Olbia/Sardinien -- Ausflug OLB03 - Mit dem Zug durch die grüne Gallura
09.06.2018
Balken

Liegeplatz Aidastella : Isola Bianca, Berth 8/9 (Ausgang Deck 3)

Einfahrt in den Hafen von Olbia - Ausflugsüberlegungen

Heute früh klingelt unser Wecker um 7 Uhr, damit wir genügend Zeit bis zum Ausflugsbeginn um 9 Uhr 30 haben. Auch in der letzten Nacht haben wir gut geschlafen, obwohl die Betten etwas härter als gewohnt sind. Zum ersten Mal stand in der vergangenen Nacht die Balkontür die ganze Nacht über offen, das war sehr angenehm.

Während wir das üblichen Morgenprogramm erledigen, überlegen wir noch, was wir nun morgen in Palermo machen. Unser Ausflug wurde ja "mangels Masse" gecancelt. Meine Idee, wir bleiben in Palermo, denn die verbleibenden Überlandausflüge sagen uns nicht so zu. Es gibt einen Aidaausflug „Bummel durch Palermo" mit geführtem Rundgang durch die Kathedrale und ebenfalls durch das Teatro Massimo. Gerade das Teatro Massimo interessiert uns sehr und im Internet sind für unseren Tag in Palermo keine Karten mehr buchbar. Also buchen wir schnell noch diesen Ausflug per TV.

Jetzt laufen wir gerade in den Hafen von Olbia ein.

SARDINIEN - vor der Hafeneinfahrt befindet sich eine Miesmuschelzucht unterhalb der vielen Plastikbehälter

SARDINIEN - vor der Hafeneinfahrt befindet sich eine Miesmuschelzucht unterhalb der vielen Plastikbehälter

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Bei der Einfahrt zum Hafen entdecken wir in einiger Entfernung im Wasser viele kleine Bojen o.ä., in Reih und Glied angeordnet. Wir wundern uns zunächst und können gar nichts damit anfangen. Später erfahren wir, dass hier Miesmuscheln gezüchtet werden. Wieder was dazu gelernt.

Frühstück und Ausflugsbeginn

Dann gehen wir zum Frühstück, wie immer auf das Außendeck des Bella Donna Restaurants auf Deck 10. So war es jedenfalls geplant. Aber draußen pfeift ein heftiger Wind und nur ganz Hartgesottene sitzen draußen. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen im Innenbereich und kommen während des Frühstücks mit unseren Tischnachbarn ins Gespräch.

Gegen 8 Uhr 50 kehren wir auf unsere Kabine zurück und suchen unsere sieben Sachen zusammen. Auf dieser Kreuzfahrt wird die Abwicklung der Ausflüge etwas anders gehandhabt als wir es bisher kennen. Es gibt keinen Treffpunkt mehr auf dem Schiff, sondern alle Teilnehmer eines Ausflugs treffen sich jetzt direkt im Hafenbereich vor den Bussen. Wegen der neuen großen Aidaschiffe (Perla, Prima), die ein anderes Handling der Ausflüge benötigen, hat man diese Änderung eingeführt. Wir finden das sehr praktisch, man kann sich seine Zeit selber einteilen und muss nicht mit den Massen durchs Treppenhaus auf Deck 3 hinunter laufen.

Wir sind etwa 15 Minuten vor der Abfahrt am Bus, der schon zur Hälfte gefüllt ist. Wir suchen uns einen schönen Platz und pünktlich um 9 Uhr 30 geht es los. Maria Rossa, unserer italienische, deutschsprachige Reiseleiterin begrüßt uns und stellt uns noch unseren Busfahrer Mario vor. Dann verlassen Olbia in Richtung Tempio Pausania ins Landesinnere. Wir möchten gerne von den 3 Inseln, die wir anlaufen, mehr von der Landschaft sehen. Städte sind zwar auch interessant, aber diesmal soll es halt die Landschaft sein. Sobald wir das Stadtgebiet von Olbia verlassen haben, durchfahren eine felsig-bergige Landschaft auf Sardinien , die sehr grün ist.

wir fahren durch die Region Gallura, eine sehr schöne Landschaft nach oben

SARDINIEN - die Landschaft der Region Gallura wird durch Korkeichen, Granitfelsen, 
								Weinanbau und viel Grün geprägt

SARDINIEN - die Landschaft der Region Gallura wird durch Korkeichen, Granitfelsen, Weinanbau und viel Grün geprägt

