Fahrt durch den Denali Nationalpark -- 12 km
08.08.2009
Balken

Letzte Nacht haben wir nicht besonders gut geschlafen. Die Betten waren zu hart, die Straße zu laut und ein paar Leute haben bis nachts um 2 irgendwo auf dem Gelände laut gesungen und erzählt. Jedenfalls sind wir heute früh nicht so richtig fit. Zum Glück werden wir gefahren und müssen nichts selber unternehmen. Nach der üblichen Morgentoilette werfen wir schnell noch 1-2 Müsliriegel ein um etwas im Magen zu haben und sind um 6 Uhr pünktlich am Treffpunkt vor dem General Store.

Heute fahren wir mit einem Tourbus ca. 90 Meilen weit in den Denali-Park hinein, bis zum Ende der Straße. Unterwegs hoffen wir schöne Landschaften und viele Tiere zu sehen. In der dortigen Katishna Lodge kehren wir dann zum Lunch ein. Nach kurzer Verschnaufpause geht es dann den gleichen Weg wieder zurück zum Anfang des Parks. Jetzt, bei verändertem Sonnenstand und anderer Blickrichtung sieht alles wieder ganz anders aus. Hoffentlich sehen wir dann noch ein paar Tiere.

Abfahrt in den Denali-Park

Vom gegenüberliegenden Ressortkomplex erscheinen noch 3 weitere Personen, die scheinbar auch an der Tour teilnehmen wollen. Pünktlich um 6 Uhr 15 erscheint auch der richtige Bus und wir können einsteigen. Da hier etliche verschiedene Veranstalter in den Park fahren muss man genau auf den Bus achten. Die Sonne ist gerade erst aufgegangen, es ist noch relativ dunkel, kalt und alles wolkenverhangen. Im Ort Denali holen wir noch einige weitere Mitreisende ab. Zum Glück ist der Bus nicht ganz voll, so können wir beide jeweils auf einer 2er-Bank sitzen bleiben. Übrigens, Peter ist unser Guide und Driver.

die Fahrt beginnt

zu Beginn unserer Fahrt verdeckt noch viel Nebel die Sicht auf die Umgebung

zu Beginn unserer Fahrt verdeckt noch viel Nebel die Sicht auf die Umgebung

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Peter steuert den Bus anschließend auf die Denali Park Road, die zunächst noch asphaltiert ist. Vorbei am Visitor-Center erreichen wir nach 15 Meilen einen Kontrollpunkt. Ab hier dürfen nur noch Fahrzeuge mit Sondergenehmigung den Park befahren. Der öffentliche Autoverkehr endet hier. Peter, unser Guide/Driver erzählt uns erst mal grundsätzliches zum Denali-Park während wir durch eine, soweit wir sie erkennen können, schöne Landschaft fahren. Nachdem anfängliche vielen Bäume zu sehen sind, wird die Landschaft jetzt weiter und die Berge treten etwas zurück.

Zusammenfassung des Ausflugs

Ich kann im Rahmen dieses Berichts jetzt auf keinen Fall die Landschaft während der ganzen Tour beschreiben, vieles kann man gar nicht in Worte fassen und beschreiben, außerdem gibt es so viel zu sehen. Es sind viele verschiedene Landschaftsformen, durch die wir fahren. Canyon's, weite Landschaften, breite Täler, hohe Berge, Gletscher, ständig verändert die Fahrtrichtung unseren Blickwinkel und wir sehen immer neues interessantes auftauchen.

Am Telkanika River, nach einer Stunde Fahrtzeit, legen wir die erste Pause ein. Hier ergeben sich die ersten schönen Fotomotive, auch wenn der Himmel noch sehr wolkenverhangen ist. Außerdem stellt Peter heißes Wasser bereit. Wer will kann sich Tee, Kaffee, Kakao oder ähnliche Getränke ansetzen. Jeder erhält seinen eigenen Becher, den er später auch behalten kann.

die ersten Caribous tauchen in der weiten Landschaft auf

die ersten Caribous tauchen in der weiten Landschaft auf

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Die Fahrt geht weiter und die Straße steigt jetzt weiter an. Unterwegs sehen wir die ersten Tiere. Caribous, Ziesel und Hasen. Ganz in der Nähe erspäht jemand einen Fuchs, vielleicht nur 10 Meter weg vom Straßenrand. Alle sind fasziniert und alle Kameras sind im Einsatz. Ein schöner Anblick.

Am Toklat River legen wir erneut einen Stopp zum Fotografieren, Toilettengang und zur Stärkung ein. Die Landschaft hat sich wieder verändert und wir sind erstaunt über die Vielfalt.

arktischer Enzian, eine ganz besondere Spezies treffen wir hier in der Tundra an

arktischer Enzian, eine ganz besondere Spezies treffen wir hier in der Tundra an

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Der höchste Punkt der Fahrt liegt bei etwa 1250 m und hier oben ist es dann auch schon sehr kahl. Dann erreichen wir nach schöner Fahrt das Eielson Visitor-Center bei Meile 66. Hier hat man ein kleines Visitor-Center mit Aussichtspunkten für die grandiose Landschaft gebaut. An schönen Tagen sieht man von hier bis zum Mt. McKinley. Heute verstecken sich die Berge hinter den Wolken. Auf einem kleinen Rundweg, der extra durch die Tundra/Taiga angelegt wurde, entdecken wir viele schöne, aber meist sehr kleine Blüten. Elke entdeckt auch weißen Enzian, den es hier in Alaska gibt. Ein sehr interessanter Spaziergang. Nach 45 Minuten geht es weiter.

weite Flusstäler wechseln sich mit engen Bergtäler ab

weite Flusstäler wechseln sich mit engen Bergtäler ab

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Entlang eines fast nicht mehr erkennbaren Gletschers, völlig mit Gestein bedeckt, fahren wir Richtung Wonderlake. Die Straße windet sich abenteuerlich hoch oberhalb des Flusstals am Berg entlang. Auf dieser Strecke zeigt sich zum ersten Mal die Sonne und auch einige blaue Stellen am Himmel. Vorbei am Wonderlake, den wir von oben herrlich sehen können, erreichen wir gegen Mittag die Kantishna Lodge.

