
Heute fahren wir mit der Fähre von Whittier nach Valdez. Wir müssen zunächst bis zum Tunnel kurz vor Whittier, der nur jede Stunde für 15 Minuten für den Autoverkehr in Richtung Whittier geöffnet wird.
Da wir nicht ganz genau wissen, wie viel Zeit wir bis zum Tunnel benötigen (ca. 140 Km), ob es zu Verzögerungen unterwegs oder am Tunnel kommt und wie früh oder spät wir zum Einchecken für die Fähre in Whittier kommen können, stehen wir bereits um 5 Uhr 30 heute auf. Etwa eine Stunde später frühstücken wir im noch recht leeren Frühstücksbereich des Hotels. Draußen regnet es schon wieder oder immer noch. Nachdem wir alles verstaut und unsere Telefonate (sehr teuer, siehe Info) bezahlt haben ist es inzwischen 7 Uhr 25 geworden.
auf dem Highway zum Tunnel
Wir verlassen Seward zügig und kommen zunächst gut voran. Die Landschaft unterwegs, sofern wir sie durch den Regen oder die vielen Wolken sehen können, ist sehr schön. Viel Grün, hohe Berge die teilweise noch schneebedeckt sind und immer wieder größere oder kleinere Seen rechts und links der Straße. Dann, nach etwa 20 Meilen treffen wir wieder auf die Baustelle, die wir auf der Herfahrt ohne Verzögerung passieren konnten. Jetzt steht hier ein Schild, dass man mit bis zu 45 Min. Wartezeit rechnen muss. Dass sind die Verzögerungen die ich zu Anfang des Tagesberichts meinte.
unsere Ankunft verzögert sich
Wir hatten uns die Fahrzeit so ausgerechnet dass wir die Tunneldurchfahrt um 9 Uhr 30 eigentlich erreichen müssten. Wenn nicht, dann würde die Durchfahrt um 10 Uhr 30 auch noch ausreichen um rechtzeitig einzuchecken. Wir benötigen tatsächlich fast 30 Minuten um die sehr lange Baustelle zu passieren. Man sollte sich, wenn möglich schon vorher und auch während des Urlaubs über die Straßenbauarbeiten in Alaska oder dem Yukon informieren. Die Baustellen sind teilweise über Monate in Betrieb.
wir erreichen den Tunnel
Mit 65 Mph, der maximalen Höchstgeschwindigkeit in Alaska, erreichen wir den Tunnel von Whittier um 9 Uhr 18, 12 Minuten vor der Durchfahrt. Wir bezahlen 12 US$ für die Durchfahrt und nach einer kurzen Wartezeit beginnt die Tunnelfahrt. Dieser Tunnel, durch den man die Autos früher auf offenen Eisenbahnpritschenwagen transportiert hat, wurde später dann wegen der steigenden Zahl an Autos für die direkte Durchfahrt freigegeben, die aber strikt reguliert ist. Ein hoher und recht langer Tunnel (2,5 Meilen), der mit max. 25 Mph befahren werden darf. Mitten in der Fahrbahn liegen die Schienen der Eisenbahn, die hier auch regelmäßig durchfährt. Dann kommt es auch zu Verzögerungen bei der Autodurchfahrt von bis zu 30 Minuten. Das alles sollte man, wie wir es getan haben, bei der Zeitplanung mit berücksichtigen.
wo ist die Fähre ?
Jedenfalls erreichen wir gegen 9 Uhr 45 das Fährterminal. Zunächst nehmen wir dieses nicht für ganz voll, es sieht auf den ersten Blick nicht gerade einladend aus. Ich schaue jedoch trotzdem hinein und es ist auch schon jemand im Office. Unser Voucher wird sofort in ein Originalfährticket umgetaucht. Zusätzlich wird mir gesagt, dass wir auf der Reihe 6 auf dem abgezäunten Ferry-Parkplatz bis spätestens 11 Uhr 30 stehen müssen, Abfahrt ist 12 Uhr 45. Die Fahrzeuge werden hier nach Größe und Fahrtziel vorsortiert. Wir fahren noch ein bisschen im Ort Whittier herum der wirklich nicht sehr einladend ist, hier ist man wirklich am "A" der Welt. Gegen 10 Uhr 30 fahren wir auf den abgesperrten Parkplatz, der für jedes Fahrzeug extra von Hand geöffnet wird. Im Fährterminal warten wir dann auf die Abfahrt der Fähre. Gegen 11 Uhr 45 legt dann die FVF Chenega am Verladekai an. Eine sehr schnelle Katamaranfähre für bis zu 250 Personen und nur max. 36 Autos. Dafür kann sie aber bis zu 70 km/h schnell fahren.
