
ein neuer Tag, eine neue Insel
Nach einer kurzen Nacht erreicht die Aidaluna, wir stehen gerade auf, die Insel St. Lucia. Hier im Hafen gibt es eine lustige Besonderheit für einfahrende Schiffe. Die Start- und Landebahn des kleinen Flughafens von Castries beginnt an der Hafeneinfahrt. Landende oder startende Flieger kreuzen damit genau die Hafeneinfahrt. Also muss sich unser Kapitän mit dem Tower des Flughafens verständigen, wann er diese Stelle passieren darf, damit kein Flugzeug bei Start oder Landung behindert wird. Das Außendeck des Weite Welt Restaurants ist um 7 Uhr 30 schon proppevoll und wir müssen im Inneren uns einen Platz für unser Frühstück suchen. Alles schmeckt wieder sehr lecker. Aber leider haben wir, wegen des bevorstehenden Ausflugs, keine Zeit unser Frühstück in aller Ruhe zu genießen.
privater Ausflug mit Christine Lehmann
Um 8 Uhr 10 machen wir uns schon auf den Weg zum Schiffsausgang, fast wie immer auf Deck 3 backbord. Der erste, aber nur leichte Regenschauer ist heute früh schon über uns hinweg gezogen. Wir entdecken schnell jemanden mit einem Schild "Tropical Dreams". Wir stehen auch auf der Liste, die insgesamt 33 Personen umfasst. Eigentlich sollten ja maximal 22 Personen an diesem Ausflug teilnehmen. Scheinbar nimmt Christiane auch Leute von "Bakadi Tours" und noch einem anderen, unbekannten Veranstalter mit auf Tour. Zum Glück werden wir auf 2 Busse aufgeteilt, einer mit 22 Personen, der anderen mit 11 Personen. Das geht ja.
Christiane selber übernimmt den größeren Bus als Reiseleiterin, im kleineren Bus ist Bruno, ein Einheimischer unser Reiseleiter. Er spricht ein sehr gutes deutsch, was aber offensichtlich nicht alle Mitreisenden so sehen. Bruno hat 7 Monate in der Schweiz in einem Hotel gearbeitet und dabei täglich 2 Stunden Deutschunterricht bekommen. Wir finden, dass er ein gutes Deutsch spricht. Wir fahren durch Castries, der Ort macht einen aufgeräumten Eindruck.
Monte Fortune und ein nörgelnder Mitreisender
Am Monte Fortune, oberhalb von Castries, legen wir den ersten Fotostopp ein. Von hier aus haben wir einen wunderschönen Blick auf die vor uns liegende Aidaluna und große Teile von Castries und die umliegenden grünen Hügel. Auch die Richtung aus der die Sonne scheint stimmt genau. Während des Fotostopps beschwert sich ein Ehepaar sehr heftig bei Christiane, dass sie unseren Reiseleiter Bruno nicht verstehen. Alle anderen im Bus bekunden eindeutig, dass sie mit Bruno prima klar kommen.
Das Ehepaar mit Sohn möchte tauschen, aber im anderen Bus will keiner umsteigen. Also kommen sie, etwas angesäuert zurück und nehmen wieder bei uns Platz. Petra schickt noch eine Frau (die auch deutsch spricht) in unseren Bus, die jetzt eigentlich wie eine Art Dolmetscherin funktionieren soll. Vater und Sohn verstehen nämlich Bruno gar nicht und sie soll sozusagen "übersetzen". Allerdings entwickelt sie sich mehr zu einem Kindermädchen für den Jungen und beschäftigt ihn unterwegs, was eigentlich die Eltern machen sollten. Beide haben übrigens gleich zu Beginn der Fahrt die Klimaanlage für den hinteren Teil des Kleinbusses ohne jede Rückfrage bei den Mitreisenden ausgeschaltet. Eine Klimaanlage wäre schädlich. Anschließend reißen sie aber die Seitenfenster auf (um besser fotografieren zu können) und alle sitzen jetzt hinten im Fahrtwind. Aber lassen wir uns von solchen "Lappalien" nicht die Rundfahrt verderben.
Bananenplantage und 80%iger Rum
Nach diesem Aussichtspunkt fahren wir weiter über St. Lucia. Die Insel ist zwar auch vulkanischen Ursprungs, ist aber nicht so extrem bergig wie Grenada und St. Vincent. Die Hügel sind etwas sanfter und man kann weiter in die Landschaft hineinsehen. Unterwegs passieren wir den Palast des Gouverneurs, der im Augenblick eine Frau ist. Wir stoppen noch an einem weiteren schönen Aussichtspunkt mit weitem Blick in die grüne Landschaft.
