Seetag

der Tag beginnt mit einer negativen Überraschung
Heute stehen wir schon gegen 6 Uhr 30 auf, denn um 8 Uhr 30 erfolgt bereits das Anlegen in Visby. Wir wollen früh von Bord, die Liegezeit ist nicht so sehr lang. Als ich noch kein Land bei der Anfahrt auf Gotland sehe, bin ich etwas erstaunt. Ich schaue mir auf der App Osmand+ den Standort der Aidamar an und bin verblüfft. Wir befinden uns bereits ca. 40 Km südwestlich von Visby mit Fahrtrichtung Kopenhagen. Da schwant mir schon Böses. Gestern sprach der Kapitän bereits von vielleicht starken Winden und wollte früher an der Lotsenstation sein als geplant um noch rechtzeitig anzulegen. Das war aber scheinbar nicht mehr möglich.Durchsage des Kapitäns
Gegen 8 Uhr meldet sich der Kapitän dann auch über die Kabinenlautsprecher zu Wort, also gibt es etwas Besonderes. Der Wind hatte nachts aufgefrischt und statt 25-30 Knots waren es heute früh 2 Km vor dem Anlegekai ca. 40-45 Knots, also ca. 85-90 Km/h, Windstärke 8 bis 9. Der Wind würde beim Anlegen auch genau auf die Breitseite des Schiffes blasen und würde es mit aller Macht gegen die Pier drücken. Die Motoren hätten nicht die Kraft dagegen zu halten. Und falls der Wind nicht abflauen sollte, könnte sich das Schiff nachmittags nicht aus eigener Kraft von der Pier lösen. Daher die Planänderung.
Wir fahren jetzt direkt nach Kopenhagen, also ein 2. Seetag und legen morgen früh schon um 8 Uhr dort an. Weitere Infos gibt es um 11 Uhr im Theater. Das ist ja ein Ding. Aber wahrscheinlich hätte es auch keinen Spaß gemacht bei dem Wind durch die Stadt zu bummeln. Nicht schön, aber wir müssen damit leben.
Wir machen uns erstmal in aller Ruhe fertig und können, wegen des Ausfalls von Visby, entspannt frühstücken. Am Tisch sitzt heute ein nettes, junges Pärchen und wir führen eine gute Unterhaltung. Anschließend besuchen wir die Bibliothek an der Aida Lounge. Elke geht der Lesestoff aus, ein 2.Seetag war nicht eingeplant.
Erklärende Worte des Kapitäns im Theater
Um 11 Uhr hören wir uns an, was der Kapitän im Theater noch zu sagen hat. Der Wind hätte am Morgen mit über 200 Tonnen auf die Breitseite des Schiffes gedrückt, was die Motoren nicht halten können. Diese können Windgeschwindigkeiten von 25 Knots gerade noch ausgleichen, aber keine 40-45 Knots. Es gibt auch kaum Schlepper, die solche Windgeschwindigkeiten stemmen können und in Visby gibt es überhaupt keinen Schlepper. Außerdem hätte der Wind eventuell auch Wellen auf die Pier gedrückt und wir wären nur mit nassen Füße von/an Bord gekommen. In Kopenhagen liegen wir übrigens zu unserer Freude weiterhin an dem sehr stadtnahen Langenliniekaj, einem sehr schönen Liegeplatz.
Während des Vortrag leere ich noch einen Erdbeermilkshake und eine große Cola, Seeluft macht durstig. Nach dem Theater legen wir eine Pause auf unserem Balkon (noch ohne Sonne, 19 Grad) ein.
wir genießen den 2.Seetag
Mittags wollen wir im Bella Donna einige Teile der Salami Pizza genießen, aber entweder ist kein Pizza da und die Warteschlange wird immer länger. Oder es werden nur 1-2 neue Pizzen auf das Buffet gelegt und alle stürzen sich sofort auf die paar Stücken. Das gleiche Drama wie vor 2 Tagen. Darauf haben wir keine Lust. Also gönnen wir uns ein paar andere Kleinigkeiten.
Anschließend unternehmen wir einen kleinen "Verdauungsspaziergang" und legen danach eine Pause auf unserem Balkon (ohne Sonne, 20 Grad) ein. Es ist immer noch sehr windig, aber der läßt langsam nach und die Wellen (zunächst ca. 1,5m) werden auch immer flacher. Um 15 Uhr 20 genehmigen wir uns Kaffee und Kuchen in die Mar Bar und können von hier aus zum ersten Mal beim Bingo zusehen. Der Gewinner bekommt heute 1300€.
der Abend des 2.Seetags
Inzwischen scheint die Sonne auf unserem Balkon und die genießen wir noch eine ganze Weile. Gegen 19 Uhr gehen wir heute zum Abendessen ins Brauhaus. Das Tagesangebot hat uns hierher gelockt. Es ist ein Zwickelburger, der Burger ist eine Scheibe Leberkäse, garniert mit Zwiebeln und Gurken und mit einem Spiegelei garniert, dazu noch Pommes Frittes. Das hört sich lecker an. Es ist ziemlich voll, aber wir finden noch einen Tisch für 2 Personen. Die Bestellung wird ziemlich schnell aufgenommen. Wir bestellen uns wieder (wie vor vielen Jahren) ein Probierbrett mit 3 verschiedenen Bieren (herb, Mittel und leicht süß) aus der schiffeigenen Brauerei.
Dieses Set besteht aus 3 Gläschen mit je 0,1 l Inhalt. Einem Aida Zwickel (hopfenblumig und unfiltriert), einem Hövels Original (feinherbiges, obergäriges Bier) und einem Aktionsbier (wechselnde Bierspezialitäten). Alle 3 Biere schmecken gut (herb, mittel-herb und leicht süßlich). Als Dessert bestelle ich mir noch ein Bier-A-Misu, gefüllt u.a. mit den üblichen Zutaten und Apfelragout und einer Aida-Zwickel-Füllung. Schmeckt lecker, wird aber auf Dauer nicht mein Lieblingsdessert.
Anschließend besorge ich Elke noch ihren täglichen Apfel aus dem Bella Donna Restaurant. Danach fahren wir auf Deck 12 zur Poolbar. Hier finden wir ein nettes, fast windstilles und sonniges Plätzchen und bestellen uns einen Mojito und einen Sex on the Beach. Wir sind fast fertig mit den Getränken, da bekommen wir plötzlich noch einen Mojito von der Bar. Der Kellner sagt, dass der Drink von der Barfrau kommt und kostenlos ist. Wir sind erstaunt und wissen nicht aus welchem Grund wir diesen Mojito bekommen, aber freuen uns sehr darüber. Von der Kabine aus genießen wir anschließend den Sonnenuntergang und lassen den Tag langsam ausklingen.

Wetter | : | heute früh sehr windig, 17 Grad, später laut der Wind ab, 20 Grad |
Unterkunft | : | Aidamar Balkonkabine 8149, steuerbord |
Wellen | : | morgens 1,5m, später nur noch deutlich unter 1 m |