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Es hat aber auch in diesem Jahr, wie uns unsere Reiseleiterin erklärt, ungewöhnlich viel geregnet. Unterwegs zeigen sich immer wieder die für diese Landschaft typischen Granitfelsen, die die hügelige Landschaft, die Gallura, prägen. Wir sehen viele Blüten verschiedenster Arten recht und links der Straße, Hecken von Opuntien, kleine Dörfer und auch einige Felder. Sehr viele Korkeichen stehen in dieser Region. Die Bäume werden regelmäßig geschält und der Kork verarbeitet. Anschließend dauert es 8-11 Jahre bis eine genügend dicke Korkschicht nachgewachsen ist. Die Straße führt hinauf und hinunter, biegt nach rechts und nach links ab, es geht kaum einmal über längere Zeit geradeaus. Maria Rossa erzählt uns viel über Land und Leute und so vergeht die Stunde bis nach Tempio Pausania wie im Flug. Die Landschaft gefällt uns ausgesprochen gut und alles sieht sehr sauber und aufgeräumt aus.

Bummel durch Tempio Pausania

In Tempio Pausania, dem historische und geographische Zentrum der Gallura, führt uns unsere Reiseleiterin über den gerade stattfindenden Markt in die Altstadt und zeigt uns dort 3 Kirchen, die wir auch innen besuchen können. Die Kathedrale des Apostel St. Peter (Cattedrale di San Pietro Apostolo), die Kirche des Rosenkranzes (Oratorio del Rosario) und die Kirche des Heiligen Kreuzes (Oratorio di Santa Croce).

SARDINIEN - die Ursprünge der Kathedrale des Apostel St. Peter (Cattedrale di San Pietro Apostolo)
								 stammen aus dem Mittelalter

SARDINIEN - die Ursprünge der Kathedrale des Apostel St. Peter (Cattedrale di San Pietro Apostolo) stammen aus dem Mittelalter

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Die Ursprünge der Kathedrale stammen aus 15. Jhdt., aber es sind nur wenige Teile davon übrig geblieben. Die heutige Kirche wurde 1839 eingeweiht, eine schöne Kirche mit großen Kronleuchtern und einer schön bemalten Decke.

Die gegenüberliegende Kirche des Rosenkranzes, ebenfalls aus dem 15. Jhdt. besitzt ein plastisches Altarbild von 1700, ist ansonsten aber wesentlich einfacher ausgestattet.

Die Kirche des Heiligen Kreuzes, ganz in der Nähe, ist ebenfalls sehr schlicht ausgestattet, ist aber vermutlich älter als die Kathedrale. Sie teilt sich den Glockenturm Campanara mit der Kathedrale.

Leider bleibt uns kaum mehr Zeit zum Umsehen, wir müssen wieder zurück zum Bahnhof. Allerdings können wir uns noch ein bisschen auf dem wöchentlich stattfindenden Markt umsehen, durch den wir unweigerlich auf dem Weg zum Bahnhof müssen. Das Straßenpflaster der Altstadt ist übrigens sehr uneben und es befinden sich diverse Stolpersteine im Pflaster (Wasserabflüße ?), man muss ganz schön aufpassen.

unsere Bahnfahrt mit dem Trenino Verde beginnt

SARDINIEN - am Bahnhof "Stazione Ferroviaria Tempio Pausania" startet unsere 
								Rückfahrt mit der Bahn

SARDINIEN - am Bahnhof "Stazione Ferroviaria Tempio Pausania" startet unsere Rückfahrt mit der Bahn

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Am Bahnhof "Stazione Ferroviaria Tempio Pausania" angekommen, müssen wir noch ein bisschen warten und sehen uns den Bahnhof etwas genauer an. Das Stellwerk für die Weichen z.B. befindet direkt neben dem Eingang zum 1931 erbauten Bahnhof und wird vom Bahnhofsvorsteher persönlich bedient. Wir betreten das Inneren und sind mit einem Schlag zurück in den alten Zeiten. Holzverkleidung, Wandgemälde (Szenen aus dem Alltag der Stadt von Giuseppe Biasi), Lampen und Fenster – alles ist erstaunlich gut erhalten. Auf den Gleisen vor dem Bahnhof stehen alte, verrostete Züge, die mit Sicherheit schon so alt sind wie der Bahnhof selbst.

