Stadtbummel zur Zitadelle

Kopenhagen zum 3. mal
Als wir heute früh so gegen 7 Uhr aufstehen, poltert wieder jemand (genau wie jeden Tag um diese Zeit) offensichtlich mit Balkonstühlen o.ä. herum. Bis heute wissen wir nicht, woher die Geräusche kommen.Wir liegen bereits an dem Langeliniekaj und haben freien Blick aufs Meer. Gemütlich wird gefrühstückt und wir machen uns dann langsam fertig für einen kleinen Spaziergang. Genau zu dieser Zeit legt ein etwas größerer Tanker an der Aidamar an um Treibstoff nachzufüllen. Der Kapitän weißt noch per Durchsage darauf hin, dass das Rauchen, auch E-Zigaretten u.ä. auf der Steuerbordseite verboten ist. Wenn wir später zurückkommen, liegt der Tanker immer noch neben uns. Kurz nach 10 Uhr gehen wir von Bord.
wir gehen von Bord
Kurz nach Verlassen des Schiffs wechseln wir durch ein Torbogen rechts hinüber zu einem weiteren Hafenbecken, dem Søndre Frihavn (Freihafen). Ein ruhiges Hafengelände mit Mischbebauung und einer großen Besonderheit. Geht man auf dem Pakhuskaj am Hafenbecken entlang nach Süden trifft man unweigerlich auf die alternative Meerjungfrau. Der dänische Bildhauer Bjørn Nørgaard hat hier 2000 einen Skulpturenpark geschaffen. Als Hommage an manipulativen Genexperimente der Menschheit fertigte er eine genmodifizierte Meerjungfrau mit drei Beinen und deformierten Kopf und pflanzte sie auf einen Steinhaufen, ganz ähnlich wie ihre erstgeborene Schwester. Dazu stehen an Land noch weitere skurille Figuren und ein Steinbogen. Sehenswert !
Elke dreht um, die Hüfte "jubelt", ich gehe weiter
Elke ist heute nicht gut drauf (die Hüfte) und will nur noch bis zur kleinen Meerjungfrau mitkommen. Sie wird dann alleine und in ihrem Tempo zum Schiff zurückkehren. Ich spaziere weiter am Wasser entlang bis zum Gefion Springbrunnen. 1897 von der Carlsberg-Brauerei spendiert diente er auch schon mal als Filmkulisse für die "Olsen-Bande".
Gleich neben dem Brunnen steht die kleine St Alban's Church, eine traditionell, englisch-anglikanische Kirche (1887) mit Turmspitze und Buntglasfenstern. Erstaunlicherweise ist sie heute geöffnet und ich statte daher ihr einen kurzen Besuch ab. Eine nette, kleine Kirche.
Besuch der Zitadelle
Direkt am Wassergraben des Castell (oder auch Zitadelle) entlang und vorbei am Denkmal für die gefallenen Soldaten erreiche ich den Eingang dieser Befestigungsanlage. 1626 begann der Bau und wurde immer wieder nach Angriffen aufgebaut und erweitert. Die Zitadelle ist heute immer noch ein aktives Militärgebiet.
Durch das Königstor im Süden betrete ich die Zitadelle. Als ich die Wachsoldaten sehe frage ich höflich, ob ich Foto schießen darf, was mir freundlich gestattet wird. Direkt hinter dem Tor stehen 2 der 6 Langhäusern, in denen früher die Soldaten geschlafen haben.
Gleich rechts vom Königstor befindet sich das Gebäude der "Zentrales Wachhaus". Hier bereiten sich die Soldaten auf die tägliche Wachablösung um 12 Uhr vor.
Gleich hinter dem Königstor nehme ich den Weg links aufwärts und gehe dann rechts herum bis zur Windmühle Kastelsmøllen. Diese diente seit 1847 (Ersatz einer alten Mühle) zur Versorgung der Zitadelle u.a. mit Mehl und anderen Sachen. Sogar die Gemahlin von Zar Alexander III, die russische Kaiserin Maria Fjodorowna, Tochter von Christian IX. von Dänemark, bezog ihr Roggenmehl aus dieser Mühle. Sie ist heute noch in Funktion.