Auf einer Bananenplantage zeigt uns Bruno, wie die Bananenstauden ab einem gewissen Reifegrad mit blauen Tüten über den Bananen vor Beschädigung der Haut der Bananen geschützt werden. Hier koste ich auch einen 80%-igen Rum mit vielen Kräutern in der Flasche. Der Rum schmeckt gar nicht so schlecht. Er kratzt und brennt nicht im Hals und die Kräuter sind angenehm im Geschmack.Fischerdorf Anse la Raye
Nach einiger Zeit durchfahren wir an der West-Küste das Fischerdorf Anse la Raye. Das Dorf hat nur rund 1500 Einwohner. Das Dorf besteht aus teilweise 100 Jahre alten Häusern, die noch aus der Französischen und Englischen Kolonialarchitektur stammen. Man sieht dem Dorf an, dass hier nicht die gutbetuchten Einwohner St. Lucias leben. Wir hätten uns gerne im Dorf umgesehen bzw. uns die Fischerboote am Strand angesehen, aber wir fahren nur bis zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Dorfes. Von hier aus bietet sich zwar ein toller Blick auf das Dorf und die umliegende Landschaft, aber wir sind halt etwas weit weg vom eigentlichen Dorf. Unser Kleinbus bewältigt die vielen teilweise steilen Steigungen auf der Insel ohne Probleme, aber manchmal halt etwas langsam. Wir sind immer wieder von der Flora auf St. Lucia begeistern. Die ganze Insel ist durch und durch grün und in den höheren Regionen ist der Regenwald ernorm dicht.
Canaries und die Pitons
Oberhalb des Fischerortes Canaries (1500 Einwohner) legen wir einen weiteren Fotostop ein. Auch von hier aus bieten sich uns tolle Ausblicke in die grüne, bergige Landschaft. Hier in der Gegend werden Bananen und Kokosnüsse angebaut. In einem kleinen Restaurant haben wird die Gelegenheit etwas zu trinken (Softdrinks überall 1 US$ !!!) oder ein WC aufzusuchen (1 US$). Auf dem weiteren Weg zeigt uns Bruno Brotbäume, Kalebassenbäume und vieles mehr.
Kurz vor Soufrière folgt dann mit dem Blick auf die beiden Pitons und die Soufrière Bay einer der wohl schönsten Aussichtspunkte. Einer toller Blick auf die Küste mit den beiden kegelförmigen Pitons (Gros Piton und Petit Piton), zwei erloschenen Vulkanen. Ganz in der Nähe der Pitons befindet sich noch ein Geothermalfeld mit Schwefelfumarolen und Thermalquellen. Hier sieht man wie die Erde doch noch richtig aktiv ist, permanent steigt hier Dampf auf.botanischer Garten und Kassava Bäckerei
Nachdem wir die Ausblicke genügend genossen haben, fahren wir in einen nahegelegenen botanischen Garten. Statt der übliche 7 US$ zahlen wir nur 5 US$, unser Reiseleiter macht das möglich. Dieser "Diamond botanical Garden" (6 Hektar) ist wirklich eine sehenswerte Anlage. Er sieht ganz anders aus als man sich botanische Gärten so vorstellt.
Bereits 1784 wurde die heilende Wirkung des Mineralwassers in dieser Gegend entdeckt. Daraufhin wurden auf Anweisung von König Ludwig XVI hier Bäder gebaut, die aber schon 1794 (im Rahmen der französischen Revolution) wieder zerstört wurden. Später wurden sie wieder aufgebaut und einige Becken existieren heute noch. Die tropische Landschaft wurde dann als botanischer Garten genutzt. Daher wachsen hier die Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung. Zusätzlich wurden weitere Bäume und Pflanzen in den botanischen Garten integriert.
Es ist mehr ein dichter Wald aus allen möglichen Pflanzen ohne große Rasenflächen, wie sonst in vielen botanischen Gärten. Dicht gedrängt stehen hier riesige Bäume und niedrige Sträucher nebeneinander, einfach toll. Bruno erklärt uns viele Bäume, Pflanzen und Blüten. Während des Spaziergangs setzt heftiger Regen ein, zum Glück haben wir unsere Schirme dabei. So bleiben wir weitestgehend trocken. Am Ende des Weges erreichen wir den Diamond Wasserfall. Ein schöner Wasserfall in einer tropischer Umgebung. Durch das schwefelhaltige Wasser sind rechts und links vom Wasserfall schöne Verfärbungen auf den Felsen zu sehen. Auf weiteren Wegen gehen wir zurück zum Ausgang.Wir fahren wieder Richtung Castries und stoppen unterwegs an einer Kassava Bäckerei.
