mit der Fähre von Juneau nach Haines -- 100 km Auto / 120 km Fähre
02.08.2009
Balken

Unser Wecker klingelt trotz genügend Zeit bereits wieder um 7 Uhr. Falls das Wetter mitspielt, wollen wir heute Vormittag noch mit der Tramway auf den Mt. Roberts hinauffahren um die schöne Aussicht zu genießen. Ein erster Blick aus dem Fenster zeigt uns, dass der Wetterbericht völlig daneben liegt. Statt "teilweise bewölkt" liegt eine fast geschlossene Wolkendecke über Juneau. Auch die Bergspitzen in Stadtnähe sind kaum zu sehen. Wir machen uns daher gemütlich fertig und Elke telefoniert noch mal mit ihrer Mutter in Deutschland. Auch dieses Gespräch kostet, dank der Calling Card, wieder nur etwa 1 US$.

Wir sind gespannt auf unser weiteres Frühstück im Hotel

Mit gemischten Gefühlen fahren wir hinunter zum Frühstück. Allerdings gibt es heute zunächst eine Überraschung. Sowohl Cerealien wie auch Kaffee, ein Muffin und mehrere Bagels sind noch vorhanden. Wir nehmen uns sofort alles was wir essen wollen, denn "wer zuerst kommt bekommt noch was ab". Die Sahnemilch für den Kaffee ist allerdings schon leer. Wie auch Eltern schuld an "verwüsteten" Büffets sind sehen wir Augenblicke später. 3 Kinder, ohne Begleitung, erscheinen und stürzen sich auf alles was noch vorhanden ist. Alles wir angefasst, dann wieder hingelegt oder von einem der anderen Kinder auch noch mal berührt und genommen oder zurück gelegt. Aus den Cerealien werden mit den Fingern die besten Stücke herausgesucht bzw. per Hand auch das zuviel entnommene zurückgeworfen. Dann kippt noch einem der Kinder der Becher mit den Cerealien um, zum Glück noch ohne Milch. Das ganze endet darin, dass schließlich ein Gast alles zusammenkehrt, nachdem ihm die Rezeptionistin auf Nachfrage Handfeger und Müllschippe in die Hand gedrückt hat. Dieses Hotel ist absolut unmöglich. Hier wird auf Teufel komm raus gespart.

Check-Out und Stadtbummel

Wir packen unsere Sachen und verstauen alles im Auto. Dann bin ich gespannt auf das Auchecken. Nach all den Problemen beim Einchecken und zwischendurch erwarte ich hier noch einiges. Als uns dann die Rechnung präsentiert wird bin ich platt, wir haben nichts zu bezahlen, noch nicht mal die Internetgebühr in Höhe von 5 US$. Dass hat mich dann doch überrascht, ich hatte mit irgendwelchen Problemen gerechnet. Aber umso besser.

Anschließend fahren wir nach Downtown Juneau und beschließen wegen der Wetterlage und der schlechten Sicht nicht auf den Berg hinauf zu fahren. Stattdessen bummelt Elke lieber noch mal durch einen Shop, wo sie schon vorher etwas ins Auge gefasst hatte. Jetzt steht fest, diese Kleinigkeit nehme ich auch noch mit. Gesagt, getan, gekauft und wieder sind wir um eine Tüte reicher. Nebenan genehmigen wir uns noch einen Café Latte und einen Smoothie, die uns schon vorgestern sehr gut geschmeckt hatten.

Fährfahrt nach Haines

So langsam müssen wir uns Richtung des Fährterminal begeben und dort einchecken. Unsere Tickets hatten wir schon in Skagway erhalten. Unterwegs tanken wir noch schnell bei Safeway, einer großen Supermarktkette für 2,73 US$ für eine Gallone Sprit, das ist spottbillig.

mit dieser sehr schnellen Katamaranfähre fahren wir in 2 Stunden nach Haines

mit dieser sehr schnellen Katamaranfähre fahren wir in 2 Stunden nach Haines

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Am Terminal angekommen, können wir auch gleich einchecken. Wir erhalten auch noch den nun schon bekannten Aufkleber für die Windschutzscheibe, damit man auf der Fähre richtig eingereiht wird, je nach Ausstiegshafen. Dann wird einem noch eine Reihe auf dem Warteplatz für die Fähre zugeteilt. Hier werden die Autos schon mal nach Größe und Zielhafen vorsortiert. Während der Wartezeit sehen wir noch 2 Weißkopfseeadlern zu, die sich auf Laternenmasten am Hafen, ungeachtet des Geräuschpegels und der vielen Leute, niedergelassen haben.