SARDINIEN - mit dem historischen Sonderzug Trenino Verde fahren wir 2 Stunden durch die Region Gallura

SARDINIEN - mit dem historischen Sonderzug Trenino Verde fahren wir 2 Stunden durch die Region Gallura

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Dann ist es soweit, der historische Sonderzug Trenino Verde, der nur noch auf der schmalspurigen Bahnstrecke von Sassari nach Palau fährt, steht bereit. Er besteht aus einer grün-rote Schmalspurlokomotive (aus den 50er Jahren) mit zwei grünen Schmalspurwagen. Alle stürmen sofort die beiden Wagen. Aber zu früh gefreut.

Es sind 2 Gruppen von Aida unterwegs und daher bekommt jede Gruppe ihren eigenen Wagen. Also beginnt der große Wechsel zwischen den beiden Wagen, fast alle sitzen falsch. Die Holzbänke sind hart und als Klimaanlage sind die offenen Fenster gut geeignet. Kurz darauf setzt sich der Zug rumpelnd in Bewegung.

Zunächst fahren wir noch durch das Stadtgebiet von Tempio Pausania. Später befindet sich linkerhand der Strecke noch ein kleines Industriegebiet, aber rechts der Strecke sehen wir schon schöne Landschaften vorbei ziehen. Grüne Wiesen mit vielen verschiedenen blühende Pflanzen, viele Weinberge und ab und zu auch Felder. Dazu immer wieder mal Korkeichen, die meisten sind schon „geerntet“, der Kork wurde am unteren Stamm entfernt. Ab und zu ist auch das Lager einer Korkeichenfabrik zu sehen, wo der "geerntete" Kork verarbeitet wird.

SARDINIEN - ohne Worte

SARDINIEN - ohne Worte

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Ich stehe am Ende des Wagens und kann so zwischen 2 geöffneten Fenstern hin und her pendeln (keine offene Plattform), je nachdem, wo es was zu sehen gibt. Leider sind an vielen Stellen die Bäume und Sträucher im Laufe der Zeit schon sehr groß geworden. Nur ab und zu bietet sich eine Lücke zum Fotografieren, was sich aber auch immer wieder ändert. An jedem unbeschrankten Bahnübergang wird der Zug deutlich langsamer und hält fast an, lässt dann ein Signal ertönen und setzt langsam seine Fahrt wieder fort. Die Fahrt mit dem Zug gefällt uns sehr gut, weil wir viel von der Landschaft in der Region Gallura sehen können, nicht nur vom Bus aus. Natürlich entdecken wir auch immer wieder die typischen Granitfelsen dieser Region.

Pause mit kleinen Köstlichkeiten am Stausee Lago del Liscia nach oben

SARDINIEN - am ca. 6 Km² großen Stausee Lago del Liscia legen wir eine Picknickpause ein

SARDINIEN - am ca. 6 Km² großen Stausee Lago del Liscia legen wir eine Picknickpause ein

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SARDINIEN - wir können einige typische Produkte der Region wie z.b. Ziegenkäse, 
								Salami, Weine und Brot probieren

SARDINIEN - wir können einige typische Produkte der Region wie z.b. Ziegenkäse, Salami, Weine und Brot probieren

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Nach ca. 1 Std. Fahrt hält der Zug am Stausee Lago del Liscia an. Hier legen wir eine Imbisspause ein. Auf schattigen Bänken nehmen wir Platz und können Salami, Ziegenkäse, Oliven und Rot-und Weißwein oder Wasser aus einheimischer Produktion probieren. Ein wunderbarer Platz in einer tollen Landschaft. Der Stausee ist riesig (Kapazität 105 Millionen m³) und die Ausmaße (fast 6 Km²) sehen wir erst so richtig bei der Weiterfahrt. Dazu Sonne, blauer Himmel und die Temperatur liegt bei 27 Grad, was wollen wir mehr.

wir näher uns der Endstation Arzachena

SARDINIEN - die Fahrt geht weiter durch eine sehr schöne Landschaft bis zum Bahnhof von Arzachena

SARDINIEN - die Fahrt geht weiter durch eine sehr schöne Landschaft bis zum Bahnhof von Arzachena

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Dann besteigen wir wieder den Zug und weiter geht die Fahrt durch die schöne Landschaft, zunächst für eine ganze Weile entlang des Stausees. Unterwegs hallten wir immer wieder Ausschau nach bestimmten Tieren. Von den 5 Millionen Schafen auf der Insel sehen wir allerdings nur eine einzige Schafherde. Je näher wir der Endstation bei Arzachena kommen, umso mehr Granitfelsen tauchen auf. Es gibt entlang der Strecke viel zu sehen und unsere Kameras klicken nur so vor sich her. Nach rund 2,5 Std. (einschließlich Pause) erreichen wir den Bahnhof von Arzachena und steigen dort aus. Unsere Busse stehen schon bereit und nach einer 45-minütigen Fahrt erreichen wir wieder den Hafen von Olbia. Der gesamte Ausflug dauerte rund 6 Std. und hat uns sehr gut gefallen. Wir wollten ja insbesondere die Landschaft von Sardinien sehen.

