraffinerie, die so gar nicht in das Bild von Curacao passt. Bianca erzählt uns immer wieder sehr viel über Curacao. Von hier aus fahren wir Richtung Nordosten.
Unterwegs stoppen wir an einem Kunuku Haus. Diese Häuser sind von Sklaven gebaute Hütten. Die Wände bestehen aus Flechtwerk und Lehm mit Steinpartikeln. Die Böden wurden mit einer Mischung aus Ton und Kuh-Kot versiegelt und die Dächer mit einer besonderen Art von Blättern abgedichtet. Ein Besuch soll 8$ kosten, das ist einfach zu teuer. Wir legen noch einen kurzen Stopp an einem Friedhof ein. Alle Leute werden, wegen des sehr harten Vulkangesteins, oberirdisch in großen Steinsärgen bzw. richtigen kleinen Mausoleen beerdigt.wilde Ostküste
Nach einer längeren Fahrt erreichen wir schließlich den kleinen Shete Boka Nationalpark in Nordosten der Insel, er ist Teil des großen Christoffel Park, eine Art National Park auf Curacao Hier spazieren wir zu einem schönen Aussichtspunkt (Boka Tabla) und einer kleiner Höhle mit tollem Fotopunkt, aber einem glitschigen Abstieg. Die Wellen brechen sich hier an der wilden Nord-Ostküste heftig an den Felsen.
Auf einem Weg können wir an der rauen Nord-Ostküste entlang wandern und die karge Schönheit der Landschaft bewundern. Unsere Fahrt führt uns dann nach Westpunt, einem kleinen Ort an die Westküste zu einem schönen Aussichtspunkt über die teilweise steile Westküste mit kleinen Badebuchten. Curacao besitzt keine ausgedehnten Sandstrände wie Aruba.Badebuchten auf Curacao
Anschließend legen wir eine Toiletten- und Getränkepause in dem von Bianca geführten kleinen Hotel "Rancho El Sobrino" ein. Sie erzählt uns weiteres über Curacao und ihr kleines Hotel. Nächster Stopp ist die Bucht Playa Kenepa Grandi (auch Grote Knip oder Knip Bay genannt), die sehr schön aussieht. Der Strand ist relativ groß und bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Man kann baden, schnorcheln und sich sonnen. Es gibt in der Nähe noch eine kleinere Ausgabe dieser Badebucht (Playa Kenepa Chiki), die wir anschließend ansteuern. Hier sind deutlich weiniger Gäste. An vielen Stränden auf Curacao sollte man Badeschuhe benutzen, es sind selten reine Sandstrände.
Kirche, Kunst und Flamingos
Vorbei an einer riesigen Kirche (Church of Sint Willibrordus) inmitten im Nirgendwo erreichen wir das Landhuis Jan Kok.
Das Haus wurde 1840 auf den Ruinen eines älteren Hauses von 1800 erbaut. Das Landhaus trägt den Namen des im 18. Jahrhundert lebenden Sklaventreibers Jan Kok. Er war berüchtigt für seine Grausamkeit. Die 345 Hektar große Plantage produzierte hauptsächlich Salz. Um 1860 arbeiten ca. 100 Sklaven auf dem Anwesen.
Heute hat sich hier die Künstlerin Nena Sánchez niedergelassen. Wir können uns im ganzen Landhaus umsehen. In den Räumen, wo sie ihre Bilder ausstellt, ist fotografieren allerding nicht erwünscht. Eine farbenfrohe Sammlung von Bildern, aber auch Möbeln und vielen anderen Sachen.
Von der Terrasse des Landhauses aus hat man einen herrlichen Blick auf die Salzpfannen der St. Marie Bay, wo heutzutage Flamingos beheimatet sind. Hier stoppen wir noch an einer Aussichtsplattform, wo wir eine Gruppe Flamingos entdecken, das I-Tüpfelchen dieser Rundfahrt. Danach bringt uns Bianca zurück nach Willemstad und fährt so nah wie möglich ans Schiff. Wir bezahlen den vereinbarten Preis und verabschieden uns von Bianca.Ein schöner Ausflug, der uns einiges von Curacao gezeigt hat. Das alles in einer angenehmen Gruppengröße. Sehr empfehlenswert. Wir kehren aufs Schiff zurück. Elke geht es immer noch nicht besser und sie legt sich gleich mal ins Bett, um alles wegzuschlafen.