Mit ca. 45 Minuten Verspätung läuft dann die MV Fairweather, ein Schwesterschiff unserer Fähre von Whittier nach Valdez, in den Hafen von Juneau ein. Das Be- und Entladen geht sehr schnell von statten. Dank guter Vorarbeit der Kontrolleure in dem Wartebereich der Autos können wir zügig an Bord fahren.

 trotz der Hochsaison sind die Fähren  nicht voll, unser Auto hat viel Platz

trotz der Hochsaison sind die Fähren nicht voll, unser Auto hat viel Platz

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Mit nur 30 Minuten Verspätung legt dann die Fähre ab. An Bord genehmigen wir uns erst mal ein 2. Frühstück nach dem mageren Start im Hotel. Während der Überfahrt wird das Wetter immer besser und die Sonne kommt auch zum Vorschein. Wir genießen die 2stündige Überfahrt und die Ruhe an Bord. Es sind nur ca. 50 Personen und 10 Autos auf der Fähre. Da wir diese Strecke bereits vor 3 Tagen von Skagway aus befahren haben, lassen wir die Landschaft einfach an uns vorbei ziehen. Nach 2 Stunden und 15 Minuten erreichen wir gegen 16 Uhr 25 den Anleger von Haines.

ein verträumtes Örtchen

Wir kommen schnell von Bord und erreichen nach 4 Meilen Haines, ein 1500-Seelen-Ort, aber mit Straßenanschluss an den Rest der Welt. Das Einchecken im Captains`s Choice Motel erfolgt schnell und reibungslos. Erstaunlich, den der Barkeeper, der dies übernimmt hat es vorher, wegen des neuen Computer- programms noch nie gemacht. Die Chefin ist nämlich gerade an der Fähre und holt Gäste ab. Trotzdem klappt alles bestens. Er und wir sind erfreut und bekommen auch, wie gewünscht ein Zimmer mit 2 Betten. Das Zimmer ist nett eingerichtet, stellt selbst Elke fest, die sonst eher kritisch ist und wir blicken auf die Bucht vor Haines, die Portage Cove.

Abendessen und weitere Aktivitäten

Inzwischen ist es bereits nach 17 Uhr und wir sind schon etwas hungrig nach diesem bisher eher mageren Tag. Wir fahren eine Runde durch den Ort, Restaurant-Sightseeing der besonderen Art. Der Mexikaner, den wir uns ausgesucht haben, hat ausgerechnet sonntags geschlossen. So bleiben wir dann schließlich im Bamboo-Restaurant (2 Avenue, Nr. 11) hängen. Wie sich herausstellt, eine gute Wahl. Innenausstattung typisch amerikanisch. Die Speisekarte hat einiges zu bieten und wir bestellen schließlich "Fish and Chips". Als Fisch wird hier Heilbutt serviert. Es wird flott und aufmerksam bedient und das Essen schmeckt auch sehr gut. Man kann dieses Restaurant nur empfehlen.

Gegen 18 Uhr 20 fahren wir dann zum ca. 10 Meilen entfernten Chilkoot Lake. Man fährt die einzige Straße dorthin, vorbei am Fähranleger des Alaska Marine Highways, bis zu einer Brücke. Hier biegt man auf die nach links führende Straße ab (nicht über die Brücke fahren). Auf dem nun folgenden Stück bis zum Chilkoot Lake sollen sich angeblich, lt. Internetquellen und einem Tipp in einem persönlichen Gespräch, jeden Abend Bären zum Lachse fangen versammeln. Von etwa 18 Uhr 50 bis 20 Uhr 10 sehen wir uns immer wieder an verschiedensten Stellen die Gegend an, aber kein einziger Bär lässt sich blicken. Es ist halt Glückssache, sowie in Skagway.

Beobachten können wir aber einen Seeadler, der direkt vor unserem am Flussufer geparkten Auto sich einen Lachs aus dem Fluss fängt. Das ganz spielt sich vielleicht 20-30 m entfernt von uns ab. Ein wirklich schönes Erlebnis. Am Fluss halten sich übrigens etliche Weißkopfseeadler auf. Wir haben mindestens 3 weitere gezählt.

Zurück im Hotel widmen wir uns wieder dem "Tagesgeschäft" von Bilder sichten, Reisebericht schreiben usw. Mit dem Internetzugang klappt das heute nicht so richtig. Man muss sich erst bei AT & T anmelden um einen Zugangscode zu erhalten. Das ist mir zu umständlich, auch kein Problem.

Obwohl der heutige Tag eher eine "Überführungstag", wie ich es nenne, war, so haben wir trotzdem die Ruhe nach 2 Besichtigungstagen mit Termin und vielen Leuten, genossen.

Balken
Wetter : morgens stark bewölkt, Richtung Haines sonniger, 18 Grad
Unterkunft : Captains Choice Motel ÜF
Kategorie Standard -- kontinentales Frühstück
Internet WLAN -- Guest Laundry (2,50 US$)
108 2nd Ave N
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