Diese Bäckerei produziert aus Maniok-Mehl kleine Brote. Die Maniok-Wurzel wird gerieben und zu Mehl verarbeitet. Danach werden normalerweise schon die Brote geformt und auf Bananenblättern in einer von unten mit Holz befeuerten großen Schüssel gebacken. Hier werden aber noch zusätzlich die verschiedenen Geschmacksrichtungen dazugegeben. Schoko, Fisch und Knoblauch, um nur einige zu nennen. Alles natürlich frisch und ohne Geschmacksverstärker.
Unser Reiseleiter kauft einige Teile und verteilt Kostproben. Wir holen uns ein eigenes Teilchen mit Früchten und einigem mehr. Es schmeckt sehr nach Weihnachten, aber nicht schlecht, macht aber sehr schnell satt. Dazu trinken wir noch Orangenbrause.Marigot Bay und Stadtstrand von Castries
Der letzte große Fotostopp liegt an der Marigot Bay. Diese durch Spielfilme bekannt gewordenen Bucht sieht von oben sehr nett aus, Palmen und weißer Sand. Die Bucht bietet kleineren Schiffen Schutz vor Hurrikanen und war auch Schauplatz vieler Schlachten zwischen Engländern und Franzosen. Bruno stellt zur Entscheidung, ob wir zu Bay runterfahren, ein Stück laufen und baden, 2 US$ für die kurze Überfahrt bezahlen und nach einer Stunde weiterfahren wollen oder ob wir einfach an einen anderen Strand an den er direkt ran fahren kann nehmen sollen. Die meisten sind für einen anderen Strand.
Also fahren wir nach Castries und dann an den stadtnahen Vigie Beach, direkt hinter dem kleinen Flughafen George F. L. Charles Airport. Dieser Strand scheint aber einigen doch nicht so richtig zu gefallen, denn nur 2 Personen gehen baden. Es ist halt nur ein einfacher Strand und nicht so schick wie Marigot Bay. Wie schießen einige Fotos, machen Pause und trinken eine Cola.
Rückkehr auf's Schiff und leckere Pizza
Gegen 15 Uhr 45 fahren wir zurück in die Stadt. Bruno lässt uns am Cruise Terminal aussteigen und kassiert vorher noch das Geld für die Fahrt. Wir versichern ihm noch mal, dass sein Deutsch sehr gut ist und er freut sich sehr darüber. Durch das Terminal geht es zurück zum Schiff, wir werden kaum kontrolliert. Nachdem wir alles in unserer Kabine abgestellt haben, gehen wir erst mal zur Anytime Bar und gönnen uns 2 Erdbeermilchshakes, sehr lecker. Anschließend besuchen wir die Pizzeria Mare und gönnen uns noch einige Pizzastücken.
die neue Show "Aeon"
Auf unserer Kabine sichere ich schon mal die Bilder des Tages und beginne mit dem Reisebericht. Gegen 18 Uhr legt die Aidaluna in Castries ab. Gegen 18 Uhr 30 gehen wir zum Theatrium um uns einen guten Platz für die Show "Aeon" zu sichern. Da noch die Ausflugsvorstellung läuft, bleiben anschließend alle einfach sitzen und wir müssen runter auf Deck 9 auf die etwas unbequemen Bänke. Von hier aus hat man allerdings eine sehr gute Sicht auf die Bühne. Die Show an sich ist eine Mischung aus Tanz und Akrobatik mit sehr eigenartiger Musik. Mit dem Tanz kann ich nicht viel anfangen, die Musik ist nicht schlecht und die Akrobatik ist große Klasse.
Cocktail unterm Sternenhimmel
Nach Ende der Show gegen 19 Uhr 45 gehen wir ins Weite Welt Restaurant zum Abendessen. Leider regnet es draußen, also bleiben wir im Innenraum. Nach dem Abendessen holen wir uns noch 2 Cocktails und nehmen sie mit auf die Kabine. Wir genießen die Cocktails bei Sternenhimmel und den Lichtern von Martinique, die Insel die wir gerade passieren. Dann beende ich noch den Bericht und verschwinde anschließend im Bett. Morgen klingelt der Wecker wieder unerbittlich früh. Der Ausflug heute mit Christine Lehmann (bzw. Bruno) hat uns gut gefallen und wir können ihn weiterempfehlen.

Wellen | : | max. 1 m |
Wetter | : | viel Sonne, einige Schauer, 28 Grad, 70% Feuchte, angenehmes Klima |
Unterkunft | : | Aidaluna Kabine 6155 |