Elke kuriert sich aus, ich bummle durch Willemstad
Ich mache mich nach einigen Happen in der Pizzeria noch mal auf den Weg, um durch den Ortsteil Punda mit seinen bunten Häusern zu bummeln. Den Weg bis zur Brücke kenne ich schon. Die Königin-Emma-Brücke (auch "The Swinging Old Lady" genannt) ist gerade voll geöffnet und ich warte, dass sie wieder zufährt. Falsch gedacht. Ich schieße erste Fotos der Häuser auf der anderen Seite der St. Anna Bay, die voll in der Sonne liegen. Dann fahre ich mit der Fähre hinüber in den Ortsteil Punda und kann dabei weitere schöne Fotos der Häuser an der St. Anna Bay schießen.
Beim Bummel durch die Straßen von Punda genieße ich die Atmosphäre. Vorbei am Floating Market (der eigentlich gar nicht floatet und an 2 Zugbrücken, die wie in Holland aussehen erreiche ich die alte Markthalle. Hier werden die Essenstände gerade abgeräumt, der Markt ist leider schon vorbei, schade. Es ist aber trotzdem noch interessant sich die Garküchen anzusehen. Auf dem weiteren Bummel durch die Stadt komme ich an der Synagoge, vielen öffentlichen Gebäuden und dem Alten Fort vorbei.
Letzteres ist aber völlig mit Restaurants u.ä. zugebaut. Punda ist ein wirklich schöner Stadtteil. Ein Bummel hier lohnt sich auf jeden Fall. Ganz toll sind immer wieder die vielen bunten, typisch holländischen Häuser, z.b. das Penha Building von 1708 (Handelskade/Breedestraat).Folgende Geschichte zur bunten Farbe der Häuser wird uns erzählt. Ein Gouverneur der Insel gab eines Tages, weil er sich durch die weißen Häuser geblendet fühlte, die Order aus, alle Häuser bunt anzustreichen. Der Gouverneur war aber auch gleichzeitig Farbenfabrikant, ein Schelm wer böses dabei denkt.
Über die Königin-Emma-Brücke, die gerade geschlossen, ist kehre ich wieder nach Otrabanda zurück. Von hier aus sind es noch etwa 10 Minuten bis zur Aidaluna. Gerade habe ich die Brücke verlassen, da beginnt sie sich wieder zu öffnen. Gut, dass ich schon wieder auf dem Rückweg bin. Durch das Rif Fort, heute mehr ein Einkaufszentrum, laufe ich am Wasser entlang wieder zurück zur Aidaluna.
Abendprogramm
Elke geht es noch nicht so richtig besser. Ich besorge ihr, nachdem die Restaurants geöffnet haben, Weißbrot, Tee und Obst. Das Personal ist mir dabei sehr hilfreich. Sie isst lieber auf der Kabine, da sich ab und zu ein Würgereiz bei Ihr bemerkbar macht. Ich gehe dann aufs Außendeck des Weite Welt Restaurants und esse schnell mein Abendessen. Dabei komme ich mit einem netten Ehepaar mit 2 Kindern ins Gespräch und wir plauschen eine Weile. Dann kehre ich zu Elke zurück. Sie fühlt sich etwas besser und das Essen hat ihr auch gut geschmeckt.
Jetzt hat sie den Wunsch nach einem Spaziergang auf Deck. Wir drehen eine größere Runde und je länger wir laufen umso besser geht es Ihr, ein Glück. Ich hole mir noch einen Cocktail, während Elke schon auf die Kabine zurückkehrt. Ihr Zustand hat sich deutlich gebessert, das ist sehr schön. Gerade haben wir in Curacao (Liegezeit 6-22 Uhr) verlassen. Ich werde mich jetzt noch dem übliche Tagesprogramm widmen und morgen um 6 Uhr 30 heißt es schon wieder: aufstehen.Wellen | : | 1m, harmlos |
Wetter | : | viel Sonne, wenig Wolken, 32 Grad, 84 %, nachts sind es immer so um 25 Grad |
Unterkunft | : | Aidaluna Kabine 6155 |