Rückkehr auf die Aidastella

SARDINIEN - wir kehren auf die Aidastella, die im Hafen von Olbia liegt, zurück

SARDINIEN - wir kehren auf die Aidastella, die im Hafen von Olbia liegt, zurück

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Am Hafen müssen wir im Hauptgebäude der Stationne Marittima durch die Sicherheitskontrolle, die allerdings sehr lasch ist. Dann sind es noch etwa 5 Minuten zu Fuß bis zum Schiff. Auf dem Weg kann ich noch einige Fotos von der Aidastella in ihrer vollen Ausdehnung schießen. Am Schiff angekommen, gibt es für jeden der will, noch einen gut gekühlten Fruchtsaft. Danach gehen wir wieder an Bord.

Auf unsere Kabine müssen wir feststellen, dass die Flasche Wasser in Elkes Rucksack ausgelaufen ist und diverse Sachen „unter Wasser“ gesetzt hat. Das Wasser war noch mit einer Brausetablette versetzt. Elke verteilt alles in der Kabine zum Trocknen und wir gehen erstmal zu "Kaffee und Kuchen".

Alle Schattenplätze auf dem Außendeck sind besetzt und in der Sonne ist es definitiv zu heiß. Also setzen wir uns in den Innenbereich und genießen verschiedene leckere Kuchenteilchen.

ein Malheur wird beseitigt - Abendessen wieder im Freien

Im Anschluss beschließt Elke die unter Wasser gesetzten Sachen einer Wäsche zu unterziehen. Also packen wir die gesamte Schmutzwäsche zusammen und gehen in den Waschsalon auf Deck 7. Erste positive Überraschung, die Eingangstür des Waschsalons ist aus Glas und man kann so sehen, ob jemand direkt hinter der Tür steht oder nicht. Auf den anderen Schiffen (außer auf der Aidablu) war das immer ein Problem. Machte man die Tür zu schnell auf, dann hatte sie jemand sehr schnell im Rücken. Zweite Überraschung, fast alle Maschinen sind besetzt, aber eine ist zum Glück noch frei. Also schnell alles reingesteckt und angeworfen. 2€ pro Wäsche und in 23 Min ist alles fertig. Dann geht's zurück in die Kabine.

SARDINIEN - schöner Blick vom Außendeck des Bella Donna Restaurants auf Olbia und Umgebung

SARDINIEN - schöner Blick vom Außendeck des Bella Donna Restaurants auf Olbia und Umgebung

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Ich schieße noch einige Fotos von Deck 12 aus auf Olbia und die Umgebung. Dann fahre ich wieder hinunter auf unsere Kabine. Elke holt alleine die Wäsche während ich noch einige Fotos beim Ablegen in Olbia vom Balkon aus schieße. Während Elke die Wäsche in der Kabine verteilt, verschicke ich die täglichen Whatsapp mit Bildern an interessierte Bekannte und Freunde. Gegen 18 Uhr 30 gehen wir zum Abendessen ins Bella Donna.

Mit Hilfe von Ronni (unserem Kellner der Transamerikatour 2017) finden wir noch 2 Plätze mit der Sonne im Rücken, die Schattenplätze sind schon alle belegt. Im Laufe des Essens füllt sich der Tisch langsam mit Leuten und es entwickeln sich wieder interessante Gespräche. Auch der Rotwein fließt "in Strömen". Da uns die Vorstellung im Theatrium heute nicht sonderlich interessiert, kehren wir auf unsere Kabine zurück und beenden dort den Abend mit den üblichen Arbeiten. Auf jeden Fall hat uns das, was wir von Sardinien heute gesehen haben, sehr gut gefallen. Eine schöne Insel, jedenfalls die Gegend, die wir besucht haben.

Balken
Wetter : viel Sonne, 27 Grad
Wellen : kaum 1 m in der Nacht
Unterkunft : Aidastella Balkonkabine 6162 steuerbord
Bahn-Km : ca. 50 Km