Hier gibt es Lunch. Eine warme Suppe, Sandwichs und Belag zum Aussuchen soviel man mag dazu Wasser, Limonade oder Eistee und als Nachtisch Kuchen und Kaffee, alles im Preis inbegriffen, sowie auch die Getränke auf den Tischen sind kostenlos. Wer will, kann sich anschließend entweder beim Goldwaschen betätigen oder sich einer kleinen geführten botanischen Wanderung anschließen. Ein Ranger erklärt uns diverse Pflanzen am Wegesrand und ihre Einsatzmöglichkeiten im medizinischen Bereich. Die Sonne hat inzwischen ganz schöne Kraft entwickelt und uns aufgewärmt. Um 14 Uhr 15 verlassen wir wieder die Lodge und begeben uns, auf gleicher Strecke, auf den Rückweg.

ein Wolf läuft an unserem Bus vorbei und beobachtet uns

ein Wolf läuft an unserem Bus vorbei und beobachtet uns

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Unterwegs sehen wir noch einige sehr interessante Tiere, darunter einen Wolf, der seelenruhig auf der Straße entlangläuft. Auch von mehreren Bussen lässt er sich überhaupt nicht stören. Wir können ihn aus nächster Nähe fotografieren. Später treffen wir dann noch auf einen kapitales Caribou-Männchen mit einem mächtigen Geweih.

leider verschlechterte sich die Sicht im Laufe des Tages wieder

leider verschlechterte sich die Sicht im Laufe des Tages wieder

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Auch auf der Rücktour legen wir am Taklot River und am Teklanika River jeweils eine 10-minütige Pause ein. Unterwegs bewundern wir immer wieder die sich ständig verändernde Landschaft. Vieles davon haben wir während unserer 4 Wochen in Alaska noch nicht gesehen. Leider hat sich die Fernsicht wieder verschlechtert und auch leichter Rauchgeruch liegt in der Luft. Die Sonne scheint anfangs, auf dem höchsten Punkt der Strecke dann viele Wolken, später wieder Sonne und viel blauer Himmel. Wie gesagt man kann das alles gar nicht beschreiben was man während dieser 12-13-stündigen Tour alles gesehen und erlebt hat. Leider sehen wir während der gesamten Tour keinen einzigen Bären, von denen Peter uns noch so viel erzählt hatte. Und auch einen Elch bekommen wir nicht zu Gesicht.

Abendessen

Gegen 18 Uhr 45 sind wir wieder zurück im Ort Denali und setzen die ersten Mitfahrer ab. Um 19 Uhr 15 sind auch wir wieder zurück in unserer Hütte. Kurz darauf sind wir auch schon wieder unterwegs um uns etwas zum Abendessen zu besorgen.

zum Abschluss der Fahrt entdecken wir noch eine Elchkuh mit ihrem Jungen

zum Abschluss der Fahrt entdecken wir noch eine Elchkuh mit ihrem Jungen

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Auf halber Strecke sehen wir, wie einige Leute am Straßenrand stehen und fotografieren und zwar an einer ungewöhnlichen Stelle. Wir halten sicherheitshalber an um zu sehen was es gibt. Wir können es nicht glauben, eine Elchkuh mit ihrem Jungen. Beide stehen in einer Senke neben der Straße, in der wir sie wahrscheinlich nicht hätten sehen können. Wir filmen und fotografieren dieses Ereignis ausgiebig. Die Parkplätze auf den Seitenstreifen werden inzwischen knapp, immer mehr Leute halten an. Wir fahren weiter nach "Town" und bestellen uns im Doghaus einen Hotdog mit Renntierwurst bzw. einen Burger. Wir sind noch satt vom Lunch. Ich besorge in der Grocerie noch Getränke und dann ziehen wir uns gegen 20 Uhr auf unsere Hütte zurück und beenden diesen schönen Tag mit essen, Bilder ansehen und Reisebericht schreiben. Heute werden wir bestimmt nicht alt.

Es war ein sehr schöner, lohnender Ausflug. Leider bleibt nicht viel Zeit unterwegs mal anzuhalten und die Landschaft zu genießen, das alles geschieht meist nur während der Fahrt. Auch wenn uns die Bären verwehrt blieben, so waren neben den anderen Tieren der Fuchs und der Wolf doch sehr außergewöhnliche Tiere, die man auch hier nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Entgegen aller Wettervorhersagen hat es nicht geregnet und sogar die Sonne haben wir zeitweilig gesehen.

Balken
Wetter : Sonne, Wolken, morgens letzte Nebel, diesig, ca. 20 Grad, trocken
Unterkunft : Denali Grizzly Bear Resort -- Ü
Kategorie Premium Cabin
6 Miles südlich des Visitor Center
 
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