Boarding
Wir setzen uns ins Auto und kurz darauf werden die Fahrkarten kontrolliert. Dazu muss man noch eine "Photo-ID" vorweisen, also Führerschein oder Pass. Wenn jemand einen nach einem "Smilie" fragt, dann nicht wundern, das sind Pass oder Führerschein. Dann bekommen wir das Zeichen auf das Autodeck zu fahren. Zum ersten Mal in unserem Leben erleben wir aktiv eine Autofähre. Wir werden gut und ohne Probleme eingewiesen. Dann gehen wir die Treppen hoch auf das Passagierdeck. Die Fähre ähnelt in ihrer Art einer Fähre mit der wir mal von Teneriffa nach Gomera gefahren sind. Sie ist sehr großzügig gebaut und bietet bequeme Sitze für die Überfahrt.
die Überfahrt beginnt
Kurz vor der Abfahrt ist mir so, als ob ich unsere Autonummer unter einigen anderen Nummern im Lautsprecher gehört habe. Ich laufe hinunter zum Autodeck. Tatsächlich bittet mich ein Mitglied der Besatzung unsere Auto noch etwas umzusetzen um den Laderaum besser nutzen zu können. Das ist schnell erledigt. Mit 15 Minuten Verspätung legt die Fähre ab. Das Wetter hat sich nicht viel gebessert, es regnet weiter und auch die Wolken hängen tief in den Bergen. So werden wir unterwegs nicht viel sehen. Wir genehmigen uns im Bordbistro eine Kleinigkeit und verbringen die Zeit mit Lesen, Herumwandern und Blicken aus dem Fenster. Als ein Wal angekündigt wird geht Elke sofort nach vorne und sieht auch noch den Blas des Wales, das Ausstoßen der Atemluft. Dann ist alles schon wieder vorbei. Die restliche Fahrt verläuft weiterhin sehr ruhig. Nach 2 Stunden und 35 Minuten erreicht die Fähre Valdez. Nach etwa 10 Minuten steigen alle wieder in ihre Autos und wir können wir als erste das Schiff verlassen und sind 5 Minuten später im Hotel.
auch Valdez empfängt uns mit Regen
Wir checken im Hotel ein und erhalten auch das gewünschte Zimmer. Das Best Western-Hotel Valdez Harbour Inn macht wieder den gleichen Eindruck wie das ersten Best Western in Soldotna, man gibt sich Mühe. Das Zimmer ist sauber und die Betten sind wieder so weich, wie wir es uns gewünscht haben. Hier und da gibts kleine Unzulänglichkeiten, die aber nicht weiter stören. Wichtig, das Zimmer lässt sich beheizen, aber das sollte in Alaska auch Standard sein. Wir bummeln bei Regen durch den Ort und suchen ein nettes Cafe, finden aber nichts vernünftiges. Da Valdez doch größer ist als gedacht setzen wir uns dann ins Auto und "klappern" so die Gegend ab. Dabei stoßen wir auch auf einen Supermarkt, den wir gleich mal durchstöbern. Auch hier merkt man, dass man weiter weg von der Zivilisation ist als z.B. in Seward. Auswahl kleiner, Preise höher und alles nur zweckmäßig aber nicht schön gestaltet. Etwas Obst und ein paar Süßigkeiten wandern in unseren Einkaufskorb.
der Rest des Tages
Inzwischen ist es bereits 17 Uhr 30 und wir werden uns etwas zu essen besorgen. Wir entdecken Subway und holen uns dort nur ein Sandwich, schließlich hatten wir gestern Abend ein gute Mahlzeit genossen. Mit unseren Errungenschaften aus dem Supermarkt und von Subway fahren wir zurück ins Hotel. In unserem inzwischen gut temperierten Hotelzimmer genießen wir unser Sandwich und das Obst. Heute ist auch wieder Wäsche fällig, in den nächsten beiden Orten steht uns keine Guest Laundry zur Verfügung. Sehr viele Fotos haben wir heute nicht "schiessen" können und auch der Tagesbericht fällt vielleicht etwas kürzer aus als sonst.

Wetter | : | regnerisch, 13 Grad |
Unterkunft | : |
Best Western Valdez Harbor Inn -- ÜF Kategorie Standard -- kontinentales Frühstück kostenloses WLAN -- Guest Laundry (1US$) 100 Harbor Drive |