Von hier aus bummel ich auf dem höchsten Punkt der Zitadelle links herum von der Königsbastei (mit der Mühle) über die Bastei der Königin und der Grafenbastei bis zur Bastion der Prinzessin. Unterwegs bieten sich immer wieder tolle Einblicke in die Zitadelle. Z.b. die beiden Lagerhäuser von 1664. Sie sollten im Falle einer Belagerung alles Nötige lagern und bei voller Belegung die 1.800 Mann der Garnison, das übrige Personal und ihre Familien vier Jahre lang ernähren können.
Ich unternehme noch einen Abstecher zur Zitadellenkirche (erbaut 1704) im Barockstil. Auf der Rückseite der Kirche wurde 1725 ein Gefängniskomplex errichtet. Gegenüber der Kirche, am anderen Ende des Platzes steht das Haus des Kommandanten. Es wurde 1725 im Barockstil erbaut und besteht aus gelb getöntem Mauerwerk mit weißen Details und besteht aus zwei Etagen unter einem roten Ziegeldach.
Von vielen Stelle aus sind auch immer wieder die langezogenen Unterkünfte der Soldaten zu sehen. An der Fürstenbastei mit ihrem Norwegen- oder auch Nordtor (1663) genannt, verlasse ich die Zitadelle.
alles passiert jetzt letzten Mal : "Burger & CO"
Von hier laufe ich zwischen den Häusern und kleineren Parks zurück zum Langelinienkaj zurück und gehe wieder an Bord. Elke ist nach ihrer Pause an der kleinen Meerjungfrau schon vor mir wieder an Bord eingetrudelt. Wir legen eine Pause auf unserem Balkon ein. Um 13 Uhr bummeln wir erneut zum Best Burger@Sea-Restaurant. Heute ist es hier total leer und wir haben freie Platzwahl. Offensichtlich sind noch viele Leute in Kopenhagen unterwegs. Wir gönnen uns 2 leckere Cheese Burger mit Cola. Zur Abrundung des köstlichen Essen leisten wir uns noch 2 Erdbeershake an der "Raucher Bar" (Beach Bar), die wir mit auf unseren Balkon nehmen. Hier können wir bei 22 Grad noch eine schöne Pause einlegen.
auch Kaffee u. Kuchen, Abendessen, Farewellparty usw.
Gegen 15 Uhr 30 wird diese Pause schon wieder durch "Kaffee und Kuchen" unterbrochen. Letzte Gelegenheit das warzunehmen. Also auf zur Mar Bar. Auch hier herrscht gähnende Leere. Wir bestellen uns wie immer 2 Cafe Crema und 1 Stück Kuchen, Elke hat keinen Appetit auf Kuchen. Für den kleinen Durst nehme ich mir noch 1 großes Glas Cola mit auf den Balkon. Gegen 18 Uhr 30 gehen wir dann zum letzten Abendessen. Mit 2 Cocktails (Mojito, Planters Punch) verbringen wir die Zeit bis zur Farewell-Party auf unserem Balkon. Die Sonne bestrahlt wunderbar das vor uns liegende Trekroner Fort und den neuen Cruise Pier København mit dem Oceankaj. Um 21 Uhr 50 beginnt die Sektausgabe, um 22 Uhr wird angestoßen und dann beginnt mit Gesang, einem Film und der Parade von einigen Crew-Mitgliedern die abschließende Poolparty.
Wir kehren später auf unsere Kabine zurück, packen die restlichen Sachen noch in unsere kleinen Koffer, sichern vorsichtshalber die letzten Bilder des Tages und schreiben noch einige Notizen des Tages nieder. Man wird ja so leicht vergesslich im Alter :) Morgen früh sind wir wieder in Warnemünde.

Wetter | : | viel Sonne, einige Wolken, bis zu 24 Grad |
Wellen | : | < 50 cm |
Unterkunft | : | Aidamar Balkonkabine 8149, steuerbord |